.... und hoffe nicht, dass ich dadurch jemanden belästige, sollte dies doch der Fall sein bitte meinen Beitrag ignorieren oder löschen. Danke!
Vor einigen Jahren ist bei mir eine Nierenerkrankung festgestellt worden - eine Autoimmunerkrankung die im schlimmsten Fall mich an die Dialyse bringen kann oder auch zum Tod führen kann, aber davon bin ich noch sehr sehr weit entfernt und meine Werte sind auch stabil.
Diese Krankheit akzeptiere ich jedoch in keinster Weise, was wohl daran liegt, dass ich vor knapp 10 Jahren durch eine Erkrankung in ein sehr sehr tiefes Loch gefallen bin und froh war, als ich mit der letzten Energie, die ich noch hatte mich da irgendwie rausbefördern konnte. Seit dem "hasse" ich alle Weißkittel und mache um sämtliche Arztpraxen einen großen Bogen - nur im äussersten Notfall gehe ich zum Arzt bzw. auch nur dann, wenn ich weiß, dass die Erkrankung nichts mit der chronischen Nierenerkrankung zu tun hat.
Bzgl. der Nierenerkankung gehe ich nur dann zum Arzt, wenn ich mal wieder das Gefühl habe, dass ich jetzt vielleicht doch mal was gegen die Erkrankung machen soll und dass es vielleicht doch besser wäre, wenn ich Medikamente nehmen würde. Dieser Zustand hält aber meist nicht länger als 4 Wochen an. In der Zeit nehme ich brav die Medikamente, bis ich dann wieder den Rappel bekomme und mich frage warum eigentlich, da ich mich mit einer täglichen Medikamenteneinnahme viel zu sehr mit der Krankheit beschäftige bzw. ich ihr soviel Zeit widme die sie überhaupt nicht verdient.
Sicherlich könnte man nun sagen, dass ich dann auch mit den Folgebeschwerden klar kommen muss - in gewisser Weise ist das auch so und ich nehme es auf mich, habe aber trotzdem ein ungutes Gefühl.
Mein Gewicht ist jenseits von Gut und Böse - ich wiege soviel wie 10 Elefanten zusammen, will meinen ca. 130 kg.
Seit meiner Geburt habe ich einen Hüftschaden, der mich dazu zwingt auf Sport zu verzichten. Vor einigen Jahren habe ich dennoch diesem Probelm getrotzt und mit Rehasport angefangen. Die Schmerzen waren enorm, so dass ich damit dann doch aufhören musste. Aktuell habe ich wieder stärkere Bewegungsbeschwerden, so dass ich meinen Arzt aufsuchte mit der Bitte mir Krankengymnastik zu verschreiben. Da dieser Arzt bis dato noch keine Röntgenbilder von mir gesehen hatte, bat er mich die alten (immerhin ca. 8 Jahre alten Bilder zu beschaffen). Hier stellte sich jedoch heraus, dass diese dem alten Arzt nicht mehr vorleigen (eine Geschichte für sich). Eigentlich müsste ich jetzt wieder zu meinem Arzt gehen und ihn darum bitten, dass er mich zu jemandem schickt, der diese Bilder macht, damit er mir die Krankengymnastik verschreiben kann. Zeitlich gesehen schaffe ich es aber nicht, da ich berufstätig bin (ca. 40 km von meinem Wohnort entfernt) und der Arzt ziemlich blöde Sprachstundenzeiten hat und auch nicht immer in der Praxis ist (es ist eine Gemeinschaftspraxis und dieser Arzt ist höchstens einmal in der Woche da.). Also nehme ich lieber die Probleme in Kauf....
Vorletztes Jahr war ich aufgrund meiner Schwerbehinderung bei einem Amtsarzt - das Gespräch verlief zu Beginn sehr eigenartig, da er meinte, dass in meinen jungen Jahren (nun ja, jung ist anders, denn ich bin ja auch schon 41) eine solche Gehbehinderung / Schwerbehinderung nicht vorliegen kann. Ich muss dazu schreiben, dass ich keine Person bin, die irgendwas dazu erfindet nur um irgendwelche Vorteile heruauszuschlagen.
