Thema: Cushing UND Hypothyreose?

Hallo!
Ich habe eine Frage zu den obigen beiden Krankheiten.
Ich denken, dass ich sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion habe als auch ein Cushing-Syndrom, wobei ich natürlich nicht weiß, was es auslöste (aber ich nehme kein Cortisol).
Können die beiden Störungen zusammen auftreten bzw. eines das andere auslösen? Würden sich dann die symptome überlagern? Also bei beiden neigt man ja bspw. zu Übergewicht und Depressionen, was sich ja eher verstärken würde. Aber was wäre dann mit der Haut? Die kann ja nicht gleichzeitig dünn und dick sein oder?
Ach, wenn ich nun zyklischen Cushing hätte, ich aber immer gute zwei bis vier Monate auf einen Endokrinologentermin warten muss, wie kann ich dann sicher sein, dass der Arzt dann auch was findet?
ich schreib mal eben, was mich zu der Annahme verleitet ich könnte ein Cushing-Syndrom und Hypothyreose haben. Vielleicht irre ich mich ja auch...
Hypothyreose:
- Struma
- Müdigkeit
- Frieren
- Konzentrationsschwäche
- aufgeschwemmtes Gesicht (v.a. Augenlider)
- Übergewicht (welches ziemlich Sport- und Diätresistent ist)
- trockene, brüchige, langsam wachsende Haupthaare und dünne Augenbrauen
- leichte bis mittlere Depressionen

Cushing-Syndrom:
-Vollmondgesicht
- Stammfettsucht mit dünnen Beinen
- Stiernacken
- Hirsutismus (nicht typisch in meiner Familie, PCO laut Gynäkologin - die es auch ziemlich auffällig fand - ausgeschlossen)
- Akne
- Übergewicht (BMI 26/27, also wohl eher nicht die Ursache...)
- "Bruchanfälligkeit" meiner Knochen
- leichte bis mittlere Depressionen sowie ängstliche und "unruhig-nerviöse" Phasen (Meiner Meinung nach nicht schwer genug um Pseudo-Cushing auszulösen)
- Phasen in denen ich bei moderatem Training an Muskelkraft verliere und ohne Veränderung der Ernährung zunehme (Indiz für zyklisches Cushing?)
- schlechte Wundheilung

Klingt das nach einem Cushing-Syndrom bzw. Hypothyreose? Wenn ja, kann ich einfach zum Endokrinologen gehen und ihn bitten, mich zu testen? Was mache ich, wenn ich genau dann, eine "gute Phase" habe? Mein Hausarzt hatte auch einmal den Verdacht auf Hypercortilismus, hat dann aber nur den Cortisolwert im Blut bestimmen lassen, was ja angeblich auch falsch-negative Ergebnisse zur Folge haben kann. Ich bin deshalb ein bisschen nervös wegen dem Arzttermin.
Und wie könnten beide Befunde zusammenhängen?
Ich habe die Symptome übrigens seit ca. 15 Jahren in wechselnder Intensität.
Vielen Dank für die Hilfe

Hallo Xuxakat,
ob die beiden Krankheiten zusammenhängen, kann ich dir leider nicht sagen, auch nicht, was du hast. Leider können wir dir hier keine Diagnose stellen.
Die Hypothyreose kommt von der Schilddrüse, eine Unterfunktion kann man durch einen Bluttest diagnostizieren, vielleicht musst du da auch zum Radiologen.
Das Cushing-Syndrom kommt von Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und Nebennierenrinde, die kann man auch mittels CT, MRT und Sono untersuchen.
Kann es sein, dass die Depressionen eher depressive Verstimmungen sind, die von all den Symptomen herrühren, weil sie so belastend sind? Das wäre schon ein Unterschied.
Wenn du das schon seit 15 Jahren hast, welche Untersuchungen hast du denn bisher schon machen lassen außer dem Cortisolwert im Blut?
Du müsstest dir wirklich mal alles untersuchen lassen. Besprich es mit deinem Hausarzt, damit er dich zum Endokrinologen und zum Radiologen überweist, denn viele Fachärzte nehmen Patienten nur mit Überweisung. Die Überweisungen kann er ja später ausstellen, wenn die Wartezeiten so lange sind, wobei bei den Radiologen die Wartezeiten inzwischen schon kürzer geworden sind. Die radiologischen Untersuchungen könnte man leicht vorab machen, dann hätte der Endokrinologe schon Befunde in der Hand. Und dieser wird auch wissen, wie man am besten weiter untersucht, um nichts zu übersehen. Falls du da gerade eine gute Phase hast, so wird man trotzdem irgendwelche Befunde bekommen, denn eine Störung ist ja da, auch wenn es dir zeitweise besser geht.
Wenn du nervös bist wegen des Termins, dann schreib einfach alles auf, damit du nichts vergisst. Schreib, wie auch hier, alle Symptome auf und auch die Zeiten der guten und schlechten Phasen, eben alles, was dir dazu auffällt. Dann hast du die beste Voraussetzung für den Arzttermin und der Arzt hat einen guten Überblick.
Alles Gute!

