Ich habe das Forum bereits nach einer ähnlichen Problematik durchsucht. Aufgefallen ist mir der Beitrag hier: http://www.patientenfragen.net/krank...nk-t24938.html , der prima beantwortet wurde. Mir erging es im Dezember 2008 ähnlich. Ich bin auf Eis ausgerutscht und habe mir ein band gedehnt/ angerissen. Es handelt sich dabei um das ligamentum fibulotalare anterius. Ob andere Bänder dabei betroffen waren, ist unklar. Am Anfang war es nur ein stechender Schmerz, der aber tolerierbar war. Ich habe ähnliche Verletzungen bereits durch Sport vor Jahren am linken Knie und Fußgelenk gehabt und war daher mit der Erstversorgung vertraut. Die wurde prompt 10 min nach dem Unfall angewandt. Das rechte Sprunggelenk war ca. 3 Stunden nach dem Unfall stark geschwollen, dunkel blau und schmerzte bei Berührung und beim Auftreten.
Da Autofahren für mich unmöglich war und ich ein sehr krankes Kleinkind im Hause hatte, habe ich mit meinem Arzt alles telefonisch klären müssen. Ein Krankenhausaufenthalt war zu dem Zeitpunkt unmöglich, da sich keiner um mein Kind gekümmert hätte. Da der Arzt mich kannte und wusste, dass ich mehr als nur medizinisches Basiswissen habe, ließ er mich diverse Bewegungen ausführen, stellte etliche Fragen und bat mich eine konservative Therapie zu beginnen(PECH/ RICE, Air Cast, Bandagen, Tapeverbände, Voltaren, Ibu, Unterarmgehstützen, etc). Eine Fraktur konnte er nicht ausschließen, was ich jedoch nachgeholt habe. Keine Fraktur des OSG. Die Heilung dauerte bis März 2009. In der Zeit durfte ich den rechten Fuß langsam wieder belasten und musste täglich Übungen absolvieren, was auch ganz brav getan wurde.
Zwischen Mai und August 2009 verschlechterte sich der Zustand zusehends, jedoch langsam. Der Arzt schob alles auf mein Gewicht und riet mir Sport zu machen. War bis Oktober möglich. Im März 2010 hielt ich den Schmerz nicht mehr aus und bekam einen Arzttermin im April 2010. Er konnte nicht glauben, dass ich noch immer Probleme mit dem Fuß hatte und schickte mich zum Röntgen. Aufnahme ohne Befund. Dann 6 Wochen später MRT:
Kongruente Artikulationsverhältnisse im USG. Es liegt ein geringgradiger Gelenkerguss vor, etwas betont im dorsalen Kapselrecessus. Geringgradige arthrotische Randkantenanbauten an der Talusvorderkante. Im bereich des Collum tali kommt dorsalseitig eine umschriebene Zeichnungsvermehrung zur Darstellung. Dies entspricht lediglich dem ventralen Kapselansatz. Der mediale und laterale Bandapperat ist intakt. Das ligamentum fibulotalare anterius kommt relativ kräftig zur Darstellung, am ehesten posttraumatisch narbig verdickt.
Es besteht stärkerer Flüssigkeitsgehalt in der Pereneussehnenscheide in der Knöchelregion betont. Die Sehnen selbst sind jedoch durchgehend intakt abgrenzbar. Regelrechter Verlauf auch der Flexussehnen, der Achillessehne und der Plantaponeurose. Hier besteht allerdings ein minimaler Reizzustand ansatznahe im subkutanen Fettgewebe. Eine eigentliche knöcherne Ansatzthesiopathie besteht nicht.
Seit dem MRT Termin hat sich der Zustand weiter verschlechtert. Ich kann inzwischen nur noch mit einem Krückstock oder Unterarmgehstützen gehen, trage fast ausschließlich Bandagen, die nicht wirklich helfen, jedoch stabilisieren und die einem Tape verband entsprechen, muss meinen Fuß alle Stunde hochlagern und kühlen, kann keinen Einkaufswagen mehr um eine Kurve schieben, und selbst im Sitzen schmerzt das Gelenk. Autofahren kann ich nur noch für ca. 20 min relativ schmerzfrei. Wenn ich bremse zieht ein stechender Schmerz vom Fuß durch das ganze Bein.
