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Thema: Trauerbewältigung

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In dieser Diskussion geht es um "Trauerbewältigung" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Noch neu hier
    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard Trauerbewältigung

    Hallo und guten Tag,
    November 2005 ist mein Ehemann verstorben; im Mai 2009 ist mein Lebensgefährte nach nur knapp 3 Jahren Zusammensein, bei mir im Bad umgefallen und binnen 5 Minuten verstorben, er hatte Speiseröhrenkrebs. Von Dez. 08 fing es an, will jetzt aber nicht darauf weiter eingehen, würde zu lange dauern. Ich kann es bis heute noch nicht verstehen. Nach außen hin gebe ich mich, als wenn ich fast alles überwunden hätte (lache, erzähle usw., z.B. bei meinen Kindern, Eltern, Freundinnen) aber wenn ich zu Hause alleine! bin, bekomme ich regelrechte Weinkrämpfe. Abends im Bett schlafe ich erst nach 2 Stunden ein, weil mir alles wieder vor die Augen kommt, seine Krankheit, wie er immer weiter abnahm, frage mich immer wieder, haben ihm die Ärzte die Wahrheit gesagt, wollte er nicht im Krankenhaus bleiben, und hat mir gesagt, es wären keine Betten frei, als wir am 8.5.09 in der Uniklinik vorsprachen, d.h. er war allein im Sprechzimmer, warum hat er mich verlassen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Im November 09 bin ich schon einmal aus den "Latschen" gekippt. Wann lässt mich die Trauer los, und kann dann nur noch an die schönen Zeiten mich erinnern, ohne zu anfangen zu weinen.
    Weiß jemand Rat oder hat ähnliches erlebt.
    Vielen Dank für eine Antwort.
    LG tropica411

  2. #2
    hannibal
    Gast

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo tropica411,
    du hast sehr schlimmes in kurzer Zeit erfahren.
    Du musst andich denken. Zu Hause weinen , ist vollkommen in Ordnung.
    Vielleicht benötigst du eine Kur. Einfach mal weg, etwas entspannen.
    Dein Lebensgefährte , wollte dich nicht kränken.
    Bei einem dauert die Trauer länger als bei anderen. Du hattest zwei sehr schwere Schickschalsschläge hinnnehmen müssen und das in kurzer Zeit. Das zehrt.
    Ich hoffe, das ich dir etwas helfen konnte.
    LG
    Ilona

  3. #3
    Ärztin (Innere Medizin / Kardiologie)
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    43 Jahre
    Mitglied seit
    24.12.2007
    Beiträge
    1.182
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Du solltest dir dringend professionelle Hilfe suchen, denn du hast bisher keine richtige Trauerbewältigung zugelassen. Eine Kurz eher nicht, wenn eine ambulante Therapie nicht möglich ist, wäre evtl. auch eine stationäre Behandlung erforderlich. Was du schilderst kann schon in Richtung einer posttraumatischen Belastungsreaktion gehen (denn es war ja ein Trauma für dich, dass dein Lebensgefährte so schnell verstorben ist). Darüber hinaus wird man dir evtl. unterstützenden Medikamenten geben. Bitte such dir Hilfe (einerseits sind Freunde, denen du dich anvertrauen kannst, wichtig, aber auch dein Hausarzt ist dein erster Ansprechpartner).

  4. #4
    Noch neu hier
    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Danke für die Antworten. Zu einer Kur möchte ich gar nicht, weil ich es vor Heimweh gar nicht lange aushalten würde. An professionelle Hilfe habe ich vor zwei Monaten auch gedacht, und mich angemeldet, habe einen Termin am 28.07.10 erhalten. Mit meiner Freundin habe ich schon öfters gesprochen, aber ich kann sie nicht jedesmal immer mit
    dem gleichen nerven. Meiner Hausärztin habe ich gesagt, wie ich mich fühle. Sie sagt, das hängt alles noch mit den seelischen Belastungen zusammen. (Juni 09 hatte ich Hörsturz, geblieben ist Schwerhörigkeit und Tinnitus, seit Nov.09 kann ich nichts mehr lesen, fernsehen, im Internet bei trauer.og was mit Krankheit und Tod u.ä. zu tun hat, da verkrampft sich mein Körper und mir wird dann wieder so komisch, auch kann ich mich seit dem nicht mehr bücken, beim Aufstehen tun mir meine Beine dann so weh (als wenn ich sonst welche Anstrengungen hatte) und mir wirds gleich schwindelig, wenn ich hochkomme. Jedenfalls habe ich es manchmal ganz schön satt.
    Ich danke nochmals für die Antworten, werde berichten, was am 28.07. rausgekommen ist.
    LG
    Geändert von tropica411 (08.07.2010 um 05:36 Uhr)

  5. #5

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo,

    auch ich rate Dir Dich in professionelle Hilfe zu begeben. Ich wünsche Dir für den Termin am 28.7. viel Kraft und Erfolg.

    Bei meiner Trauer bezüglich meines Vaters hat mir der Besuch einer Trauergruppe sehr geholfen. Dort konnte man erzählen was man wollte, Tränen waren erlaubt. Es tat gut sich mit anderen auszutauschen, über Erfahrungen und Umgang mit schweren Situationen. Natürlich gibt es - für die eine Gruppe nichts ist - Trauerbegleitung, die alleine mit einem Arbeiten. Vielleicht wäre es das etwas für Dich.

