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Thema: Interstim-Therapie

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In dieser Diskussion geht es um "Interstim-Therapie" im "Urologische Sprechstunde" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Ganz neu hier
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    Standard Interstim-Therapie

    Seit gut 20 Jahren schon laboriere ich an einer schlaffen, überdehnten Blase. Um sie einigermaßen entleert zu bekommen, muß ich massiv drücken, was zu einem faustgroßem Darmvorfall geführt hat. Im trotzdem verbleibendem Restharn bilden sich immer wieder Infekte, die die bekannten Folgen verursachen. Sie zu unterdrücken gelingt den verordneten Antibiotika nur zeitweilig und mühsam.

    Der mich behandelnde Urologe meint zwar, daß sie nicht mein Problem lösen würde, doch habe ich jetzt so viel von der im Titel genannten Methode gelesen, daß ich mich zumindest zu einer Test-Stimulation der Blasenmuskulatur aufraffen könnte.

    Wer kann von Erfahrungen damit berichten oder kann mit Hinweisen auf solche helfen?
    Dafür möchte ich mich i.v. bedanken und grüßen, Hermann V.

  2. #2
    Arzt (Urologie) Avatar von urologiker
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Interstim-Therapie

    @ sun - hier braucht jemand Deine Erfahrungen!

  3. #3
    Wohnt praktisch hier Avatar von sun
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    Standard AW: Interstim-Therapie

    Hallo Hermann!
    Erst möchte ich dich hier mal herzlichst Willkommen heißen.
    Hast du hier im Forum darüber gelesen oder allgemein.

    Deine Problematik kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich habe so eine Gerät, also Neuromodulationsgerät / Blasenschrittmacher implantiert bekommen.

    Werde dir mal kurz meine Geschichte erzählen und dann deine Fragen, wenn du welche hast, probieren zu beantworten.

    Also ich hatte dieselbe Problematik.
    Angefangen hat es so. Hatte immer wieder Blasen bzw. Harnwegsinfekte. Die ich meistens gar nicht mehr spürte, bzw. erst recht spät. Bekam immer Antibiotika. Hatte auch mit Harninkontinenz leiden, jetzt weis ich das es eine sogenannte Überlaufinkontinenz war.
    Irgendwann war es dann so, das vor zwei Jahren gar nichts mehr ging. Das heißt ich konnte die Blase nicht mehr entleeren. Mein Hausarzt überwies mich gleich zum Urologen. Des macht ein CT, wegen Steinen oder Bandscheibenvorfall. Schließlich überwies er mich dann in die Klinik in die Neurourologische Ambulanz. Die machten einige Tests und gaben mir Medikamente. Seit ich die Blase gar nicht mehr entleeren konnte, spürte sie auch nicht das sie voll war. Mußte ich mich selbst kathetern. Der Neurourologe testete einiges und probierte es mit Medikamenten zu behandeln. Danach kam dann die elektrische Blasenstimulation als Heimtherapie. Ich mußte mit einem Katheter eine Elektrode in die Blase führen, eine Elektrode auf den Bauch höhe Blase kleben und dann mit elektrischen Impulsen die Blase für eine Stunde stimulieren. Das täglich 2 mal drei Monate. Leider brachte dies bei mir nicht viel. Der Arzt meinte dann das es eben die Schrittmacher gibt. Zwischenzeitlich waren natürlich immer Kontrollen und es wurde getestet ob der Blasenmuskel reagiert. Eben dies war nicht der Fall. So haben wir uns für die Variante entschieden mir den Schrittmacher zu implantieren.

