Thema: Essstörung nach Gallenblasenentfernung

Hallo zusammen,

ich hoffe, jemand hat Erfahrung hier im Forum in Bezug auf Gallenblasen. Ich habe mich am 16.8. in einer Not-OP von meiner Gallenblase trennen müssen, nachdem ich in der Nacht eine sehr schmerzhafte Gallenkollik hatte. Die Gallenblase war entzündet und ich hatte 12 kleinere Steine in der Blase.
Die OP wurde minimal-invasiv per Lapraskop durchgeführt. Nach der OP ging es mir am kommenden Tag schon recht gut, am 2ten Tag post OP gings mir noch besser. Am 5 Tage durfte ich nach Hause. Ich konnte zwar schon im Krankenhaus kaum essen, weil auch mein Appetit schlagartig weg war. Das konnte sich da auch niemand erklären und es hieß, der käme wieder.

Leider nicht. Ich leide immer noch unter Appetilosigkeit und mag überhaupt nichts essen, weil mir jede Mahlzeit Beschwerden in der Magengegend verursacht. Ständig muss ich aufstossen, allerdings habe ich keinen Reflux. Die Portionen die ich esse, sind mega klein. Egal was, oder wieviel ich esse - selbst nach einem Brötchen - wird mir übel, ich bekomme Schmerzen oberhalb vom Mageneingang und ich habe über Stunden ein Druckgefühl in der Gegend des Mageneingangs. Das ist unerträglich.

Meine restliche Verdauung ist problemlos. Ich habe weder Darmbeschwerden noch kann ich nicht auf die Toillette. Was mir nur auffällt ist der große Durst den ich habe. Den hatte ich vorher nicht, war eigentlich eher ein "Wenig-Trinker". Jetzt trinke ich bestimmt mehr als das doppelte, mag keinen Kaffee mehr (ich liebe doch Kaffee!) sondern trinke ganz viel Kräutertee . Den habe ich vorher nicht mal angesehen. Was ist denn da passiert??

Ich muss dazu sagen, ich habe Leberprobleme aufgrund von Zytomegalie (ZM-Virus) seit mehr als 15 Jahren.

Ich war gestern zur Magenspiegelung, die aber nichts erbrachte. Befund negativ, obwohl angeblich Heliobakter pylori gefunden wurde, der aber im Test nicht reagierte. KEINE Gastritits. Ich nehme zurzeit Omeprazol, was aber nicht hilft.

Wer von Euch hat ähnliche Erfahrungen und kann mir da weiterhelfen? Oder jemand aus dem medizinischen Bereich? Meinem Hausarzt vertraue ich seit gestern nicht mehr. Er kann bei uns im hiesigen Krankenhaus als Belegarzt die Endoskopische Abteilung nutzen, wenn er Spiegelung macht. So auch gestern bei mir. Obwohl er um meine Multiplen Medikamentenallergien weiss, (Lidocain, Procain, Novamin und alle Metamizolableger) hat mir der Anästhesiepfleger gestern im Krankenhaus XYLOCAIN !!! als Oberflächenanaesthetikum in den Rachen gesprüht. Ich habe 2x nachgefragt und kriegte nur eine blöde Antwort. Das bescherte mir einen anaphylaktischen Schock mit Kreislaufkollaps und Atemproblemen (ich habe auch noch Asthma) sowie einen Tagesaufenthalt im Bett der Überwachungsstation.

Also - was der mir im Moment erzählt, glaube ich nach gestern nun mal gar nicht mehr.

Ich wäre echt für eine Antwort sehr dankbar.

Minekanine

Hallo Minekanine,

es würde vielleicht helfen wenn Du schreibst wie sich die Schmerzen anfühlen (stechen, drücken o.ä.) und wie lange halten Sie an.

LG Winterdilli

Hallo Winterdilli,
also die Beschwerden äußern sich wie folgt. Völlegefühl nach JEDEM Essen zunächst im Magen, danach einsetzende Übelkeit. Stechender Schmerz (ca. 2 Minuten) unterhalb vom linken Rippenbogen /Richtung Magen herunter. Danach ist es eher ein brennender Schmerz. Das "Brennen" in der Gegend wird weniger nach ca. 10 Minuten, ebbt dann irgendwann ab, aber die Übelkeit und das Völlegefühl bleibt über eine Stunde.
Merkwürdigerweise habe ich ganz normal Stuhlgang, keinen Durchfall etc.

Was nervt ist einfach, dass ich nach wirklich jedem Essen die Schmerzen habe, das Druckgefühl und die Übelkeit in der Magengegend nicht los werde. Dass ich immer noch leichtes Ziehen in der rechten Oberbauchhälfte habe, verstehe ich ja auch. War eben eine Bauchraum-OP, auch wenn es endoskopisch war.
Dadurch esse ich kaum was. Die Mengen sind extrem klein, ein Brötchen esse ich echt auf "Raten". Ich habe auch schon abgenommen, aber der Arzt meinte bei meinem Gewicht (ich hatte vorher 90 Kilo jetzt 86) ist das nicht schlimm und doch zu verschmerzen.
Sehe ich auch so, aber nicht unter dem Aspekt, dass ich Beschwerde habe, kaum mehr Appetit und wenig Hunger.

Kannst Du mit meinen Angaben was anfangen??

Danke im Voraus für die Antwort.

Liebe Grüße
Silvia

Hallo Silvia,

mein Beitrag war eigendlich ein allgemeiner Tip, da der Begriff "Schmerzen" ja sehr breit gefächert ist. Schade das sich keiner weiter hierzu geäußert hat, obwohl in diesem Forum ja auch wirkliche Fachleute sind. Als Otto-Normalverbraucher kann und will man da nicht unbedingt fachsimpeln.

