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Thema: Essstörungen.....

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In dieser Diskussion geht es um "Essstörungen....." im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #51
    Noch neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    38 Jahre
    Mitglied seit
    12.10.2008
    Beiträge
    40

    Standard AW: Essstörungen.....

    Hey ihr,

    habe den Thread gerade entdeckt.Ich "oute" mich dann auch mal,mit 13 fing
    bei mir die Magersucht an bzw war ein Wechsel zwischen Hungern und Fressen
    um es dann wieder zu erbrechen.
    Bei mir hatte es vielerlei Gründe wie alles began,vom typischen "Teenagergehabe"
    man sei zu dick bis zur absoluten Selbstbeherrschung des eigenen Körpers.
    Mit 13 Jahren habe ich bei damaligen 1,68 m normale 56 kg gewogen,mit
    14 Jahren waren es dann bei 1,69 m mein absolutes Tiefgewicht von 38 kg und
    selbst damals habe ich mich immer noch als zu dick empfunden.
    Und der ständige wechsel zwischen hungern und erbrechen zerrte arg an meinem
    Körper,meine Backenzähne waren durch die ständige Magensäure schon sehr in
    Mitleidenschaft gezogen,ständig war mir kalt und ich hatte einen starken
    Haarausfall.
    Mit 16 jahren bei 1,70m hielt ich dann lange Zeit ein Gewicht von 47 kg.Irgendwann
    schlichen sich dann mehr Kilos hinzu und mein Gewicht war dann durchgehend
    50 kg.Das Erbrechen hatte ich damals hinter mich gelassen,aber mein Essverhalten
    war immer noch gestört mal hungerte ich und mal habe ich "normal" gegessen.
    Mit 21 Jahren und immer noch 50 kg wurde ich dann Schwanger,da wurde mir dann
    klar,dass ich jetzt nicht nur Verantwortung für mich mehr habe und hörte mit dem
    Phaseweisen Hungern auf und hab gegessen wie ein Schlot.Im nachhinnein habe
    ich nie wieder so unbeschwert gegessen wie in der Schwangerschaft.Ich habe gerne
    gegessen,mir hat es geschmeckt,ohne schlechtes Gewissen und nicht einmal habe ich
    nen Ekel vorm Essen gehabt.Zum Ende der Schwangerschaft wog ich dann aber auch
    85 kg,nach der Geburt meiner Kleinen immer hin noch 79 kg,das ist jetzt 19 Monate her und jetzt hängt mein Gewicht bei 62 kg und ich bin echt unglücklich damit.
    Früher hätte ich das Gewicht in Null-Komma-Nix wieder herrunter gehungert,ABER das
    möchte ich nicht mehr,da ich jetzt für meine Tochter Verantwortung habe.
    Klar,mein Essverhalten ist immer noch sehr gestört im Tagesablauf,aber ich glaube,dass ich auf einen guten Weg bin.

  2. #52
    angehende Ergotherapeutin
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    35 Jahre
    Mitglied seit
    25.09.2008
    Beiträge
    36

    Standard AW: Essstörungen.....

    Bin gerade auf Umwegen auf diesen Thread gestoßen und hab natürlich mit Interesse gelesen. Ich kram ihn jetzt einfach mal wieder aus ;-) Geoutet hab ich mich in meiner Vorstellung ja eigentlich schon. Habe eine Essstörung, genau bezeichnen kann ich sie nicht. Es fing mit einer magersüchtigen Phase an, wobei ich "magersüchtig" hier nicht gern verwende. Hatte ja immer noch Normalgewicht mit 57 kg auf 1,67 m. Aber dieses ständige Lügen, ich hätte Magenschmerzen, mir wäre schlecht, ich hätte schon gegessen etc. war ich leid und so kam dann die Bulimie. Natürlich log ich immer noch, aber längst nicht mehr so viel wie ich es vorher getan hatte. In Kurzform kann ich sagen, dass ich durch die Psychotherapie genau weiß wie ich mich verhalten muss, um normal essen zu können. Damit immerhin nicht der körperlich veranlasste Heißhunger durch Senkung des Blutzuckers eintritt. Den psychisch bedingten, den hab ich bis heute noch nicht richtig unter Kontrolle. Es gibt Höhen und Tiefen. Oftmals glaube ich auch nicht, dass ich diese Essstörung jemals wieder loswerde. Es ist schwer und irgendwie ist sie auch ein Teil von mir selbst. Sogar meine Psychologin hat gesagt, dass es sein kann, dass ich in extremen Situationen immer wieder auf das Essen zurückgreifen werde. Aber ich kann lernen damit umzugehen.

