Hallo zusammen,
nachdem ich nun schon seit Monaten (Jahren?) Nachforschungen anstelle, was mir fehlen könnte, wende ich mich nun an euch.
Mein Problem ist, dass ich (31 Jahre, 183 cm, 78 kg) immer sehr schnell am ganzen Körper ins schwitzen komme – und zwar so, dass es wirklich unangenehm ist. Wenn ich z.B. eine halbe Stunde joggen gehe trieft mir der Schweiß am ganzen Körper. Und zwar richtig triefend, d.h. während des Laufens rinnt mir der Schweiß in Strömen das Gesicht hinunter, meine Klamotten und Haare sind klitschnass und das geht auch noch mindestens 15 Minuten nachdem ich zu Hause bin so weiter (Nachschwitzen). Wäre das nur beim Sport der Fall könnte ich es noch tolerieren, aber leider passiert das auch bei den geringsten körperlichen Betätigungen (Hausarbeit, Treppensteigen, leichte Wanderungen mit kleinsten Steigungen, usw.). Außerdem bin ich extrem Wärmeempfindlich. D.h. sobald meine persönliche Wohlfühltemperatur geringfügig überschritten wird, öffnen sich die Poren – und zwar am ganzen Körper. Es kann passieren, dass beim Frisör, wenn der Umhang umgelegt wird sich subjektiv wahrgenommen ein Hitzestau bildet und ich zwar mit neuer Frisur aber triefender Stirn und durchgeschwitztem T-Shirt den Salon verlasse. Nachts kann ich nicht schlafen da ich mich regelmäßig „zum Trocknen wenden“ muss – also nicht länger auf dem Rücken/Bauch liegen kann ohne nassgeschwitzt zu sein bzw. immer dann aufwache (... und Decke geht eh gar nicht).
Zu meiner Vorgeschichte: ich hatte 2005 ein Hodenkarzinom mit 3 Zyklen Chemo PEB und diversen OPs. Anfangs dachte ich, das legt sich wieder, wenn mein Körper die Krankheit überwunden hat und ich wieder einen geregelten Tagesablauf habe. Allerdings wird es immer schlimmer.
Aufgrund der Nachsorgeuntersuchungen werden meine Blutwerte ca. alle 3-6 Monate gecheckt und sind eigentlich immer top. Lediglich mein Cholesterin ist seit ca. einem halben Jahr grenzwertig erhöht (246 mg/dl) mit einem LDL-/HDL-Quotient von 3,0 – warum weiß ich nicht. Ich esse nicht besonders fett, rauche nicht und trinke nur gelegentlich Alkohol. Ansonsten sind meine Werte so gut wie immer im Referenzbereich. Werte, die in den letzten Untersuchungen teilweiße außerhalb dieser Bereiche waren sind Triglyceride (177 mg/dl), Vitamin B6 (44,3 mikrogramm/l), Neutrophile (48 %), Albumin (70,9 %).
Ich habe neben umfangreicher Internetrecherche folgende Verdachtsmomente abklären lassen: EKG, Belastungs-EKG, Herzecho, Schilddrüsenwerte, Hormonspiegel – alles OK, wobei ich subjektiv das Gefühl habe, dass ich immer wieder mal Herzrasen bei mir feststelle. Mein Belastungspuls beim Joggen (laut Pulsuhr) steigt stellenweise schon mal auf 180-200. Außerdem gehen meine Schweißausbrüche (auch in Ruhe) immer mit einer erhöhten Herzfrequenz einher, obwohl ich weder übergewichtig noch total unfit bin (jedoch immer wieder Erschöpfungszustände)
Weitere Untersuchungen, die im Rahmen meiner Nachsorge erfolgen sind regelmäßige CT und Sonos von Thorax und gelegenlich Lungenfunktionscheck, die bislang alle unauffällig waren.
Nun zu meinen Fragen: Was könnte bzw. sollte ich an organischen Ursachen noch abklären lassen? Kann die Chemo derartige Langzeitfolgen mit sich bringen und wenn ja, was wird dabei evtl. geschädigt (Herz?) Kann das erhöhte Cholesterin dafür verantwortlich gemacht werden? (Allerdings ist das erst seit einem halben Jahr erhöht – kann das also ein weiteres Symptom sein?)
Da ich vor kurzem (März 2009) mein Studium beendet habe, ist dieser psychologische Stressfaktor auch nicht mehr aktuell...
Kann sich auch eine Mangelerscheinung durch Schwitzen zeigen. z.B. verliere ich dadurch ja viel Magnesium (doch was ist Ursache, was Wirkung). Eine generalisierte Hyperhidrose als B-Symptomatik schließe ich nicht nur aus psychologischen Gründen aus. Ich denke, dass bei einem Rezidiv dies sowohl im Blut als auch im bildgebenden Verfahren bereits entdeckt worden sein müsste.
Ich bin ziemlich ratlos, will mich aber auch nicht damit abfinden, da ich weder eine Sozialphobie noch eine Angststörung (die Krankheiten mit generalisierter Hyperhidrose als Symptom sind ja fast Durchweg „schrecklich“) bzw. Depression entwickeln möchte...
P.S.: Danke fürs Lesen... ist ja echt ein Roman geworden