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Thema: Krebs bei Komapatient

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In dieser Diskussion geht es um "Krebs bei Komapatient" im "Schulmedizin" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    maennlich
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    Beiträge
    3

    Standard Krebs bei Komapatient

    Hallo zusammen,

    ich schildere mal kurz einen Fall:
    Eine Patientin 71, hat eine ausgeprägte Großhirnschädigung durch Hypoxie nach Wiederbelebung. (Anlass war ein Anaphylaktischer Schock - Wespenstich)
    Sie ist im Koma, wobei die Ärzte sich nicht zu 100% auf apallisches Syndrom festlegen wollen, jedenfalls keinerlei Reaktionen ausser auf Schmerz.
    ansonsten kann Sie mittlerweile wieder Atmen jedoch nur mit Trachealkanüle, da Sie nicht Schluckt.
    Jetzt ist zusätzlich ein Tumor am Magenausgang entdeckt worden mit hoher Wahrscheinlichkeit bösartig, Befund liegt noch nicht vor.
    Mich interessiert jetzt wie bei einer solchen Diagnose der übliche Therapieverlauf bezügl ich der Krebserkrankung ist, oder wird in solch einem Fall, bei so schlechten Prognosen überhaupt therapiert?

    Warte schon gespannt auf Beiträge

    Grüße JESSE

  2. #2
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Hallo,

    wie das herauslese, ist noch nicht abzusehen, ob und wann sie "munter" wird. Da sie aber auf Schmerzreize reagiert, ist -aus rein menschlicher Sicht- eine Therapie zu befürworten. Es ist abhängig vom Allgemeinzustand, ob sie eine OP samt Narkose verkraften würde. Zumindest wäre aber eine adäquate Schmerztherapie machbar. Was sagen denn die Ärzte und die Angehörigen dazu?

    Gruß Christiane

  3. #3
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    maennlich
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    04.09.2008
    Beiträge
    3

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Hallo Christiane,

    die Patientin wird mit hoher Wahrscheinlichkeit geistig nicht mehr munter! Die Chancen stehen bei dieser Hirnschädigung von vornherein weit unter 50% und nach der verstrichenen Zeit von fast 4 Wochen stark abnehmend. Nach 3 Monaten spricht man von unter 5% und dazu kommt das hohe Alter von 71. Selbst wenn Sie irgendwann zurückkommen sollte, dann kann Sie ganz sicher nix bewegen, nicht schlucken und vermutlich auch nicht sprechen, soweit die Prognose der Ärzte.
    Die Angehörigen fragen sich derzeit ob eine OP und sonstige Therapien überhaupt vertretbar, bzw. im Interesse der Patientin sind. Eine Reha für das Gehirn scheidet beim Krebsbefund sowieso aus. Das heisst wenn da keine Maßnahmen stattfinden in nächster Zeit, dann sind die Chancen sowieso vertan.

  4. #4
    Noch neu hier
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    maennlich
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    Köln
    Mitglied seit
    04.09.2008
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    13

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Hallo Jesse,

    kann Dir zwar zu dem üblichen Therapieverlauf der Krebserkrankung nichts sagen; möchte jedoch hier einmal etwas zu Komapatienten von mir geben, da ich selbst einer war:
    Am 27.06.1971 hatte ich morgens um 0:10 Uhr einen Verkehrsunfall, wurde von einem VW-Käfer angefahren, 28 m durch die Luft geschleudert und bin mit dem Kopf auf die Regenrinne des VW-Käfer gefallen und lag sofort im Koma.
    Diagnose: Schwere Contusio Cerebri mit halbseitenlähmung links und Bronchopneumonie.
    Als meine Eltern davon benachrichtigt wurden, sind sie sofort in Krankenhaus gefahren und erhielten von dem Oberarzt die Auskunft, wörtlich:" Den sehen sie nicht mehr wieder, entweder Irrenhaus oder Friedhof". So lag ich 3 Monate in der Uniklinik, mein Bett in der äußerstens Ecke der intensivstation abgestellt, da sich ja niemand mehr um mich irgendwie kümmern musste.
    Mein Hausarzt, der leider mit Erreichen des 68. Lebensjahres 2002 in Rente gehen musste, hat damals auf der Intensivstation gearbeitet und ich bin ihm heute noch dankbar, dass er mir die Schläuche aus der Nase genommen hat; einer ging in die Lunge und der andere in den Magen.
    Und siehe da, ich habe meinen linken Arm bewegt und bin auch wieder wach geworden.
    Ich wollte hier nur mal zum Besten geben, dass auch Komapatienten, die man bereits abgeschrieben hat, mit einem eisernen Willen, den ich nach Aussage der Oberärztin hatte, wieder wach werden können.
    Muß allerdings zugeben, dass ich nach der Entlassung aus dem KKhs. 5 Jahre gebraucht habe, bis ich wieder auf dem Damm war. Ich habe manchmal überlegt, mein Leben zu beenden, wenn ich meine Eltern nicht gehabt hätte...
    Und heute bin ich froh, dass ich noch lebe. Habe zwar eine schwerkranke Frau, jedoch mittlerweile ein niedliches Enkelkind, was ich nicht mehr missen möchte.

