Hallo,
ich bin überzeugt, das meine Arthrosen keine Arthrosen sondern etwas rheumatisches sind. Seit ca. 4 Jahren laufe ich immer wieder von Pontius nach Pilatus. Daneben, das es an meinen Nerven zehrt, sind das meines Erachtens nach unnötige Kosten. Ich habe viele unterschiedliche zum Teil auch wandernde Knochen- und Gelenkschmerzen mit unterschiedlichen Schmerzarten und Stärken.
Diese Schmerzen sind mit folgendem Bild vergleichbar: Ich möchte einem Gespräch in einem Raum folgen, wo viele leise sprechende Menschen sind, aber ich kann es nicht, weil alles nur ein Summen ist. Sobald einige mit dem Sprechen aufhören oder derjenige lauter wird, dessen Gespräch ich folgen will, erst dann höre und verstehe ich.
Bei uns im Bekanntenkreis bin ich als nicht wehleidig bekannt und weder meine Freunde noch meine Familie können deshalb verstehen, warum meine Beschwerden nicht ernst genommen werden.
Vor mehreren Jahren wurde nach einer Knochenszintigrafie folgende Beurteilung ausgesprochen:
- Bestehen einer leicht bis mäßiggradig verstärkter Knochenstoffwechsel beider Daumenendgelenke, vereinbar mit einer Daumenendgelenkarthrose
- zudem Zeichen einer Heberden-Arhtrose D II rechts
- sowie diskrete Bouchard-Arthrose D III und D IV rechts sowie angedeutet D II und D III links
- Allseits keine begleitende Weichteilreaktion sowie keine Hyperperfusion, sodass sich anhand der vorliegenden Untersuchung kein Hinweis ergibt auf eine entzündliche Aktivierung.
- Die oben beschriebene, mäßig vermehrte Knochenumbaurate beider Akromioklavikulargelenke ist vereinbar mit einer Akromioklavikulargelenksarthrose.
- Übriges Skelettsystem o.B.
- Zeitgleich ließ ich eine Knochendichtemessung (Osteo-CT durch Messung der Knochenmatrix von 3 Wirbelkörpern) vornehmen. Dieser lag mit 38% über Norm. Auch ganz komisch.
Nach dieser Zeit nahmen meine Schmerzen weiter zu. Damals habe ich mich gescheut so sehr in mich zu horchen, da einmal ein Arzt mir sagte, das dieses in sich Horchen eher ein psychosomatisches Problem als ein gesundheitliches sei. Zwischenzeitlich ist mir egal, was ein Arzt, der sich nur auf irgendwelche Werte oder Messungen stützt und mich als Menschen aus den Augen verloren hat (ich weiß es gibt auch andere Ärzte, habe drei davon nur leider in anderen Bereichen), über meine Psyche sagt!
Die für Rheuma relevanten Blut-Untersuchungen waren alle durchweg im Normbereich: 3x CRP, 5x Harnsäure, 2x Rheumafaktor, Waaler-Rose, Yersinia ent. IgG-Ak *IB, 2x Anti-Streptolysin Titer, Borrelien-IgM Screen IA, Borrelien-IgG Screen IA, CCP-Ak, Chlamydophila pneumoniae-IgA
Das einzige was auffiel war der eindeutig über Norm nachweisbare Chlamydophila pneumoniae-IgG. Auch leide ich an Hashimoto und muß erwähnen, daß meine Schilddrüsen Antikörper (Anti-TPO) massiv erhöht sind:
1.000 bei einer Norm von 0-35
23.000 bei Norm von 0-60
800 bei Norm von 0-35
5.000 bei Norm von 0-2
Finger: Schmerzen, die belastungsunabhängig wandern, jedoch meistens sich im Mittel-, Zeigefinder und kleinen Finger bemerkbar machen, manchmal rechte manchmal linke Hand. Manchmal am linken linken Daumen und Daumenballen.
dumpf ziehend, täglich 3 bis 4 mal, leicht, selten stark
wie mit Nadeln brennend kurz und stark an mehreren Stellen in der Woche 1 bis 2
Handgelenk: dumpfe mittelstarke Schmerzen, die bei Belastung stärker werden und 1 bis 3 Stunden andauern.
Schultern: selten am Tag, meistens in der Nacht Schmerzen, die mich aufwecken, zum Teil in die Ellebogen ziehend, leicht bis mittelstark, dumpf, pochend, ziehend. Bis vor einer Woche täglich, derzeit fast gar nicht, nicht bewegungsabhängig.
Manchmal bei Belastung heftiger Belastungsschmerz, der nach Entlastung wieder weggeht.
