Ich melde mich nach längerer Zeit mal wieder hier mit einer Frage. Begonnen hat bei mir alles vor ca. 2 Jahren mit Burnout und Depressionen. Ich mache seither eine ambulante VT und war 10 Wochen in einer Klinik. In der Klinik wurde vermutlich eine Ursache für meine Depressionen gefunden. Ich fuhr mit der neuen Diagnose Ptbs wieder heim.
Da die Traumafolgestörung von einer Vergewaltigung herrührt, möchte mein männlicher Therapeut nicht daran arbeiten. Meine VT läuft allerdings nach der 2. Verlängerung auch bald aus und dann stehe ich alleine da.
Nun habe ich eine Traumatherapeutin gefunden, die allerdings keine Kassenzulassung hat. Ich gehe nun schon zum dritten Mal zu ihr, heimlich, weil ich nicht in der Lage bin, meinem VT davon zu erzählen und ihm zu sagen, dass die VT einfach nicht ausreichend ist. Die Traumatherapeutin meint, dass sie mir helfen kann, allerdings bräuchten wir sehr viel Zeit und Geduld. Ich fühle mich bei ihr wohl, soweit man das in so einer Situation sagen kann. Aber schon zu Beginn der Stabilisierung geht es mir sehr schlecht. Ich kämpfe ohnehin seit zwei Jahren gegen chronische und sehr drängende Suizidgedanken und habe jetzt auch angefangen, mich zu verletzen, um mit dem neuen Druck umzugehen. Noch ist es harmlos und oberflächlich, auch wenn die Therapeutin das anders sieht.
Jetzt habe ich Angst, dass mich diese Traumatherapie eventuell so umhaut, dass ich doch in den Selbstmord flüchten muss/möchte, wie auch immer man es nennen will. Und blödsinnigerweise habe ich Angst, dass dann rauskommt, dass ich die Traumatherapie "heimlich" mache. Hört sich das blöd an? Oder ist es irgendwie nachvollziehbar? Wenn ich jetzt schon so schwimme, muss ich wohl wirklich mit sehr viel Stunden rechnen und leider muss ich sie ja aus eigener Tasche bezahlen. Das ist ehrlichgesagt nicht einfach.
Weiß jemand hier, ob ich, wenn ich mein Kontingent für die VT bei der KK ausgeschöpft habe, die Möglichkeit habe, über die Kasse sofort eine andere Therapie bewilligt zu bekommen, z.B. Tiefenpsychologische Therapie? Traumatherapie wird ja anscheinend nicht bezahlt. Wenn ich aber eine Therapeutin finden würde, die eine Kassenzulassung hat, die tiefenpsychologisch arbeitet und gleichzeitig Traumatherapie anbietet, hätte ich da eine Chance. Eine Chance, aus dem Schlamassel rauszukommen, ohne mich finanziell total zu verausgaben. Wer kann mir da gesicherte Angaben machen?
Außerdem habe ich noch eine ganz "praktische" Frage. Wir haben in der Therapie damit angefangen, einen sicheren Ort zu kreieren. Ich habe da eine ganz bestimmte Vorstellung, wo ich sein möchte. Ich stelle aber immer wieder fest, dass ich, sobald ich nicht bei der Therapeutin bin, nicht in diesen Raum finde. Ich bleibe an der Tür stehen und wünsche mir, eintreten zu können. Ich will mich sicher fühlen, aber es geht nicht und es ist so schwer. Kann es sein, dass der Ort dann doch nicht gut für mich ist und ich muss versuchen, einen neuen zu finden? Oder ist das normal und ich muss einfach nur üben, üben und nochmals üben? Wer kann hierzu etwas sagen oder hat Erfahrungen?
Ich glaube, ich höre mich gerade sehr rational an, aber eigentlich geht es mir so schlecht, dass ich es kaum aushalten kann. Es tut auf einmal alles so weh. Ich träume auf einmal, wie mich Menschen bedrängen, die gar nichts mit dem Trauma zu tun haben. Ich wache schweißgebadet auf und kann mich kaum beruhigen. Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe.
Vielen Dank und liebe Grüße
Susi