Thema: was sagt das EKG aus?

Steiltyp, Sinusrythmus, HF 66 BPM, diskrete Erregungsrückbildungsstörungen,
R-Reduktion bis V4. QTc-Zeit 434ms.

Muß ich mir große Sorgen machen?

Hallo Tina43,

hatten Sie schon einmal einen Herzinfarkt? Welche Beschwerden hatten Sie
zum Zeitpunkt der Schreibung des EKGs?


Steiltyp ist lediglich der Lagetyp des Herzens. Der wird in der Regel anhand der
Ableitungen I, II, III bestimmt. Daraus lassen sich verschiedene Gründe schließen.
In der Regel sind Patienten mit einem Steiltyp adipös, etwas älter oder weisen eine
Rechtsherzbelastung auf. Auch Patienten mit einem sehr schmalen, dünnen Rumpf
können einen solchen Lagetyp aufweisen. Das ist aber reine Theorie.

Sie weisen einen einfachen Sinusrhythmus auf. Das heißt, der Rhythmus ist stets
gleichmäßig im gleichen Abstand, mit einer Herzfrequenz von 66 Schlägen pro Minute.

Diskrete Erregungsrückbildungsstörungen können ein Zeichen auf eine Elektrolytstörung
hinweisen. Das heißt, der Elektrolythaushalt des Körpers ist nicht ausgeglichen. Meistens
betrifft das Kalium, Natrium und Calcium. Auch die Verlängerung der QT-Zeit könnte, im
Bezug auf mögliche Herzrhythmusstörungen, für eine ERBST verantwortlich sein. Natürlich,
wie schon immer bekannt, kann das auch ein reines Ischämiezeichen sein. Zum Beispiel
bei Angina pectoris oder einem Herzinfarkt.

Eine R-Reduktion kann z.B. auf eine abgelaufene Schädigung des Herzmuskels hinweisen.
Muss aber nicht. Das ist ebenfalls reine Theorie. Das passiert z.B. auch bei einer abgelaufenen
Herzmuskelentzündung.

Die QTc-Zeit, wir sprechen hier ebenfalls von der Theorie, sollte so in Ordnung gehen.
Der durchschnittliche Wert liegt bei etwa 400 ms. Bei Frauen spricht man ab einem Bereich
von etwa > 470/480 von einer verlängerten QTc-Zeit.


Wenn Sie beschwerdefrei sind und keine Einschränkungen haben, müssen Sie sich keine
Sorgen machen.


Viele Grüße

nein ich hatte keinen Herzinfarkt, ich bin Angst und Panik Patient und stehe immer sehr unter starker Unruhe, vieleicht könnte es damit etwas zutun haben?

Hallo,

hat man Ihnen bzgl. des EKGs etwa gesagt bzw. etwas unternommen?
Ich persönlich beurteile, ohne Ihre Vorgeschichte zu kennen, das EKG nicht als akut. Da können Sie erst einmal beruhigt sein. Wenn es etwas dramatisches gewesen wäre, dann hätte man Sie in Behandlung genommen.


Grüße