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Thema: Pflegende Angehörige

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In dieser Diskussion geht es um "Pflegende Angehörige" im "Krankenpflege" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Wohnort
    Neukirchen-Vluyn
    Mitglied seit
    27.08.2009
    Beiträge
    450
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard Pflegende Angehörige

    Liebe Foris!

    Kennt sich jemand mit dem neuen Pflegegesetz aus?

    Ich betreue nach dem Tod meines Bruders meine Mutter ( Pflegestufe 2).
    Die Pflege konnte ich so organisieren, daß das Frühstück, Abendessen, da An-und Ausziehen von einem Pflegedienst übernommen wurde.
    Abends erhält meine Mutter eine kleine Grundpflege.
    Das Mittagessen bereite ich vor und es wird dann von der Nachbarin gegen ein kleines Endgeld für Mama erwärmt.
    Das Tabletten stellen, besorgen, die Arztbesuche, das Duschen und Baden, sowie alle Behördengänge werden von mir übernommen.
    2 mal die Woche kommt eine Raumpflegerin, die die Wohnung sauber hält.

    Das funktioniert also auf dem Papier ganz gut.
    Das Einzige was nicht funktioniert ist mein Einsatz, der immer wieder umgeplant werden muß, weil meine Arbeitszeiten verändert werden und zig Stunden Mehrarbeit gefordert sind.
    Seit Januar hab ich also 80 offizielle Überstunden dort stehen und 50 Stunden für die Hausaufgaben einer Fachweiterbildung ( die eigentlich angerechnet werden sollten), dort stehen.
    Ich abeite pro Woche 32 Std. und damit paßt das überhaupt nicht mehr, wenn von vorne herein schon immer 1-2 Tage Überstunden in den Dienstplan geplant werden und ständig angerufen wird, daß man unbedingt einspringen muß, weil es angeblich keine Aushilfen gibt.

    Muß der Arbeitgeber auf pflegende Angehörige keine Rücksicht nehmen, die ihre Arbeitszeit nicht unbedingt verringern möchten?
    Daß ich die Arbeitszeit verringern könnte steht wohl in dem Gesetz. Das hätte ich aber gar nicht nötig, wenn die nicht ständig den Dienstplan verändern müßten.

    Stattdessen sieht das zb so aus, daß ich nach der 12 Schicht aus dem Nachtdienst komme und am nächsten Tag soll ich dann wieder eingesetzt werden um dann 8 Schichten dranzu hängen. Ich hätte dann am Ende des Monats 9 freie Tage, in denen die aber wieder versuchen Mehrarbeit zu legen.
    So kann man doch keinen Pflegefall versorgen. Das nutzt doch nichts, wenn ich Mama dann 8 Tage hintereinander jeden Tag baden oder duschen könnte und dann 3 Wochen lang gar nicht mehr, oder?

    Liebe Grüße Feli

  2. #2
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Pflegende Angehörige

    Hallo Feli!

    Offensichtlich wird in deiner Einrichtung das Arbeitszeitgesetz nicht eingehalten. Dazu eine Frage: gibt es in deiner Einrichtung einen Betriebsrat? Wenn ja: geh hin und beschwere dich, denn der BR muss die Arbeitszeiten der Mitarbeiter überwachen. Wenn nein: melde dich beim Gewerbeaufsichtsamt.

    Zur allgemeinen Info:
    Die reguläre Arbeitszeit beträgt 8 Stunden. Sie kann bei Bedarf auf maximal 10 Stunden pro Tag erhöht werden, das muss aber vorher angekündigt werden und darf nicht zur Regel werden. Innerhalb von 6 Monaten muss ein Ausgleich erfolgen.
    Du darfst maximal 6 Tage am Stück arbeiten, mehr Tage sind nicht zulässig.
    Überstunden und zusätzliche Dienste regelt der Tarifvertrag. Gibt es bei euch einen? In deiner Freizeit musst du nicht erreichbar sein. Das heißt, du musst nicht jederzeit "auf der Matte stehen". Es sei denn, es gibt eine angeordnete Rufbereitschaft.