Die Schmerzen, die ich dauerhaft habe, sind wie folgt (laienhafte Beschreibung!):
Aussenseite: Druckschmerz an der Talregion des Knöchels – also einmal rund um den Knöchel herum, betont wo das vernarbte Band ist. Diese Region ist auch immer geschwollen.
Sicht auf den Fuss: ca. Ende des Schienbeines an der Stelle wo das Gelenk selbst beginnt, genau mittig ist ein stechender Schmerz, meist nur beim Abrollen/ unter Gewicht. Ca. 1.5 cm darunter ist ein zweiter Schmerzpunkt, der immer schmerzhaft ist, auch ohne Belastung.
Innenseite Fuß: etwas an der Stelle, an der der Hacken in die Fußsohle übergeht, seitlich am Fuß, jedoch nicht darunter, ist eine leicht geschwollene Zone, die auch bei Druck schmerzt, sonst beim Abrollen, selten im Ruhezustand.
Sonstiges: Morgens beim Aufstehen Schmerzen bei Bewegung auch ohne Belastung, dauert ca. 20 min bis der Fuß belastbar ist, ca. 1 Stunde bis laufen möglich ist. Im Verlauf des Tages wird jede Bewegung und Belastung des Fußes schmerzhaft.
Schmerz auf einer Skala von 1-10 (10= Presswehen):
Morgens: 4-5, mittags: 5-7, abends: 6-8, nachts: 5-6
Die Schmerzen sind dauerhaft und variieren je nach Aktivitätslevel.
Therapie seit 12/2008: Ruhe, hochlagern, Eis, Bandagen, Air Cast, Voltaren Gel, Übungen, Einlagen (Februar 2010), Cortison m. Xylonest Injektion in das Gelenk (07.08.2010 – keine Veränderung außer an der Schwellung selbst, Schmerz durch Injektion/ Depot selbst ist inzwischen weg), Ibuprofen (bis zu 1200mg/ Tag), Novalgin (bis zu 1500mg/ Tag)
Vorgeschlagene OP: Reduktion des Narbengewebes am Band – abgelehnt nach Beratung mit Chirurg wegen erneutem Wachstum des Gewebes.
So langsam weiß ich nicht mehr weiter. Ich bin damit bei 2 Orthopäden gewesen und hatte keinen Erfolg auch nur eine Veränderung des Schmerzpegels zu erhalten. Ich bekam weder eine Diagnose, noch Therapievorschläge außer der Cortison Injektion und der OP. Beides ist bekanntlich keine Heilung sondern eher ein Arbeiten an den Symptomen. Neben dem Schmerz im Gelenk kämpfe ich auch noch gegen die Nebenwirkungen von Ibuprofen und Novalgin, die sich in den letzten paar Monaten eingestellt haben. Da ich empfindlich auf Lidocain reagiere und mein Orthopäde mich weder nach Allergien noch meiner momentanen Medikamentation gefragt hatte, noch über Nebenwirkungen aufklärte, bin ich auch gestern deswegen im KH gelandet. Dort hatte man sich mit Freuden auf das Gelenk gestürzt, jedoch meine mehrfachen Hinweise ignoriert, dass ich wegen des Lidocain da war. Die Nebenwirkungen halten übrigens noch immer an. Unabhängig davon, hätte mich der Arzt aufgeklärt und nicht nur gesagt, dass es harmlos sei, hätte ich die Injektion abgelehnt. Ich bin für ein 6-jähriges Kind verantwortlich, das mir am Samstag nach der Injektion fast im Teich ersoffen wäre, hätte der Vater nicht reagiert. Ich konnte wegen der Injektion gar nicht auftreten. Wenn etwas am Fuß gemacht wird/ werden soll, sehe ich immer zu, dass mein Sohn eine Aufsichtsperson um sich hat, sollte ich nicht laufen können.
Alles, was ich will, ist dass der Schmerz endlich aufhört und ich wieder ein normales Leben führen kann. Was kann ich machen? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es und was sind deren Chancen? Kennt jemand einen guten Arzt im Raum Bremen - Rotenburg Wümme - Verden/Aller? Hannover und Hamburg gehen im Notfall auch noch. Und die Hauptfrage ist: WAS habe ich überhaupt? Diese Frage hat mir bisher niemand beantwortet.