Passwort vergessen?

Benutzernamen vergessen?


Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Wie geht es weiter?

Hier klicken um die Schrift der Beiträge zu vergrößern Hier klicken um die Schrift der Beiträge zu verkleinern

In dieser Diskussion geht es um "Wie geht es weiter?" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    06.01.2008
    Beiträge
    2

    Standard Wie geht es weiter?

    Hey.

    Ich weiß nicht mehr weiter.

    Vielleicht sollte ich euch erstmal meine Geschichte näher bringen. Es brennt mir schon seit langem auf der Seele sie niederzuschreiben, aber eben anonym und an Menschen die mich verstehen.

    Es begann alles schon ganz früh. Ich weiß garnicht wie und wo ich anfangen soll, doch schwerer wie gedacht.

    Ich war schon immer ein sehr ängstliches Kind, was sicher nichts außergewöhnliches ist. In der Grundschule war ich äußerst beliebt und dennoch hasste ich mich. Ich machte Sachen die ich mir selbst nicht erklären konnte. Ich zerstörte Sachen an denen ich lange und hart gearbeitet hatte. Meine ständigen Begleiter in den Schlaf waren meine Tränen. Ich hatte extreme Angst vor dem Schlafen. Stundenlang lag ich wach und wenn ich mal schlief wachte ich von Albträumen geplagt auf. Ich Schlafwandelte viel.
    Ich hab zwei Halbschwestern die aus der ersten Ehe meiner Mutter stammen. Sie beide haben große psychische Probleme.
    Schwester A wohnte bei ihrem leiblichen Vater und irgendwann war sie so sehr am Ende dass sie freiwillig zu meiner Mutter und meinem Vater zog. Ihr Vater hatte sie konsequent fertig gemacht. Da war sie nun also, damals war sie ca 19 Jahre alt. Sie war aggressiv und schlug sich oft ihren Schädel gegen die Wand. Meine Eltern konnten sie fast nicht verheben und Bekannte mussten kommen um sie festzuhalten. Außerdem stellte sich bald raus dass sie unter Bulimie litt. Kotzte sich regelmäßig die Seele aus dem Leib. Außerdem hatte sie schon immer ein großes Problem mit den falschen Männern. Sie war mal mit einem Ausländer zusammen der sie nach der Beziehung verfolgte bis an ihr Arbeitsplatz und bei uns Drohanrufe machte, was alles passieren könnte mit mir wenn Schwester A nicht zurück käme. Meine Schwester veranstaltete manchmal Nerventerror bei mir. Sie bestellte des öfteren Pizza wenn wir alleine waren und zwang mich an die Tür zu gehn, denn sie meinte sie würde sich nicht trauen, da ihr Ex-Freund der Lieferant wäre. Ich hatte Angst. Sie erzählte mir Geschichten von Männern die einen zerschneiden und essen etc.
    Irgendwann schnitt sie sich die Pulsadern auf und kam in die psychatrische Abteilung unseres Krankenhauses. Ich werde nie ihr Gesicht vergessen und ihre Armen. Dann kam sie wieder zurück. Baute viel scheiße. Aber ich muss klar stellen ich mochte sie richtig gern, denn sie gab sich doch Mühe mit mir.
    Währenddessen hatte Schwester X immer Probleme mit ihrem Ehemann, von dem sie damals mit 17 ihr erstes Kind bekommen hatte. Sie betrogen sich, stritten sich, vertrugen sich, hassten sich und liebten sich.
    Meine Eltern waren so mit dem Problemen meiner Schwestern beschäftigt, die wirklich unselbstständig waren für ihr alter, dass sie an mich nicht mehr dachten. Doch ich kam mit der Situation nicht klar und konnte mit niemanden reden und meine Mutter schärfte mir auch ein, dass ich das nicht dürfe.
