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Thema: Antidepressiva UND Tryptopan möglich?

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In dieser Diskussion geht es um "Antidepressiva UND Tryptopan möglich?" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    70 Jahre
    Mitglied seit
    05.05.2011
    Beiträge
    2

    Standard Antidepressiva UND Tryptopan möglich?

    Hallo Ihr Lieben
    Ich wüsste gerne ob sich niedrig dosierte Antidepressiva (Efectin 25 mg/Saroten 25mg) mit der Aminosäure Tryptopan vertragen? Ich habe gelesen, dass Tryptopan besser wirkt als Antidepressiva gegen Depressionen, Einschlafstörung und Lustlosigkeit. Vlt. könnte ich sogar nur mit Tryptopan, also ohne AD, auskommen? Danke für Antworten und liebe Grüsse Silvie

  2. #2
    Medizinstudent
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    14.06.2011
    Beiträge
    23
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Antidepressiva UND Tryptopan möglich?

    Trypophan ist ja der Stoff aus dem Viele Neurotransmitter gemacht werden. Nur liegt in einem Tryptophan-Mangel nicht der Grund einer Depression. Ich glaube es ist unmöglich zu wenig Tryptophan zu sich zu nehmen. Und selbst wenn man mehr Tryptophan nimmt, heißt das nicht das auch mehr Neurotransmitter gebildet, geschweige denn ausgeschüttet werden. Wenn du in Ärztlicher Behandlung bist, dann würde ich denen Vertrauen schenken. Lieben Gruß

  3. #3
    Glaubt an nix!
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    15.04.2007
    Beiträge
    1.207

    Standard AW: Antidepressiva UND Tryptopan möglich?

    Warnhinweise zur Tryptophan-Therapie:

    Abgesehen davon, dass bei depressiven Erkrankungen - bei denen immer auch das Risiko suizidaler Handlungen existiert - von Selbstbehandlungen grundsätzlich abzuraten ist, ist immer wieder festzustellen, dass trotz vorhandener medizinischer Bedenken - vor allem im Internet in Laien-Foren - kritiklos Selbstmedikationen propagiert werden.

    Solches gilt auch Tryptophan, dessen " Supplementation – ohne ärztliche Verordnung – einen hohen Stellenwert in der Selbstmedikation zur Behandlung von Stimmungsschwankungen, aber auch zur Korrektur persönlichkeitsbedingter Störungen der Affektivität, insbesondere von erhöhter Impulsivität hat."

    So ist in dem von der Foristin "Selbstheilung" verlinkten Beitrag zu lesen:

    Ein wesentlicher Unterschied von Tryp im Vergleich zu den als Therapiestandard für depressive Erkrankungen geltenden Serotonin-Wiederaufnahmehemmern besteht in der Zeit bis zum Wirkungseintritt. Während die Tryp-Wirkung auf die Symptomatik in der Regel bereits nach ca. einer Woche nachweisbar ist (Levitan et al. 2000), benötigen die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer deutlich länger (2 – 3 Wochen) bis die Patienten über eine Besserung der Beschwerden berichten. Es liegen zudem Hinweise vor, dass die sich die Wirkung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern durch die zusätzliche Gabe von Tryp steigern lässt (Lowe et al. 2006, Levitan et al. 2000).
    Dem gegenüber stehen die Warnhinweise eines der bekanntesten L-Tryptophan-Präparate "Kalma 500 mg:

    4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    (....)
    Bei gleichzeitiger Anwendung von Monoaminoxidasehemmern und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern z.B. Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin sowie
    serotonergen Anorektika (z.B. Dexfenfluramin), kann ein Serotonin-Syndrom mit Symptomen wie Verwirrtheit, Hypomanie, Hyperthermie, Myoklonie,
    Hyperreflexie, Tremor, Diarrhö und Blutdruckanstieg, in schweren Fällen mit Blutdruckabfall, Koma und Schock auftreten.

