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Thema: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

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In dieser Diskussion geht es um "Depressiver Partner - ohne Hoffnung???" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    03.11.2011
    Beiträge
    2

    Beitrag Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo liebe Forenteilnehmer,

    ich bin auf der Suche nach dem Thema depressive Partner auf dieses Forum gestossen. Ich möchte euch gerne von meinen Problemen berichten, in der Hoffnung, es gibt noch andere Betroffene und es entsteht ein Gedankenaustausch.

    Ich habe seit nunmehr fast 20 Jahren eine Lebenspartnerschaft mit einem Mann, es sind 2 gemeinsame Kinder da. Mein Lebenspartner hatte von Anfang an Probleme psychischer Art, Spielsucht usw. Ein Auf und Ab. Das habe ich von Anfang an gewusst, hat mich aber nicht von der Beziehung abgehalten. Er hat seine Spielsucht bekämpft. Denn er ist, abgesehen von seinen depressiven Phasen, ein Traummann. Liebevoll, sorgt sich gemeinsam mit mir um die Kinder. Hilft, wo er kann.
    Leider sind seine Depressionen in den letzten Jahren sehr viel schlimmer geworden. Ich würde sagen, in den letzten 2 bis 3 Jahren hat sich das gesteigert. Er verhält sich teilweise wie ein Kleinkind. Dazu kommt eine Angststörung, erschrickt bei jeder Kleinigkeit. Er war zwischenzeitlich in der Psychatrie zur Behandlung, was seiner Meinung nach nicht viel gebracht hat. Er leidet auch an mehreren körperlich bedingten Krankheiten , muss viele Medikamente nehmen. Auch Medikamente gegen die Depressionen.

    Das ein Mensch krank ist, dafür kann keiner was. Das steht felsenfest für mich fest.
    Mein Problem ist, ich fühle mich wie in deiner Art "Warteposition". Ich habe immer mal Hoffnung, das es zumindest in der Depression wieder besser wird. Doch das wird es nicht. Es tritt trotz psychologischer Betreuung keine Besserung ein.
    Er weisst mich ab, sexuell läuft rein gar nichts mehr. Er behauptet zwar, das er mich noch liebt, aber von ihm kommt nichts. Die blanke Gefühlskälte. Die meisten Aktivitäten, wie Umarmen, gehen von mir aus. Und... es folgt nichts. Ich bin keine Frau in älteren Jahren, ich möchte noch begehrt werden, die körperliche Liebe ist mir sehr wichtig und gehört für mich zur Partnerschaft und zu Liebe dazu. Jetzt habe ich das Gefühl, das ich zu viel von ihm verlange. Ich fühle mich "ausserirdisch". Obwohl das zu einer Partnerschaft dazu gehören sollte.
    Ich denke sehr gründlich über Trennung nach. Jedoch fühle ich mich kraftlos, mich zu trennen. Ich komme einfach nicht los. Zumal, wenn das Thema Trennung fällt, "ist für ihn alles sinnlos, das ganze Leben ist dann vorbei", ich würde ihm dann die Familie, den Rückhalt nehmen. Wegen Suizidgedanken war er ja schon in stationärer Behandlung. Ich habe das alles ertragen, immer in der Hoffnung auf Besserung. Diese wird jedoch immer wieder enttäuscht.
    Seit neuestem gibt er mir die Schuld, das nichts mehr zwischen uns läuft, ich würde ihn ablehnen, wenn er sich mir nähern will. Das gab mir den Rest. Ich kann es nicht ertragen, sein gekünsteltes Lächeln. Das kommt einfach nicht von innen, nicht vom Herzen. Ich habe Angst, wenn ich die Trennung vollziehe, das er sich dann wirklich etwas antut. Ich könnte damit nicht leben, an seinem Tod Schuld zu sein.
    Wie komme ich aus dieser Situation unbeschadet heraus. Und vor allem: meine Kinder. Die dürfen auf keinen Fall Schaden nehmen.
    Ich habe ihn mehrmals zur Psychologin begleitet und der auch Briefe geschrieben, und die Situationen geschildert. Leider tut sich da auch nichts.
    Vorwürfe, ich würde nicht zu ihm halten und ihn auch nicht verstehen, sind an der Tagesordnung.
    Was kann ich tun? Mehr geht einfach nicht, mein innerer Topf ist leer.
    Ich bin von Natur aus ein äusserst positiv zum Leben eingestellter Mensch, lache gerne, gehe gerne mit Freundinnen aus, unternehme viel, liebe die Natur und Tiere. Wird mir alles versaut...
    Wenn jemand hier ist, dem es so ähnlich ergeht/erging, wäre ich über dessen Erfahrungen sehr dankbar.
    Wenn ich das alles so lese, wundere ich mich über mich selbst, wie ich das alles ausgehalte und ausgehalten habe...
    Vielen Dank für euer Interesse!
    LG
    bibi