    Meine Mutter hatte auch schwere Probleme und ließ ihre Launen oft an mir aus. Wenn ich etwas falsch machte, von dem ich nichtmal wusste das es falsch ist, redete sie tagelang nicht mehr mit mir. Ignorierte mich. Selbst wenn ich mich entschuldigte schlug mir nur Kälte entgegen. Ich sagte oft ich hätte sie lieb und sie meinte oft, sie müsse sich nochmal überlegen ob sie mich überhaupt lieb haben könnte.
    Meine Schwestern erzählten mir oft ihre Probleme, die für ein kleines Kind in der Grundschule wirklich zu viel waren. Ich durfte nie richtig Kind sein.
    Meine Eltern begannen zu streiten und redeten fast zwei Jahre kein Wort mehr miteinander, außer wenn sie sich anbrüllten. Es war Nerventerror zu Hause. Ich traute mich nciht mehr zu reden, da ich Angst hatte das andere Elternteil wäre dann beleidigt. Meine Schwestern und meine Mutter versuchten mich gegen meinen Vater aufzuhetzen, erzählten er würde fremdgehen. (Was nicht stimmte.)
    Ich wurde immer stiller.
    Schwester A heiratete inzwischen ihren Freund, der Spieler ist. Er verprasste ihre gesparten 10.000 Euro (oder wars noch Mark?). Sie trennten sich - waren wieder zusammen. Er spielte, sie betrog ihn mit einem anderen, von dem sie dann schwanger wurde. Trotzdem waren sie zusammen, doch er hasste das Kind. Sie schlug ihr Kind, da sie nicht klar kam. Verlor ihren Job, aufgrund eines gefälschten Attestes und wurde immer fetter.
    Ich wurde immer trauriger. Ich kam in eine weiterführende Schule und wurde gemobbt, traute mich nicht mehr zu reden, hasste mich selbst, war total verstört. Terror daheim und Terror in der Schule. Ich versuchte mich zu erdrosseln, mein Vater fand mich und meinte nur ich müsse mich schämen.
    Ich war verzweifelt, meine erste Depression begann.
    Mit 13 begann ich zu trinken. Ich besoff mich auf Feiern. Holte Alkohol und trank mich in den Schlaf, damit alles ertragbarer war. Freundschaften zerbrachen.
    Ich schüttete Schmerztabletten in mich herein, wollte den Schmerz nicht mehr ertragen. Ich begann mich selbst zu verletzten. Nein, ich ritze mich nicht, hielt aber manchmal das Feuerzeug unter meinen Arm und dergleichen.
    Die Depression zog sich über Jahre hinweg.
    Inzwischen eskalierten sie Probleme bei Schwester X so, dass sie auch einen Selbstmordversuch unternahm, währenddeseen aber mit meiner Mutter telefonierte. Im Krankenhaus sagte sie mir, sie bereue es nicht gestorben zu sein.
    Ich wollte nur noch davon laufen.
    Mir ging es immer schlechter, verzweifelt suchte ich nach Liebe, die ich nciht fand. Ich wurde sexuell erpresst usw
    Ich kam nicht mehr klar. Redete kaum noch, wollte sterben.
    Meine Anfangs leichte Depression hatte sich in eine schwere verwandelt mit allem drum und dran.
    Freundschaften zerbrachen weiter.
    Ich schlug mich manchmal selber.
    Ich trug die Last der ganzen Familie auf meinen Schultern, wenn ich nicht funktionierte, dann funktionierte der Rest auch nicht. Tröstet meine Schwestern, meine Mutter, ließ mich von den Stimmungen meiner Mutter schickanieren, versuchte nur nicht anmerken zu lassen, dass es mir schlecht ging.
    Als ich fünfzehn war konnte ich nicht mehr. Meine Eltern nahmen mich nicht ernst.
    Schließlich wurde ich in die Psychatrie eingewiesen.
    Befund: schwere Depression, Angststörung, Schlafstörung, leichte Zwangsstörung, ein oder mehrer Traumas die verdrängt wurden und zur veränderten Wahrnehmung der Realität führten.
    Ich wurde mit Anti-Depressivas vollgestopft und das war alles. Brach die Therapie ab. Kaum war ich zwei Wochen zu Hause schnitt ich mir die Pulsadern auf. Kam wieder in die Klinik, brach wieder ab.