    Es wurde noch mal die Leitgeschwindigkeiten der Nerven getestet. Und so Sachen. Die erste OP war dann, daß sie mir zwei Elektroden implantierten und extern das Gerät angeschlossen haben. So wurde es ein Monate getestet ob der Schrittmacher was hilft und alles genau notiert. Mußte auch zu Hause alles genau aufschreiben. Ja die Rechte Seite hat dann gut angeschlagen. Und somit wurde entschieden mir das Gerät zu implantieren. Dies wurde im November gemacht. Und seitdem bin ich überglücklich. Ich spüre die Blase wieder und kann sie auch entleeren, muß einmal täglich (abends dann) kathetern, weil ganz minimal noch Restharn drinnen ist. Aber für mich, ich bin jetzt 27 Jahre alt. Eine riesen große Erleichterung und hab so wieder total viel Lebensqualität zurück gewonnen. Bin total glücklich.

    Bist du bei einem normalen Urologen. Woher hast du über diese Methode erfahren?
    Wenn du noch nicht bei einem Neurourologen in Behandlung bist oder gewesen bist, würde ich dir raten dies so schnell als möglich zu machen. Weil das wäre die richtige Adresse für dich. Meiner Meinung und Erfahrung nach.

    So jetzt wurde es doch recht viel, sorry für die Schreibfehler bin ziemlich müde, wollte es aber noch schreiben.

    Also wenn du Fragen hast, ich helfe dir gerne, wenn ich kann.

    Liebe Grüße Sun
    "Zufriedenheit mit seiner Lage, ist der größte und sicherste Reichtum"

  4. #4
    Ganz neu hier
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    Standard AW: Interstim-Therapie

    Hello Sun!
    Ich zitiere Dich (i. folg. zw. Anf.zeich.) "..möchte ich dich hier mal herzlichst Willkommen heißen"
    Danke! Sehr lieb von Dir.

    "..hier im Forum darüber gelesen oder allgemein?"
    Sowohl als auch: Sowohl hier Deine Leidensgeschichte als auch allg. durch / über googeln. Kam aber nicht auf die Idee, Dich direkt anzu"posten", hätt' auch nicht gewußt wie. Dank 'urologiker' ist dies aber auch überwunden.
    Wie kam es denn zu Deiner Funktionsstörung (Deiner Blase ;-)? Sind es wirklich die Infekte, welche die normale Miktionsfähigkeit immer mehr herabsetzten? Oder sind es (auch) neuronale Veränderungen, so daß die natürlichen Miktionsreize nicht mehr wirksam weitergeleitet werden können? Dann würde ich auch die Interstim-Therapie als Mittel der Kunst für angebracht verstehen. Wenn aber die trotzdem verbleibende Restharnmenge so groß ist, daß sie immer noch "manuell" entfernt werden muß, dann ist das doch zumindest eine fragwürdige Therapie. Für das Kathetern spielt es keine Rolle, ob es sich z.B. um 500 ml oder 2000 ml handelt, die "abzuzapfen" sind (sorry).
    Á propos, ab welcher Menge beginnt denn die Gefährdung durch Restharn?

    "..kam dann die elektrische Blasenstimulation"
    Was war deren Ziel und Absicht? Retonisierung der Blasenmuskulatur? Hypotonie meiner Blase ist der Grund für den Defekt ihres Detrusors. Deshalb ist Deine negative Erfahrung mit der ElektroStimulation nicht uninteressant.

    "Bist du bei einem normalen Urologen?"
    Ja. Der will mich aber jetzt zu einem Fachkollegen wegen einer Zweitmeinung schicken :-) "Jetzt" bedeutet, nachdem ich Anfang Dezember mal wieder wg. eines Totalverhaltes einen Punktionsfistel-Katheder (Pufi) gelegt bekommen mußte. Akzeptiere den aber nicht als Dauerlösung. Muß daher wohl oder übel meinen A.... hochkriegen, wenn ich die ständigen Beschwerden im Unterbauch wenigstens gelindert haben möchte.

    "So jetzt wurde es doch recht viel, sorry für die Schreibfehler": Dito ;-)

    "ich helfe dir gerne, wenn ich kann".
    Hast Du schon. Durch Dein Posting wurde ich überhaupt erst aufmerksam auf die Möglichkeiten eines einschlägigen Forums :-)
    Danke auch nochmal für Deine Antwort.

