Hallo,
ich habe mich eben in diesem Forum angemeldet, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß.
Kurz zu mir: Ich bin Peter und 30 Jahre alt.
Vor 15 Jahren bin ich beim Fußballspielen umgeknickt und hatte einen dicken Fuß. Ich bin damals zu meinem Hausarzt, der mich damals beruhigt hatte, da sowasnicht schlimm sei und das wieder werde. Maßnahmen (außer nach den Bändern zu schauen) wurden nicht unternommen. Da man mit 15 auch andere Sachen im Kopf hat, als seine Füße zu beobachten, ist die ganze Sache bei mir dann auch in Vergessenheit geraten. Bis ich mich vor 6 Jahren am rechten Bein verletzt hatte und es zu einer Wasseranstauung kam. Ich wurde beim Arzt komplett durchgecheckt, war beim Internisten, beim Kardiologen, beim Lymphologen. Es kam raus, dass ich ein wohl schwaches Lymphsystem habe, dass irgendwie im Bereich des Knöchels noch weiter geschwächt wurde (wohl durch das Umknicken mit 15 Jahren).
Ich habe dann 6 malige Lymphdrainage verschrieben bekommen und einen Stützstrumpf. Nach kurzer Zeit sah mein Fuß und mein Bein auch wieder so aus, wie ich ihn immer kannte. Außer am Fußrücken und am Knöchel ist noch Wasser vorhanden. Das staute sich da teilweise aber auch schon nach dem Umknicken an und wurde ja nicht weiter behandelt. Da ich ja auch so eine leichte Lymphschwäche habe, sammelt sich auch etwa Wasser am Fußrücken hinter den Fußzehen des linken Fußes (am linken Fuß aber nicht am Knöchel).
Meine Mutter hat das Ganze übrigens auch in meinem Alter bekommen und lebt damit unbehandelt seit 30 Jahren ohne das es sich verschlimmert hätte etc.
Ich bin jedoch jemand, der sich sehr viele Gedanken macht. Jetzt war ich vor kurzem noch einmal beim Hausarzt um noch einmal Lymphdrainage verschrieben zu bekommen, in der Hoffnung auch die Restschwellungen weg zu bekommen. Naja, erstmal musste ich betteln, überhaupt ein Rezept zu bekommen für die Drainage. Der Arzt meinte, Wasser im Fuß sei Volkskrankheit und nichts schlimmes. Auch der Lymphologe nahm das damals auf die leichte Schulter. Ich solle halt aufpassen und das Lymphsystem nicht zusätzlich belasten, dann wäre alles ok. Nun ja, dann habe ich mit dem Rezept einen Therapeuten aufgesucht. Der hat mich - nachdem ich die Hose ausgezogen habe - mit großen Augen angesehen und gefragt, wie ich für so eine leichte Schwellung denn ein Rezept bekommen hätte in Zeiten leerer Kassen. Das Ganze sei bei mir doch nur ein Schönheitsfehler.
Auch nach der Drainage gingen die Restschwellungen nicht mehr ganz weg. Ich trage jeden Tag Stützstrümpfe (die ich mir im Übrigen selber kaufe, da ich a) für links eh keinen bekomme und b) für rechts nur mit Rechtfertigung), lege wann immer es geht meine Füße hoch, gehe kneippen, fahre Rad und mache abends Wechselduschen. Was kann ich machen, dass die Restschwellungen ganz weggehen? Tabletten mag ich eigentlich nicht nehmen.
Das Ganze macht mich total fertig. Ich rede mir selbst ein, schwer krank zu sein, habe keinen Lebensmut mehr, ich bin nicht mehr glücklich. Aber alle mit denen ich rede, machen mein Problem klein, von wegen Schönheitsfehler. Beim Duschen traue ich mich noch nicht mal nach unten zu sehen. Wenn ich zu Bett gehe, ziehe ich die Socken erst unter der Bettdecke aus, damit ich meine Füße nicht sehen muss. Ich bin totunglücklich damit und habe auch Angst, dass das Ganze auf meine Beziehung ausschlägt.
Weiteres Problem: Ich gehöre nach meinen Studium und Referendariat zu den Landesbesten und würde gerne in den Staatsdienst ("Schreibttischtäter), habe aber Angst, dass der Amtsarzt sein "Ja" für die Verbeamtung nicht gibt. Dann würde mein ganzes Lebenswerk wie ein Kartenhäuschen zusammen brechen, da ich alles für diese Stelle getan habe, habe Topnoten, habe immer davon geträumt und habe nun schiss, dass es an meinen sche*ß Füßen scheitert. Meiner Mutter macht sich aus ihrer Lymphschwäche gar nichts. Sie denkt da gar nicht mehr dran. Jetzt sitze ich zu Zeit an meiner Doktorarbeit, komme aber gar nicht mehr weiter, weil ich nur noch an den Amtsarzt denken muss. Mein Hausarzt meint, den Amtsarzt interessiert das nicht, da das Ödem sich nicht wegen einer Herz- oder Nierenschwäche gebildet hätte. Meine Blutwerte wären top und ich wäre auch sonst in einem top gesundheitlichen Zustand (bin Mountainbiker und Fußballer). Auch meine Therapeutin meinte, dass das ganze kein Problem wäre. Ich habe auch einmal einen Amtsarzt gefragt (der nicht für mich zuständig wäre), der sieht darin auch kein Problem.
Trotzdem: Ich weiß nicht mehr weiter. Ich hatte mich mit der Lymphschwäche arrangiert. Seit ich weiß, dass ich zum Amtsarzt muss, fühle ich mich antriebslos und einfach krank und schwach. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.