Hallo Alle
mein Vater leidet an COPD, Gold 4 und hatte vor allem vergangenes Jahr viele Exazerbationen - 5 um genau zu sein. Seine Ärzte sind sich seit dem letzten (und aktuellen) Infekt nicht sicher, wie lange er es noch durchstehen kann er wurde unter eine Art Sauerstoffhelm gesetzt und bekam Morphin, Antibiotika, etc... Er war kaum ansprechbar und da er mich als Kontaktperson in Notfällen und als auch "Entscheidungsträgerin" eingetragen hat, haben die Ärzte mich kontaktiert und wollten von mir wissen, welche Massnahmen mein Papa sich wünsche und welche nicht - ich hatte keine Ahnung. Ich wusste lediglich, dass er niemals an Kabeln und Schläuchen "dahinvegetieren" wollte. Selbstverständlich ging es dabei vorwiegend um die Intubation im Ernstfall und die Ärzte meinten, dass die Chancen für ihn sehr gering wären sich nach einer Intubation wieder zu erholen.
Nun sass ich da, stellte mir meinen Papa intubiert und im Koma vor - nein, das konnte nicht das Richtige sein, doch ich wollte mich nicht ohne meine Brüder festlegen. Als die beiden nach kaum enden wollenden drei Stunden endlich ankamen, musste ich das Thema anschneiden... sie waren meiner Meinung und überzeugt, unsere Papa würde sich auch so entscheiden. Wir wollten aber auf jeden Fall - bei Möglichkeit - ihn fragen.
Gott sei Dank hatte er sich 24 Std später soweit erholt, dass er den Helm nicht mehr brauchte und wir einen tollen Nachmittag mit ihm verbringen konnten. Doch das Thema "Reanimierende und Lebenserhaltende Massnahmen" mussten wir nichts desto trotz ansprechen...
Und dann das Unerwartete: Er will intubiert werden, wir hätten uns total falsch entschieden natürlich haben wir das sofort seinen Ärzten mitgeteilt!
Wir wissen nun nur nicht, was wir tun sollen... wir sind uns auch nicht sicher, ob ihm bewusst ist, was es für ihn bedeuten würde, intubiert zu sein. Wir haben unsere Entscheidung auch nicht einfach so getroffen, sondern haben die Fakten abgewägt und für uns war klar, dass wir die Intubation nur aus egoistischen Gründen gewollt hätten - weil wir unseren Papa doch bei uns haben wollen! Wir wollen, dass er lebt.... aber eben lebt und nicht überlebt....
Was meint ihr dazu?
Sollten wir ihn noch mal damit belasten? Nachfragen, ob er die Konsequenzen kennt?
Wäre eine Intubation vielleicht doch die richtige Entscheidung?
Ich wollte seine Ärzte darauf ansprechen, aber ich finde, das wäre etwas hinterhältig...
Tut mir Leid, dass der Text so lange geworden ist - aber so konnte ich das Ganze auch mal von mir "reden", ohne jemanden dabei zu haben, den es auch betrifft!