    Was mich, neben meinem eigenen Teil, den ich gern erzählen wollte, auch bewegt hat zu antworten, war folgendes:
    Zitat von SabiMa Beitrag anzeigen
    Maedels lernt euren Koerper zu lieben, denn niemand ist perfekt!
    Verbessere mich, wenn ich dich falsch verstanden habe. Ich meine das nicht böse. Aber bei einer Essstörung geht es unterbewusst nicht primär darum dünn zu sein. Es hört sich paradox an, aber eigentlich ist es so. Ulrikes Erzählung erklärt es ganz gut, finde ich.

    Zitat von Ulrike 2000 Beitrag anzeigen
    .... Ich hätte zu der Zeit gerne so ausgesehen, wie diese Mädchen.
    Gedanklich habe ich dieses spezielle Aussehen immer mit der größeren Wahrscheinlichkeit kombiniert, dass dies primär bei meiner Mutter dazu führen würde, dass sie mich "mehr" lieben würde.
    Zum besseren Verständnis möchte ich erwähnen, dass ich im Schatten meines ein Jahr älteren Bruders, der chronisch krank war, aufgewachsen bin. Krankheitsbedingt, mußte sich meine Mutter viel um meinen Bruder kümmern. Ich war eher ein aufgewecktes, sportliches und gesundheitlich robustes Kind. Sorgen mußte sich meine Mutter eigentlich nicht um mich machen. Ich bin aber immer mit dem Gefühl aufgewachsen, (habe dies auch mit ca fünf Jahren meiner Mutter gegenüber so erwähnt) dass meine Mutter meinen Bruder "lieber" hatte.
    Die Erkrankung hat sich bei mir von "allein" wieder zurückgebildet, als ich durch Wohnortwechsel, zur Aufnahme eines Studiums, sozusagen abgenabelt war.
    Ich möchte dich nicht angreifen damit. Alles was ich sagen will ist, dass man eine Essstörung nicht dadurch besiegen kann, indem man lernt sich selbst zu lieben. Es geht nicht um einen selbst, sondern um Gefühle, Probleme oder anderes, was man nicht ausdrücken kann. Bei Ulrike reichte es umzuziehen.

    Liebe Grüße!
    Nane

    P.S.: Hoppla, hab die anderen Beiträge völlig übersehen xD Also bezieht sich mein Beitrag nur auf die erste Seite^^

  3. #53
    Fühlt sich wohl hier Avatar von Filliz
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    weiblich
    Alter
    56 Jahre
    Mitglied seit
    01.11.2008
    Beiträge
    214

    Standard AW: Essstörungen.....

    Hallo Nane

    Herzlich Willkommen hier im Patientenfragenforum. Also ich hatte im Alter zwischen 15 bis 19 Bullimie. Lag genau wie Du im Normalgewicht, hatte meine Regelblutung. Nachdem ich mich damals entschlossen habe, etwas dagegen zu tun, bin ich zur ambulanten psychosozialen-Beratung der Caritas gegangen. Am Anfang häufiger, später 1xpro Woche. Das hatte den Vorteil, dass man nicht durch die Mühle einer Klinik mußte und somit einen "Stempel" aufgedrückt zu bekommen. Es war ein langer Weg, kann aber heute behaupten, ich bin wieder gesund. Ich bin verheiratet, habe etwas Übergewicht, mit dem ich aber gut leben kann und mit dem ich gut zurecht komme.
    Aber auch heute stelle ich fest, dass ich meine Gewichtsangabe ungerne preisgebe bzw. als ich mal Weight Watchers machte regelrecht vor dem Wiegen mit Stress reagierte. Ich habe dann meistens den ganzen Tag über wenig getrunken und gegessen. Deshalb sage ich mir heute warum soll ich mir diesen Stress machen, ich genieße mein Essen, liebe meine Familie und ich liebe (akzeptiere) meinen Körper so, wie er ist.

    Vielleicht ist diese Art der Therapie auch eine Möglichkeit, Deine Sucht hinter Dich zu bringen. Ich wünsche Dir viel Durchhaltevermögen und Geduld. Denn was über Jahre sich entwickelt hat, kann man nicht so mal eben mit einer kl. "Pille" therapieren.

    Alles Gute
    Tanja

  4. #54
    angehende Ergotherapeutin
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    weiblich
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    35 Jahre
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    25.09.2008
    Beiträge
    36

    Standard AW: Essstörungen.....