  2. #2
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    60 Jahre
    Wohnort
    Düsseldorf
    Mitglied seit
    03.11.2011
    Beiträge
    6

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Liebe Bibi, das ist alles sicher schwer zu ertragen, besonders diese Hilflosigkeit, dem Partner nicht helfen zu können. Ich würde an Deiner Stelle, selber eine Beratungsstelle oder einen Psychologen aufsuchen. Denn Du darfst nicht selbst noch erkranken, damit hilfst Du ihm, den Kindern und Dir nicht.
    Ich wünsche Dir von Herzen alles liebe!
    Rosentau

  3. #3
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    03.11.2011
    Beiträge
    2

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo liebe(r) Rosentau,
    vielen lieben Dank für deine Antwort!!! Ich werde das tun müssen... Auch wenn es mir davor graut!
    Danke und dir auch alles Liebe!
    Gruss
    bibi

  4. #4
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo bibi,
    Menschen mit Depressionen sind nicht an sich gefühlskalt, auch wenn das so rüberkommt, aber sie können mit sich und ihrem Leben und was so dazugehört nichts mehr anfangen.
    Du brauchst sehr viel Kraft und sehr viel Geduld. Er spürt, dass du mehr willst als er dir geben kann, das kann er nur in Vorwürfen ausdrücken. Und ich denke, eine Trennung würde nichts besser machen, auch für dich nicht. Ich würde dir auch empfehlen, so wie Rosentau, für dich selber eine Beratung in Anspruch zu nehmen, damit du innerlich nicht verkümmerst und auch, um eine neue Sichtweise von all dem zu bekommen. Vielleicht gibt es in deiner Nähe so was wie eine Selbsthilfegruppe für Angehörige, wenn du meinst, dass dir Gleichgesinnte gut tun könnten.
    Erwarte nicht mehr so viel von ihm, sonst wirst du immer enttäuscht werden, sondern mach das Beste daraus und sei dankbar für noch so kleine Fortschritte. Wenn er wieder dir die Schuld gibt, dann erklär ihm, dass hier niemand irgendeine Schuld hat, sondern dass das die Krankheit ist, die bewältigt werden muss. Sein Vorwurf, du würdest ihn nicht verstehen, ist nachvollziehbar, denn sowas kann nur jemand wirklich verstehen, der das auch mitgemacht hat.
    Ich weiß, ich rede mich leicht, denn es ist ein sehr sehr schwerer Weg, den ihr gehen müsst, aber ich kenne sowas in anderer Form und weiß, was es bedeutet, ertragen und durchhalten zu müssen. Mich haben mein Glaube und ein paar wertvolle Freundschaften durch diese schwere Zeit durchgetragen.
    Alles Liebe und Gute!

