Prof. Gustav Dobos vom Klinikum Essen-Mitte und Prof. Andreas Michalsen vom Immanuel
Krankenhaus in Berlin arbeiten seit vielen Jahren mit Blutegeln bei Patienten mit
Kniegelenksarthrose. In einer Studie haben sie bei 400 Patienten Blutegel angesetzt. Bei 80
Prozent der Kranken kam es zu einer deutlichen Schmerzminderung. Eine Operation war
danach oft überflüssig. Im australischen Aukland wurde bei 17.000 Patienten eine Studie
mit dem Medikament Bivaldurin durchgeführt. Es beinhaltet eine genetisch veränderte
Form eines Enzyms aus dem Blutegelspeichel. Das Ergebnis war eindeutig: Das
Medikament griff positiv in die Blutgerinnung ein, so dass das Risiko für einen Herzinfarkt um
ein Drittel reduziert wurde. Gegenüber dem Medikament Heparin, das Herzpatienten
meist einnehmen, war die Wirkung sogar um 30 Prozent verbessert.