Hallo,
"Die Kraft der Selbstheilung. Es gibt keine Heilmittel und auch keine Heilkräfte, die man in den Körper hineinschütten könnte. Heilen kann nur einer: Es ist der unfassbar kundige und unbegrenzt tüchtige Heilmeister in uns. Er ist imstande alles zu kurieren. Wenn ein Mensch krank wird, dann nur, weil der innere Heilmeister durch ein falsches Leben geschwächt oder behindert wurde. Wenn ich heilen will, kann ich nichts anderes tun, als ihm zu Kräften zu verhelfen. Das ist genau so, wie wenn ich eine halberloschene Glut wieder entfachen will. Ich brauche dazu kein Feuer, sondern einen winzigen Funken. Ein Funke genügt dann auch um einen ganzen Wald in Brand zu setzen.
Suche den Funken, der das Feuer Deiner Heilkraft in Dir entzündet!"
Theophrastus Paracelsus
Ich "übersetze" mal diese Aussage.
Der Mensch ist ein natürliches Wesen. Grundlegend für natürliche Vorgänge ist die "Veränderung". Egal was ich als Individuum esse oder nicht esse, ob ich mich bewege, wie ich atme, wieviel Flüssigkeit ich zu mir nehme, alles führt zu einer Veränderung. Klar kommen mit diesen "Veränderungen" muß aber mein Organismus. Dieser muß nämlich alles regeln und weiter verändern, damit er sich die Dinge nutzbar machen kann.
Bei einer einfachen Wunde, werden viele Selbstheilungsmechanismen in Gang gesetzt. Unterschiedliche Zellen sind beteiligt, werden an den Ort des Geschehens "geschickt" und machen dort ihre Arbeit. Dies ist die Kraft der Selbstheilung.
Wenn es jetzt eine "Störung" in meinem Organismus gibt, dann kann ich doch nur dann heilsam eingreifen, wenn das verwendete Mittel, eine Hilfe zur Selbsthilfe darstellt. Wie kann denn nur Jemand ernsthaft auf den Gedanken kommen, er wüßte es "besser", was zu tun ist, als der einzelne Organismus?
Die grundlegende Frage muß doch immer lauten: "Könnte Mittel xy eine Hilfe zur Selbsthilfe darstellen?".
Dies hat Hahnemann erkannt.
Das Simile Prinzip hat er daraus entwickelt, dass seine Grundannahme darin besteht, dass das, was der einzelne Organismus zur Behebung einer Störung als "richtig" entschieden hat, (z,B. eine Entzündung der Wunde) auch "richtig" ist. In seinem Bemühen, den einzelnen Organismus bei dem zu unterstützen, was dieser als "Richtig" entschieden hat, hat er versucht herauszufinden, welche Mittel denn auch in diese "Richtung" wirken, im Sinne der Unterstützung zur Selbstheilung.
Hahnemann hat vollkommen folgerichtig erkannt, dass er dazu möglichst viel über die potentielle "Wirkung" eines Mittels herausfinden muß.
Ich weiß jetzt nicht, ob er wirklich der Erste war, der diese "Testungen" am Gesunden durchgeführt hat, zumindest hat er aber richtig geschlussfolgert, dass die Wirkungen, die beim Gesunden entstehen, hinweisgebend dafür sind, was überhaupt das "Wirkpotential" eines Mittels ist. Die festgestellten Wirkungen beim Gesunden als Individuum, sind halt ganz unterschiedlich. Daher kann es sein, dass der eine Durchfall bekommt und der andere Kopfschmerzen. Die innewohnende Wirksamkeit dieses Mittels, verspricht dann hilfreich zu sein (immer im Sinne der Selbsthilfeunterstützung) wenn Jemand auch unter Kopfschmerzen leidet, oder von Durchfall geplagt wird.
Zur Frage des Placeboeffekts.
„Placeboeffekte sind alle positiven psychischen und körperlichen Reaktionen,.....
Was erwünsche ich mir denn von einer Behandlung (egal durch wen)? Ich weiß ja nicht, aber ich gehe davon aus, dass eine positive psychische und körperliche Veränderung genau das ist, was ich mir wünsche.
Was spricht also gegen die Wirkung des Placeboeffekts? Gar nichts!!! Es ist für mich das beste "Heilmittel" was es gibt, weil es genau die erwünschte Wirkung erzielen kann.
Für mich ist die Homöopathie genau die Vervollkommnung des Placeboeffekts. Sie macht ihn sich optimal zu Nutze. Ich hoffe, dass sie auch innerhalb der Grenzen dieses Effekts bleibt, weil bei darüber hinaus gehenden Wirkungen, läuft man Gefahr durch "Glauben zu Wissen", den Organismus zum Umgang mit Wirkungen zu zwingen, die im Gesamtzusammenhang gar nicht förderlich für ihn sind. Das Individuum als Solches ist ja nicht Gegenstand der Wissenschaft. Selbst wenn es eine Wirksamkeitsstudie gibt, weiß ich doch gar nicht, auf welcher Seite der Statistik ich mich befinde. Selbst wenn etwas 99,99% der Menschen hilft, aber bei 0.01% zu einer tödlichen Nebenwirkung führt, besteht doch kein Wissen darüber, ob ich diejenige bin, die das 0,01% bedient.
Was der "perfekte" Placebo leisten kann, (nur ein Beispiel von mehreren): http://www.clinicasantacroce.ch/Clin...07_Wurster.pdf
Wäre schön, wenn ich auch mal einen derartigen Heilerfolg, beim bereits in die Lunge metastasierten Brustkrebs, unter rein schulmedizinischer Behandlung lesen könnte.
Den Placeboeffekt zu beherrschen, heißt für mich, dass Jemand ein "Heilkünstler" ist. Davon gibt es auch Einige innerhalb der Homöopathie.
Liebe Grüße Ulrike