    Mir geht es zwar durch die Tabletten bedingt besser, aber es ist trotzdem alles immer
    noch zu viel. Krieg Bilder nicht mehr aus den Kopf. Habe immer noch schreckliche Albträume die mich nachts im Bett (laut meinen Eltern) schreien lassen.
    Hab Angst allein zu Hause zu sein.
    Ich sehe immer noch keinen Sinn im Leben und durch das Trauma bin ich mir oft nicht sicher ob ich gerade Träume oder nicht. Höre oft Stimmen von weit weg.
    Es sind so viele Sachen passiert über die ich nicht schreiben - nicht reden kann.

    Ich bin froh dass mal geschrieben zu haben. Ich bin wirklich froh.

    Ich habe einen Hund als "Therapiemaßnahme" gekriegt. Er hilft mir wirklich, überfordert mich aber auch oft.

    Ich hab ein (nach meiner Meinung) gestörtes Sexualleben. Seit der Sache mit der Erpressung und noch ein paar anderen Sachen will ich förmlich gedemütigt werden.
    Ich komm mir so abnormal vor.

    Ich kann nicht mehr.

    Helena.

  2. #2
    Moderatorin / Marketing Avatar von lucy230279
    Name
    Lucienne
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    45 Jahre
    Wohnort
    Leipzig
    Mitglied seit
    15.12.2006
    Beiträge
    2.937

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    Hallo Helena,

    erstmal glückwunsch zu deinem mut, dies hier alles niederzuschreiben...
    ich glaub es hilft,sich mal alles von der seele zu reden...

    so richtig helfen kann ich dir nicht..du brauchst auf jeden fall professionelle hilfe..
    auch wenn das jeder sagt..das leben geht immer weiter..bin auch wegen depressionen in behandlung...die sind zwar bei weitem net so schlimm wie bei dir..aber ich hab begonnen, mich zu akzeptieren und komme so langsam auf den richtigen weg..

  3. #3
    Altenpfleger
    Name
    Henryk
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    44 Jahre
    Wohnort
    Rostock
    Mitglied seit
    15.12.2007
    Beiträge
    83
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    Hi Helena,

    erstmal kann ich nur sagen: BOA ! Das ist echt heftig, ich hab ja schon viel gehört und erlebt. Aber das ist der Hammer. Die ganze Familie...
    Da kann ich dir nur den Rat geben, vergiss deine Familie !!! Ich weiß, es ist nicht einfach und egeal was passiert, man hält immer irgendwo zu seinen Angehörigen. Aber nach dem was du schreibst, liegt die Ursache allein bei deinen Eltern... Ihr habt alle gewaltige Probleme und könnt nicht mehr vernünftig miteinander reden. Du mußt jetzt wirklich absolut nur an dich denken... Das hat auch nichts mit egoismus zu tun oder so. Denn so krass wie sich das anhört, ist das der einzig vernünftige weg um früher oder später an einer zwangseinweisung vorbeizukommen bzw. einen gelungenen Selbstmordversuch zu verhindern.

    M.f.G. und ganz viel Kraft
    Nekrosius....

  4. #4
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    06.01.2008
    Beiträge
    2

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    Danke euch beiden, dass ihr mir so schnell geantwortet habt.

    Das mit der Familie ist wirklich nicht leicht, da ich ja jetzt auch erst sechzehn bin. Ich glaube zwar nicht, dass es besser wird, aber... ich weiß auch nicht.
    Meine Eltern kamen damit am Anfang garnicht klar, als ich in die Psychatrie ging, doch dann wars besser.
    Inzwischen ist es aber fast gleich wie vorher.
    Meine Psychologin meint ich müsse wieder zurück in meinen Alltag und könne nicht davon laufen, aber wenn ich schon wieder höre was meine eine Schwester A alles macht, ist es mir zu viel.
    Ich wollte nie so sein wie ich jetzt bin. Nicht gerade förderlich ist meine Angststörung. Wenn ich mir die Zukunft vorstellen will dann bauen sich lauter wenn und abers ein. Ich habe Angst davor Kinder zu kriegen, da eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie auch krank werden. Ich habe Angst, dass alles nie besser wird. Ich habe Angst vor meinem Leben.

    Ich frag mich immer, wer mich bestrafen will. Warum sind die ganzen Dinge passiert? Ich hab nie jemanden was getan. Mir kommt es vor, als würde ich wirklich bestraft werden. Dabei will ich doch nur ein normales Leben führen. Befreit Lachen können und Freude empfinden.

