Hallo, ich bin neu hier
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Frage ob ich psychisch krank bin oder doch normal. Manchmal bin ich mir fast sicher, dann denke ich wieder, das ist doch Blödsinn. Ich würde gerne mal hören, was ihr zu meiner Situation meint, damit mir vielleicht endlich mal klarer wird, woran ich eigentlich bin, denn das beschäftigt mich schon sehr.
Wenn der Text etwas lang wird, möchte ich mich schonmal entschuldigen^^. Ich will versuchen möglichst viel unterzubringen.
Also, ich weiß gar nicht genau, wo ich anfangen soll. Ich leg einfach mal los^^.
Ich habe keine Probleme damit durchzuschlafen und mit dem Einschlafen glaub ich auch nicht. Jedoch gehe ich tendenziell auch sehr spät ins Bett, wenn ich dann schon todmüde und völlig fertig bin. Irgendwie finde ich immer noch was zu tun und sei es nur Fernsehen bevor ich ins Bett gehe, egal wie müde ich bin. Morgens allerdings komme ich nie raus. Auch wenn ich eigentlich nicht mehr müde bin lieg ich noch stundenlang im Bett bevor ich endlich aufstehe, zumindest wenn es Wochenende ist oder ich Ferien habe. Wenn ich Schule habe, kanns allerdings auch recht lange dauern.
Ich komme dann auch immer zu spät in die Schule. Das geht jetzt auch schon seit einigen Jahren so, mittlerweile schaff ichs vielleicht 3-5Mal im Jahr, rechtzeitig da zu sein. Mein Tutor hat auch schon gemeint, dass er noch nie erlebt hat, dass jemand so konsequent zu spät kommt. Es wird auch immer schlimmer: Vor 3 Jahren noch waren es vielleicht nur 2 Minuten, jetzt bin ich selten unter 5 Minuten zu spät, manchmal werden es sogar 15 oder 20. Das belastet mich schon sehr und ich weiß natürlich, dass das so nicht weitergehen kann. Ich bekomme es ja auch ständig von den unterschiedlichsten Leuten zu hören.
Meine Mitschüler habe ich dadurch auch schon gegen mich aufgebracht(wobei dass ja nicht heißen muss, dass sie mich leiden könnten, wenn ich nicht immer zu spät kommen würde). Ich habe mitbekommen, dass viele denken, ich halte mich für was besseres und wäre mir zu schade, in die Schule zu kommen, weil ich ja eh schon alles kann(häufige Fehlzeiten kommen auch noch dazu). Warscheinlich kommen sie darauf weil ich schon einigermaßen gute Noten schreibe(momentaner Schnitt:1.5) und ansonsten eigentlich auch eher zu den vorbildlichen Schülern gezählt werden kann, nur das mit dem zu spät kommen passt halt nicht rein. Dabei finde ich diese Begründung total abwegig, so etwas würde ich niemals denken. Und eigentlich müssten die anderen das ja auch wissen, man muss es mir schließlich anmerken, dass ich überhaupt kein Selbstbewusstsein habe.
Ständig denke ich, ich bin dumm( ich bin überzeugt davon, dass man von Schulnoten aus nicht auf die Intelligenz schließen kann, man muss halt auswendig lernen können usw. und nicht einmal das schaffe ich, ich schreibe nicht mal annähernd in allen Fächern 15 Punkte, nicht einmal in den Fächern, die mir am wichtigsten sind. Ich weiß, vielleicht verlange ich auch einfach zu viel von mir, doch das nagt trotzdem an mir), ich bin langweilig, ich bin HÄSSLICH, nichts wert und einfach zu gar nichts fähig. Manchmal geht das soweit, dass ich mich frage, was es überhaupt noch für einen Sinn hat weiter zu machen. Aber mangelndes Selbstbewusstsein ist ja noch nicht mit einer psychischen Krankheit gleichzusetzten, oder? Ich denke mir aber auch oft das mein mangelndes Selbstbewusstsein tatsächlich begründet ist, weil ich von irgendwoher eine Bestätigung dafür bekomme, sei es, dass ich von jemandem höre, dass derjenige mich tatsächlich für langweilig hält oder dass ich eine nicht so gute Note bekomme, obwohl ich das Gefühl hatte, ich habe mich bei der Klausur total konzentriert und eigentlich auch genügend gelernt.
