Bei Parkinson verlieren Hirnzellen, die für die Bewegungen und der Feinmotorik des Bewegungsapparates zuständig sind ihre Funktion. Die Folgen sind Muskelverhärtungen, schlechtes Balancehalten und die gestörte Koordination selbst einfachster Bewegungsabläufe.
Das Zittern ist ein typisches Zeichen für diese Krankheit. Es kann aber auch in einigen Fällen ganz fehlen. Die moderne Medizin kann da mit speziellen Medikamenten gegenhalten und die Krankheit stark verlangsamen, im besten Falle sogar fast anhalten.
Aber was kann man selbst tun, um die Krankheitssymptome abzuschwächen?
Das, was auch bei vielen anderen Krankheiten und/oder zu deren Vorbeugung empfohlen wird:
B e w e g u n g !
Bei Untersuchungen in den USA hat sich herausgestellt, dass regelmäßige Bewegung ebenso wichtig ist, wie die die Medikamente. Besonders gute Wirkung haben
Tai-Chi
Nach einer Studie, die vor kurzem in The new England Journal of Medicineveröffentlicht wurde, kann das „Chinesische Schattenboxen“ die Beweglichkeit und Balance stark verbessern. Gleichzeitig wurde die Sturzgefahr stark gesenkt.
Sportliche Betätigung
In einer kleinen deutschen Studie, die im Cochrane Database of Systematic Reviews erschien, konnte nachgewiesen werden, dass durch regelmäßiges Gehen z.B. auf einem Laufband, sowohl die Gehgeschwindigkeit als auch die Schrittlänge verbessert werden kann. Auch die Trittsicherheit hat sich signifikant verbessert. Auch normales Spaziergehen und regelmäßiges Schwimmen zeigen die ähnlich gute Verbesserungen.
In einer Studie der Universität von Illinois/USA wurde festgestellt, dass auch leichtes Krafttraining, wie es z.B. in Fitness-Centern angeboten wird, die Symptome der Krankheit deutlich reduziert.
Tanzen
Die Gehirnareale, in denen Musik verarbeitet wird, liegen unmittelbar neben denen, die für die Bewegung zuständig sind. Deshalb verspüren auch die meisten Menschen das Bedürfnis sich nach Musik zu bewegen, wenn sie welche hören. (Fingerschnippen, Fußwippen und auch Headbanging). In einer Studie, veröffentlicht im Parkinsonism & Related Disorders, wurde festgestellt, dass Bewegung zu Musik, im allgemeinen „Tanzen“ genannt, die Schüttelperioden seltener und weniger heftig auftreten ließ. Auch die allgemeine Beweglichkeit verbesserte sich.
Nun muss nun natürlich kein Parkinsonpatient in einen Tanzclub eintreten und für die Europameisterschaft in den Standardtänzen trainieren. Eine Viertelstunde pro Tag leichtes Tanzen genügt. Welche Musik und welcher Tanzstiel angewendet werden bleibt den persönlichen Vorlieben vorbehalten.
Bei allen Bewegungsanwendungen gilt, nicht übertreiben, sich nach den eigenen Möglichkeiten richten aber wirklich regelmäßig, d.h. mindestens drei Tage die Woche, üben.
Es sollten die Übungen und auch deren Intensität mit dem behandelndem Arzt abgesprochen werden. Überanstrengungen machen nicht nur die Wirkung der Übungen zunichte, sondern schwächen den Körper auch zusätzlich, so dass eine Verschlechterung des Zustandes eintreten kann.
Wer sich über die Übungen informieren möchte, kann dies unter www.parkinson.de tun und dort auf „Begleittherapie“ klicken.
Gute Besserung wünscht
katzograph