Passwort vergessen?

Benutzernamen vergessen?


Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Krankenhaus zum Abgewöhnen

Hier klicken um die Schrift der Beiträge zu vergrößern Hier klicken um die Schrift der Beiträge zu verkleinern

In dieser Diskussion geht es um "Krankenhaus zum Abgewöhnen" im "Urologische Sprechstunde" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    62 Jahre
    Mitglied seit
    29.08.2009
    Beiträge
    18

    Standard Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Dies ist ein zugegeben sehr langer Text und ich habe keine Ahnung, ob der im 1. Versuch gleich komplett erscheint. Aber ich versuche es mal. Ich habe oftmals auf Bewertungen verzichtet.

    Meine Erlebnisse in den letzten drei Wochen in einem norddeutschen Krankenhaus:

    Vorerkrankungen 2009/Krankheitssymptome:
    1. Im Juli bekam ich eine Halsentzündung mit Fieber, die jedoch innerhalb von drei Tagen ohne Behandlung verschwand. Der trotzdem aufgesuchte Hausarzt konnte nichts mehr feststellen, weil der Termin erst 14 Tage später war.
    2. Ebenfalls im Juli klagte ich über stärkere Gelenkschmerzen und erhielt Paracetamol comp.. Diagnose: Arthrose, könnten aber auch auf Grund chronischer Borreliose da sein.
    3. Bereits im Januar bemerkte ich im unteren Rückenbereich eine Hautveränderung, die aussah wie eine Bißwunde. Ende Juli bemerkte ich, daß sich die betroffene Fläche in etwa verachtfacht hatte und fast eine Rosette bildete. Die Behandlung mit Dermatop hatte nichts gebracht. Ich suchte schnellstmöglich einen Hautarzt auf. Ich wählte bewußt den Hautarzt, der im Krankenhaus Belegbetten hat. Mit dem Arzt wurde es nichts, aber seine Praxiskollegin war bereit, mich zu untersuchen. Sie verschrieb eine angemischte Salbe bestehend aus Zinksalbe, Triamcinolonacetonid und Clotrimazol und meinte, wenn Dermatop nicht geholfen hat, wäre es eine Pilzerkrankung. Sie bot an, im Krankenhaus vorbeizugucken. Ich müßte nur Bescheid geben lassen, wo ich liege. Außerdem Harnwegsentzündung im Frühjahr.
    Einweisung
    Die Arzthelferin des Urologen meinte, ich werde in den nächsten Tagen vom Krankenhaus angerufen, doch nichts tat sich. Am dritten Tag rief ich beim Krankenhaus an und dort sagte man mir, man hätte alles abgearbeitet, aber von mir wüßte man nichts. Ich solle am 7.08. um 11:30 Uhr kommen. Mit 20 kg Gepäck kam ich dann am 07.08. um 11:20 Uhr im Krankenhaus an. Dank der Mitarbeiter an der Information, die sich lieber untereinander unterhielten bzw. sich um einen Parksünder kümmerten (es handelte sich immerhin um ein 28er Herrenfahrrad, daß an ein Baugerüst angelehnt war), kam ich 10 Minuten zu spät. Aber das schien nicht aufzufallen, denn die Dame in der urologischen Aufnahmeabteilung war eh reichlich beschäftigt. Ein Patient nutzte den Diskretionsabstand noch, um sich vorzudrängeln und bis die Dame mal aufblickte verging fast eine viertel Stunde. Nicht wirklich überrascht war ich, als ich erfuhr, daß ich mein Gepäck gar nicht benötigte. Geplant war lediglich eine Untersuchung durch einen Arzt mit Aufklärung über die Risiken, bei der ich mich fragte, warum der Arzt nicht fragte, ob ich diese Operation(en) "trotzdem" noch durchführen lassen wollte. Außerdem stand noch ein Aufklärungsgespräch in der Klinik für Anästhesie auf dem Programm und nach insgesamt 2 Stunden Wartezeit und etwa einer halben Stunde Untersuchung und Gesprächen wurde ein OP-Termin am 17.08. festgelegt. Ich sollte bereits am 16.08. um 7:00 Uhr erscheinen. Dagegen protestierte ich umgehend, da ich mir nicht vorstellen konnte, daß an einem Sonntag irgend etwas im Krankenhaus passiert. Daraufhin sagte man mir, ich solle am 14.08. noch einmal anrufen und nach dem genauen Einweisungstermin fragen.
    Ich rief am 14.08. an, und hörte wieder dasselbe: Kommen Sie am 16.08. um 7:00 Uhr. Es folgte dieselbe Diskussion und am Schluß des Gesprächs erklärte mir die Dame am anderen Ende, es handele sich wohl um ein Mißverständnis, ich bräuchte erst am 17.08. um 7:00 Uhr zu kommen.
    Der 1. Tag
    Ich kam am 17.08. ins Krankenhaus, war pünktlich und wurde gebeten, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Etwa 35 Minuten später holte mich ein Krankenpfleger ab. Es ging in einen Vorraum zum OP - Bekleidung ausziehen, Thrombosesocken und OP-Hemd anziehen und ins Bett legen. Der Krankenpfleger rollte mich in den OP, ich mußte mich auf dem OP-Bock (Tisch wäre sicherlich eine unangemessene Bezeichnung) legen und dann folgte die OP. Als ich erwachte lag ich in einem Vierbettzimmer, Luxus für Puritaner, kein Fernseher im Zimmer, stattdessen zwei langweilige Landschaftsfotos, eine Toilette für vier Personen aber immerhin zwei Waschbecken. Ich bekam gerade eine Infusion, hatte einen Blasenkatheter und eine perkutane Nierenfistel und war schmerzfrei. Auf meinem Nachttisch lag ein Pappschnitzel mit meinem Namen und heutigem Datum und aufgeklebt "Double Pigtail Stent Set – Lockable Pusher" drauf. Von den vier Betten war eines nicht belegt. Ich hoffte, daß alles erledigt war, denn der Urologe hatte mir am 7.08. erklärt, der Nierenstein liegt in einem Kelch und die Öffnung zur Niere ist nur etwa 2 mm groß. Der 14 mm große Stein müßte mechanisch zerlegt werden und stückweise durch diese kleine Öffnung gebracht werden. Wenn dies zu lange dauern würde, wären evtl. mehrere Operationen notwendig.