Auch ich hatte im Februar eine Gallen-OP und habe seit dem ein sehr schnelles Völlegefühl, dieses hält allerdings nicht sehr lange an. Ich könnte so zu sagen den ganzen Tag (mit kleinen Pausen) essen. Der Appetit ist manchmal unerträglich.
Drückende Schmerzen habe ich nur ab und zu, sind aber nicht so schlimm das ich deswegen zum Arzt müßte. Ich achte jetzt etwas mehr auf meine Ernährung, sprich nicht so fettig und nicht so viel blähende Nahrungsmittel.

Mein Tip: Wenn es bei Dir wirklich mit den Schmerzen und der Übelkeit so schlmm ist, würde ich mich nicht so vom Arzt abspeisen lassen. Vielleicht kannst Du Dich ja doch noch einmal zum Internisten überweisen lassen. Der hat ja ganz andere Möglichkeiten und Erfahrungen. Ich wünsche Dir eine baldmögliche Klärung und vorallem Besserung.

Liebe Grüße
Winterdilli

Hallo,

ich habe die Galle vor ca. zwei Jahren aufgrund von Steinen und Koliken entfernt bekommen. Und ich kann mitfühlen. Viele die ich kenne konnten nach der Op wieder alles essen. Was bei mir bis heute nicht der Fall ist. Ich habe zwar keine Koliken mehr. Aber ich kämpfe ständig mit verschiedenen Beschwerden nach dem Essen. Ich kann es meist nicht an einem bestimmten Lebensmittel festmachen, aber von Völlegefühl bis Sodbrennen ist alles dabei.Da ich bei einer guten Internistin habe ich auch mal nachgefragt. Es ist ja so, aufgrund das du keine Galle mehr hast, fließt der Gallensaft direkt in den Magen oder den Darm. Und das kann zu diesen Problemen führen, wie bei mir. Was nicht heißt das das bei jedem so ist. Mir ist nur aufgefallen, dass es meist bei sehr fettigen und stark gewürztem Essen anfängt mir Völlgefühl und auch Durchfall/Sodbrennen. Da bekomm ich auch Schmerzen in der linken Seite (wo mal die Galle war) und es brennt (was ich nicht näher erklären will :-) ) Hier ein paar Tipps was "mir" gut tut: Täglich Fenchel/Anis/Kümmel Tee und darauf achten wo und was du ißt, scharfes/gewürztes Essen meiden, selber kochen und wenig Fett. Meist braucht dein Körper auch einige Zeit bis er sich umgestellt hat, dir wurde ja auch etwas aus deinem Körper entfernt, was einen Nutzen hatte. Nun zu guter Letzt, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen eine weitere Meinung eines Arztes einzuholen vieleicht von einem Internisten.
Lg Sam

Hallo Winterdilli,

erst mal vielen,vielen Dank für die Antwort. Ich war jetzt bei einem Gastroenterologen, da ja mein Hausarzt sich mit Schweigen bedeckt hält. Der Facharzt sagt, dass die Beschwerden nach einer Gallenblasenentferung überhaupt nicht mal so selten sind. Er hat jetzt als erstes (Ausschlussdiagnose) den Heliobakter Test (Atemtest) gemacht. Das Ergebnis ist in einer Woche da.
Aber er vermutet da unter anderem auch eine leichte Lactoseunverträglichkeit, was auch zu meinem multiplen Allergien passt. Prinzpiell ist es für mich nach wie vor so, dass die MENGENZUFUHR eine immense Rolle spielt. Ich habe beispielsweise im Gegensatz zu vielen anderen keinen ständigen Appetit oder Hunger. Sondern - ich könnte den ganzen TAg über nichts essen, und würde es fast nicht mal merken. Wenn da nicht die Beschwerden im linken Oberbauch wären. Unterhalb des Rippenbogens links. Er sagt nun, wenn es keine Lactoseintoleranz ist, dann testen wir die Bauchspeicheldrüse. Mein alter Hausarzt meinte ja witzigerweise zu meiner Gewichtsabnahme, dass sei doch toll, so komme ich ohne bewusste DIÄT zu ein paar Kilos weniger. Fand ich nicht sehr witzig.

Aber ich selbst muss mich lernen zu disziplinieren, was das Essen angeht. Ich habe seit Jahren schon keinen Essrhythmus mehr, dank meines Außendienstes. Und das wird - so glaube ich - meine schwierigste Aufgabe werden.
Ich denke, ich bin beim dem Facharzt in besseren Händen, als in der Hausarztpraxis.

Danke nochmal für die Antwort und die Tipps. Ich hätte schon viel früher zum Facharzt gehen sollen.

Ganz liebe Grüße
Silvia

Das mit der Lactose wäre ne Idee, wurde auch bei mir getestet und ich hab ne Unverträglichkeit.Wünsche dir alles Guten und wenn du was weist lass von dir hören. LG

Auch ich habe solche Probleme nach ganz bestimmtem Essen.
Blähende Sachen,wie Kohl, Gurkensalat, Paprika roh, Sauerkraut, Schweinshaxe,
Das ist "tötlich" .Einen tag später bekomm ich so starke Koliken,dass ich die Wände hoch gehen könnte. meine OP war 2011 /Sept.
Aber seit dem spinnt mein Stuhlgang auch total.Es ist wirklich alles anders ,als vorher.
Will einem nur kein einziger Mediziner glauben.
Alle sagen was unterschiedliches,wenn man dies anspricht.
Alles Gute meinen "Leidensgenossen" von einem Gast.