Hallo Nachtigall,
danke für die Antwort!
Also zu den Depressionen: Ich weiß nicht, ob es ausgewachsene Depressionen oder depressive Verstimmungen sind, aber sie sind nicht bloß die Reaktion auf die anderen Symptome.
Bisher habe ich bezüglich des Cortisol-Wertes nur den im Blut messen lassen (und der 24h Sammelurintest wurde gemacht, aber da gab es wohl irgendein Problem und dadurch wurde das Ergebnis irgendwie ungültig, aber der Test wurde seltsamerweise auch nicht wiederholt...) und ansonsten habe ich in unregelmäßigen Abständen die Schilddrüse untersuchen lassen (also die Standardwerte, Sono und einmal wurde ich auf Hashimoto untersucht, aber kam nix raus. Bei den Standardwerten hieß es immer, dass sie nicht prickelnd sind, also eher am unteren Limit und ein Wert, k.a. welcher unter dem Grenzwert. Laut Sono hab ich ein Struma und ein Knötchen).
Ich hab halt leider keinen Hausarzt. Meinem altem hab ich irgendwann nicht mehr so vertraut und dann war ich auch eher frustriert und hab mir auch keinen neuen gesucht. Ich hab mir jetzt einen Termin beim Endokrinologen geben lassen und die haben nix von einem Überweisungsschein gesagt, deshalb gehe ich mal davon aus, dass ich das nicht brauch. Aber ich werde kurz vor dem Termin nochmal anrufen und dann halt sehen ob ich notfalls noch irgendwo einen herbekomme. Aber das mit dem Radiologen wäre dann halt schwieriger. Ich dachte, ich warte, ob der Endokrinologie nicht ein CT und all das anordnen kann.
Ich hatte halt die Sorge, dass der Endokrinologe nur Blut und/ oder Urin untersucht und man da in einer guten Phase (wenn es z.b. ein zyklischer Cushing wäre) nichts merkt und ich weiß ja nicht, ob der auch bildgebende Verfahren anordnen lässt.
Wirkt das nicht komisch, wenn ich zu einem Arzt gehe mit einem Blatt Papier auf dem alle Symptome notiert sind? Kann es helfen, wenn ich alte Fotos mitnehme, auf denen man z.b. sieht, dass ich relativ dünne beine und ein aufgeschwemmtes gesicht und stammfettsucht und so habe?

L.G. Xuxakat

Warum soll das komisch wirken, wenn du mit deinen Notizen zum Arzt gehst? Der Arzt muss doch auch so vieles nachschauen. Ich mach das immer so: Ich spreche eine Zeitlang mit dem Arzt, und irgendwann sage ich dann "Jetzt muss ich mal schnell auf meinen Spickzettel schauen, ob ich was vergessen habe zu sagen", und das war immer ok. Ich hab das auch mal bei einem Anwaltsgespräch gemacht, die Anwältin fand das auch ok. Ich denke, jeder Arzt ist froh, wenn er die Angaben so genau wie möglich bekommt, denn so ist es ja dann viel leichter, eine Diagnose zu stellen. Natürlich kannst du auch alte Fotos mitnehmen. Nimm alles mit, was zur Aufklärung behilflich sein könnte.