Hallo und guten Abend,
danke für die Aufnahme hier im Forum. Ich habe inzwischen eine drei Monate lange Leidenszeit hinter mir und ein Ende ist offenbar nicht so wirklich in Sicht, so dass ich hier um Rat, Einschätzungen oder Tipps nachfragen möchte.
Vorgeschichte: Während meiner Halbmarathon-Vorbereitung traten plötzlich nach Belastung heftige Knieschmerzen auf. Beim 1.Orthopäden-Termin wurde das Wadenbeinköpfchen mobilisiert, woraufhin ich wieder schmerzfrei war und einige Tage später das Training wieder aufnahm. Danach war es schlimmer als zuvor, nach 2. Orthopäden-Termin dann Überweisung zum MRT.
1. MRT-Befund von Oktober
Regelrecht artikulierendes Kniegelenk. Ein ausgedehntes hyperintenses Signal ist im lateralen Fermurkondylus nachweisbar mit entsprechend hypointensivem Korrelat in der T1-Wichtung. Subchondral demarkiert sich eine 9 mm messende etwas hypointensere Signalveränderung als im übrigen lateralen Femurkondylus. Im medialen Femurkondylus sowie das Tibiaplateau sind intakt. Außen- und Innenmeniskus weisen keinen Einriss auf. Ein flaues hyperintenses Signal ist im Innenmeniskushinterhorn nachweisbar. Intakte Kreuz- und Kollaterialbänder. Der Knorpel im Hauptkompartiment ist kräftig und regelrecht abgrenzbar. Der retropatellare Knorpel ist unauffällig. Die Kapsel in Angrenzung an den lateralen Femurkondylus ist im Signal angehoben und etwas verdickt.
Beurteilung:
Ausgedehntes Stressödem im lateralen Femurkondylus mi 9 mm messender Infraktion subchondral und reaktiver Kapselreizung lateralseitig. Meniskopathie im Innenmeniskushinterhorn. Kein Meniskusriss. Keine Bandverletzung.
Mein Orthopäde verordnete mir 6 Wochen Teilentlastung (max 20 kg) an Gehhilfen und neues MRT nach den 6 Wochen (2 Wochen war ich AU, dann 4 Wochen an Krücken arbeiten).
2. MRT-Befund Ende November
Die flächenhafte homogene hyperintense Signalveränderung im lateralen Femurkondylus hat sich deutlich zurückgebildet. Subchondra ist noch ein umschriebenes 9x2 mm messendes T2-hyperintenses und T1 hypointenses Areal abgrenzbar. Keine Fraktur. Das übrige knocherne Signal ist weiterhin regelrecht. Unverändert ist das flaue hyperintense Signal im Innenmeniskushinterhorn abgrenzbar, die übrigen Menisken und Bänder stellen sich weiterhin regelrecht dar. Der Knorpel im Kniehauptkompartiment und retropatellar ist unauffällig.
Beurteilung:
Deutliche Rückbildung des Stressödem im lateralen Femurkondylus. Auffällig ist noch immer ein subchondrales 9 x 2 mm messendes Areal im laterialen Femurkondylus. Keine Fraktur. Unverändert zentrale Meniskopathie im Innenmiskushinterhorn. Weiterhin kein Meniskusriss.
Mein Orthopäde schien etwas ratlos, ob ich nun noch weiter an Gehhilfen entlasten muss und hat mir zunächst mal orthopädische Einlagen verschrieben. Weiterhin habe ich eine Überweisung zur Orthopädie in einer Klinik erhalten. Auf der Überweisung steht
"Stressödem lat. Femurcondylus umschrieben, keine Rückbildungstendenz unter Entlastung 6 Wochen" und mit dem Auftrag "Bitte um Mitbeurteilung, Retro/Antegrade Anbohrung?"
Termin in der Klinik habe ich erst Ende Januar bekommen.
Ich weiß nicht, was ich von dieser Behandlung "Anbohrung" halten soll, außerdem steht wegen des späten Termins eine Entscheidung ja noch lange aus. Und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es richtig ist, das Bein schon jetzt wieder voll zu belasten, zumal ich ja im Tagesverlauf auch immer Schmerzen habe. Zum anderen möchte ich die Krücken lieber heute als morgen in die Ecke stellen, da ich so eingeschränkt bin im Alltag und auf der Arbeit und die Geduld meines Umfelds langsam aufgebraucht scheint, mir bei vielen alltäglichen Dinge zu helfen (zumal ich alleine lebe).
Wenn mir jemand zu den Befunden etwas erklären möchte oder Erfahrung mit Therapien und -möglichkeiten hat - insbesondere zu der "Anbohrung", würde ich mich sehr freuen.
Danke und schöne Grüße
Anke