Sehr geehrte Damen und Herren,
folgende Angaben zur Person, männlich, geb. 1949, Körpergröße 177 cm, Körpergewicht 77 Kg, seit mehr als zwei Jahrzehnten unverändert.
Seit Jahren habe ich gesundheitliche Beschwerden, die das klassische Bild einer urologischen Ursache/Erkrankung prägen. Nach umfangreicher Diagnostik bin ich als Patient und die behandelnden Ärzte ratlos.
Begonnen haben die Probleme im Februar 2007.
- Entzündung beider Ohren. Ich habe den Hausarzt aufgesucht. Ohren gespült und Salbe verordnet. Gleichzeitig Messung des Blutdruckes. Ergebnis zu hoch, daraufhin 24 Stunden Blutdruckmessung.
Verordnung von Enalapril/Comp.
Während dieser Zeit beginnende urologische Beschwerden. Häufige Miktion, brennen in der Harnröhre.
Mitte März zum Hausarzt - Urinprobe, Ergebnis Blut im Urin. Verordnung Antibiotikum, nach 8 - 9 Tage erneute Beprobung, gleiches Ergebnis, nochmals das gleiche Antibiotikum.
Wiederum nach 8 - 9 Tagen zum Hausarzt, Urinprobe, unverändert Blut im Urin. Deshalb Überweisung zum Urologen.
Sofortiger Termin beim Urologen, Urinprobe - Blut im Urin, Ultraschalldiagnostik und DRU unauffällig, deshalb Kontrastmittelröntgen der Harnwege. Ergebnis kein Hinweis auf eine Erkrankung bzw. Blutungsquelle. Vermutung des Urologen: Sie haben Harngries ausgeschieden, der hat Verletzungen verursacht, deshalb Blutung und brennen in der Harnröhre.
- Juni 2007 weiterhin unveränderte Beschwerden, brennen und sehr häufiger Harndrang, deshalb wieder zum Urologen. Ultraschall, DRU unauffällig, Vermutung Prostatitis.
Verordnung von Doxicyclin 100 AL für 3 Wochen, wenn keine Besserung eintritt dann Blasenspiegelung, die Mitte August erfolgte.
Blasenspiegelung, keine krankhaften Veränderungen erkennbar, verbale Äußerung des Arztes während der Untersuchung - Harnröhre im Bereich der Prostata gut durchgängig.
Blutdruckmedikament auf Grund heftiger Nebenwirkungen - starker Reizhusten - gewechselt. Etwa ab Oktober neue Verordnung Felodipin AL, 5 mg, 1 x täglich.
2008
Bei gleichbleibenden Problemen, häufiger Harndrang und brennen in der Harnröhre bin ich Ende April/Anfang Mai zum Urologen. Ultraschall und DRU unauffällig, Veranlassung eines MRT des Bauchraumes, Ergebnis - ohne erkennbare Veränderungen/ Erkrankung.
Ende Oktober 2008 plötzliche Bauchkrämpfe, Durchfall, eine Nacht andauernd, anschließend innerhalb von 2 - 5 Tage sich ausbildende Schmerzen in der Leiste, links und rechts, Unterbauch, Kreuzbein, die leider bis heute andauern.
Ich habe dann im Dezember 2008 den Hausarzt aufgesucht, Probleme geschildert. In Abstimmung mit dem Hausarzt Überweisung zu einem weiteren Urologen zur Beurteilung des Beschwerdebildes,als zweite Meinung.
2009
Mitte Februar Termin bei einem Urologen. Überweisung des Hausarztes mit der Fragestellung BPH ?
Diagnostik transrektaler Ultraschall - Ergebnis unauffällig, Prostatavolumen 34 cm3, PSA 3,04 ng/ml. Während der Ultraschalldiagnostik äußerte der Urologe erstaunt, " Die Samenblasen sind aber groß ".
