Zunächst einmal "Hallo" und vielen Dank für Ihre Zeit!

Ich habe zwar schonmal hier geschrieben (wegen der OP vom 1.Nov), jedoch habe ich jetzt ein neues Problem und bin psychisch schon sehr angeschlagen und den Depressionen verfallen, somit ein neuer Thread.

Ich wende mich nun an dieses Forum, da ich am 16.04.2013 eine Fistel Operation hatte, und nun an Stuhlinkontinenz leide, und mir täglich den Kopf zerbreche.

Vorab möchte ich meine bisherige Geschichte schildern.

Am 1. November 2012 wurde ich aufgrund eines periproktischen Abszesses operiert (einfaches Freilegen des Abszesses). Die Wunde war ca. 10cm tief und ca. 6,5 x 6,5 cm breit. Ich habe diese Wunde täglich mehrmals ausgeduscht und sondiert damit sie sich nicht zu schnell schließt und alles schön sekundär heilen kann.

Da jedoch leider eine Tasche verblieben ist und die Wunde oberflächlich zu weit zugewachsen ist, wurde ich am 29. Januar 2013 erneut operiert. Hierbei wurde die Wundhöhle nochmals entdeckelt, damit die darunter liegende Tasche verheilen kann. Alles verlief soweit gut, jedoch stellte sich nach ca. 2,5 Monaten ein Art Dauerzustand ein, d.h. die Wunde verblieb bei einer Tiefe von ca. 3cm und wurde lediglich von den Seiten her etwas kleiner.

Aufgrund von erneuten Schmerzen entschied ich mich für eine Kernspinuntersuchung, in dieser wurde eine komplizierte transsphinktäre Fistel festgestellt. Diese weitete sich noch hufeisenförmig durch bzw. um den Sphinkter.

Somit wurde ich am 16.04.2013 wieder operiert. Im Moment lebe ich mit einer relativ großen Wunde (ca. 5cm tief, ca. 4,5 x 4,5 cm Umfang) direkt neben dem After. Zum besseren Verständnis hier der OP-Bericht:

"Zunächst rektal digitale Untersuchung, einsetzen des Spreizspekulums und darstellen des Analkanales. Z.n. multiplen Voroperation. Jetzt verbleibt eine äußere Öffnung bei 1.00 SSL. Einspritzen von Blaumilch, diese tritt dann bei 12.00 auf Höhe der Linea Dendata aus, somit ist eine transsphinktäre Fistel vorhanden. Jetzt äußeres Umschneiden der Fistelöffnung und verfolgen des Ganges bzw. des Fistelsystemes bis zu seinem Durchtritt am Sphinkter. Hier wird die Fistel ausgeschnitten im Sinne Core Out und komplett entfernt. Danach Naht des Defektes im Sphinkter mit 2/0 maxon Einzelkopfnaht. Der innere Defekt wird ebenfalls mit einer Naht verschlossen. Danach Adaption der Wundhöhle mit Einzelkopfnähten und Adaption der Haut mit Vicryl Einzelkopfnaht."

Ich sollte direkt nach der OP wieder essen und bekam sonst nur Schmerzmittel (2-2-2-2 Metamizol 500mg, 1-0-1 Valoron 100mg). Zuhause habe ich dann mit Flohsamen den Stuhl weich gehalten, jedoch jetzt nicht mehr, da ich auch so sehr weichen Stuhl oder sogar Durchfälle habe.
(Schmerzmittel nehme ich seit 2 Tagen keine mehr, da ich abgesehen vom Stuhlgang schmerzfrei bin)

Zu meiner primären Sorge: Seit der Operation leide ich an einer nicht unerheblichen Stuhlinktontinenz, d.h. am Tag mache ich mir ca. 4 mal in die Hose. Das ständige Ausduschen durch diese Inkontinenz ist schmerzhaft und frustrierend. Ich kann weder Winde noch Stuhl halten (festen Stuhl hatte ich bisher noch nicht). Vorallem im Stehen habe ich das Gefühlt, dass ich am wenigsten Kontrolle habe. Oft ist es so, dass ich nach dem Liegen aufstehe und sich dann das Ungeschick anbahnt sobald ich stehe (jedoch passiert es auch im Liegen). Mir wurde zwar gesagt, dass es ca. 4-8 Wochen dauert bis sich das bessert, jedoch war da die Rede von Winden mit Stuhlabgang. Im Moment kann ich jedoch kaum etwas bzw. nichts halten.
Und, ist es normal, dass sich bereits die ersten Fäden lösen?

Vielleicht hat jemand ähnliches durchgemacht und kann mir negative oder positive Erfahrungen schildern. Ich habe einfach Angst, dass ich nun mit 24 Jahren inkontinent bin!

Vielen Dank für Ihre Zeit und Entschuldigung für den langen Text!
Viele Grüße,

casp