  5. #5
    Wohnt praktisch hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    24.07.2006
    Beiträge
    614

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Zitat von Nachtigall Beitrag anzeigen
    Und ich denke, eine Trennung würde nichts besser machen, auch für dich nicht. Ich würde dir auch empfehlen, so wie Rosentau, für dich selber eine Beratung in Anspruch zu nehmen, damit du innerlich nicht verkümmerst und auch, um eine neue Sichtweise von all dem zu bekommen.
    wie bitte?

    aber woll, auch du, bibi, hast nur ein leben...

    nicht, das du jetzt holter di polter die trennung durchziehen sollst, aber als eine möglichkeit, nochwas vom leben zu haben, solltest du diese tür im auge behalten.

    natürlich kann niemand was für seine krankheit. das heisst aber nicht, das du nun an seine seite gekettet bist. auch du musst, wie jeder mensch, dafür sorgen, das es auch dir gut geht.

    such dir nen eignen therapeuten, der deines mannes muss sich um ihn kümmern, nicht um dich. du selbst sagst, du hättest nicht die kraft, ihn zu verlassen. der gedanke wäre also schon da. und auch, wenn er sich das leben nähme, dann hättest du keine schuld daran. das muss dir immer klar sein.

    such dir nen therapeuten, manchmal hilft schon, wenn ein andrer einen blick auf die situation wirft und dir den speigel vorhält.

    es ist nicht leicht, ein leben mit depressiven zu führen, trotzdem haben sie nicht das recht, dich in irgendeiner weise dafür verantwortlich zu machen. du hast auch ein recht auf deine wünsche, träume... zb. das begehrt werden...

    und wie gesagt, für das, was du willst und brauchst, bist du allein verantwortlich, nicht für das leben anderer... bis auf das deiner kinder... und auch das nur, bis sie alt genug sind, ihr leben alleine zu regeln...

    dies alles schrieb ich dir, eine schwer depressiver frau... chronisch depressiv, nicht heilbar... seit 20 jahren in behandlung, 3 mal klinik (16, 8 und 9 wochen) und dazwischen IMMER ambulant in behandlung, auch medikamentös.

    ich bin krank, aber trotzdem für MEIN leben selbst verantwortlich... nicht mein partner und nicht mein kind... nur ICH...

    und genauso hat dein mann das auch zu akzeptieren... krankheit, und auch depressionen, sind KEIN FREIBRIEF.

    da du dir aber selbst (noch) unsicher bist ist es an der zeit, dir auch hilfe zu holen. denn du musst mit deiner entscheidung leben, kein anderer. nichts ist schlimmer, als irgendwann den satz sagen zu müssen: "hätt ich nur nie auf dich gehört" oder so ähnlich.

    du musst deine entscheidung treffen und damit leben. selbst, wenn du in 10 jahren deine meinung revidierst und sagst, "hätt ich mal lieber... "... das ist dein gutes recht, aber auch damit bist du dann nur dir selbst verantwortlich... verstehst du, was ich meine?

    viel glück...
    Wenn es uns schlecht geht trösten wir uns mit dem Gedanken, daß es noch schlimmer sein könnte.<br />Und wenn es ganz schlimm ist klammern wir uns an die Hoffnung, daß es nur besser werden kann.

  6. #6
    klobie
    Gast

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo,

    ich kann dich gut verstehen. Depressionen können von einem ausgerenkten Atlasgelenk kommen:

    Link entfernt-Werbung

    Die Ursache kann aber auch in den Verdauungsorgangen liegen: Leber, Bauchspeicheldrüse.
    Schuld daran ist häufig eine falsche Ernährung mit zuviel Zucker (Schokolade, Cola, Kuchen).

    Wenn man die TCM verstanden hat, versteht man die Zusammenhänge im Körper und in der Iirs steht die Krankenakte.

    Auf meiner Seite Link entfernt - Werbung kann man lesen, daß mit Irisdiagnose da geholfen werden kann. Man wird aber im zweiten Fall nicht von heute auf morgen gesund. Alles braucht seine Zeit. Es funktioniert rein pflanzlich.

