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Thema: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

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In dieser Diskussion geht es um "Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept" im "Schulmedizin" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Ganz neu hier
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    Standard Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Hallo,

    im Jahr 2008 hatte ich ein traumatisches Ereignis, welches zur Folge hatte, dass ich an einer Posttraumatischen Belastungsstörung erkrankte. Diese Erkrankung besteht bis heute an. Ich war von 2008-2013 in verschiedenen Psychiatrisch/psycho-somatischen Kliniken, auch in einer Traumatherapie, um diese PTBS zu heilen bzw. zu lindern. Jedoch ohne Erfolg.

    Mir wurden im Laufe der letzten Jahre ca. 30 verschiedene Medikamente gegeben und bis auf Benzodiazepine hat mir kein anderes Medikament geholfen. Meine Posttraumatische Belastungsstörung ist so stark, dass ich ohne Medikamente oft garnicht aus dem Haus gehen kann wegen den Ängsten. Jetzt war ich letzte Woche bei meiner Ärztin und bat sie mir Diazepam aufzuschreiben. Sie hat darauf gesagt, sie verschreibe Benzodiazepine nur an ältere Patienten, weil Benzodiazepine sehr gefährliche Medikamente sind! (Was ist an diesen Medikamenten gefährlich??) und sie hat natürlich auf die Abhängigkeit hingewiesen und auf die Toleranzentwicklung.

    Ich hab ihr argumentativ versucht klarzukommen, dass wir Menschen auf VIELE Dinge im Leben angewiesen sind. Z.B. sind wir auf Lebensmittel angewiesen, also sind wir von Lebensmittel ABHÄNGIG. Zum Punkt Toleranzentwicklung hab ich ihr gesagt, dass ich schon 2 Jahre lang Diazepam genommen habe und ich immer nur die verschriebene Dosis genommen habe ! Also zählt dieses Argument auch nicht. Leider ist der Arzt, der mir damals das Diazepam langfristig verschrieben hat, in Ruhestand gegangen.

    Jedenfalls hat sie mir kein Benzodiazepin verschrieben. Was soll ich nun machen? Ich als nicht-Arzt bin auf Ärzte angewiesen, da bestimmte Medikamente verschreibungspflichtig sind. Ich bin auf Ärzte angewiesen! Was soll ich nun machen?

    Ich hab so einen Hals auf diese Ärztin. Was bildet die sich eigentlich ein?!! Bitte um Hilfe, danke.

  2. #2
    Arzt (Chirurgie)
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Bei einer PTBS hat ein Benzodiapezin nichts verloren. Höchstens zur Kurzzeitbehandlung. Bei einer PTBS liegt eine viel größere Suchtgefahr vor (viel größer, als bei herkömmlichen Fällen). Wenn, wäre eine Behandlung mit einem SSRI empfohlen (z.B. Sertralin oder Paroxetin), in schweren Fällen auch Mirtazapin.

    Dementsprechend bildet sich die Kollegin ganz sicher nichts ein, sondern handelt entsprechend der Empfehlungen und Leitlinien. Und diese besagt ganz klar: keine Benzodiazepine bei langfristiger Therapie. Ich glaube kaum dass Sie ausschließlich auf ein Benzodiazepin angewiesen sind. Es gibt genügend Alternativen. Sie unterschätzen die Risiken von Benzodiazepine. Und das erheblich. Nicht nur die Suchtgefahr betreffend.

    Besprechen Sie lieber mit der Kollegin die weitere Vorgehensweise, auch was eine mögliche Umstellung auf ein anderes Präparat betrifft. Da müssen Sie schon irgendwo mitziehen. Ansonsten empfiehlt sich auch eine erneute Vorstellung bei einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie vor.


    Freundliche Grüße

  3. #3
    Ganz neu hier
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    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Zitat von Dr. Baumann Beitrag anzeigen
    Sie unterschätzen die Risiken von Benzodiazepine. Und das erheblich. Nicht nur die Suchtgefahr betreffend.
    Danke für die Antwort. Ich werde wohl einen anderen Facharzt für Psychiatrie aufsuchen.
    Nur eine Frage hätte ich interesserhalber noch. Bitte nennen Sie mir kurz 1 weiteres Argument (neben der Suchtgefahr), warum Benzodiazepine so risikoreich sind?

  4. #4
    Krankenschwester Avatar von kaya
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Hallo Frank1985,

    Info : Benzodiazepam | Drogen-Information-Berlin

    Das größte Problem ist die langfristige Chronifizierung der Störung, da die Benzos nur die Symptome bekämpfen und nicht die Ursache beseitigen... Andere Nebenwirkungen sind beschrieben und erheblich...

