Thema: Befund für Knie MRT

Hallo Zusammen,

benötige Bitte euren Rat, bin ziemlich verzweifelt.

Vor 6 Jahren hatte ich eine OP im linken Knie, Meniskus Innen Läsion wurde teilweise entfernt und geglättet. OP wurde in der Tagesklinik Esplanade in Berlin durchgeführt, Knie war nach wenigen Tagen wieder belastbar ohne Gehhilfen beim gehen.

Bin nach gut 10 Jahren aufgrund einer Gewichtszunahme - habe mit dem rauchen aufgehört - erstmalig wieder joggen gegangen. 48 Jahre, 1,95m mit 98kg.

Nun mein Problem, nach dem 2 x Joggen - und ich habe es definitiv mit der Belastung übertrieben - kann ich mein Knie nicht mehr belasten - auch nicht beim gehen, D.h. ich nutze eine Gehhilfe. Habe starke Scherzen , Arzt hat Wärmetherapie mit Voltarengel verordnet - sonst nichts.

Schmerzen habe ich seit dem 11.07.2011, Arztbesuch am 19.07.2011, MRT Termin hatte ich am 19.07.2011 (hatte echt Glück) -
Mein Befund ist in der Anlage beigefügt verbunden mit der Bitte um eine detaillierte Erklärung.

Wenn ich den Befund richtig verstehe wurde nur eine altersbedingte Veränderung festgestellt, allerdings frage ich mich, warum ich das Kniegelenk seit dem 11.07.2011 nicht mehr belasten kann. Vielen Dank für eure Unterstützung.

Hallo lebios

Du wurdest zum MRT geschickt mit dem Verdacht auf eine Verletzung im Inneren des Kniegelenkes. Ich übersetze erst mal den Befund:
Das Knochenmark ist ohne auffälligen Befund. Die Kreuzbänder und die Seitenbänder sind intakt. Größere Risse sind in den Meniscen nicht erkennbar. Der Innenmeniscus weit im hinteren Anteil allerdings eine deutliche Verschleißbildung auf. Der Knorpel unter der Kniescheibe sowie der Knorpel zwischen Oberschnekel und Schienbein stellen sich alterstypisch dar.

Kurz unterhalb des Kniegelenkes auf der Innenseite des Beine ist ein kleiner Knochenvorsprung. Hier sind einige Muskeln des Oberschenkel befestigt. In diesem Bereich spielt sich eine Entzündung ab.

Im Kniegelenk befindet sich ein leichter Erguss. In der Kniekehle sitzt eine kleine Zyste. Die Weichteile um das Kniegelenk herum sind unauffällig.


Ich würde sagen, der Befund erklärt die Schmerzen. Allerdings glaube ich eher nicht daran, dass nur eine einmalige Überlastung daran schuld ist. Dann müsstest du schon ziemlich stark übertrieben haben. Lass mal durch den Ortopäden klären, ob möglicherweise weitere Fehlbelastungen vorliegen.

Gruß Christiane

Hallo Christiane,

eingangs vielen Dank für die prompte Erklärung - du bist hier die "gute Seele", bei vielen MRT Befunden bist du zu lesen.

Nun zu deinen Ausführungen, woher kommen denn jetzt die Schmerzen und was kann ich tuen, um den Zustand zu verbessern. Seit April 2011 habe ich mit dem Rennradfahren begonnen, auch hier hatte ich Schmerzen im linken Knie nach dem Training, allerdings konnte ich einen Nacht später wieder normal ohne Schmerzen belasten. Für einen ausführlichen rat wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße aus Berlin

Hallo lebios

Laut Befund ist ein Gelenkerguss vorhanden - allein der ist schon ziemlich unangenehm. Dazu kommt noch die Entzündung am pes anserinus unterhalb des Kniegelenkes. Auch Bakerzysten können ab einer gewissen Größe schmerzen. Woher deine Schmerzen jetzt genau kommen, kann nur die körperliche Untersuchung klären. Via Internet sind nur Spekulationen möglich.

Radfahren ist eigentlich ein kniefreundlicher Sport. Könnte es möglich sein, dass du beim Training übertreibst? Hast du jemanden, der dich beim Training betreut? Denn ohne Trainingsplan, Aufsicht und Beratung artet so etwas schnell in Überforderung aus.
Du könntest auch auf Wassergymnastik oder Aqua-Jogging umsteigen. Das ist gelenkschonend, weil man sich im Wasser auspowern kann, ohne das die Knie die Gewichtslast stemmen müssen.