    Hi Filliz!
    Dass du die Bulimie erfolgreich überstanden hast, find ich echt super klasse! Das ist nicht einfach...! Deine Worte haben mir doch schon ein wenig Mut gemacht. Es zeigt, dass es anscheinend ja doch möglich ist.

    Ich bin etwas neugierig und hoffe, dass ich nicht zuviel frage^^
    Vielleicht kannst du mir ja etwas von deiner Therapie erzählen? Was habt ihr gemacht? Wie lange hat es gedauert bis du dich selbst als gesund bezeichnet hast? Wie bist du mit Rückschlägen umgegangen und hast du heute noch welche? Wie bist du am Anfang mit deinem Gewicht umgegangen (du meintest, du seist übergewichtig, deshalb frage ich :-) )? Und eine letzte Frage noch: Habt ihr zunächst den Auslöser den ES betrachtet oder erst die Essproblematik an sich?
    So, das war's erstmal. Es ist nur so selten, dass ich jemanden treffe, der von sich tatsächlich behaupten kann, die ES besiegt zu haben. Ehrlich, ich find das echt toll! Und danke für deine lieben Worte! Ich werde nicht aufgeben! :-)

    Liebe Grüße!
    Nane

  5. #55
    Fühlt sich wohl hier Avatar von Filliz
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    01.11.2008
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    214

    Standard AW: Essstörungen.....

    Hallo Nane

    Puh, wie lange es eigentlich gedauert hat, kann ich so gar nicht genau sagen. Gut 1 1/2 bis 2 Jahre bestimmt. Und bis sich das dann im Kopf gefestig hat bestimmt nocheinmal 1 Jahr. Sicherlich gab es auch Phasen des Rückfalls, diese wurden dann während der Therapie besprochen, was mögliche Auslöser waren.
    In den ersten Gesprächen wurde über Kindheit, Familie und momentane Situation gesprochen. Auslöser, war wohl ein Umzug mit 14 Jahren, Schulwechsel und falscher schulischer Ehrgeiz. In der damaligen, neuen Schule, waren die Mädchen hagerer und noch nicht so körperlich Entwickelt wie ich. Hinzu kam die Werbung, die immer diese makellosen Körper der Kultserien wie "Drei Engel für Charly, Dallas und Denver Clan".
    Ich glaube ich wollte dem Schönheitsideal gerecht werden, ohne zu verzichten. Das morgendliche Wiegen bestimmte dann meine Tagesverfassung. Sobald das Gewicht um nur 100 oder 200g nach oben hin vom Vortag abwich, war der Tag gelaufen. Ich hatte Stess und setzte mich selbst unter Druck. Hinzu kam, dass ich immer möglichst viel zum Trinken hatte, damit ich´s hinterher wieder leichter loswerden konnte.
    Bei der Therapie habe ich dann ein Essens-Tagebuch geführt. In diesem wurde alles, was ich aß und trank (jedes Gummibärchen, jedes Stück Schokolade, jede handvoll Chips.......) eingetragen. Auch Gefühle, die nach dem Essen auftraten, wie Stress, schlechtes Gewissen, Verzweifelung, Zufriedenheit usw., wurden eingetragen und bei der Therapiebesprechung angegangen.
    Als ich dann meinen jetztigen Mann kennenlernte und er mich so liebt wie ich war/bin und mir dies auch bestätigt, konnte ich einen endgültigen Schlußstrich unter diese Sucht ziehen.
    Heute bin ich 17 Jahre verheiratet, habe eine 15 jährige Tochter und einen 12 jährigen Sohn. Ich wiege zw. 85 und 87 Kg und versuche, dass es nicht mehr wird. Seit gut zwei Jahren halte ich mein Gewicht. Ich treibe regelmäßig Sport, ernähre mich gesund und bin rundum mit meinem Leben zufrieden.
    Vor gut einem Jahr habe ich meiner Tochter von meiner Bullimie erzählt. Grund war eine Unterhaltung, dass eine Freundin sich um Übergewicht sorgen gemacht hatte. Meine Tochter ist normalgewichtig, sie hat eine nette Figur.
    Ich finde die Werbung sollte öfter mal normalgewichtige Frauen über den Bildschirm schicken um diesen Magermoddelwahn endlich einhalt zu geben.
    Außerdem mögen lt. Umfrage die Männer lieber Frauen mit "Kurven".
    Ein Zitat lt. Michael Mittermaier:"Gebeine sind nicht errotisch!"

    So jetzt ist mein Faden erst mal weg. Solltest Du noch weitere Fragen haben, kannst Du mir auch ruhig eine private Nachricht zukommen lassen.

    Ich drücke Dich und Dir ganz fest die Daumen

    Tanja

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