  5. #5
    Ganz neu hier
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    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Zitat von kaya Beitrag anzeigen
    Hallo Frank1985,

    Info : Benzodiazepam | Drogen-Information-Berlin

    Das größte Problem ist die langfristige Chronifizierung der Störung, da die Benzos nur die Symptome bekämpfen und nicht die Ursache beseitigen... Andere Nebenwirkungen sind beschrieben und erheblich...
    Und bei den ganzen Schmerzpatienten in Deutschland, die Opioide nehmen müssen, wird doch auch nur das Symptom (der Schmerz) bekämpft, oder nicht? Dann müssten Opioide ja auch so 'verteufelt' werden?

  6. #6
    Arzt (Chirurgie)
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    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Unter anderem der fließende Übergang in den Dauerkonsum aufgrund einer Manipulation der Befindlichkeit. Das heißt beim Verordnen steht nicht mehr der Therapiezweck, sondern das manipulierte Befinden des Patienten im Vordergrund - und das ist ja nicht Sinn der Sache. Und genau diese Situation ist schon eine Stufe der Abhängigkeit. Der Patient kann nicht mehr beurteilen, ob es mit oder ohne geht, sondern ist auf das Medikament schon aus reinem Drang darauf angewiesen. Abgesehen davon sind die Nebenwirkungen (und das psychische und körperliche Abhängigkeitspotential) sehr hoch - viel höher, als bei anderen, gängigen Präparaten (z.B. SSRI's).

    Es eignen sich natürlich, ohne Probleme, zur kurzzeitigen Therapie.




    Vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen. Auch die hochpotenten Opioide (Morphin oder die stärkeren Präparate wie Fentanyl, Piritramid) werden nur selten langfristig eingesetzt. Als längerfristige Medikation werden schwach wirksame (z.B. Tilidin, Tramadol, Targin+Naloxon, ect.) Opioide eingesetzt.

  7. #7

    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Hallo,

    Ich bin Betroffene von einer komplexen chronischen PTBS, also die schwere Form der PTBS, weil die Ereignisse bei mir lang andauernd waren. Ich weiß also wovon ich rede. Klar helfen Benzos super. Es ist alles unter einem Deckel und die Welt wird durch eine rosarote Brille gesehen.

    Es hilft nur eins: eine sehr lange und kleinschrittige ambulante Psychotherapie. Unterstützend kann man verschiedene Antidepressiva, Neuroleptika, Angstlöser geben. Man muss lange suchen, bis man das richtige für sich gefunden hat. Ich habe auch um die 20 verschiedene Sachen getestet, bis ich die für mich richtige Medikamentation gefunden habe. Aber das ist echt nur ein Krückstock. Gehen muss man selber.

    Warum Benzos schlecht sind?
    Sie machen nach kürzester Zeit süchtig.
    Sie überdecken das Problem.
    Man darf unter der Wirkung von Benzos kein Auto fahren.
    Sie beeinträchtigen das Leben (merkt man selbst nicht, aber andere bemerken es).
    Man verlangsamt in allem, Bewegung, Denken.


    Gruß

    s.

  8. #8
    Interessierter Laie Avatar von Äskulap
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    418

    Standard AW: Ärztin verweigert mir Benzodiazepin-Rezept

    Jedenfalls hat sie mir kein Benzodiazepin verschrieben. Was soll ich nun machen? Ich als nicht-Arzt bin auf Ärzte angewiesen, da bestimmte Medikamente verschreibungspflichtig sind. Ich bin auf Ärzte angewiesen! Was soll ich nun machen?
    Das ist der Sinn der Regelung:

    Gefährliche (tödliche (Dosierungsabhängig), abhängigmachende und Medikamente dessen Wirksamkeit durch Missbrauch eingeschränkt werden, die unter Umständen dann auch andere Menschen betreffen (Antibiotikaresistenzen)) Medikamente werden verschrieben weil Ärzte ein paar Jahre Ihrer Lebenszeit opfern um unter anderem zu studieren was man bei welchen Krankheitsbild einsetzt.

    Wenn jeder sich holen könnte was er grad möchte, würde die Weltbevölkerung wohl drastisch sinken...


    Und bei den ganzen Schmerzpatienten in Deutschland, die Opioide nehmen müssen, wird doch auch nur das Symptom (der Schmerz) bekämpft, oder nicht? Dann müssten Opioide ja auch so 'verteufelt' werden?
    Schonmal mit Zahnschmerzen zum Hausarzt gegangen und Morphium verlangt?
    Ich denke es ist eher unrealistisch dieses zu bekommen.

    Auch hier gibt es eine klare Regelung das solche Schmerzmittel nur mit Absprache mit einen Arzt verabreicht werden und wenn der Hausarzt sagt nein kein Morphium gegen Zahnschmerzen lieber Ibuprofen und vielleicht Zeitnah die Ursache therapieren lassen, dann ist das halt so.

    Übrigens Ursache und PTBS --> Eye Movement Desensitization and Reprocessing

    Das wäre vielleicht ein Ansatz.

    Grüße

    PS:
    Klammern zur besseren Lesbarkeit fett ^^
    Der einzig sinnvolle Krieg den die Menschheit führen sollte ist der Krieg gegen Krankheiten

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