    Alles Gute weiterhin, Hermann V.

  5. #5
    Wohnt praktisch hier Avatar von sun
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    Standard AW: Interstim-Therapie

    Hallo!

    Es tut mir leid, dass ich dir jetzt erst wieder antworte, es ging leider nicht anders.

    "..kam dann die elektrische Blasenstimulation"
    Was war deren Ziel und Absicht? Retonisierung der Blasenmuskulatur? Hypotonie meiner Blase ist der Grund für den Defekt ihres Detrusors. Deshalb ist Deine negative Erfahrung mit der ElektroStimulation nicht uninteressant.


    Also die elektrischen Blasenstimulation die ich meinte, die war ja nur vorübergehend. Zum probieren, ob man so den Detruser / Blasenmuskel wieder in schwunge bringt. Das hat leider nicht geholfen

    Und mit dem Schrittmacher also Neuromudolator was ich habe, bin ich über glücklich. Spür die Blase wieder wenn sie voll wird und kann sie gut entleeren. Ich habe zwar oft noch Restharn von 70 ml , aber den brauche nur noch einmal täglich zu kathetern. Also ist dies für mich eine riesen Lebensqualität, die ich wieder zurück gewonnen habe.

    Der Schrittmacher wurde mit zwei OP´s eingesetzt. Das Erstemal waren ja nur Eletkroden und ein Gerät musste ich extern bei mir führen. So wurde getestet, welche der zwei Elektroden besser wirkt, bzw ob man sie alle zwei braucht. Bei mir wurde das Gerät rechts angeschlossen. Die zweite Elektrode blieb aber drinnen, als reserve sozusagen. Also wie gesagt mir hat es schon sehr geholfen.

    Vorallem die Ungewissheit mit dieser Überlaufinkontinenz. Die ist nun endgültig vorbei.

    Ist dieser Spezialist dann ein Neurourologe? Ich denke, das wäre der Richtige.

    Werde wieder öfters rein schauen, versprochen

  6. #6
    Wohnt praktisch hier Avatar von sun
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    Standard AW: Interstim-Therapie

    Hab ich dir zu spät geantwortet?
    Wann hast du den Termin bei dem Facharzt, als dem Kollegen von deinem Urologen?

    Weist du schon mehr, hast du mit deinem Urologen auch schon mal über diese Therapie gesprochen?

  7. #7
    Ganz neu hier
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    Standard AW: Interstim-Therapie

    Hallo Sun !
    " .. zu spät geantwortet?" Ach woher, das träfe jetzt für mich ja auch zu ;-)
    Bin jetzt gerade dabei, die ersten weiterführenden Schritte zu unternehmen, was mir ohne die Aufmunterungen meiner Umgebung (u.A. auch Du :-) sehr schwer fallen würde, wie ich ja schonmal erwähnte. Jetzt habe ich gleich zwei Termine nach Ostern: Einmal bei einem Beckenbodenzentrum als Weiterreichung durch meinen Urologen. Vorher aber noch (durch Vermittlung eines Bekannten) eine Vorstellung in der Uniklinik. Mal sehen, was die alle so meinen und vorschlagen. Ganz bestimmt werde ich auch nach der 'Interstim-Therapie' fragen, im Netz ist ja das allermeiste vom Initiator zu lesen und aus dessen Interessenlage dargestellt.
    In diesem Zus.hang nochmal die Frage an Dich: Ist das zusätzliche Kathetern unvermeidbar, weil eben die Methode kein besseres Ergebnis zeitigt? Ich habe bisher noch keinen anderen Kontakt, den ich damit "löchern" könnte ;-)
    Zitat aus (abgebendem) Arztbrief: " Inzwischen ist die Blasenfistel rausgerutscht, der noch bestehende Harnwegsinfekt wird testgerecht mit Amoxicillin*) behandelt. Da vermutlich erneut Infekte auftreten werden und die Gefahr einer schleichenden erneuten Harnstauung besteht, muß entweder durch Einmalkatheterisierung oder dauerhaftem Pufi für eine Harnentleerung gesorgt werden. Zusätzlich möchte ich Herrn V. mit der Frage bei Herrn Dr. L. im Beckenbodenzentrum vorstellen, ob evtl. eine operative Maßnahme möglich ist."
    *) eig.Bem.: War wirkungslos wie Unacid. Jetzt wieder Tavanic (24.3.10)
    Uff, das ist wieder eine Menge Holz geworden! Beim letzten Mal hab ich keine Gelegenheit gefunden, Dir stante pede zu antworten. Bitte um Nachsicht.
    LG, Hermann V.
    Geändert von hvoag (26.03.2010 um 20:20 Uhr) Grund: Abrunden

