Thema: Steißbein Fistel OP zum 4.- wer hat Rat?

Hallo ihr Lieben,

habe dieses Forum eben gefunden und hoffe, jemand hat einen guten Rat für mich.

Ich wurde vor einer Woche zum 4. mal am Steißbein aufgrund einer Zyste/ Fistel operiert. Ganz ehrlich? Ich habe die Schanauze voll! Ich bin psychisch gebrochen, da die Heilung jedes mal Monate in Anspruch nimmt. Betroffene wissen, wovon ich spreche.

Jedenfalls, ich habe einige Fragen:

- habe mittlerweile alles durch, zugenäht, nur die Seitenwände genäht und die letzten male offene Wundheilung. Diese Methode hat beim letzten mal erstaunlich wenig Schmerzen verursacht. Die Nähgeschichten werden glücklicherweise nicht mehr, oder kaum noch, angewandt. Ist bei mir hochgegangen, brutale Entzündung. Habe die Hölle auf Erden durchgemacht. Gut, also auch dieses mal offene Wundheilung. Zu meiner Überraschung schlug man mir dieses mal vor, einen Antibiotika Schwamm zu platzieren. Dieser soll angeblich eine schnellere Wundheilung versprechen. Habe das abgelehnt! Trotz intensiver Recherche im Internet habe ich kaum bis gar nichts darüber gefunden. Auf der Seite eines Chirurgen wurde beschrieben, bei KLEINEN Wunden kann dieser zur Anwendung kommen. Da ich jedoch eine große Wundhöhle habe, würde dieser eigentlich überhaupt nicht bei mir nützlich sein. Wer hat Informationen über diesen Schwamm? Handelt es sich hier um eine neue Methode? Mich wundert es, warum ich erst jetzt davon erfahre, trotz 4 OPs.

- bin Sonnabend aus dem KH entlassen worden. Ohne Schmerzen, alles tutti. Dienstag Morgen bin ich zur Wundkontrolle bei einer mir unbekannten Ärztin. Sie hat festgestellt, daß in der Höhle ein wenig Blut verklebt war. Sie schabte dieses aus. Desweiteren hat sie Desinfektion auf die Ränder getan und ein Tuch zum Blutstillen soweit versenkt, daß ich es beim spülen unter der Dusche nur unter starken Schmerzen wieder entfernen konnte. Lange Rede, kurzer Sinn: seit dem Besuch bei der Chirurgin habe ich Schmerzen!!! Habe schon wieder Angst, es könnte sich entzündet habe, was ich aber eigentlich ausschließen kann. Spüle 3 mal am Tag und vor 2 Tagen war die Entzündung noch nicht zu erkennen. Heute musste ich dann auch erstmals eine Schmerztablette nehmen, jetzt ist es erträglich. Frage: verursacht eine Ausschabung und/ oder Desinfektion solche Schmerzen, daß es nun schmerzt? Kann das Tuch Schuld daran haben?Zur Beruhigung wäre es schön, wenn jemand erzählen könnte, der so etwas hinter sich hat.
Ausserdem wurde nach der OP eine Ader durchstochen und mit auflösenden Fäden genäht- kann dieser Faden Schmerzen verursachen?

- zum Schluß würde ich mich sehr, sehr freuen, wenn Menschen, die diese Hölle "Steißbein Fistel" durchgemacht haben, erzählen könnten, wie es bei ihnen so war. Was habt ihr zur Vorsorge gemacht? Wie oft am Tag habt ihr gespült? Wie lange hatte es bis zur vollständigen Heilung gedauert? Denke, ein Meinungsaustausch mit Betroffenen würde mich seelisch aufbauen.

Bis dahin,

lg

Hallo,

nur zu der Sache mit dem Schwamm kann ich etwas beitragen: Sind Sie sicher das es sich um einen Antibiotikaschwamm handelt? Oder vielleicht um ein sogennantes Vakuumsystem zur Wundheilung, bei dem ein Schwamm in die Wunde gelegt wird und dann mit einer Folie überklebt um einen Unterdruck anlegen zu können.

Bei schwierigen Wunden ist das ein gängiges Vorgehen, ob es Standard bei der offenen Wundheilung von Operationen einer Steißbeinfistel ist kann ich nicht sagen.

Hallo TexHex,
die Wundheilung nach einer Steißbeinfistel kann durchaus Wochen in Anspruch nehmen - leider.
Das Entfernen einer Kompresse oder eines Wundtuches kann die starken Schmerzen verursacht haben. Vermutlich ist sie mit dem Gewebe in der Wundhöhle schon stark verklebt gewesen und beim Entfernen wurde dann die Wunde wieder aufgerissen. Eigentlich hilft da nur langes gutes Einweichen.
Das Ausduschen ist eine ganz tolle Wundversorgung. Mit dem Wasserstrahl werden alte abgestorbene Zellen entfernt, der Strahl "massiert" das Gewebe und fördert somit die Durchblutung.
Einen Antibiotikaschwamm kenne ich auch nicht. Aber vielleicht handelt es sich um ganz bestimmt Wundversorgungskompressen. Die sehen auch aus wie ein kleiner Schwamm oder wie Fließ, in der Wundhöhle nehmen sie die Wundflüssigkeit auf und werden zu einem ziemlich festen Gelee. Der Vorteil wäre, dass es mit der Wunde nicht verklebt und durch die enthaltenen Wirkstoffe eine Entzündung mindert - es ist kein Antibiotikum!
Selbstauflösende Fäden verursachen in der Regel keine Schmerzen, sie pieksen ein bisschen, außer man wäre auf ein bestimmtes Nahtmaterial allergisch.
Gute Besserung
gisie