Nun aber noch einmal zum Problem mit der Pünktlichkeit: Ich denke mir, vielleicht bin ich ja doch einfach nur zu faul und zu undiszipliniert und versuche das jetzt auf eine Krankheit zu schieben, weil ich das nicht wahrhaben will, weil das ja dann tatsächlich bedeuten würde, dass ich eine totale Versagerin bin. Jedoch gehe ich des öfteren auch am Abend total motiviert ins Bett und sage mir, morgen schaffst dus endlich mal. Umso größer ist die Enttäuschung dann, wenn es wieder nichts wird. Und wenn ich dann wieder zu spät vor der Tür zum Klassenzimmer stehe, würde ich am liebsten wieder im Erdboden versinken. Ich fühle mich total schrecklich, wenn ich auf meinen Platz laufen muss und ich weiß ganz genau, von überall sind nur missbilligende Blicke auf mich gerichet. Manchmal schwänze ich dann auch die ersten Stunden, weil ich es nicht ertragen kann, wieder zu spät ins Zimmer hineinzuplatzen.
Außerdem könnte es eventuell auch gar nicht am zu späten aufstehen liegen. Ich bin auch z.B auf Geburtstagen zu spät, die erst am Abend anfangen. Ich hab mir gedacht, dass ich allgemein vielleicht Angst habe, das Haus zu verlassen und es so lange wie möglich hinausschiebe. Vielleicht ist das aber auch nur Einbildung, weil ich einfach einen Grund dafür suche.
Was jedoch feststeht ist, dass ich immer Joggen muss, bevor ich duschen und dann aus dem Haus gehe, oder besser gesagt in meinem Zimmer auf und ab laufen muss. Denn wie ich schon gesagt habe finde ich mich schrecklich hässlich, zumindest dadurch, dass ich so fett bin(70 kg bei 1.70m, natürlich weiß ich, dass es natürlich noch dicker geht und dennoch seh ich einfach nur zum kotzen aus. Manchmal wünsche ich mir auch lieber magersüchtig zu sein als so auszusehn. Aber zum magersüchtig werden fehlt mir eben auch das Durchhaltevermögen; nicht einmal das schaffe ich.). Und irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich jogge sieht es schon ein bisschen besser aus. Natürlich bin ich dann immer noch nicht zufrieden mit mir, aber ich kann mich dann wenigstens dazu überwinden unter Leute zu gehen. Davor denke ich mir immer nur, lieber sterbe ich, als dass ich mich so sehen lasse. Das geht jetzt vielleicht schon seit 5 oder 6 Jahren so. Manchmal habe ich auch Tage, da verkrieche ich mich nur und schaffe es gar nicht rauszugehen. Das kommt aber ncht soo häufig vor.
Ich denke mir dann auch oft, vielleicht ist alles wieder gut, wenn ich es endlich mal geschafft habe abzunehmen. Allerdings vermute ich, dass ich dann wieder etwas anderes finden würde um unglücklich zu sein(wie ich darauf komme: laut meinem Tagebuch habe ich früher mal 60kg bei 1.68m gewogen, was ja eigentlich noch nicht allzu schlimm aussehen dürfte und ich fand mich damals schon nicht zu ertragen), jedoch würde es mir sicherlich schonmal besser gehen. Ich war auch schon seit Jahren nicht mehr schwimmen, kurze Hosen trag ich im Sommer auch nie. Kleider oder Röcke erst recht nicht. Ich denk mir dann auch immer, die anderen müssen mich ja für total bekloppt halten, aber der Gedanke zu zeigen müssen, wie fett ich tatsächlich bin ist schlimmer.
Ich hab jetzt auch schon seit etwa 2Monaten nicht mehr beim Sportunterricht mitgemacht, weil ich mich nicht überwinden konnte meinen Schal auszuziehen. Ohne Schal finde ich mein Aussehen auch nochmal schlimmer, weil man dnn das Fett unter meinem Kinn sehen kann. Das ist jedes Jahr aufs Neue so im Winter. Es dauert dann immer ewig bis ich es dann doch hinbekomme wieder ohne Winterschal rumzulaufen, wenn der Frühling oder Sommer kommt. Meistens haben wir dann schon 20Grad draußen oder so und ich hab schon das Gefühl alle starren mich an und denken sich mal wieder, wie bekloppt ich eigentlich bin, dass ich bei dem Wetter nen Schal anhabe.
