Hallo nilipili!
Aus persönlicher Erfahrung kann ich nichts beitragen, aber vielleicht ist es sowieso besser, keine Einzelerlebnisse heranzuziehen, sondern eine allgemeine Beurteilung zu betrachten.
Paroxetin gehört zu den Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). Dazu heißt es im "Handbuch Medikamente"*:
SSRI verhindern, daß Serotonin wieder in die Nervenzellen aufgenommen und unwirksam gemacht wird. So steht dem Gehirn mehr von diesem Botenstoff zur Verfügung. Die Hersteller der SSRI gehen davon aus, daß ein Mangel an Botenstoffen, von denen einer das Serotonin ist, das Erscheinungsbild der Depression hervorruft. Doch bisher ist nicht nachgewiesen, daß eine bestimmte Depressionsform ausschließlich durch den Mangel eines bestimmten Botenstoffs vermittelt wird und daß Arzneistoffe, die vornehmlich diesen Überträgerstoff beeinflussen, anderen Antidepressiva in ihrer Wirksamkeit tatsächlich überlegen sind.
Man könnte den Text so deuten, daß die Wirksamkeit von SSRI generell angezweifelt wird. Dann wird darauf hingewiesen, daß man vorsichtig sein muß, wenn SSRI in Kombination mit anderen Medikamenten benutzt wird sowie bei bestimmten Krankheiten, insbesondere Nierenfunktionsstörungen. Als "häufige, aber unbedenkliche" unerwünschte Wirkungen werden genannt:
Der Mund fühlt sich trocken an, das Geschmacksempfinden ist verändert. Äußerst unangenehm können sein: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Kopfschmerzen, Schwindel, Angst, Zittern, Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Alpträume, Müdigkeit, Kribbeln in Armen und Beinen, Verstärkung vorhandener Sexualstörungen, Schwäche, übermäßiges Schwitzen, verschwommenes Sehen, Juckreiz, Herzklopfen, Schmerzen oder Schwellung der Brust, Gliederschmerzen.
Diese unerwünschten Wirkungen treten vor allem zu Beginn der Therapie auf und verschwinden nach einiger Zeit.
Vermutlich steht das alles auch im Beipackzettel. Leider ist nicht klar, was wir uns unter "nach einiger Zeit" vorzustellen haben. Ich denke aber, daß man nach einem Monat noch einen weiteren Monat abwarten sollte. Zumindest scheinen die unerwünschten Wirkungen früher oder später immer zu verschwinden.
Das Medikament darf nicht abrupt abgesetzt werden!
Schönen Gruß
Charles
* "Handbuch Medikamente - Vom Arzt verordnet, für Sie bewertet", herausgegeben von der Stiftung Warentest, 2001