    Diese Wechselwirkungen können auch für andere Hemmstoffe der Monoaminoxidase wie Selegilin, Procarbazin oder Furazolidon nicht ausgeschlossen
    werden.
    (...)
    Wenn Sie - als Betroffene - vorhaben, Empfehlungen aus Internet-Foren zu folgen, informieren sich bitte bei deshalb möglichst aus verschiedenen Quellen.

    Dort ist unter anderem zu lesen:

    Die von den Herstellern angegebenen klinischen Effekte beruhen also auf sehr wenigen Untersuchungen mit jeweils inakzeptabel geringen Fallzahlen und für Depressionserkrankungen außerordentlich kurzen Beobachtungszeiten. Der Wirksamkeitsnachweis von Tryptophan bei Depressionen steht daher auf tönernen Füßen. Da die Entstehung des gefährlichen EMS weiterhin nicht vollständig geklärt ist und dessen Wiederauftreten im Zusammenhang mit einer Einnahme von Tryptophan nicht ausgeschlossen werden kann, ist die Einnahme von Tryptophan außerhalb von seriösen Studien abzulehnen.
    DER ARZNEIMITTELBRIEF: Leserbrief: Tryptophan zur Behandlung von Depressionen? Depressionen Eosinophilie-Myalgie-Syndrom Tryptophan


    Für einige L-Tryptophan- oder Oxitriptan-haltige Arzneimittel hoben die Berliner Verwaltungsgerichte die Verbotsverfügungen des BGA auf, weil sie das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS) einseitig mit Verunreinigungen des Rohstoffes in Verbindung brachten, die erstmals 1988 auftraten. Dem EMS entsprechende Erkrankungen wie z.B. die eosinophile Fasziitis sind jedoch schon vor 1985 hinsichtlich ihrer Beziehungen zum L-Tryptophan-Stoffwechsel beschrieben worden.2 Auch sind Erkrankungen dokumentiert, die vor dem Zeitpunkt der Verunreinigung des Rohstoffes eines Herstellers aufgetreten sind. Tierexperimentell läßt sich ein EMS durch nicht verunreinigtes L-Tryptophan auslösen.3 Diese Sachverhalte konnten die Urteilsfindung der Gerichte nicht erschüttern. Sie folgten den Behauptungen der Hersteller. Nun können mit Billigung des Gerichtes hinsichtlich ihres Nutzens zweifelhafte Arzneimittel wieder vertrieben werden, obwohl das EMS durch Beteiligung des Herzmuskels oder der Lungen zum Tode führen kann und bei bis zu 40% der Patienten trotz Absetzen keine Tendenz zur Rückbildung aufweist.
    BERLINER VERWALTUNGSGERICHTE: PERSILSCHEINE FÜR BEDENKLICHE ARZNEIMITTEL - arznei telegramm


    FAZIT: Die Welle von Eosinophilie-Myalgie-Erkrankungen (EMS) in Verbindung mit der Einnahme von Tryptophan vor sieben Jahren läßt sich nur bei oberflächlicher Betrachtung allein mit der Verunreinigungshypothese erklären. Deshalb bedeutet die gerichtlich durchgesetzte Wiederzulassung von Tryptophan eine Gefährdung des Verbrauchers, die nicht durch einen besonderen Nutzen der jetzt wieder rezeptfrei** gegen Depression und Schlafstörungen angebotenen Aminosäure (ARDEYTROPIN, KALMA) aufgewogen wird.
    TRYPTOPHAN (KALMA U.A.) PER GERICHTSBESCHLUSS WIEDER IM HANDEL - arznei telegramm
    Geändert von Pianoman (16.06.2011 um 23:00 Uhr)
    People are told lies.
    There are 40 million websites and 39.9 million tell lies, sometimes outrageous lies.
    They mislead cancer patients, who are encouraged not only to pay their last penny
    but to be treated with something that shortens their lives.
    At the same time, people are gullible. It needs gullibility for the industry to succeed.
    It doesn't make me popular with the public, but it's the truth.
    Edzard Ernst über Alternativmedizin

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