  8. #8
    Wohnt praktisch hier Avatar von sun
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    Standard AW: Interstim-Therapie

    Kein Problem, ich werde dir noch mal verzeihen ;-).

    Ach das paßt schon. Also bei ist es so, das ich einmal täglich noch Kathetern muß, aber das ist nicht bei jedem so und es kann sich noch ändern. Ich hab halt oft mal ca 70 ml Restharn drinnen, was ja wohl nicht so viel ist. Aber da es bei einer Frau nicht soooo schwierig ist, sich selbst zu kathetern, soll ich mir den Restharn am Abend abkathetern. Früher habe ich ständig und überall dran denken müssen, ups meine Blase könnte voll sein, ich muß kathetern gehen. Das war schon nicht recht fein, überall alles immer mit zu schleppen. Vor allem war das Problem auch, das ich meine Blase nicht gespürt habe, wenn sie voll war. Sie überdehnte sich immer mehr über die Jahre. Dieses Problem habe ich wohl schon länger, nur wurde es natürlich nie bemerkt, jetzt weis ich woher diese ständige Harnwegsinfekte bzw Blasenentzündungen kamen. Die Überdehnung der Blase passiert ja nicht von heute auf morgen, daß man wie bei mir ein Blasenvolumen von über 1500 ml hat. Bei 1500 ml haben sie damals die Untersuchung abgebrochen. Weil der Detrusor (Blasenmuskel) nicht reagierte. Und das einzige was war, ich hatte ein Harnverhalten.

    Ich hatte auch ständige mit der Überlaufinkontinenz zu tun, jetzt weis ich das es eine "Überlauf" inkontinenz ist bzw war. Ich bin froh und glücklich diesen Schritt gewagt zu haben. Sie wollen bei mir ja nach der ersten OP den zweiten Teil beinahe schon abbrechen bzw auf weiteres verschieben. Aber es hat sich dennoch ins positive entwickelte. Kurz ich habe ja andere Erkrankungen auch noch und hatte einen heftigen Morbus Crohn Schub, deshalb haben sie sich nicht getraut zu operieren bzw mir eine Vollnarkose zu geben, war einfach zu schwach. Aber ich habe damals Gott sei dank immer Mitspracherechte gehabt und wollte es unbedingt abgeschlossen haben, weil nach der Einleitung einer Immunsupressivatherapie die ich für den Crohn gebraucht habe, hätte ich vorerst nicht operiert werden dürfen, dann hätte es erst wieder abgesetzt werden müssen.

    zig waren Ärzte waren damals involviert und haben Ihre Meinungen abgegeben. Nicht das du meinst es wäre ein anderer Grund gewesen, deshalb die kurze Erläuterung.

    Dann hast du jetzt eh einiges vor, in der Uniklinik sind sicher auch Neuroruologe denke ich.

    Also ich wünsch dir viel Erfolg dabei und melde dich mal , bzw wenn du was wissen willst

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