Verordnung Antibiotikum Tavanic, nach 10 Tagen erneuter Termin bei unveränderten Beschwerden. Nochmals Verordnung Tavanic. Nach ca. 14 Tagen erneute Vorstellung beim Urologen.
Beschwerden unverändert, Aussage des Urologen " Sie müssen ruhiger werden " und Verordnung von Tamsulosin 0,4 mg. Tamsulosin habe ich nicht vertragen, offenbar extremer Blutdruckabfall, ca. 6 - 7 Stunden nach der Einnahme komatöse Müdigkeit und ich war nicht mehr in der Lage einen vernüftigen Satz zu formulieren.
Etwa ab März 2009 heftige Darmgeräusche, Blähungen, täglich unabhängig von der Art der Speisen oder Getränke die ich verzehrt habe. Daraufhin Überweisung vom Hausarzt zum Internisten. Beim Internisten Mitte Mai Routineuntersuchung Koloskopie als Krebsvorsorge. Ergebnis - ohne Auffälligkeiten, beginnende bzw. bestehende Sigmadivertikulose.
Herbst 2009 Routineuntersuchung beim Urologen, Ultraschalldiagnostik und DRU ohne Auffälligkeiten, Restharnbestimmung 30 ml.
November 2009 Termin beim Orthopäden zur Abklärung orthopädischer Ursachen für die Beschwerden. Röntgenaufnahme des Beckens, Ergebnis - kein Hinweis auf Veränderungen die die Beschwerden verursachen könnten.
2010
Im Februar wechsel des Blutdruckmedikamentes, neue Verordnung Losartan, 2 x 25 mg/Tag, Vermutung die Blähungen werden durch Felodipin AL verursacht.
Mai 2010 Routinetermin beim Urologen. Ultraschalldiagnostik und DRU ohne Auffälligkeiten, Prostatavolumen 38 cm3.
Juli 2010 bei unverändertem Beschwerdebild auf Veranlassung des Hausarztes CT - Abdomen mit oraler Kontrastmittelgabe. Ergebnis, Sigmadivertikulose und leichte Prostatavergrößerung sowie -verkalkung.
November 2010 Routinetermin beim Urologen.Ultraschalldiagnostik und DRU unauffällig, PSA - Wert, 3,96 ng/ml. Verordnung Doxycyclin AL 100 T, 50 Tabletten. Nach einem Einnahmezeitraum von 7 Wochen keine Veränderung bzw. Abschwächung der Beschwerden.
Dezember 2010 erneute Vorstellung beim Orthopäden zur nochmaligen Abklärung orthopädischer Ursachen der Beschwerden. Ergebnis, keine Anhaltspunkte für eine orthopädische Ursache. Weiterer Diagnostikbedarf zum Ausschluß einer Spinalkanalstenose durch MRT und Abklärung von knochendichten Gebilden im Röntgenbild im kleinen Becken zu erkennen - Frage Phlepoliden ?
2011
Im Februar MRT - Diagnostik der Wirbelsäule, Ergebnis, keine Anzeichen für eine Spinalkanalstenose, aber eine Fülle von Phlepoliden links und rechts im kleinen Becken ( leistenbereich ). Weiterhin Darstellung eines kleinen, nach kaudal umgeschlagenen medialen Prolaps bei L5/S1.
März Routinetermin beim Urologen. Ultraschalldiagnostik und DRU unauffällig, PSA -Wert, 3,96 ng/ml. Der Urologe veranlasst eine Urogrammuntersuchung. Ergebnis im April 2011, keine Steine oder Restharnbildung,
Nieren unauffällig, Phlepoliden deutlich dargestellt.
Mai 2011 Wechsel des Blutdruckmedikamentes, neue Verordnung Ramilich 5 mg/Tag. August 2011 Fiebererkrankung mit heftigem Husten. August nach der Fiebererkrankung Wechsel des Blutdruckmedikamentes infolge extremen Reizhustens. Neue Verordnung Olmetec 20/25 mg, 1 x täglich.