Brustbereich hinten: rechts zur Mitte hin Schmerzen wie als hätte man im Zug gestanden. Spritzen dämpfen nur, lassen den Schmerz aber nicht abklingen. In der Woche 2 bis 3 mal, nicht bewegungsabhängig.
Brustbereich vorne: zur Mitte hin klopfende leichte Schmerzen, die zum linken Halsbereich ziehen. Im Jahr 4 bis 6 mal, EKG ohne Befund.
Taille hinten: zwischenzeitlich, seit ca. 2. Jahren habe ich im hinteren Wirbelbereich Taillenhöhe ein Gefühl der Versteifung. Konnte noch vor 4-5 Jahren die Handfläche bei durchgedrückten Beinen auf den Boden legen, geht jetzt nicht mehr.
Taille hinten rechts oben: mittelstarke bis starke bewegungsabhängige Schmerzen, wenn ich meinen Rücken zu sehr entspanne und dadurch das Gefühl habe, ich "knicke" ab, erwischt mich manchmal auch im Schlaf. Erst wenn ich meinen Körper vorsichtig "richtig" positioniere nehmen die Schmerzen ab. Öfters täglich.
Hüfte rechts hinten, Seite, vorne, Leiste: leichte ziehende dumpfe Schmerzen, täglich 0 - 3 mal, bewegungsunabhängig.
Jedes mal wenn ich wegen meiner Schmerzen in der Schulter aufwache und ich mich umdrehen will, habe ich mittelstarke bis starke Schmerzen, so daß ich mich am Bettrand abstützen muß, um mich im Liegen drehen zu können.
Oberschenkel: habe ziehende leichte Schmerzen manchmal von der Leiste vorne, manchmal vom Steißbein hinten zum Knie hin, in der Woche ca. 3-4 mal, bewegungsunabhängig.
Steißbein: Wehenschmerz-artige dumpfe mittelstarke Schmerzen, die fast nur in den frühen Morgenstunden mich wecken und unerträglich sind. Sie lassen mich nicht schlafen und gehen erst nach ca. 1 Stunde weg, bis dahin hilft nur Bewegung. Im Monat 1 bis 5 mal.
Knie, Fuß: seit kurzem leichte dumpfe bewegungsabhängige Schmerzen, derzeit täglich.
rechtes Bein: ein Kribbeln mit brennenden Nadelstichen, die schlimmer als eingeschlafene Beine sind, bisher nur 4 mal.
Auch kann ich nicht sagen, ob mir Wärme oder Kälte hilft, das ist mal so mal so oder je nach Stelle unterschiedlich, auch wieder so wischiwaschi, ich weiß.
Mein Rücken jedoch verfolgt mich seit Kindheit an, dies hatte mit Hexenschüssen begonnen und ging über einen Bandscheibenvorfall vor 15 Jahren und dauert bis jetzt an. Letzten Monat hat ein Orthopäde Spondylosen an der Lenden-Wirbelsäule festgestellt und mir nach einem Schulterzucken Ibuprofen 400 verschrieben. Ich meine drei dieser Häkchen in dem Osteo-CT von vor Jahren sehen zu können. Er meinte, an der Hüfte hätte ich laut Röntgenbild nix. Ich mag nicht daran denken, bei wievielen Orthopäden ich zwischenzeitlich war, von OP der Bandscheibe bis hin zu "sie haben nix".
Väterlicherseits scheint Rheuma ein Thema zu sein, mütterlicherseits nur Diabetes.
Letzte Woche war ich das erste mal beim Podologen, die wiederum meinte, drei meiner Nägel könnten auf Psoriasis hinweisen. Auch hier hatten die vier Pilzuntersuchungen an den Fußnägeln in den letzten 15 Jahren nichts ergeben.
Derzeit bin ich beim Orthopäden, Ende August soll eine Messung mit EMG der LWS gemacht werden, bis dato bekomme ich Akupunktur und soll nächste Woche nochmals geröngt werden.
Wenn ich Rheumatologen kontaktiere zwecks Terminvereinbarung, dann geht es nur per Überweisung und diese bekomme ich nicht. Wenn ich dann sage, das bei mir der Verdacht auf Arthrose geäußert wurde, ich aber anderer Meinung bin, dann heißt es "bei uns (Rheumatologen) wären sie sowieso nicht richtig aufgehoben".
Habe zwar keinen großen finanziellen Rahmen aber was könnte ich privat selber noch anstellen? Eventuell HLB27 prüfen lassen? Was kann ich noch tuen, doch vielleicht auf das Ergebnis beim Orthopäden warten, wobei ich hier das Gefühl habe, mit meinen Beschwerden nur zum Teil richtig zu sein.
Lieben Gruss