Hey,
ich weiß, hier sind vermutlich keine Jugendliche o.Ä.,
aber ich hoffe, das spielt keine Rolle.
Zu meiner Person vorgweg, ich bin 17, werd noch 18 dieses Jahr,
stabiler Freundeskreise, Leistungssport, stabile Familie. Alles, was das Herz begehrt, könnte man meinen. Ich weiß jedoch nicht mehr weiter.
In der Schule war ich schon immer gut - klingt eingebildet, so mein ich es aber nicht.
Meine Lehrer haben relativ früh bemerkt, dass ich "anders" bin und trotz meiner guten Fähigkeiten Probleme in der Schule habe. Ich hab im Alter von 10-11 Jahren kein einziges Wort gesprochen, weder in der Schule, noch zuhause. Aber darum geht es mir hier nicht, auch wenn ich die Lösung darauf trotz Psychotherapie auch nicht weiß, sie vielleicht nie wissen werde, warum ich geschwiegen habe.
Mir geht es darum, dass ich seit geraumer Zeit, nahezu eineinhalb Jahre, das Gefühl habe, nicht mehr "in" meinem Körper drin zu stecken. Als wenn das nicht mein Körper wär, nicht mein Arm, nicht mein Bein. Es gibt Momente, grad bei meinem Sport - Rudern - wo ich auf dem Wasser bin, vollkommen abschweife, die Bewegung jedoch optimal trotzdem ausführe, als wär ich eine Maschine - und nicht mehr meinen Körper spüre. Und trotzdem ruder ich weiter, und irgendwann bin ich auch wieder "im Körper drin". So bescheuert das auch klingt, es macht mir wahnsinnige Angst. Seitdem hab ich auch jedes Gefühl für die richtige Realität verloren. Klar, ich lebe weiter, ich treffe mich mit Freunden, ich scheine fröhlich und wie immer, aber in Wahrheit frag ich mich immer mehr, ob das alles so richtig ist. Und wenn ich dann wieder dieses Gefühl habe, dass mein Geist sich von meinem Körper abspaltet, naja ..
Ich weiß echt nicht, woher dieses Gefühl kommen kann. Wie ich es wieder wegbekomme, ich hoffe, das wird irgendwann der Fall sein. Ich war schon bei einer Psychotherapeutin, zu der ich aber .. nicht wirklich einen guten Draht hatte. Sie kam mir vollkommen dämlich vor und ich hatte garkeine Lust, ihr auch nur ein bisschen übr mich zu erzählen. Stattdessen haben sie mich in irgendwelche Testungen geschickt, IQ-Test, Persönlichkeit, was auch immer. Aber verstanden haben sie mich, soweit ich das beurteilen kann, nie.
Noch dazu muss ich sagen, dass ich mich in meiner Familie nie wohlgefühlt habe, auch wenn wir nach außen alle einen auf "heile Welt" machen. Große Familie, jeder liebt jeden. Meine Eltern sind streng katholisch - und ich weiß seit dem 13. Lebensjahr, dass ich u.A. auch meinesgleichen zugeneigt bin, sprich, bi. Ich hab täglich Angst davor, dass meine Eltern das erfahren könnten, weil ich genau weiß, dass gerade mein Vater zu allem instande wär.
Soviel dazu. Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie helfen.
Lg, Nathanael.