    Ich habe mir selber geholfen. Man wird wieder volkommen gesund, wenn man das will - ohne die Ärzte.
    Geändert von Christiane (09.11.2011 um 22:40 Uhr) Grund: Werbung für unseriöse Website

  7. #7
    Krankenschwester
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    weiblich
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    66 Jahre
    Mitglied seit
    28.07.2011
    Beiträge
    4.702
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo Bibi!
    Da bist Du in einer wirklich schwierigen Situation.
    Da dein Mann Antidepressiva nimmt, wird die sexuelle Unlust durch diese leider noch verstärkt, das soll aber jetzt nicht heißen, daß er sie absetzen soll!
    Er braucht die Medikamente, es soll nur eine Erklärung sein.
    Ich sehe es genauso wie meine Vorredner, hol dir selber Hilfe, nicht weil Du ein psychisches Problem hast, sondern weil Du bei einer Psychotherapie fachliche Hilfe erhältst.

    Ganz wichtig finde ich allerdings, daß sich nicht alles um die Erkrankung deines Mannes handeln sollte, sondern daß auch auf deine Person Rücksicht genommen wird und da hilft letztendlich nur, wenn Du mit deinem Mann darüber sprichst, wie es dir damit geht.
    Natürlich ist er krank, das heißt aber nicht, daß ausschließlich nur auf ihn Rücksicht genommen werden muß. Je eher das thematisiert wird, umso früher kann sich dein Mann mit deinen Wünschen auseinandersetzen.
    LG Josie

  8. #8
    Ganz neu hier
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    Alter
    56 Jahre
    Mitglied seit
    08.11.2012
    Beiträge
    1

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo, Bibi,
    ich stimme den für dich und deine seele vorsprechenden leuten zu. du hast nur ein leben.
    aber die grenze ist schwierig, wenn man verantwortung übrnimmt und die übernimmt fast jeder, wenn er in eine beziehung geht. es gibt also nicht nur win-win-situationen, sondern auch lose-lose-situationen. deine kinder sind hilfsbedürftiger als dein mann. sie haben noch ihr ganzes leben vor sich. da ich selber mutter bin, stände das für mich im vordergrund, selbst auf die gefahr hin, dass sie es auch später nicht richtig nachvollziehen können.
    das andere ist, dass es durchaus ansätze gibt, die vielleicht abwegig sind, aber trotzdem nachdenkenswert sind. zB eine sexuell offene beziehung zu führen. auf sex ganz verzichten. auf sein eigenes leben verzichten. den partner in augenhöhe behalten oder eben nicht. eine geschwisterliche beziehung zu führen. gar keine beziehung zu führen. über einweisung nachdenekn, über entmündigung. über geduld und durchstehen und loyalität.
    abgesehen von den gesellschaftlichen konventionen würde ich sagen: es gibt keine verbotenen wege, die entscheidung ist zu schwerwiegend.
    schlumpfine hat den nagel auf den kopf getroffen! auf augenhöhe ist jeder für sich selbst verantwortlich.

  9. #9
    Fühlt sich wohl hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    23.10.2012
    Beiträge
    120

    Standard AW: Depressiver Partner - ohne Hoffnung???

    Hallo bibi,

    ich hatte ein paar Jahre lang, sehr starke Depressionen u. unsere Partnerschaft litt sehr darunter, weil auch ich keine Nähe zu meinem Partner ertragen konnte, von Sex ganz zu schweigen. Durch die Aufforderungen meines Partners fühlte ich mich einfach nur bedrängt u. in die Enge getrieben. Ich konnte es nicht haben auch nur von ihm Umarmt zu werden. Das macht ihn oft sehr wütend u. auch unsere Beziehung drohte daran zu zerbrechen.

    Obwohl ich damals in einer Therapie für mich alleine war, begann ich auch eine zusätzliche Therapie bei einer Sexualtherapeutin ( fanden wir damal bei der Caritas/ Ehe u. Familienberatungsstelle). Sie half uns über unsere Partnerprobleme zu sprechen u. mir, es wieder ertragen zu können, von jemanden berührt zu werden. So blöd es sich anhört, aber ich mußte Schritt für Schritt wieder lernen Nähe von meinem Partner ertragen zu können.

    Heute haben wir wieder eine super Beziehung. Natürlich auch, weil ich meine eigene Therapie weitergemacht habe.
    Vielleicht hilft auch euch eine gemeinsame Sexualtherapie.

    LG Lämmchen

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