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Frühzeitige Therapie von Durchblutungsstörungen sind wichtig


14.04.07

aus: Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften, Medizin - Kommunikation, 12.04.2007

124. Chirurgenkongress: Frühzeitige Therapie von Durchblutungsstörungen

München, April 2007 - Rund ein Fünftel der älteren Menschen in
Deutschland leidet an schweren Durchblutungsstörungen in den Beinen.
Erkennt ein Arzt die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
frühzeitig und behandelt sie angemessen, können schwere Folgen wie
Schlaganfall oder Amputation des Beines verhindert werden. Vertreter
der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) stellen im Rahmen
des Chirurgenkongresses erfolgreiche Therapien vor. Die 124.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) findet
vom 1. bis 4. Mai 2007 in München statt.

Die pAVK ist eine typische Erkrankung älterer Patienten. Rund 18
Prozent der über 65-Jährigen sind davon betroffen, berichtet Dr. med.
Hans-Joachim Florek, Präsident der DGG, Dresden. Ist die Erkrankung
fortgeschritten, kommen die Patienten nur noch wenige Meter voran, ehe
sie krampfartige Schmerzen in den Beinen zum Stehenbleiben zwingen.
Dieses Symptom ist auch als Schaufensterkrankheit bekannt. Ist der
Patient zusätzlich an Diabetes erkrankt, kommt es häufig zu offenen
Wunden an den Beinen - mit dem Risiko, dass ein Teil des Beines
amputiert werden muss. Viele Patienten mit einer pAVK erleiden
außerdem im Verlauf der Erkrankung einen Herzinfarkt oder
Schlaganfall.

Die Behandlung konzentriert sich anfangs auf eine Reduzierung der
Risikofaktoren und ein intensiviertes Gehtraining. Risikofaktoren sind
zum Beispiel Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und Rauchen.
Regelmäßiges Üben ermöglicht eine bessere Versorgung der
Beinmuskulatur mit sauerstoffreichem Blut. Ist die Erkrankung
fortgeschritten - Symptome dafür sind Schmerzen in Ruhe und offene,
schlecht heilende Wunden - bietet eine operative Gefäßbehandlung die
größten Chancen. Methode der Wahl ist die Gefäßrekonstruktion
endovaskulär oder mit einem Bypass, berichtet Dr. Florek. Dabei legt
der Chirurg einen Umgehungskreislauf mit einer Vene oder einer
Kunststoffröhre, welche eine bessere Durchblutung ermöglichen. Dieses
Verfahren kann im Ober- und Unterschenkelbereich durchgeführt werden
und ist sehr erfolgreich. In vielen Fällen kann mit dieser Maßnahme
eine ansonsten unumgängliche Amputation verhindert werden, erläutert
der Präsident der Gefäßchirurgen im Vorfeld der 124. Tagung der
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.