Als dieser Amtsarzt dann mit der Untersuchung begann und ich dazu meine Jeans ausziehen musste, war er plötzlich ganz anders und sehr sehr verständnisvoll fast brachte er mir gegenüber sein Mitleid zum Ausdruck, was ich allerdings auch nicht wollte und mir sehr unangenehm war. Zudem musste ich mich in den Raum stellen und der Arzt machte von meinen Beinen Fotos - er meinte das man sehr deutlich sehen kann, dass ich ein starkes Hüftproblem habe. Mehr sagte er dazu nicht.....
Ende letzten Jahres benötigte ich für einen Antrag das Gutachten. Da stand nun etwas von den Hüftproblemen und von deutlichen Lipödemen, die bei mir eine weitere Unbeweglichkeit hervorrufen.
Das erklärt auch, warum der Amtsarzt in seinem Gespräch sagte, dass ich noch so gut versuchen könne abzunehmen - es wird mir nicht gelingen - aus Scharm habe ich habe nicht gefragt wie er das meint.
Fakt ist jedenfalls, dass ich momentan nicht weiter weiß... auf der einen Seite würde ich meinem Leben gerne ein Ende setzen (keine Panik, dazu bin ich zu feige und würde es auch schlussendlich nicht machen, da ich total in meinen Beruf vernarrt bin und wahnsinnig gerne arbeite -was es auch schwer macht der Arbeit krankheitsbedingt fern zu bleiben weil ich auch um meinen Arbeitsplatz fürchten muss), gerne würde ich mich aber auch selbst für mein Verhalten ohrfeigen... was ich insgeheim auch manchmal mache.
Wenn ich mich vor den Spiegel stelle, sehe ich wie hässlich ich mit dem ganzen Fett bin und mein Körper an Unförmigkeit nicht zu überbieten ist.
Seit einigen Tagen überlege ich, ob ich zu meinem Arzt gehen soll und ihm die ganze Geschichte und meine ganzen Probleme mitteilen soll - er ist aber auch nicht jetzt ein so verständisvoller Arzt, eher sehr burschikos und direkt, was in manchen Situationen schon recht positiv war, weil er einfach nicht um den heissen Brei herumgeredet hat. In der jetztigen Situation ist es aber eher so, dass ich mit seiner Art nicht umgehen könnte - ausserdem schwebt mir im Kopf, dass es in ein paar Tagen wieder ganz anders sein könnte und ich dann evtl. wieder es nicht für nötig halten würde mich um meine Gesundheit zu kümmern.
Aktuell plagen mich nicht nur diese Hüftprobleme, sondern auch dick geschwollene Füße, so dass ich nur sehr sehr schwer in Schuhe passe.
Zu meinem Nephrologen kann ich auch nicht gehen - hier habe ich ebenfalls alle Sympathien verspielt - kein Wunder, wenn ich nur alle sieben Pfingsten da erscheine, was soll er denn da auch großartiges bewirken?
Vor einigen Jahren habe ich aufgrund eines Burn Out es mal mit Psychotherapie versucht, aber der Psychotherapeut hat mein Problem irgendwie nicht verstanden, auch habe ich hier nicht verstanden wieso mir ein wildfremder Mensch seinen Willen aufzwingen möchte bzw. mir erklären will wie ich anders leben soll. Er kann doch die ganzen Baustellen in meinem Leben gar nicht überblicken.
So, nun sitze ich hier, habe mir das einfach mal von der Seele geschrieben und weiß immer noch nicht was ich machen soll - mittlerweile schäme ich mich auch einfach zum Arzt zu gehen, da es ja sehr gut sein kann, dass ich mich dort entkleiden muss und er das ganze Ausmaß sieht.