    Viel Kraft
    Ichbines

  6. #6
    Noch neu hier
    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo, melde mich nun mal wieder. Ich bin zwar in Behandlung, aber so richtig gebracht hat es mir noch nichts. Es ist
    wie eh und je, mal geht es und dann kommt es mit aller Wucht wieder über mich. Ich weiß nicht so recht, ob es das
    richtige ist für mich, was der Arzt meinte beim letzten Besuch vor 4 Wochen, "vielleicht sollte es so kommen, dass auch
    der zweite Mann verstarb, damit ich wieder einen Mann kennenlernen soll, ein drittes Mal im Leben", (so ähnlich war das).
    Ich bin bei diesen Gesprächen gar nicht so richtig bei der Sache, warum auch immer. Ich geh dort raus, und wenn mich jemand fragen sollte, was wir besprochen hatten, ich kann es nicht wiedergeben. Nur das, was ich jetzt schrieb, ist mir
    im Gedächtnis geblieben. Das kann aber bestimmt nicht Sinn und Zweck sein dieser Therapie, mir so etwas zu sagen.
    Ich bin am 8.12. noch mal bestellt, und wenn das nicht hilft, entweder such ich mir eine neue Psychotherapie oder ich
    muss da allein durch. Nächstes Jahr werde ich umziehen, vielleicht hilft mir das und es wird besser. Es ist mein drittes Weihnachten (2005,2009,2010) allein ohne Partner, furchtbar ist das, Die Frage -warum- soll ich mir nicht stellen, aber ich stelle sie mir immer wieder - warum musste das alles so enden, was so wunderschön begann.
    LG

  7. #7

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Tja, dieses Warum?
    Auch mir wurde gesagt, ich solle die Frage danach lassen, es gäbe keine Antwort darauf. Mir ist das ja auch logisch nachvollziehbar klar, aber trotzdem ist es da, dieses Warum. Vielleicht vergeht es ja mit der Zeit.
    Noch ist alles viel zu frisch, die Beerdigung gerade erst vorbei.
    Weihnachten, davor fürchte ich mich auch - das erste Mal ohne ihn.

    Bücherwurm

  8. #8
    hannibal
    Gast

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo Veronika,
    alles nicht so einfach. Versuch es mit einen neuen Psychologen. Es ist schwierig , da die richtige Hilfe zu bekommen.
    Dein Umzug, ja ich denke, es wird dir ein wenig helfen, es besser zu verarbeiten.
    So wie schon Bücherwurm schreibt, das ,warum. Die Antwort , wirts du leider nie bekommen.
    Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und weiterhin viel Kraft
    alles Liebe
    Ilona

  9. #9
    Noch neu hier
    Name
    Veronika
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    69 Jahre
    Wohnort
    BZ
    Mitglied seit
    13.06.2009
    Beiträge
    29

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo, ach es ist alles nicht so einfach. Danke erst einmal für eure Beiträge, Ilona und Bücherwurm. Nächste Woche habe ich wieder einen Termin bei meiner HÄ. Ich habe mir Notizen gemacht, wie es mir seit meinem Zusammenbruch vor einem Jahr geht, die werde ich ihr zeigen. Mal schaun, was sie dazu sagt. Heute ist so ein verregneter Tag, da hat man zu gar nichts Elan. Ich danke und wünsche trotzdem einen schönen Tag.
    LG Veronika

  10. #10
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Trauerbewältigung

    Hallo Tropica,
    hast schon recht, dass du dich nicht mit irgendwelchen dummen oder eher hilflosen Aussagen durcheinanderbringen lässt. Es ist schon in Ordnung, wie du trauerst, und ich sage dir einfach mal so: Das ist nicht in ein paar Monaten zu bewältigen, auch nicht in einem sog. "Trauerjahr". Es kann Jahre dauern. Du hast viel zuviel erlebt, das wird dich durch's ganze Leben irgendwie begleiten. Es wird immer wieder Wellen geben, bei denen die Trauer unerträglich wird, aber irgendwann wirst du damit leben können. Es gibt auch keinen wirklichen Trost. Da musst du durch. So schlimm es auch klingt, aber es ist so.

    Gibt es bei euch keine Kontaktstellen "Trauerbegleitung"? Bei uns gibt es Seminare, Selbsthilfegruppen und Trauergesprächskreise, Begegnungstage u. v. m., damit man nicht alleingelassen wird damit. Es wird durch geschulte Begleiter durchgeführt. Da kann man seine Wut und Verzweiflung und Selbstvorwürfe aus sich herauslassen, was man sonst im Beisein anderer verdrängt, da werden die tausend Fragen aufgearbeitet, so gut es geht. Man braucht keine Angst zu haben, den anderen zu nerven, wenn man irgendwas immer wieder erzählen muss. Und man bekommt neue Impulse, um den neuen Weg weiterzugehen, wobei der Verstorbene immer mit einbezogen wird, weil dieser immer Teil deines Lebens sein wird.
    Ich arbeite im Hospizdienst, da gibt es auch Trauerbegleitung, wir haben 1x im Monat ein Trauercafé und Trauergespräche, so oft es gewünscht wird.
    Nicht immer sind die professionellen die besseren Helfer, manchmal sind es eben andere Betroffene oder verständnisvolle Laien, die den anderen so lassen, wie er ist.

    Hast du übrigens schon mal versucht, deine Gedanken, Wünsche usw. aufzuschreiben, so wie in ein Tagebuch? Eine Witwe, deren Mann sich das Leben genommen hat, hat mir erzählt, das habe ihr geholfen. Beim Schreiben kann man gut verarbeiten. Vielleicht versuchst du es mal!

    Alles Liebe und Gute!

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