Ich möchte folgende Begebenheit schildern:
Vor einigen Wochen sprach ich eine Frau auf einem Bahnsteig an, weil ich sie kennenlernen wollte. Sie war völlig überrascht, schaute mich angstvoll mit schreckgeweiteten Augen an, reagierte dann aber mit einem kurzen „Ja“ auf meinen Wunsch. Ich fragte dann nach ihrer Telefonnummer, aber sie schaute zur Seite und wirkte plötzlich so, als ob sie in eine andere Welt eingetaucht wäre, reglos und teilnahmslos. Das dauerte ca. 30 Sekunden, und ich brachte mich dann mit einem vorsichtigen „Hallo“ in Erinnerung. Erst als die Bahn einfuhr schien sie aus ihrer Erstarrung zu erwachen und schmetterte mir ihre Telefonnummer entgegen. Zwei Tage später telefonierten wir miteinander, wobei sie mir sagte, dass sie verheiratet sei. Ich meinte, wir könnten uns ja trotzdem treffen und dazu kam es denn ein paar Tage später auch. Gleich zu Beginn unseres Treffens ließ sie durchblicken, dass sie generell ein starkes sexuelles Interesse habe. Ich fragte, ob ihr Mann nicht mehr mit ihr schlafe, doch sie meinte, dass er mit ihr schlafe. Wir gingen in einem Park, kamen uns näher und schließlich zog sie mich in ein Waldstück und bot sich mir an. Mir ist aufgefallen, dass sie einmal in der dritten Person von sich sprach. Mir schickte sie später eine SMS und sprach mich auch in der 3. Person an. Einige Tage später trafen wir uns bei mir. Dabei erwähnte sie am Rande ihre schlechte Kindheit. 10 Tage später fragte ich per SMS an, ob wir uns wieder sehen oder ob wir uns „Adieu“ sagen sollen. Sie meinte, sie sage nicht „Adieu“, aber sie habe wenig Zeit und sie müsse schauen, wann sich ein „Lückchen“ auftue. Ich meinte, dass ich kein Lückenfüller sein werde und schloß gedanklich ab. Aber dann dachte ich doch noch einmal über alles nach und kam zu der Vermutung, dass hier eine Persönlichkeitsstörung vorliegen könnte. Das beschäftigt mich. Indizien gibt es einige. Da war ihre Angst und die plötzliche Erstarrung auf dem Bahnsteig, das Sprechen in der dritten Person, die Bereitschaft zum schnellen Sex (Promiskuität?) und die Tatsache, dass sie mehrfach betonte, sie würde in der Regel wenig Zeit haben und ein „Lückchen“ finden müsse. Hat jemand eine Idee? Könnte es sich um eine dissoziative Identitätsstörung handeln oder ist das Kaffeesatzleserei? Kann es sein, dass sie in einer Phantasiewelt lebt und gar nicht verheiratet ist? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihre Seele verletzt ist und möchte ihr helfen. Danke für Eure Hinweise.