  5. #5
    Moderatorin / Marketing Avatar von lucy230279
    Name
    Lucienne
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    45 Jahre
    Wohnort
    Leipzig
    Mitglied seit
    15.12.2006
    Beiträge
    2.937

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    Befreit Lachen können und Freude empfinden
    das wirst du auch wieder können..
    ich denke übrigens auch, dass du dich von deiner familie abnabeln solltest..
    du bürdest dir zuviel probleme auf..die eigentlich gar nicht deine sind...

    helena, du schaffst das, ich glaub daran

  6. #6
    Rettungsassistent Avatar von Patientenschubser
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    56 Jahre
    Wohnort
    Dahoim
    Mitglied seit
    22.05.2006
    Beiträge
    3.434
    Blog-Einträge
    16
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    @ Helena,

    wenn du tatsächlich erst 16 bist, dann rede als erstes Mal mit deinem (Haus-) Arzt.

    Desweitern suche mal ein Gespräch mit dem zuständigen Jugendamt (oder Pfarrer, Vertrauenslehrer......), vll wissen die eine Möglichkeit dir zu helfen.
    Vll besteht für dich die Chance das du (wenn du es willst!) in eine Wohngruppe oder ähnliches kommst.
    Geändert von Patientenschubser (06.01.2008 um 18:18 Uhr)


    __________________________________________________ _____
    "Was soll das heißen, ich hätte KEINE Gefühle?
    Ich bin immerhin schmerzempfindlich!"





  7. #7
    Altenpfleger
    Name
    Henryk
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    44 Jahre
    Wohnort
    Rostock
    Mitglied seit
    15.12.2007
    Beiträge
    83
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    Jau, der Patientenschubser hat recht. Mit 16 sieht die sache n bisschen anders aus. Man merkt auch an der art wie du schreibst, dass du viel zu weit bist für dein alter.
    Ein Arzt deines Vertrauens (kein Psychodoktor) oder n Seelsorger wäre ein guter Start. Du solltest aber wirklich sehen das du aus der Familie rauskommst... Die macht dich fertig, dazu ist eine Familie nicht da...

    Das Tut mir alles so leid für dich, ich wünsche dir von Herzen alles gute. Und tu Dir nicht mehr weh, minderjährig bist du da ganz schnell inner Klapper...

  8. #8
    artincsandra
    Gast

    Standard AW: Wie geht es weiter?

    Zitat von Helena. Beitrag anzeigen
    Hey.

    Ich weiß nicht mehr weiter.

    Vielleicht sollte ich euch erstmal meine Geschichte näher bringen. Es brennt mir schon seit langem auf der Seele sie niederzuschreiben, aber eben anonym und an Menschen die mich verstehen.

    Es begann alles schon ganz früh. Ich weiß garnicht wie und wo ich anfangen soll, doch schwerer wie gedacht.