Gruß Christiane

Guten Morgen Christiane,

vielen Dank für deine Antwort. Ohne dich persönlich zu kennen habe ich augenblicklich mehr vertrauen zu dir als zu meinem Arzt. Meine Frage: Wie sieht eine vernünftige Behandlung mit meinem Befund aus, die Schmerzen sind unerträglich, nehme IBU 600 2 x tgl. ein. Der Unfall war vor 14 Tagen, die Schwellung und Entzündung hat sich seitdem nicht verändert. Ich kühle das Knie mehrmals tgl. mit Kühlpads a 10 Minuten und belaste aufgrund einer Gehhilfe das Kniegelenk nicht.

Liene Grüße - Thomas

Hallo Thomas

Ist das Knie stark geschwollen? Das alleine macht schon heftige Schmerzen. Frag mal den Arzt, ob er eine Punktion für sinnvoll hält. Man kann auch Lymphdrainagen durchführen, vorher muss aber eine Infektion ausgeschlossen werden. Wenn du es bis zum nächsten Arzttermin nicht mehr aushältst, stellst du dich am besten in der operierenden Klinik vor.

Hier noch ein Tipp: Quarkwickel sollen die Entzündung entschärfen und auch etwas gegen die Schwellung wirken. Einfach Quark direkt aus dem Kühlschrank messerdick auftragen und ein Tuch locker darüberschlagen (um die Wäsche nicht vollzuschmieren). Er wird entfernt, wenn er vollständig eingetrocknet ist.

Gruß Christiane

Hallo Christiane,

eingangs erst einaml herzlichen Dank für deine kompetenten Auskünfte bzw. Hinweise. Ich finde es toll, dass es Menschen wie dich gibt, die in ihrer Freizeit anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Am Freitag habe ich mich nochmals 3 Stunden in das Wartezimmer gesetzt, um den Befund mit dem Arzt durchzusprechen.

Allerdings was sich erleben mußte ist eigentlich unfassbar - bin Kassen Patient.
Mein Arzt hat den Befund überflogen und seine Reaktion - keine Meniskusläsion, VKB und HKB ohne Befund - alles in Ordnung. Unglaublich, auf die Entzündung am pes anserinus unterhalb des Kniegelenkes habe ich ihn angesprochen, kurze Untersuchung durch Abtastung meines Knie's - ist wohl entzündet.

Meine Behandlung: kühlen, kühlen, kühlen und Knie entlasten. Auf meine vorhandenen Schmerzen angesprochen hat er mir Ibu 400mg verschrieben, 3 x tgl.

Ich werde diese Praxis nicht mehr aufsuchen, ich habe mich einfach nur beschissen gefühlt, mein Eindruck, aufgrund der fehlenden Läsion kann er kein "Geld" mit einer OP verdienen - somit kein interessanter Patient - mir hat die MENSCHLICHKEIT gefehlt. Ferner war auffällig, der Arzt hat sich die MRT Aufnahmen nicht angesehen, hat mich gewundert. Wenn der Radiologe eine falsche Einschätzung trifft habe ich mit meiner Gesundheit "in den Kies gepupt".

Sorry Christiane, ich mußte dies einfach mal loswerden. Natürlich trifft dich mit meiner Fall keinerlei Schuld, im Gegenteil, du warst für mich eine großartige Unterstützung.

Abschließend noch eine Frage, hast du Erfahrungen, wie lange ich mit meiner Entzündung zu kämpfen habe. Mein Knie ist nicht geschwollen, habe heute morgen den Umfang gemessen und mit dem gesunden Knie verglichen. Meine Behandlung ergänze ich mit der Anwendung von Retterspietz äußerlich, soll entzündigungshemmend wirken. Deine Quakpackung werde ich ebenfalls probieren.
Nochmals vielen Dank für Alles

Liebe Grüße aus Berlin - Thomas

Im Befundbericht steht Zitat "Zeichen der degenerativen Innenmeniscopathie IIIa im Bereich des Hinterhorn". Na wenn das mal kein handfester Knorpelschaden ist Wenn du noch den Nerv für eine Zweitmeinung hast, dann zeig das Ganze noch mal einem anderen Kollegen.

Solange der Kniegelenkerguss und die Zyste vorhanden sind, wirst du auch mit der Entzündung kämpfen. Lass mal deine Körperstatik und dein Gangbild überprüfen. Evl gibt es da Fehl- oder Überlastungen. Nach Korrektur von diesen müsste es eigentlich bald besser werden.

Gruß Christiane