Aber das wäre in Zukunft vielleicht kein Problem mehr, wenn ich endlich mal abnehmen würde. Nur rauszugehen und zu joggen erscheint mir manchmal eine unüberwindbare Hürde zu sein, weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, dass mich ja jemand beim Joggen sehen und mich auslachen könnte(Ich bin auch total unsportlich. Ich hab sowieso das Gefühl, ich kann gar nichts richtig.) Manchmal schaff ichs aber auch,mich dazu aufzuraffen Joggen zu gehen( draußen natürlich und nicht bloß in der Wohnung, so dass es auch wirklich was bringt) und weniger zu essen(vor Allem weniger Süßes) und dann gehen auch ein paar Kilos runter. Doch die habe ich meistens schnell wieder drauf, was entweder daran liegt, dass ich halt einfach kein Durchhaltevermögen habe oder daran: Wenn ich unglücklich bin, esse ich automatisch mehr(ich glaube schon, dass da ein Zusammenhang besteht).
Außerdem kann ich manchmal einfach zu gar nichts aufraffen. Das muss nicht unbedingt nur mit dem Abnehmen wollen zu tun haben. Es kann auch sein, dass ich mich nicht oder zumindest nur schwer aufraffen kann, meine Hausaufgaben zu machen, zu lernen, mit meinen Brüdern(8Jahre alt) zu spielen( ich habe sowieso immer das Gefühl, dass ich sie viel zu sehr vernachlässige) oder einfach nur ein Buch zu lesen. In solchen Momenten würde ich mich am liebsten einach nur unter der Bettdecke verkriechen und gar nichts tun.
Das führt dann auch dazu, dass ich immer alles, was ich erledigen muss(z.B. für die Schule) erst auf den allerletzten Drücker mache, auch bei Dingen, die ich eigentlich gerne mache. Was mich dann oft lähmt ist, dass ich immer alles perfekt machen will und dann gleich davor zurückschrecke und am liebsten losheulen würde. Irgendwann schaff ichs dann doch mich aufzuraffen, oder auch nicht. Ich weiß ja, dass kein Mensch perfekt ist und auch niemand(außer eben ich selbst) von mir verlangt perfekt zu sein, aber irgendwie kommt das wohl nicht so ganz richtig bei mir an.
ch bekomme auch oft von meiner Mutter zu hören, dass ich mal ein bischen anders sein soll, nicht immer nur pennen und so lahmarschig sein soll und ähnliches(will ich ja eigentlich selber!). Sie sagt auch manchmal, dass ich als Kind ganz anders gewesen bin: viel freundlicher und lebensfroher. Ob ich das ernst nehmen kann, weiß ich nicht. Ich selber kan mich jedenfalls nicht daran erinnern, ob ich als Kleinkind tatsächlich so anders war. Und selbst wenn, der Mensch verändert sich halt im Laufe des Lebens, oder?
Dass ich mir nicht sicher bin, ob ich das ernst nehmen kann, was meine Mutter sagt, liegt daran dass sie immer viel Mist erzählt. Man weiß nie, ob das jetzt wirklich so ist oder nicht. Sie schreit und schimpft auch immer den ganzen Tag lang rum. Manchmal denk ich, ich würd am liebsten auch gleich losschreien, manchmal geht es einfach an mir vorbei und ich bin irgendwie total teilnahmslos.
So belastend ist die Situation bei mir zu Hause allerdings wahrscheinich auch wieder nicht. Es gibt schließlich viel Schlimmeres: Missbrauch, Verprügeln(ich hab zwar mal ein blaues Auge verpasst gekriegt, als sie mal total ausgerastet ist, aber ansonsten lässt sie mich diesbezüglich eigentich schon in Ruhe), Alkoholiker, Scheidung usw. Ich hab also eigentlich keinen wirklichen Grund zu jammern. Nun ja, auf jeden Fall ist meine Mutter das beste Beispiel dafür, wie ich NICHT enden will!
Was meint ihr dazu? Ich tu mich schwer mit der Selbsteinschätzung.
Vielen Dank schonmal^^