    Ich war schon immer ein sehr ängstliches Kind, was sicher nichts außergewöhnliches ist. In der Grundschule war ich äußerst beliebt und dennoch hasste ich mich. Ich machte Sachen die ich mir selbst nicht erklären konnte. Ich zerstörte Sachen an denen ich lange und hart gearbeitet hatte. Meine ständigen Begleiter in den Schlaf waren meine Tränen. Ich hatte extreme Angst vor dem Schlafen. Stundenlang lag ich wach und wenn ich mal schlief wachte ich von Albträumen geplagt auf. Ich Schlafwandelte viel.
    Ich hab zwei Halbschwestern die aus der ersten Ehe meiner Mutter stammen. Sie beide haben große psychische Probleme.
    Schwester A wohnte bei ihrem leiblichen Vater und irgendwann war sie so sehr am Ende dass sie freiwillig zu meiner Mutter und meinem Vater zog. Ihr Vater hatte sie konsequent fertig gemacht. Da war sie nun also, damals war sie ca 19 Jahre alt. Sie war aggressiv und schlug sich oft ihren Schädel gegen die Wand. Meine Eltern konnten sie fast nicht verheben und Bekannte mussten kommen um sie festzuhalten. Außerdem stellte sich bald raus dass sie unter Bulimie litt. Kotzte sich regelmäßig die Seele aus dem Leib. Außerdem hatte sie schon immer ein großes Problem mit den falschen Männern. Sie war mal mit einem Ausländer zusammen der sie nach der Beziehung verfolgte bis an ihr Arbeitsplatz und bei uns Drohanrufe machte, was alles passieren könnte mit mir wenn Schwester A nicht zurück käme. Meine Schwester veranstaltete manchmal Nerventerror bei mir. Sie bestellte des öfteren Pizza wenn wir alleine waren und zwang mich an die Tür zu gehn, denn sie meinte sie würde sich nicht trauen, da ihr Ex-Freund der Lieferant wäre. Ich hatte Angst. Sie erzählte mir Geschichten von Männern die einen zerschneiden und essen etc.
    Irgendwann schnitt sie sich die Pulsadern auf und kam in die psychatrische Abteilung unseres Krankenhauses. Ich werde nie ihr Gesicht vergessen und ihre Armen. Dann kam sie wieder zurück. Baute viel scheiße. Aber ich muss klar stellen ich mochte sie richtig gern, denn sie gab sich doch Mühe mit mir.
    Währenddessen hatte Schwester X immer Probleme mit ihrem Ehemann, von dem sie damals mit 17 ihr erstes Kind bekommen hatte. Sie betrogen sich, stritten sich, vertrugen sich, hassten sich und liebten sich.
    Meine Eltern waren so mit dem Problemen meiner Schwestern beschäftigt, die wirklich unselbstständig waren für ihr alter, dass sie an mich nicht mehr dachten. Doch ich kam mit der Situation nicht klar und konnte mit niemanden reden und meine Mutter schärfte mir auch ein, dass ich das nicht dürfe.
    Meine Mutter hatte auch schwere Probleme und ließ ihre Launen oft an mir aus. Wenn ich etwas falsch machte, von dem ich nichtmal wusste das es falsch ist, redete sie tagelang nicht mehr mit mir. Ignorierte mich. Selbst wenn ich mich entschuldigte schlug mir nur Kälte entgegen. Ich sagte oft ich hätte sie lieb und sie meinte oft, sie müsse sich nochmal überlegen ob sie mich überhaupt lieb haben könnte.
    Meine Schwestern erzählten mir oft ihre Probleme, die für ein kleines Kind in der Grundschule wirklich zu viel waren. Ich durfte nie richtig Kind sein.
    Meine Eltern begannen zu streiten und redeten fast zwei Jahre kein Wort mehr miteinander, außer wenn sie sich anbrüllten. Es war Nerventerror zu Hause. Ich traute mich nciht mehr zu reden, da ich Angst hatte das andere Elternteil wäre dann beleidigt. Meine Schwestern und meine Mutter versuchten mich gegen meinen Vater aufzuhetzen, erzählten er würde fremdgehen. (Was nicht stimmte.)
    Ich wurde immer stiller.
    Schwester A heiratete inzwischen ihren Freund, der Spieler ist. Er verprasste ihre gesparten 10.000 Euro (oder wars noch Mark?). Sie trennten sich - waren wieder zusammen. Er spielte, sie betrog ihn mit einem anderen, von dem sie dann schwanger wurde. Trotzdem waren sie zusammen, doch er hasste das Kind. Sie schlug ihr Kind, da sie nicht klar kam. Verlor ihren Job, aufgrund eines gefälschten Attestes und wurde immer fetter.
    Ich wurde immer trauriger. Ich kam in eine weiterführende Schule und wurde gemobbt, traute mich nicht mehr zu reden, hasste mich selbst, war total verstört. Terror daheim und Terror in der Schule. Ich versuchte mich zu erdrosseln, mein Vater fand mich und meinte nur ich müsse mich schämen.
    Ich war verzweifelt, meine erste Depression begann.
    Mit 13 begann ich zu trinken. Ich besoff mich auf Feiern. Holte Alkohol und trank mich in den Schlaf, damit alles ertragbarer war. Freundschaften zerbrachen.
    Ich schüttete Schmerztabletten in mich herein, wollte den Schmerz nicht mehr ertragen. Ich begann mich selbst zu verletzten. Nein, ich ritze mich nicht, hielt aber manchmal das Feuerzeug unter meinen Arm und dergleichen.
    Die Depression zog sich über Jahre hinweg.
    Inzwischen eskalierten sie Probleme bei Schwester X so, dass sie auch einen Selbstmordversuch unternahm, währenddeseen aber mit meiner Mutter telefonierte. Im Krankenhaus sagte sie mir, sie bereue es nicht gestorben zu sein.
    Ich wollte nur noch davon laufen.
    Mir ging es immer schlechter, verzweifelt suchte ich nach Liebe, die ich nciht fand. Ich wurde sexuell erpresst usw
    Ich kam nicht mehr klar. Redete kaum noch, wollte sterben.
    Meine Anfangs leichte Depression hatte sich in eine schwere verwandelt mit allem drum und dran.
    Freundschaften zerbrachen weiter.
    Ich schlug mich manchmal selber.
    Ich trug die Last der ganzen Familie auf meinen Schultern, wenn ich nicht funktionierte, dann funktionierte der Rest auch nicht. Tröstet meine Schwestern, meine Mutter, ließ mich von den Stimmungen meiner Mutter schickanieren, versuchte nur nicht anmerken zu lassen, dass es mir schlecht ging.
    Als ich fünfzehn war konnte ich nicht mehr. Meine Eltern nahmen mich nicht ernst.
    Schließlich wurde ich in die Psychatrie eingewiesen.
    Befund: schwere Depression, Angststörung, Schlafstörung, leichte Zwangsstörung, ein oder mehrer Traumas die verdrängt wurden und zur veränderten Wahrnehmung der Realität führten.
    Ich wurde mit Anti-Depressivas vollgestopft und das war alles. Brach die Therapie ab. Kaum war ich zwei Wochen zu Hause schnitt ich mir die Pulsadern auf. Kam wieder in die Klinik, brach wieder ab.

