Hallo,
ich leide seit ein paar Jahren unter gelegentlichen Panikattacken !
Meine erste Panikattacke:
vor ein paar Jahren mußte ich mich einer sehr schweren Bauchspeicheldrüsen-Operation unterziehen...diese Erkrankung hat mich psychisch sehr belastet !
Kurz nach der Operation, ich war bereits aus der Klinik entlassen worden, wachte ich gegen 03:00 Uhr nachts schweißgebadet auf, mein Puls raßte wie verrückt, ich bekam ein sehr ungutes Gefühl im Magenbereich, hatte einen Klos im Hals...konnte kaum Schlucken, ein Gefühl, daß jetzt der Augenblick gekommen ist...an dem ich sterben würde...ein wirklich grauenhaftes Gefühl. Ich war wie gelämt, doch auch so dermaßen aufgeregt. Auch mußte ich sehr schnell auf Toilette. Alles spielte sich wie in Zeitlupe ab.
Ich versuchte mich irgendwie zu beruhigen: langsames Atmen, schaltete meinen Computer an, um meine Lieblingsserie zu sehen. Doch dieses half nur wenig; zum Glück hatte ich noch ein Beruhigungsmittel im Haus, welches ich sofort einnahm. Nach eniger Zeit wirkte dieses Mittel und ich schlief mit dem Gefühl ein, nicht mehr aufzuwachen. Es war wirklich erschreckend.
Das dieses eine Panikattacke war wußte ich bis zu diesen Zeitpunkt noch nicht.
Meine zweite Panickattacke:
Meine Freundin hatte einen Tag zuvor einen sehr schweren Unfall (sie hatte wirklich Glück gehabt, nur kleine Beulen / Schürfwunden...das Auto : Totalschaden); Wir fuhren zusammen mit dem Vater meiner Freundin sowie deren Sohn zu der Werkstatt, um das Fahrzeug dort abzuholen (abschleppen). Während dieser Fahrt (ich war Beifahrer) wurde mir plötzlich sehr übel, schwindelig, meine Atmung wurde schneller, komisches Gefühl in der Magengegend, Puls wurde schneller, hatte das starke Bedürfnis jetzt sehr schnell auf die Toilette gehen zu müssen. Auch bekam ich das Gefühl in kürze sterben zu müssen...das war das schlimmste Symptom von allen, zu wissen, daß man in kürze sterben müsse ! Ich machte sehr schnell deutlich, dass wir anhalten mussten, das taten wir auch, ich machte mein kleines Geschäft am Waldesrand und atmete tief durch und versuchte mich dadurch zu beruhigen, was ein wenig Erfolg hatte. Wir mußten zu einen bestimmten Zeitpunkt bei dieser Werkstatt sein, also war für einen größere Pause keine Zeit; ich entschied wieder weiterzufahren; die genannten Symptome verblieben, jedoch wesentlich schwächer...ich konnte sie irgendwie etwas kontrollieren, damit ich nicht völlig ausflippen würde; bei der Werkstatt angekommen suchte ich sofort die Toilette auf; da ich nicht wußte, was ich zuerst machen sollte: mich übergeben, oder das kleine / große Geschäft !!!
Weiterhin kamen mir Gedanken in den Sinn: was sollten die Mitarbeiter der Werkstatt denken, wenn sie mich in kürze tot auf der Toilette finden würden !
Irgendwie schaffte ich es aus der Toilette und ich torkelte zurück in den Wagen, machte das Radio an, um mich ein wenig abzulenken; die anderen versuchten das kaputte Kfz auf einen Hänger zu bringen; meine Freundin kam und versuchte mich etwas zu beruhigen; doch hatte ich das Bedürfnis mit niemanden zusammen zu sein; ich schickte sie sofort weg, ich wollte einfach nur allein sein und diese Symptome unter Kontrolle zu bringen...aber es kam mir immer wieder in den Sinn: gleich machst Du deinen letzten Atemzug ! Alles lief wieder in Zeitlupe ab...ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren; starke Übelkeit, Schwindel, Schmerzen in der Brust, Ungutes Gefühl in der Magengegend, Klos im Hals, Sehstörungen...Bedürfnis sich wieder Entleeren zu müssen; Angst...in kürze sterben zu müssen. Es war schrecklicher wie meine erste Panikattacke. Auch fand ich merkwürdig, daß ich in keinster Weise wollte, daß jemand bei mir ist, um mir zu helfen bzw. mich zu beruhigen; meine Freundin wollte mich irgenwann ins Krankenhaus / zu einen Arzt bringen, doch ich wollte nicht. Nach eniger Zeit (ca. einer Stunde) hatte ich mich etwas mehr wieder unter Kontrolle und meine Freundin fuhr ganz langsam die ca. 45 minütige Fahrt zurück nach Hause; dort angekommen legte ich mich sofort ins Bett und schlief wohl einge Stunden; schweißgebadet wachte ich auf...trank etwas , ass etwas und schlief dann bis morgens früh.
Das dieses eine Panikattacke war, wußte ich zu diesen Zeitpunkt noch nicht; erst durch anschl. Recherschen im Internet wußte ich nun, was dieses war.
Ein wirklich schreckliches Ereignis.
Nun meine Fragen:
1. Habt ihr ähnliche Erfahrungen ? Wie habt ihr versucht euch zu beruhigen ?
2. Welche Notfallmedikamente würden evtl. helfen (z.B. ein kurz wirksames Benzodiazepine in Tropfenform , Schüssler Salze, Bauchblüten , Anti Depressiva, 5 HTP ?)
3. Sollte ich mich in ärztlicher Behandlung begeben ? Dieses ist mir eher peinlich ! Ich will ungern mit einen Arzt / Psychotherapeut darüber sprechen
4. Wodurch enstehen Panikattacken (schlimme Ereignisse, welche einen plötzlich in den Sinn kommen , welche noch nicht richtig verarbeitet worden sind ?)
Also ich möchte mir lieber selbst helfen; möchte mit keinen Arzt darüber sprechen! Beruhigungsmittel in Tablettenform (Benzodiazepine) habe ich nun stets "am Mann", um bei Bedarf mich schnellstmöglich beruhigen zu können.
Nun ist es jedoch schon einmal gut, daß ich weiß, dass es Panikattacken sind. Ich weiß, daß diese Symptome vorbei gehen (auch haben mir Atemübungen geholfen...sehr langes Aus - und Einatmen)
Über eure Meinungen zu meinen Fällen, bzw. eure eigenen Erfahrungen, Tipps und Hilfen würde ich mich sehr freuen !
Vielen Dank.
MIKO :-)