August/September stationäre Behandlung im Krankenhaus auf Grund erheblicher Blutdruckprobleme. Blutdruckabfall nach der Einnahme von Olmetec auf 100/60 mmHg.
November 2011 Routinetermin beim Urologen. Ultraschalldiagnostik und DRU unauffällig, PSA - Wert, 4,91 ng/ml, Urinuntersuchung unauffällig. Bezüglich der Beschwerden der Hinweis oder Frage des Urologen, " der Darm kann es nicht sein ? ".
2012
Überweisung zum Facharzt für innere Medizin, beim ersten Kontakt im Patientengespräch erfolgte eine Medikamenten-Verordnung, Duspatal 200 mg Retardkapseln, 90 Stck., 2 x täglich je 1 Kapsel. Weitere vereinbarte Maßnahmen: Ultraschalldiagnostik des Bauchraumes, Ergebnis ohne Auffälligkeiten. Weiterhin erfolgte eine 24 Stunden Blutdruckmessung, Ergebnis der Blutdruck ist am Tage zu hoch. Vor diesem 24 Stunden Test hatte ich 22 Tage keine blutdrucksenkenden Medikamente genommen. Die Eigenmessung während dieses Zeitraumes war ansteigend von 120/71 auf bis zu 146/90 mmHg abends. Neue Verordnung Olmetec 10 mg, 1 x täglich. Auch mit dem schwächeren Medikament wiederholt sich das alte Muster. Nach mehrtägiger Einnahme morgens von 1 x 10 mg sinkt der Blutdruck erheblich auf heute Morgen gemessene 110/72 mmHg, Symtome, Müdigkeit, Schwindel, Trägheit, Kraftlosigkeit, deshalb habe ich heute kein Blutdruckmedikament genommen um nicht von 110/72 noch weiter abzusenken.
Während der Einnahme von Duspatal und nunmehr nach Beendigung ( 45 Tage bei 90 Tagen ), keine Veränderungen der Beschwerden. Auch der Eigenversuch im November 2011 mit Mutaflor Darmtherapeutikum über einen Zeitraum von 4 Wochen brachte keine Verbesserung der Situation.
Allgemeine Auffälligkeiten
Neben den ständig vorhandenen Schmerzen im Unterbauch, im Bereich Schambein, Beckenknochen, Kreuzbein und Penis ist seit ca. 20 Monaten jede Nacht eine mehrfache schmerzhafte extreme Erektion des Penis zu verzeichnen.
Ich werde aus dem Schlaf gerissen, durch diese schmerzhsfte Erektion, verbunden mit Harndrang. Dabei kann ich nicht unterscheiden ob der Schmerz dominiert durch den Harndrang, Schambein- bzw. Beckenknochenschmerz oder die Erektion. Schmerzhafte Erektion ist dabei mit Schmerzen im Penis und Harnröhre gleichzusetzen. Ich kann auch nicht erkennen oder einschätzen ob die Erektion bis zum aufwachen bereits über einen recht langen Zeitraum besteht. ( Stunden ? ) Daraufhin suche ich die Toilette auf, Blasenentleerung, neue Schlafphase und Wiederholung nach 2 - 3 Stunden, Schmerzen, Erektion, Harndrang, usw.
Seit mindestens 3 Jahren bemerke ich, dass sich die Schmerzen im Becken, Schambeinbereich noch steigern wenn ich bestimmte körperliche Zwangshaltungen einnehme. Zum Beispiel mich in die Hocke begebe und den Unterbauchraum damit einklemme, quetsche. In so einer gesteigerten Schmerzphase löst Husten oder Nießen einen Schmerzimpuls in diesem Bereich aus.
Morgens beim Ankleiden z.B. Strümfe vorn übergebeugt wird der Unterbauch ebenfalls eingeklemmt mit der Folge starker Schmerzen als Impuls, und das seit Jahren.