    Mir geht es zwar durch die Tabletten bedingt besser, aber es ist trotzdem alles immer
    noch zu viel. Krieg Bilder nicht mehr aus den Kopf. Habe immer noch schreckliche Albträume die mich nachts im Bett (laut meinen Eltern) schreien lassen.
    Hab Angst allein zu Hause zu sein.
    Ich sehe immer noch keinen Sinn im Leben und durch das Trauma bin ich mir oft nicht sicher ob ich gerade Träume oder nicht. Höre oft Stimmen von weit weg.
    Es sind so viele Sachen passiert über die ich nicht schreiben - nicht reden kann.

    Ich bin froh dass mal geschrieben zu haben. Ich bin wirklich froh.

    Ich habe einen Hund als "Therapiemaßnahme" gekriegt. Er hilft mir wirklich, überfordert mich aber auch oft.

    Ich hab ein (nach meiner Meinung) gestörtes Sexualleben. Seit der Sache mit der Erpressung und noch ein paar anderen Sachen will ich förmlich gedemütigt werden.
    Ich komm mir so abnormal vor.

    Ich kann nicht mehr.

    Helena.

    Liebe Helena,

    ich glaube nicht, dass du abnormal bist.
    Gestörtes Sexualleben kann daher rühren, dass dir vielleicht etwas passiert ist, was du nicht wolltest ? Mir brennt auch das Hirn.
    Es lohnen sich schlaflose Nächte. Das hat therapierende Wirkung. Schreib auf was dir Angst macht. Mir kannst du immer schreiben, falls du nicht mehr weiter weißt.

    Gruß artincsandra

Ähnliche Themen

  1. Auseinandersetzung um Übergangsgelder geht weiter
    Von aerzteblatt.de im Forum Nachrichten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 19.01.2012, 20:30
  2. Ringen um Organspende geht weiter
    Von aerzteblatt.de im Forum Nachrichten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 24.10.2011, 12:10
  3. Lungenembolie....wie geht es weiter?
    Von Carminchen im Forum Krankheiten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 19.03.2011, 23:51
  4. Debatte um Präimplantationsdiagnostik geht weiter
    Von aerzteblatt.de im Forum Nachrichten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 07.07.2010, 18:40
  5. Zank in der CSU geht weiter
    Von aerzteblatt.de im Forum Nachrichten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 04.03.2010, 19:00