    Es ist nicht immer einfach dem ärztlichen Rat zuzustimmen. Auch meine Ehefrau hat immer zu mir gesagt, dass, wenn sie mal ein hoffnungsloser Fall im KKhs. wäre, ich doch dafür sorgen sollte, dass die Maschinen abgestellt werden.
    Wie man an mir sieht, bin ja wieder lebendig, könnte ich so eine Verantwortung niemals übernehmen, über Leben und Tod zu entscheiden.
    Man muss meine Aussage zwar immer etwas differenzieren, aber da ich selbst in dieser Lage war, bin ich für das Leben und nicht das Abstellen der Maschinen.

    Gruß
    Klassikpeter

  5. #5
    Ulrike 2000
    Gast

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Hallo Jesse,

    gilt die ausgeprägte Großhirnschädigung als bewiesen, oder ist sie eher eine Annahme auf
    Grund der Symptome?
    Ich hatte Kontakt in einer Spezialklinik für allergische Erkrankungen mit einem Vater, dessen Sohn auch auf Grund einer allergischen Reaktion reanimiert werden mußte, und ins Koma gefallen war. Die Ärzte haben sich mit Prognosen sehr zurückgehalten, mit einer Ausnahme. Dieser meinte, wenn der Junge mal wieder Mama sagen könnte, wäre dies schon mehr als man erwarten dürfte.
    Der Junge ist nach ca einer Woche aus dem Koma erwacht und hat nach seiner Flasche verlangt. Bei dem Kind ist keinerlei bleibender Schaden entstanden. Da die Eltern bereits auf dem Weg in die Klinik waren, als der Atemstillstand einsetzte, war die Reanimation in zeitlicher Nähe erfolgt.

    Bezüglich des möglichen Magenkrebses und der Frage nach dem Sinn einer Therapie wäre es vielleicht wichtig zu wissen, ob die Patientin bereits unter Schmerzen gelitten hat, bevor die Sache mit der Wespe passierte.
    Eine OP könnte dann ja auch zur Schmerzverminderung sinnvoll sein.

    Liebe Grüße Ulrike

  6. #6
    Ganz neu hier
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    3

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Hallo Ulrike,

    Vielen Dank für Deinen Beitrag.

    Nun die Situation ist eben so, dass die Patientin bereits 4 Wochen im Koma liegt und fast alle Symptome des Wachkomas zeigt. Schmerzen hatte Sie vorher keine, Sie wusste nichts von dem möglichen Krebs. Die Wiederbelebung erflogte erst spät, ich sag mal ca. 5 min. nach Herzstillstand fingen die erst an, bis dann intubiert war (Bronchien waren ja zugeschwollen und Patientin hatte Schaum vorm Mund) hat es auch noch gedauert. Also bis wieder genügend Sauerstoff im Blut war hat eben eher 10 min. gedauert, Herz selbst hat erst nach ca. 15 min wieder geschlagen und das ist mit 71 bei warmer Witterung einfach zu lang!
    Natürlich hofft man auf ein Wunder, aber wenn nun tatsächlich ein massiver Krebstumor dazukommt, dann fragt man sich halt wirklich was man entscheiden soll, oder machen die Ärzte eh was Sie wollen? Können Die gegen den Willen der Angehörigen entscheiden, wenn es um eine Lebensverlängerung bei einem Komapatienten geht?

  7. #7
    Ulrike 2000
    Gast

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Hallo Jesse,

    so weit ich weiß, wird im Falle eines Komas jemand anderem die Personenfürsorge (kann auch ein anderer Fachbegriff) sein übertragen. Die Entscheidungen dieser Person sind dann bindend auch für die Ärzte.
    Es geht bei einer Krebstherapie nicht ausschließlich um Lebensverlängerung , sondern auch um z.B Verbesserung von Lebensqualität. In dem speziellen Fall wäre dies in erste Linie wohl größtmögliche Schmerzvermeidung.
    Da im Moment aber nur ein Krebsverdacht im Raum steht, wäre doch aber vielleicht noch eine Reha fürs Gehirn möglich?

    Liebe Grüße Ulrike

  8. #8
    Moderatorin / Marketing Avatar von lucy230279
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    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    @ulrike

    laut meinem Kenntnisstand muss eine Patientenverfügung von demejnigen, der diese Rechte überträgt persönlich unterschrieben werden.

    Eine Patientenverfügung gehört zu den höchstpersönlichen Angelegenheiten, die jeder nur - solange Einsichtsfähigkeit besteht - rechtzeitig selbst abfassen kann.
    Quelle: http://www.patientenverfuegung.de

    Also isses nicht möglich, bei jemandem der bereist im Koma liegt, im Nachhinein noch eine Patientenverfügung zu erstellen.

  9. #9
    Ulrike 2000
    Gast

    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    @ Lucy,

    meinte auch keine Patientenverfügung. Es kann vom Gericht jemand bestimmt werden, der die Angelegenheiten für jemanden regelt, der offensichtlich dazu nicht in der Lage ist. Weiß das Fachwort nicht, könnte auch Betreuung sein. Dies muß auch kein Familienangehöriger sein.

    Liebe Grüße Ulrike

  10. #10
    Moderatorin / Marketing Avatar von lucy230279
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    Standard AW: Krebs bei Komapatient

    Dann ist es ein vom Gericht bestellter Betreuer.
    Wird meistens vom Vormundschaftsgericht bestellt.

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