Thema: Wird Blinddarm ambulant operiert???

MRSA tragen die meisten Patienten sogar schon mit sich, ohne vorher im Krankenhaus gewesen zu sein. Ich habe es schon einige Male gesagt, das mache ich auch gerne jetzt noch einmal: prinzipiell ist eine MRSA-Infektion nichts dramatisches. Selbst damit lässt sich alles sehr gut behandelt - aufgrund der Menge an verschiedenen Antibiotika, die uns zu Verfügung stehen.

Mal abgesehen von dem ist es ja soweit ich weiß nicht so das jeder der sich im Krankenhaus behandeln lasst sich automatisch mit MRSA infiziert.

Und wenn gibt es für solche Fälle eh Reserve Antibiotika wie Sie schon erwähnt haben.
@isancook

Ich hatte schon 3 Blinddarmentzündungen, die im Ausland mit Antibiotika behandelt wurden. Wenn wieder Beschwerden auftregen werde ich ambulant operiert. So etwas gibt es also. Ich habe mich für einen kleinen Bauchschnitt entschieden, weil mit Verwachsungen zu rechnen ist. Morgens um 6 in die Praxis, um 8 auf dem OP-Tisch, Vollnarkose und gegen 16 Uhr ohne Blinddarm wieder raus, so ist es zumindest geplant. Ich denke die Wundschmerzen, die gf. auftreten können, wind nichts im Vergleich zu einer richtigen Blinddarmentzündung.

Da fällt mir gerade ein: Gehen wir doch mal davon aus Sie bekommen heute Schmerzen beim Blinddarm. Heute ist Freitag ich nehme an der behandelnde Arzt der Sie ambulant operieren würde ist auch auf Wochenende oder schlimmer er ist auf Urlaub. Es gibt die Faustregel das bei einer akuten Blinddarmentzündung innerhalb der ersten 48 Stunden operiert werden sollte da ansonsten die Gefahr eines Durchbruchs gegeben ist.
Was machen Sie dann eigentlich? Weigern Sie sich vehement in ein Krankenhaus zu fahren?

Das würde mich jetzt doch interessieren.

Die Realität wird vermutlich so aussehen, wie Sie es beschreiben. Obwohl ich bei jedem Muskelkater nervös werde, hat die letzte Spritze jetzt schon fast 20 Jahre gehalten. Bei den Schmerzen einer realen Blinddarmentzündung wäre mir alles egal, da sind die wartenden Bakterien das weitaus kleinere Übel. Eigenlich möchte ich so etwas gar nicht mehr erleben. Aber Wunsch und Realität kommen selten zusammen. So wie es in Thailand immer zu dem Feiertagen passierte (Sonkran, Chakritag und Loey Kraton), wird es, nach dem Gesetz der größtmöglichen Gemeinheit, vermutlich in Germanien auch am Karfreitag oder am 24. Dezember passieren. Als Realist sehe ich in der Tat wenig Chancen für die ambulante Version, denn dann müsste ich schon mit jedem Muskelkater sofort zum Arzt und dass ist bei Rennradanfängern sehr oft der Fall, wie es aussieht, weil man die Bauchmuskeln für den runden Tritt braucht um die Oberschenkel anzuheben, wobei nicht nur das Eigengewicht anzuheben ist, sondern auch noch der Vortrieb dazu kommt. Da Sie schon so realistische Beiträge schreiben hätte ich noch eine Frage. Abgesehen davon, dass ich abschätzen kann, wann ich dass Training übertrieben habe, und die Muskeln immer in der gleichen Region im Verhältnis zur Blinddarmentzündung sehr leicht schmerzen, wüsste ich gern einen Unterschied zu einer aufkommenden Entzündung.