Nach dem Verzehr von Speisen oder Getränken auffällige Darmgeräusche, verbunden mit Blähungen die dann die bestehenden Schmerzen im Unterbauch verstärken und zwar unabhängig von der Art der Speisen oder des Getränkes. Auch ungesüßter Tee, schwarz oder Früchtetee.
Brennen in der Harnröhre, Penisspitze zu Beginn der Miktion, gelegentlich auch plötzlich, z.B. 30 Minuten oder 60 Minuten nach der Miktion, also ohne Miktion.
Die Miktion ist seit Jahren, d. h. mehr als 6 Jahre bei unterdrücktem Harndrang eingeschränkt. Ich habe den Eindruck, dass dann zu Beginn der Miktion der Blasenschließmuskel angespannt bleibt, schwächerer Harnstrahl. Durch die erfolgte Teilentleerung ist der extreme Druck abgebaut, und wenige Minuten später ist dann eine erneute Miktion möglich, bei starkem Harnstrahl eine größere Ausscheidungsmenge. Dieses Verhalten ist aber nur bei verdrängtem starkem Harndrang gegeben. Ansonsten würde ich die Miktion, Ausscheidungsmenge pro Zeiteinheit, als gut bezeichnen.
Nach der Flüssigkeitszufuhr von ca. 700 ml Tee zum Frühstück, erste Miktion nach ca. 1 - 1,5 Stunden. Dann zum Teil Wiederholung in kurzen Abständen nach ca. 20 Minuten. Ausscheidungsmengen dabei unterschiedlich, meistens 130 - 150 ml, gelegentlich auch 250 ml.
Ich habe bei besonders heftigem Brennen der Harnröhre bzw. Schmerzen im Unterbauch meinen Urin mittels Teststreifen Combur 5 Test HC getestet, völlig unauffällig, kein Testfeld zeigt Verfärbung. Stuhlgang regelmäßig und ohne Auffälligkeiten. Sollte die Möglichkeit, das Pilze im Uro-Genitaltrakt derartige Beschwerden verursachen in Erwägung gezogen werden ?.
Entlassungs - Epikrise des Klinikum vom 03.09.2011, ICD/Diagnosen,
- Schwindel und Flimmerskrotome bei schwankenden Blutdruckwerten, aktuell Hypotonie und Olmetec/HCT
- bekannte ACE- Hemmer- Unverträglichkeit
- anamnestisch vor zirka 23 Jahren Hirnblutung mit konservativer Therapie
- arterielle Hypertonie
- Hypercholesterinämie
- Niereninsuffizienz im Stadium III
- Verdacht auf Reizdarmsyndrom
- leichte Prostatavergrößerung
- kleines Cavum Vergae
- bekannte Sigmadivertikulose
- bekannter kleiner nach kaudal umgeschlagener medialer Bandscheibenprolaps bei L5/S1
Sexualität/Sexualfunktionen
Gute Libido, keine erektile Disfunktion, häufiger während der Ejakulation, auch kurze Zeit andauernd brennen in der Harnröhre. Gelegentlich stechende Schmerzimpulse währen der Ejakulation.
Medikation zur Zeit: Olmetec 10 mg, nicht täglich, bei sehr niedrigem Blutdruck keine Einnahme
Simvabeta 20 mg, 1 x täglich abends
Ich habe nunmehr über mehrere Jahre Geduld aufgebracht und bin ratlos was möglich wäre um die Situation zu verbessern bzw. in welche Richtung sollte man diagnostisch denken. Darüberhinaus ist mein Blutdruck möglicherweise durch den Dauerstreß die blanke Katastrophe, ohne Medikament auf Dauer zu hoch, mit Medikament zu niedrig.
Vielleicht ist es möglich, dass Sie aus der Schilderung der Situation und der Beschwerden ein bestimmtes Muster erkennen und mir einen Hinweis geben können welcher Diagnostikbereich, oder medizinische Fachbereich Klärung bringen könnte.