Hallo
angestoßen durch Monstis Beitrag in "gute Pflege - schlechte Pflege" und auch eigenen Erfahrungen, würden mich doch mal so eure Erfahrungen und Meinungen interessieren, wie es denn so mit der Dokumentaion und Kommunikation im Krankenhaus klappt.
Ich habe in den letzten zwei Jahren schonmal soviel gelernt - erzähle allen immer alles und wenn er / sie es dann eben zum 10. mal hört.
Meine letzte Begegnung gabs kurz vor Weihnachten. Musste mich mit Töchterchen mal wieder ungeplant zwei Nächte auf der hiesige Kinderstation einquartieren. (schon länger bestehende Bronchitis mit aktuter Atemnot, Nahrungs- und Trinkverweigerung, reduzierter Allgemeinzustand) Ich find die Station nich so schlecht und fühl mich im Großen und Ganzen immer ganz gut augehoben. Aber wenn ich so an ein paar Gespräche über Medikamente denke
Aufnahme abends:
Info im Gespräch an die aufnehmende Ärztin u.a. über die Gabe von laufender Antibiose seit 4 Tagen. Die Ärztin kommt danach noch einmal extra ins Zimmer und fragt wegen der Antibose genau nach.
Am nächsten morgen ist Chef-Visite mit einer andere Ärztin - es ging dann ob eine Antibiose angebracht wäre - chef fragt dabei die Blutwerte ab (niedrige CRP, hohe Leukos) - hmm da werf ich doch schnell nochmal ein, dass sie doch schon 4 Tage auf AB ist.
Chef schaut Assisentz-Ärztin an -"haben sie gewußt dass sie Antibiotika hatte"
sie "nein" -
ich *große stauenende Augen* und mal anmerke, dass ich das wohl erwähnt hatte am Abend zuvor.
andere sache
Ärztin legt bei Aufnahme Infusion - wegen Gewichtsverlust eine sog. HEG-5 wenn die durch ist will sie eine normale PÄD1 dran haben.
nächster morgen Infu ist durch -
Frühdienst-Schwester (aber eigentlich nicht für uns zuständig) kommt - ach da hängt ne HEG dran -
ich: ja aber .... -
sie "ich schau nach" und kommt mit ner HEG zurück "ist nichts anderes notiert" -
hmm ok! (möglicherweise hat sich die Ärztin es ja nochmal überlegt mit dem Wechsel)
abends Infusion ist durch - andere Schwester kommt mit PÄD1 und den Kommentar auf den Lippen "sie hatten ja schon danach gefragt" ( das wurde also übergeben).
nächster morgen (Entlassung ist für Mittags geplant, wenn die Blutwerte ok sind)- Infusion durch -
noch ne andere schwester kommt mit HEG - warum hängt denn da ne PÄD dran
weil ...
hmm also aufgeschrieben ist nix anderes - da steht noch HEG und die häng ich auch wieder dran, ist eh egal.
achja? *denk*
hmm war wohl doch nicht so egal,w eil 5 min später kommt sie mit ner PÄD an.
da es mich einfach allgemein intessiert frag ich - was ist eigentlich der Unterschied?
Antwort - die Zusammensetzung. ACHNEE!!!
und das eine ist ne Glasflasche und das andere ne Plastikflasche. (war zwar mit Augenzwinkern - aber trotzdem) danach kam was von Elektrolytzusammensetzung und Kalium - aber ansich wäre es egal - insbesondere wenn die Kinder wieder normal essen würden. (da frag ich mich doch warum sie für noch höchsten 4 Stunden eine volle Infusion in den Müll tut wenn es doch sooooooooooo egal wäre )
Eigentlich bin ich der Meinung das ne Krankenschwester schon den Unterschied kennt und wann im allgemeinen was eingesetzt wird. Anderseits hab ich auch schon Krankenpflegeschüler vor eine Elektrolyt-Infusion über die chemischen Symbole Mg, K, Ca usw. rätseln sehen.
Der Unterschied ist wohl auch weniger der Kaliumwert sondern dass die HEG eine Glucose+Elektroly-Infusion ist und die Päd nur eine Elektrolytmischung - das findet man eigentlich schon beim 1.Blick auf die Flaschen raus! (Vielleicht kann mir ja jemand noch das "was wann üblicherweise" - erklären, hab ne Idee bin mir aber nicht so ganz sicher)
Sicher waren dass keine Verfehlungen mit schwerwiegenden Konsequenzen - aber eine nicht weitergeführte Antibiose hätte uns wohl ein Weihnachten im KH beschert - so gesehen keine wirklich prickelnde Aussicht.
andere Geschichte - anderes KH
Routine Kontrolle mit Töchterchen, die dann auch auf eine Endoskopie rausläuft.
Neben vielen anderen Sachen, gebe ich die Information - Tammy hat Probleme beim Trinken, verschluckt sich sehr häufig und kann eigentlich nur breiig / angedickte Flüssigkeit zu sich nehmen.
Das erzählte ich 3 oder 4 Chirurgen incl. der leitenden Oberärztin der Kinderchirurgie - alle nickten gar wichtig und vergaßen es wohl sofort wieder. Nur der Chirurg der die Endoskopie durchgeführt hat, da hab ich es leider erst in der Nachbesprechung erwähnt. Und der nickte nicht mehr sondern stoppte und fing an zu grübeln, ob es evtl. eine Haarfistel zw. Luft- und Speiseröhre geben könnte.
drei Monate und einigen Bronchitiden und zwei Pneumonien später wurde dann unter miesen (akute obstruktive Bronchitis) Voraussetzung eine Bronchoskopie gemacht. Der Verdacht der Fistel hat sich dabei zwar nicht bestätigt, aber hätte man mir wirklich zugehört / mich ernst genommen, hätte man es 3 Monate ehrer gleich miterledigen können.
So dass sind so zwei meiner Geschichten - nix dramatisches - aber ärgerlich und ich finde es kommte einfach viel zu oft vor.
Wobei ich es zum teil auch einfach nicht versteh *schulterzuck*
Viele Grüße
Sandra