Mal nur etwas dazwischen geworfenes:

1. Es gibt keine feste, spezifische Symptomatik für eine Appendizitis! Es kann sogar eine akute Entzündung vorliegen, obwohl die Beschwerden sich in Grenzen halten. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber sind Symptome, die auftreten können - müssen aber nicht. Ebenso kann der Schmerz unterschiedlich sein. Von wenig bis viel. Nicht umsonst ist eine Appendizitis eine der tückischsten Krankheitsbilder der Chirurgie! Sie kann durchaus schnell und unkompliziert diagnostiziert werden, genauso gut kann man aber auch eine Ewigkeit im Dunkeln tappen! Bei jedem Menschen sind die Beschwerden individuell. Sogar eine Veränderung im Blutbild ist nicht zwingend!!
2. Richtig, eine Appendizitis kann man durchaus mit Antibiotika behandeln. Das wird schon häufig praktiziert. Vor allem bei oftmals beginnenden Entzündungen. Das ist aber alles nicht das Wahre. Wer einmal daran zu knabbern hatte, wird damit auch irgendwann im weiteren Verlauf noch mal konfrontiert werden. Besser, man nimmt den Wurm raus. Dann ist die Geschichte erledigt und der Störenfried macht keinen Ärger mehr. Effektiv, schnell und unkompliziert für den Patienten.
3. Ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen und sagen: Im Akutfall würden Sie den Unterschied zwischen einem Muskelkater und einer Appendizitis nicht erkennen. Gerade aufgrund der in Punkt 1 näher erläuterten Information. Sicherlich, wenn die Lokalisation der Beschwerden weit auseinander liegen, dann schon. Aber nicht, wenn bei beidem der Schmerz sein Punctum maximum im rechten Unterbauch hat.
4. Nochmal zurück zur ambulanten Geschichte: davon würde ich nach wie vor die Finger weg lassen und es Ihnen abraten. Es kann sicherlich gut gehen, aber es kann auch viel daneben gehen. Ich möchte die Fähigkeiten der niedergelassenen Kollegen nicht infrage stellen. Aber bei größeren Operationen ist das Ergebnis bei ambulanten Operationen in einer niedergelassenen Praxis im Vergleich mit einer ambulanten oder stationären Operation im Krankenhaus wesentlich schlechter. Für kleinere Eingriffe kann man sich selbstverständlich einem niedergelassenen Chirurgen in die Hände begeben. Aber doch nicht bei Operationen am Darm.
   
   Übrigens würde ich an Ihrer Stelle es lieber mit der Minimal-invasiven Methode versuchen. Auch dort können intraoperativ Verwachsungen gelöst werden, was relativ unproblematisch ist. Das geht in einem Rutsch. Das ist nicht das Problem. Immerhin kann man, wenn man intraoperativ merkt das es minimal-invasiv nicht funktioniert, den Schnitt erweitert und eine übliche konservative Operation durchführen. Im Idealfall haben Sie so nur 3 kleine Miniaturnarben, sind sehr schnell mobil und wieder fit. Was bei der offenen Methode nicht der Fall ist.

Freundliche Grüße

Erfahrungsgemäß werden die Schmerzen bei einem Muskelkater immer geringer. Sollten Sie über längere Zeit gleich bleiben oder sich verstärken, sehe ich das als Alarmsignal ebenso, wenn die Schmerzen sich anders verhalten als gewöhnlich.

Wenn ich bei jedem Muskelkater zu meiner Hausärztin ginge, würden sie mich irgendwann ins Krankenhaus schicken. Weil ich aber nicht unbedingt operiert werden möchte, gehe ich nur dann zu ihr wenn ich wirklich Verdacht habe.

von isancook

. Als Realist sehe ich in der Tat wenig Chancen für die ambulante Version, denn dann müsste ich schon mit jedem Muskelkater sofort zum Arzt und dass ist bei Rennradanfängern sehr oft der Fall, wie es aussieht, weil man die Bauchmuskeln für den runden Tritt braucht um die Oberschenkel anzuheben, wobei nicht nur das Eigengewicht anzuheben ist, sondern auch noch der Vortrieb dazu kommt.

komisch, ich habe schon sehr, sehr oft beim Radfahren Muskelkater bekommen, auch beim Rennradfahren, aber noch NIE!!! im Bauch. Ich würde, bevor es noch viel mehr auf dem Rad weiter geht, mal was für die allgemeine Athletik tun...

Wenn man untrainiertes Übergeswicht auf 40 km/h und mehr brigne will, ist schon eine Menge Kraft gefragt, deswegen fahre ich an manchen Tagen nur auf Zug, eben um die Kraft zu bekommen.

unsinnig. Lieber vernünftig fahren.