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Thema: MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?

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In dieser Diskussion geht es um "MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?" im "Medizinische Befunde übersetzen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
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    Standard MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?

    Hallo und guten Abend,
    danke für die Aufnahme hier im Forum. Ich habe inzwischen eine drei Monate lange Leidenszeit hinter mir und ein Ende ist offenbar nicht so wirklich in Sicht, so dass ich hier um Rat, Einschätzungen oder Tipps nachfragen möchte.

    Vorgeschichte: Während meiner Halbmarathon-Vorbereitung traten plötzlich nach Belastung heftige Knieschmerzen auf. Beim 1.Orthopäden-Termin wurde das Wadenbeinköpfchen mobilisiert, woraufhin ich wieder schmerzfrei war und einige Tage später das Training wieder aufnahm. Danach war es schlimmer als zuvor, nach 2. Orthopäden-Termin dann Überweisung zum MRT.

    1. MRT-Befund von Oktober
    Regelrecht artikulierendes Kniegelenk. Ein ausgedehntes hyperintenses Signal ist im lateralen Fermurkondylus nachweisbar mit entsprechend hypointensivem Korrelat in der T1-Wichtung. Subchondral demarkiert sich eine 9 mm messende etwas hypointensere Signalveränderung als im übrigen lateralen Femurkondylus. Im medialen Femurkondylus sowie das Tibiaplateau sind intakt. Außen- und Innenmeniskus weisen keinen Einriss auf. Ein flaues hyperintenses Signal ist im Innenmeniskushinterhorn nachweisbar. Intakte Kreuz- und Kollaterialbänder. Der Knorpel im Hauptkompartiment ist kräftig und regelrecht abgrenzbar. Der retropatellare Knorpel ist unauffällig. Die Kapsel in Angrenzung an den lateralen Femurkondylus ist im Signal angehoben und etwas verdickt.
    Beurteilung:
    Ausgedehntes Stressödem im lateralen Femurkondylus mi 9 mm messender Infraktion subchondral und reaktiver Kapselreizung lateralseitig. Meniskopathie im Innenmeniskushinterhorn. Kein Meniskusriss. Keine Bandverletzung.

    Mein Orthopäde verordnete mir 6 Wochen Teilentlastung (max 20 kg) an Gehhilfen und neues MRT nach den 6 Wochen (2 Wochen war ich AU, dann 4 Wochen an Krücken arbeiten).

    2. MRT-Befund Ende November
    Die flächenhafte homogene hyperintense Signalveränderung im lateralen Femurkondylus hat sich deutlich zurückgebildet. Subchondra ist noch ein umschriebenes 9x2 mm messendes T2-hyperintenses und T1 hypointenses Areal abgrenzbar. Keine Fraktur. Das übrige knocherne Signal ist weiterhin regelrecht. Unverändert ist das flaue hyperintense Signal im Innenmeniskushinterhorn abgrenzbar, die übrigen Menisken und Bänder stellen sich weiterhin regelrecht dar. Der Knorpel im Kniehauptkompartiment und retropatellar ist unauffällig.
    Beurteilung:
    Deutliche Rückbildung des Stressödem im lateralen Femurkondylus. Auffällig ist noch immer ein subchondrales 9 x 2 mm messendes Areal im laterialen Femurkondylus. Keine Fraktur. Unverändert zentrale Meniskopathie im Innenmiskushinterhorn. Weiterhin kein Meniskusriss.

    Mein Orthopäde schien etwas ratlos, ob ich nun noch weiter an Gehhilfen entlasten muss und hat mir zunächst mal orthopädische Einlagen verschrieben. Weiterhin habe ich eine Überweisung zur Orthopädie in einer Klinik erhalten. Auf der Überweisung steht
    "Stressödem lat. Femurcondylus umschrieben, keine Rückbildungstendenz unter Entlastung 6 Wochen" und mit dem Auftrag "Bitte um Mitbeurteilung, Retro/Antegrade Anbohrung?"

    Termin in der Klinik habe ich erst Ende Januar bekommen.

    Ich weiß nicht, was ich von dieser Behandlung "Anbohrung" halten soll, außerdem steht wegen des späten Termins eine Entscheidung ja noch lange aus. Und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es richtig ist, das Bein schon jetzt wieder voll zu belasten, zumal ich ja im Tagesverlauf auch immer Schmerzen habe. Zum anderen möchte ich die Krücken lieber heute als morgen in die Ecke stellen, da ich so eingeschränkt bin im Alltag und auf der Arbeit und die Geduld meines Umfelds langsam aufgebraucht scheint, mir bei vielen alltäglichen Dinge zu helfen (zumal ich alleine lebe).

    Wenn mir jemand zu den Befunden etwas erklären möchte oder Erfahrung mit Therapien und -möglichkeiten hat - insbesondere zu der "Anbohrung", würde ich mich sehr freuen.

    Danke und schöne Grüße
    Anke

  2. #2
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    Standard AW: MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?

    Hallo Anke,

    ich weis nicht wie Dein Wissenstand zu dem ganzen Thema ist.

