Lieber Patientenschubser!
Ich kaufe mir das zb. auch nicht, aber es ist auch so, daß ich nicht wüßte wofür.
Wenn aber jemand dadurch einen Erfolg bei seiner Symptomatik feststellt, dann würde ich das nicht bestreiten wollen, eben weil es diesen Placeboeffekt gibt.
Ich würde eher vermuten, wenn man die Schüsslersalze in eine doppelte Blindstudie gibt, daß die genauso ausfallen wird, wie andere Blindstudien , die bei Medikamenten durchgeführt wird, welche als hochwirksam gelten.
Warscheinlich käme man auf beiden Seiten wenn man das testet über den Placeboeffekt nicht hinaus, in der Wirkung, aber es gäbe höchstwarscheinlich einen gewissen Prozentsatz an Heilungen. Woher der kommt ist dem Patienten unter dem Strich doch eigentlich egal, wenn ihm geholfen wird.
Deshalb würde ich als Mediziner, wenn mir gar nichts besseres einfällt diesen Placeboeffekt warscheinlich lieber zu nutzen machen, wenn er funktioniert, als das ich dagegen arbeiten würde.
Ich habe letzthin eine Studie aus England gelesen, bei denen die Mediziner bei einer Erkältungs- oder Grippeerkrankung den Patienten nach dem Erstgespräch ein Rezept für eine Antibiose mitgegeben haben, und zwar mit der Auflage, dieses Rezept nur einzulösen, wenn die Symptomatik sich nicht bessern würde.
Im direkten Vergleich benötigten diese Patienten 30 % weniger Antibiotica, als Patienten denen man gesagt hatte, sie mögen wiederkommen, wenn die Erkrankung sich nicht bessern würde.
Wenn wir den Körper nur auf chemische Vorgänge reduzieren, ist das vielleicht zu wenig, denn der Mensch besteht sicherlich auch noch aus pychischen Faktoren, die nicht immer nur negativ benutzt werden könnten.
Sorry, wenn das eine gewagte These ist.
Sie soll auch nur zum nachdenken anregen und vielleicht ein etwas anderer Aspekt bei seiner Meinungsfindung sein, ohne daß die Diskusion darum von Extremen leben muß.
Unethisch wäre nur wenn man den Placeboeffekt als Voodoozauber abtun würde.
Wenn man ich die Erklärungsmechanismen der Forscher durchliest, dann werden durch den Placeboeffekt schon Reaktionen im Körper ausgelöst, die den Heilungsprozeß positiv beeinflussen.
Nun verordne ich ja keine Medikamente, komme aus der Schulmedizin, und weiß auch in welchen Fällen hier oftmals ein Placebo angewandt wird, und wie wir diesen Effekt bisher anwenden, das ist tatsächlich unethisch.
Das würde jedoch bedeuten, daß wenn ich in so einer Blindstudie Proband wäre, dürfte das Placebo bei mir nicht wirken und ich würde das herausfiltern können,- aber eben das glaube ich eher nicht.
Warscheinlich würde ich darauf genauso hereinfallen wie die anderen Probanden und wäre danach sehr schockiert von mir., daß ich das eben nicht gemerkt hätte.
Wenn mir das aber geholfen hätte, und ich wäre danach ohne Beschwerden, warum sollte ich dann sauer auf den Arzt sein?
Vielleicht fehlte mir wirklich etwas unbewußt psychisch, und das wurde damit dann therapiert und geheilt.
Da ich den Test nicht gemacht habe, ist das leider nur Theorie.
Wenn sich also Patienten dadurch besser fühlen, hat wer heilt recht.
Der positive Effekt jedoch wäre, daß die Placebo-Effekte in verantwortungsvolle Hände kämen und daß Scharlartanerie und Geldscheiderei, ( eben das was wir daran verteufeln) kontrollierbarer würde.
Liebste Grüße Feli