    Bei Rückfragen melde dich noch mal.

    Gruß Christiane

  3. #3
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Wohnort
    Neukirchen-Vluyn
    Mitglied seit
    27.08.2009
    Beiträge
    450
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Pflegende Angehörige

    Die Abteilungsleitung gehört zum Betriebsrat und der ist genauso überflüssig wie ein Kropf.

    Leider aber lassen sich die anderen Mitarbeiter sogar immer wieder dienstverpflichten und man muß sich wirklich schon jedesmal massiv wehren um dann Gefahr zu laufen, Dienstplanmäßig diszipliniert zu werden.

    Bisher war ich ja immer noch kulant mit dem Einspringen. Das geht aber mit dem Pflegefall nicht mehr.
    Liebe Grüße Feli

  4. #4
    Wohnt praktisch hier Avatar von wheelchairpower
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    48 Jahre
    Mitglied seit
    10.09.2008
    Beiträge
    537

    Standard AW: Pflegende Angehörige

    Du könntest dich auch mal bei einem Anwalt mit Schwerpunkt Arbeitsrecht beraten lassen. Das was dein AG da mit euch macht, ist ein Verstoß gegen das Arbeitsrecht.

  5. #5
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Wohnort
    Neukirchen-Vluyn
    Mitglied seit
    27.08.2009
    Beiträge
    450
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Pflegende Angehörige

    Das ist sicherlich eine Möglichkeit, wobei ich mich warscheinlich dann auch gleich nach etwas anderem umsehen kann.

    Das gesamte Arbeitszeitgesetz ist mit Lücken und Löchern versehen. Denn wenn da zu lesen steht, daß man pro Woche höchstens 60 Stunden arbeiten darf, dann definieren die an anderer Stelle die Arbeitswoche als Zeitraum von Sonntags 0.00 Uhr bis Samstags 24:00 Uhr.
    Und damit beginnt die neue Woche Sonntags nachts 0 Uhr und man kann in der neuen Woche nochmals 60 Stunden dranhängen.
    Mit derartigen Löchern und Ausnahmeregelungen und Fußangeln ist das gesamte Arbeitszeitgesetz gespickt.

    Ich muß mir mal in den nächsten Monaten durch den Kopf gehen lassen, wie ich das abändern kann, evtl. den Arbeitgeber wechseln.

    Die Personalplanung ist tatsächlich so dünn, daß jede Krankmeldung einer examinierten Schwester zur Zeit ein nicht mit Aushilfen zu stopfendes Loch im Dienstplan bedeutet.
    Natürlich ist das nicht das Problem der Arbeitnehmer.
    Dennoch ist es schlimm, wenn man den Kollegen wirklich alleine werkeln läßt. Das Pensum ist ohne Aushilfe leider schon nicht zu bewältigen und das Arbeitsgebiet auch so speziell, daß man ohne Einarbeitung selbst mit Staatsexamen Probleme bekommt, weil das meißte nicht zum Ausbildungsinhalt gehört.
    Ich weiß, darüber muß man sich wirklich hinwegsetzen.
    Das einzige weshalb man das tut, ist weil das ein seit Jahren gut funktionierendes Team ist.
    Ich denke, daß es Zeit ist, daß alle langsam umdenken und diese Zustände die sich immer weiter verschlimmern zurückweisen oder eben die Konsequenzen zu ziehen.

    Das sind aber halt viele Mitarbeiter kurz vor der Rente, die eher krank werden, als das auszukämpfen.

    Das sind überigens totgeschwiegene Folgen der Klinikprivatisierung, von der wir in der Zukunft sicherlich noch mehr hören werden.
    Es ist aber nicht der Zeitpunkt, daß das Thema ist, weil sich alle freuen, daß die Kliniken aus den roten Zahlen herausgewirtschaftet werden.
    Wie das funktioniert, das wird in ein paar Jahren sicherlich ein Thema werden, wenn die erste Euphorie darüber vorbei ist.

    Liebste Grüße Feli

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