    Darum fange ich einmal mit einigen Erklärungen an.

    Also Dein Knie unterteilt ein Orthopäde in zwei Hälften

    Innenknie (bzw. Innenschenkelseite) -> mediale Kompartiment
    Aussenknie (bzw. Aussenschenkel) -> laterales (seitlich) Kompartiment

    Die hier beschriebenen Femurcondylen sind zwei Höcker am unteren Ende des Femur (Oberschenkelknochen)

    Dies kannst Du hier auf dem mittleren Bild sehen die Condylen sind blau gezeichnet und dazwischen sieht man die Kreuzbänder. Die Kniescheibe (Patella) ist mit ihrem Band (Ligament) heruntergeklappt.

    ersticken shram.kiev.ua

    Nun hat Dein Radiologe geschrieben
    Ausgedehntes Stressödem im lateralen Femurkondylus mit 9 mm messender Infraktion subchondral und reaktiver Kapselreizung lateralseitig. Meniskopathie im Innenmeniskushinterhorn. Kein Meniskusriss. Keine Bandverletzung.

    Ausgedehntes Stressödem im
    lateralen Femurkondylus also dem Condylus an der Aussenseite mit 9 mm messender Infraktion (Anbruch) unter dem Gelenkknorpel und reaktiv (als Folge darauf) kam es zu einer Gelenkkapselreizung seitliches Knie.
    Als weiteres kam es zu einer Schädigung des Innenmeniskushinterhorn`s das ist das mediale Kompartiment also das Meniskushinterhorn auf der Seite des Innenschenkels im Bereich der Kniekehle.
    Kein Meniskusriss - keine Bandverletzung.

    Ansonsten ist alles OK die Kreuzbänder -
    retropatellare Knorpel (Gelenkknorpel hinter der Patella (Kniescheibe) sowie dem Tibiaplateau (das ist die oberste Seite des Schienbeines).
    Das Knie besteht aus zwei Teilgelenken. Also dem Femoropatellargelenk und dem Femorotibialgelenk) für das
    Femoropatellargelenk ist der Gelenkknorpel hinter der Patella wichtig.

    Hier also etwas zum Meniskus https://www.dr-gumpert.de/html/meniskus.html

    Also das Stressödem hat sich zurückgebildet - die Schädigung des Meniskushinterhorns ist geblieben genau so die Infraktion -> subchondrales (unter dem Gelenkknorpel) 9 x 2 mm messendes Areal im laterialen Femurkondylus.
    Es ist nun so in der Regel kann es auch zu einer Schädigung des Gelenkknorpels kommen wenn eine gewisse Gewalt eine Infraktion da verursacht.

    /Retro (zurück bzw. hinter) / Anterograd bedeutet nach vorn gerichtet. Was Du mit Bohrungen beschreibst ist meines Wissens die Microfrakturierung also diese Möglichkeit wird angewandt wenn etwas geschädigt worden ist z.B. Gelenkknorpel . Dann bohrt man mit einem ganz dünnen Bohrer den Bereich an es blutet leicht und der Körper versucht dies zu regenerieren also eine Wunde die verheilt und dabei werden auch neue Knorpelzellen gebildet -im besten Fall verheilt das Ganze.
    Denn eine Schädigung kann sich auch verschlechtern, wenn Du Sport treibst und wieder etwas...

    http://www.arthrose-blog.de/mikrofrakturierung/

    Im Januar also in ca. zwei Monaten wird man bei Dir nachschauen ob es eine weitere Besserung gegeben hat. Dann denkt man darüber nach wie die Weiterbehandlung aussieht ob es Sinn macht mit der Microfrakturierung!
    Nun Anke mir ist schon klar wir müssen funktionieren wie ist egal. Ja und bei Schmerzen sollte man mit der Belastung halt vorsichtig sein! Sonst verschlechtert sich das Ganze wieder. Nun steht da in dem genannten Block ein Hinweis Merke. ..... das heisst in Deinem Fall, Du musst einen Mittelweg finden das Knie entlasten so weit wie möglich
    Ich kann Dir nun nicht schreiben OK Du kannst die Krücken weglegen und Morgen den nächsten Marathon laufen. Das kann sehr heftig daneben gehen. Auch wenn Du dies gerne lesen würdest.

    Versuche weitestgehend Schmerzen zu vermeiden sprich mit Deiner Physiotherapeut/ in was möglich ist Sie / er wird Dir entsprechende Übungen zeigen.

    Dies kann ich Dir dazu sagen. Es ist nicht ganz so umfangreich was Dir Dein Arzt hätte sagen können der Deine Bilder hat - Deine Symptome kennt und weis wie es bei Dir in etwa mit Schmerzen aussieht udgl..

    Falls es noch Fragen gibt musst Du halt noch einmal schreiben! Die Links muss man mitunter rauskopieren und in die Adresszeile einsetzen falls ....

    Also alles Gute und trotzdem irgendwie schöne Feiertage

    Gruss Stefan

  3. #3
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    Standard AW: MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?

