Hallo!
Bin neu hier und ich habe ein Frage, bzw wollte ich euch um eure Meinung bitten.
Es geht darum, dass ich demnächst meinen ersten Termin bei einer Psychotherapeutin habe. Eigentlich gehe ich nur dorthin, weil ich offensichtlich ein Problem damit habe, mit meinen Leistungen und mit mir zufrieden zu sein... mache mir selber so viel Druck, dass es mir oft richtig schlecht geht und da ich so nicht den Rest meines Lebens verbringen will, habe ich beschlossen, zu dieser Psychotherapeutin zu gehen.
Habe allerdings noch weitere Anliegen, nur weiß ich nicht, inwiefern ich meiner Therapeutin davon erzählen sollte?
Vor einigen Jahren hatte ich schon Probleme mit dem Ritzen, habe das ein paar Monate lang gemacht, allerdings nur "leichtes" Ritzen... in den letzten paar Wochen hat das allerdings wieder angefangen. Zwar nur selten, aber es ist da und wenn ich gerade wieder einen Selbsthass entwickelt habe, schlage ich mich auch oft ins Gesicht oder kratze mir irgendwelche Körperteile auf. Außerdem ist mein Essverhalten in den letzten Monaten richtig schlecht, momentan ist es wirklich nicht mehr gesund. Ich treibe Sport, relativ viel, aber auf jeden Fall so gut wie täglich, esse maximal 600kcal, meistens aber nur die Hälfte, wenn ich mal mehr esse, hungere ich am darauf folgenden Tag und wenn ich praktisch zum Essen "gezwungen" werde, macht sich in mir eine Verzweiflung breit, die ich fast nicht aushalte, außerdem ein schlechtes Gewissen. Hilflosigkeit. Das alles, wenn ich nicht (nur) das esse, was ich geplant habe, was zum einen der Fall ist, wenn ich mal (indirekt) gezwungen werde zu essen oder bei einer FA, was allerdings eher selten vorkommt. Es gibt einfach nichts schlimmeres, als die Kontrolle zu verlieren. Ich glaube, ich könnte schon gar nicht mehr einfach so normal essen. Hab auch noch ein ziemliches Problem mit Nähe zu Männern. Mich überkommt dann der Ekel, ich fühle mich extrem bedrängt, habe Angst. Ich kann es einfach nichtmal ansatzweise zulassen. Ich kann es nichtmal ertragen, wenn ein Mann mir nur irgendwie sein Interesse klarmachen will, schon dann bin ich weg. Dafür gibt es vielleicht einen Grund, sicher bin ich mir aber nicht.
Meine eigentliche Frage ist nun: Sollte ich meiner Psychotherapeutin (sofern sie mir sympathisch ist) von diesen Dingen erzählen? Vielleicht in schriftlicher Form? Ich wäre nämlich momentan nicht dazu bereit, mein Essverhalten aufzugeben, aber natürlich wäre ich bereit, über die Hintergründe für all das zu sprechen. Ich denke mir halt, dass das alles miteinandern zusammenhängt, auch mit dieser Strenge gegenüber mir selbst und meinen Leistungen, meinem Perfektionismus. Vielleicht wäre es für die Therapeutin wichtig, das alles zu wissen? Oder soll ich einfach meinen Mund halten und nichts sagen?
Unterliegt meine Therapeutin der Schweigepflicht? Ich bin jetzt volljährig... hat sie das Recht, etwas gegen meinen Willen zu unternehmen, solange ich nicht (gewichtsmäßig o.ä.) im lebensbedrohlichen Bereich bin? Darf sie mit meinen Eltern über soetwas sprechen? Kann ich selbst die Inhalte der Therapie bestimmten, dh könnte ich zb entscheiden, dass ich das Thema SVV nicht thematisieren möchte o.ä.?
Ich weiß auch nicht, inwiefern ich psychisch krank bin, ich kann das nur noch schwer einschätzen. Irgendwann erkennt man das glaube ich selbst nicht mehr.
Würde mich sehr freuen, wenn mir einer von euch einen Rat geben könnte.
Liebe Grüße
limi