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Thema: Trauerbewältigung

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In dieser Diskussion geht es um "Trauerbewältigung" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #31
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Lieber Veronika,
    hast du schon mal versucht, deinem verstorbenen Partner einen Brief zu schreiben? Oder überhaupt, alles niederzuschreiben? Das hat schon vielen Trauernden geholfen.
    Gehst du übrigens arbeiten? Wie schaut bei dir der Tag aus? Vielen Trauernden hat eine sinnvolle Aufgabe geholfen.
    Bist du gläubig? Kannst du beten?
    Ich denke, du solltest auf jeden Fall eine Trauerbegleitung in Anspruch nehmen, die dir hilft, das Geschehe anzunehmen und zu lernen, es loszulassen. Das heißt nicht, dass man es vergisst, sondern dass man lernt, anders damit umzugehen.
    Liebe Grüße aus dem regnerischen Bayern!

  2. #32
    Noch neu hier
    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Liebe Elisabeth,
    ich schreibe Tagebuch, was am Tag ich so mache, wie Wetter ist, und so belanglose Dinge schreibe ich rein. Briefe
    habe ich schon geschrieben,kann man bei trauer.org. Ich bin nicht gläubig. Ich habe nur einmal in meinem Leben
    gebetet, als er so krank wurde, damit er nicht stirbt, hat aber eben nicht geholfen.

    Ich gehe nicht mehr arbeiten, aber mein Tag ist ausgefüllt, gehe auch viel zu einer ehemaligen Arbeitskollegin.
    Ich habe meinen Sohn noch zu Hause, der geht arbeiten. Bin froh, dass er noch hier ist. Wenn er heim kommt, kann ich ihn noch "bemuttern",essen kochen, usw. Am Tag gehe ich viel in die Stadt, bummeln usw. Im Sommer habe ich mir ein Klappfahrrad gekauft, da bin ich auch viel unterwegs, gehe fast jeden Tag zu meinen Eltern; also langweilig ist mir nicht, nur das alleinsein abends ist so schrecklich. Mit niemanden kann man sich unterhalten.
    Ich bin ja jetzt soweit, dass ich nicht mehr jeden Tag auf den Friedhof gehe, nur noch das Wochenende.
    Das hat mir auch so zu schaffen immer gemacht. Er wird das bestimmt einsehen, das ich nicht mehr so oft
    komme; ich hab ja 2 Gräber, das von meinem Mann Lothar und Michas.

    Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag.
    Bei uns sind heute nur 6°.
    Viele Grüße
    Veronika

  3. #33
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo Veronika,
    ich hatte Wochenenddienst, also waren diese Tage leider nicht erholsam. Und bei uns war es auch so kalt, aber da wir inzwischen Dauerregen haben, ist es wieder wärmer geworden.

    Danke, dass du so offen von dir erzählst. Das rundet mein Bild von dir etwas ab. Ich bin froh für dich, dass deine Tage ausgefüllt sind. Ja, das habe ich schon oft gehört, dass die Abende, die man einsam und allein verbringen muss, sehr schlimm sind. Irgendwie scheint man das lernen zu müssen.
    Dass du nicht mehr so oft ans Grab gehst, zeigt, dass du schon etwas loslassen konntest. Er wird das mit Sicherheit einsehen, denn er hätte bestimmt nicht gewollt, dass du immer so stark um ihn trauerst, er würde bestimmt wollen, dass es dir wieder gut geht.
    Wenn dein damaliges Gebet nicht geholfen hat, möchte ich dir dazu sagen: Gott ist nicht dazu da, um unsere Wünsche zu erfüllen. Er erfüllt sie nur, wenn Er es für richtig hält. Könnte sein, dass deinem Micha viel erspart geblieben ist, wer weiß, wie es weitergegangen wäre, wenn er am Leben geblieben wäre. Der Tod ist oft eine Erlösung, auch wenn es für die Hinterbliebenen unverständlich ist.
    Ich würde dir auf jeden Fall zu einer begleiteten Trauergruppe raten, denn du hast gleich 2 Todesfälle aufzuarbeiten.
    Alles Liebe!

  4. #34
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    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo liebe Elisabeth,
    ja, ihm ist viel erspart geblieben, hat mir die HNO-Ärztin auch gesagt, als ich mit ihr mal telefonieren musste danach.

    Ich muss es eben akzeptieren, so wie es gekommen ist.
    Es ist eben schwer, da wir uns erst knapp 3 Jahre kannten, und dann ging das alles so schnell. Das will mir nicht
    in den Kopf, wieso, weshalb, warum. Dass das alles so schnell dann ging. Das ist so schwer für mich zu verstehn.

    Das ich mich hier so äußern kann, hat mir auch schon geholfen.
    Ich werde mich bei Gelegenheit wieder mal melden.
    Danke für deine Antworten, liebe Elisabeth.
    Noch eine schöne Woche.

    Tschüssi
    Veronika

  5. #35
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    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo, liebe Elisabeth und alle MitleserInnen,

    ich will mich wieder mal melden, und berichten, wie es mir so geht. Auch wenn ich es immer noch nicht versteh, dass Micha nicht mehr da ist, so denke ich jeden Tag und Nacht an ihn, aber es kommen nicht mehr so oft Tränen.
    Meine ehemal. Arbeitskollegin ist jetzt auch allein, so unterstützen wir uns gegenseitig, ihr Mann ist Heiligabend zu Hause verstorben. Sie ist zwar über 15 Jahre älter als ich, aber wir verstehen uns gut.
    Tja, nun war es mein drittes Weihnachten und Silvester allein, ohne Micha. Das war eben wieder sehr krass. Aber ich hab es überstanden. So wie ich auch das neue Jahr überstehen werde. (muss)

    Zur Zeit bin ich sehr erkältet, aber mit WickMedinait wird es jeden Tag besser.

    Ich wünsche einen schönen Sonntag.
    Viele Grüße von Veronika

  6. #36
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo Veronika,
    freut mich sehr, wieder von dir zu hören.
    Es ist gut, wenn du jetzt jemanden an deiner Seite hast, die dich voll und ganz verstehen kann. Das erleichtert vieles. Vielleicht könnt ihr ja euch mal gemeinsam einer Trauergruppe anschließen oder Trauerbegleitung in Anspruch nehmen. In kenne das ja von meiner Hospizarbeit, und das wird gern und dankbar in Anspruch genommen.
    Das erinnert mich gerade an meine Schwägerin. Der Bruder meines Mannes ist im Juni 2010 an Krebs verstorben. Ich versuche, meiner Schwägerin soviel Unterstützung zu geben wie möglich. Ich kann versuchen nachzufühlen, wie es ihr geht, aber ich werde es nie wirklich wissen, wie das ist, weil ich meinen Mann noch habe.
    Nun ist bei der Schwägerin kurz nach ihrem Mann ihr Nachbar am Hirntumor verstorben, ihre Nachbarin war schon immer ein gute Freundin, und sie tragen nun ihr Schicksal gemeinsam. Keine braucht der anderen erzählen, wie es in ihr ausschaut, denn jede weiß es selber. Und wenn man sich von jemandem wirklich verstanden fühlt, ist es sehr hilfreich.

    Ich wünsche dir eine gute Zeit, viel Kraft, Mut und Zuversicht für das neue Jahr!

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