    Hallo Stefan,
    erstmal herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Auf alle Fälle habe ich jetzt einiges mehr verstanden.
    Meine Verunsicherung kommt eigentlich auch daher - das hatte ich nicht erwähnt -, dass der Radiologe nach dem 2. MRT angekündigt/empfohlen hatte, dass ich weiter entlasten müsste, da ich sonst eine Fraktur riskieren würde. Nun hat das aber ja der behandelnde Orthopäde zu entscheiden und der hat ja offenbar eine andere Einschätzung.
    Deinen Tipp, Schmerzen zu vermeiden, werde ich jedenfalls erstmal beherzigen. Die werden mir schon sagen, wo meine Grenzen sind. Einen Physiotherapeuten habe ich allerdings nicht; so viel ich weiß, müsste das verschrieben werden.

    Ja, einen Marathon zu laufen habe ich gerade gar nicht auf dem Zettel. Ich wär einfach froh, wenn ich meinen Müll selbst 2 Stockwerke runter bringen könnte oder meine Wohnung staubsaugen

    Eine Frage habe ich aber nochmal: Wie kann ein Ödem entstehen? Unter Gewalt ist klar, aber wie ist es bei regelmäßiger Laufbelastung? Kann es sein, dass sich das schmerzfrei über einen längeren Zeitraum entwickelt hat? Damit hadere ich doch noch sehr, denn ich laufe seit 10 Jahren (auch Volksläufe, allerdings eher spaß- und nicht leistungsorentiert) und habe auch die Belastungen in der konkreten Vorbereitung nur dosiert gesteigert...

    Viele Grüße
    Anke

  4. #4
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    Standard AW: MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?

    Hallo Anke,

    Du hast diesen Satz überlesen!
    Ausgedehntes Stressödem im lateralen Femurkondylus also dem Condylus an der Aussenseite mit 9 mm messender Infraktion (Anbruch) unter dem Gelenkknorpel und reaktiv (als Folge darauf) kam es zu einer Gelenkkapselreizung seitliches Knie.
    Also Du hast einen Knochenanbruch.Der auch Ursache des Ödems gewesen ist. Mit etwas Pech kann dies zu einer Fraktur werden. Ja und dies ist eine Stelle wo man Niemand eine Fraktur wünscht. Dann hast Du zwar eine Wohnung die gut gesaugt ist und das Geschirr ist aufgewaschen usw.
    Also mache nur das Allerwichtigste auch wenn Du eigentlich 1000 Dinge erledigen müsstest Keine Angst ich komme nicht und kontrolliere ob Du richtig Staub gewischt hast usw..

    Nun weist der Radiologe nicht zufällig daraufhin das Knie so weit wie möglich zu entlasten. Nun sicher hoffst Du das der Orthopäde sagt kein Problem, dass geht schon gut! Wenn nicht hast Du allein das Problem. Ich schätze der Radiologe wenn er nicht gerade 18 J. war hat so ein ganz klein wenig Erfahrung!

    Ich schätze Du bist noch verhältnismässig jung und da sitzt Niemand gerne auf dem Sofa . Aber Du musst Deinem Körper schon Zeit lassen.

    Zum Thema Microfrakturierung kann man lesen bei Utes Arthrose Blog (
    http://www.arthrose-blog.de/mikrofrakturierung/)

    Merke

    Zwischen den Belastungen sollten unbedingt Ruhezeiten eingehalten werden!
    Gerade in der Anfangszeit sollten alle privaten sportlichen Bemühungen vorab mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden!

    Auch wenn Dir dies nun gar nicht gefällt gibt dem Knie soviel Ruhe das es weiter ausheilen kann. Es ist besser als ein Krankenschein über einige Monate! Danach kannst Du auch langsam wieder mit Sport anfangen evtl. mit Bandage!

    Über die Ursache des Anbruches kann ich nur spekulieren (Stressteilfraktur oder Ermüdungsanbruch ?

    Viele Grüsse

    Stefan

  5. #5
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    Standard AW: MRT rechtes Knie, Stressödem und nun?

    Hallo Stefan,
    dank deiner klaren Worte habe ich das jetzt auch verstanden. Mein Orthopäde war da nicht so deutlich; wie gesagt, er ist der Meinung, dass ich mit den Einlagen wieder mit Belastung anfangen kann - also entgegen der Meinung des Radiologen. Das ist ja der Punkt, der mich irritiert hat. Dass der Meniskus auch geschädigt ist, hat er mir übrigens nicht gesagt; das habe ich ja nun erst Donnerstag den beiden Berichten entnommen. Deshalb habe ich mich nun entschlossen, noch eine 2. Meinung eines anderen Arztes einzuholen. Ich möchte ja eben keine Fraktur riskieren bis ich Ende Januar den Termin zum Klinikarzt habe, zu dem er mich wegen der Anbohrung überwiesen hat.
    Erst nochmal danke,
    liebe Grüße Anke
    PS: Nein, so jung bin ich nicht (ü50), aber dennoch aktiv (gewesen) mit viel Sport & Tanz...

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