    Als erstes Essen gab es für mich Abendbrot und danach würde ich irgendwann Einschlafen, so dachte ich zumindest. Doch ich hatte die Rechnung ohne meine Bettnachbarn gemacht. Einer von Ihnen war von einer Leiter gestürzt und hatte sich Niere und Lungenflügel geprellt. Dank seiner Schnarchgeräusche, die teils mit einer Motorkettensäge gut mithalten konnten, konnte zumindest ich gar nicht schlafen. Mein anderer Bettnachbar schien damit besser klar zu kommen und schnarchte ebenfalls. Als der Krankenpfleger von der Nachtschicht den Raum betrat und fragte, ob ich noch einen Wunsch habe, fragte ich, wie man denn hier schlafen könnte. Er entgegnete mir, in manchen Zimmern wäre es noch lauter. Er brachte mir zwei Ohrenstöpsel aus Gummi und verschwand wieder. Ich steckte die Stöpsel in die Ohren und hörte trotzdem noch das Schnarchen in beachtlicher Stärke. Außerdem wurden die Ohren langsam sehr heiß, bis ich endlich die Stöpsel wieder rauszog. An Schlaf war also nicht zu denken.
    Der 2. Tag
    In der Visite am nächsten morgen hieß es vom Operateur: "Ich habe keinen Stein gefunden, habe keinen Widerstand gespürt. Ich bin direkt aus dem Urlaub gekommen, ansonsten hätte ich lieber erst eine CT machen lassen, denn eine dreidimensionale Untersuchung ist besser als eine zweidimensionale. Wir werden heute eine CT machen. Der Blasenkatheter kann entfernt werden." Zunächst wurde der Blasenkatheter entfernt und ich durfte aufstehen. Ich erhielt eine Medikamentenbox mit zwei Tabletten drin. Ich fragte, was das für Tabletten sind und erhielt als Antwort: "wahrscheinlich Antibiotika". Diese gab es fortan täglich. Beim Stuhlgang gab es Kreislaufprobleme. Daher rollte man mich im Bett zum CT.
    Allmählich wurde es heiß im Gebäude. Draußen herrschten schon so um die die 30°C und meine Bettnachbarn hatten die Außenjalousien heruntergefahren und die Fenster geöffnet, zumal die Fensterfront ab Mittag im Schatten lag. Die Jalousien waren voller Dreck und vermutlich seit der Montage noch nie gereinigt worden, die schmutzigen Fenster hatte ich eh schon am Montag bemerkt. Das Telefon für stolze 1,80 Euro Grundgebühr pro Tag war kaum das Geld wert. Mindestens die Hälfte der Zeit eines Gespräches knackte und knisterte es. Währenddessen war keine Verständigung möglich. Die Gründe dafür sind ganz einfach und ekelerregend. Die Ausdünstungen von hunderten oder gar tausenden Patienten befinden sich im Hörer und führen mit der Zeit zur Korrosion der Kontakte. Dagegen wurde der Fußboden, der Tisch, soweit frei die Nachtschränke und der Sanitärbereich regelmäßig morgens ordentlich gereinigt, doch was nutzt es, wenn die Krankheitserreger von woanders kommen?
    Das Mittagessen war zwischenzeitlich schon abgestellt worden – vollkommen daneben: die Kartoffeln waren nicht gar und zähes, faseriges Fleisch und ein insgesamt fader Geschmack.
    Danach mußte ich auf Toilette. Ich hatte plötzlich das Gefühl, erdrückt zu werden, so als hätte sich ein Python um die Taille gewickelt, nur es war keiner da. Diese Schmerzen mußten also eine andere Ursache haben, entweder DJ-Schiene oder Nierenstein. Über die starken Schmerzen sprach ich mit einer Krankenschwester, aber die habe ich fortan nicht mehr gesehen. Mir wurde weder ein Schmerzmittel angeboten, noch ein Gespräch mit einem Arzt. Diese Schmerzen hielten bis zur nächsten Operation an.
    Nach dem Essen ging ich eine Zigarette rauchen und hielt mich meistens im Erdgeschoß auf, weil es dort zumindest in einem Gang kühler war. Ab und an war ich auch im Zimmer, um zu trinken. Nach dem Abendbrot und netten Gesprächen in der Raucherzone legte ich mich ins Bett. Zuvor hatte ich nicht bemerkt, daß ich ein so katastrophales Bett hatte. Der untere Rücken sackte förmlich in eine tiefe Kuhle. Oder hatte etwa während meiner Abwesenheit jemand das Bett getauscht? Da abends keine Gläser da waren, mußte ich mich mit einer Tasse begnügen. Beim Einschenken im Liegen kam’s prompt zur Überschwemmung auf dem Nachttisch. Bei der Nachtschicht bestellte ich ein Schmerzmittel. Das half zwar gegen die leichten Wundschmerzen, nicht jedoch gegen die starken Schmerzen beim Wasser lassen. Lt. Akte handelte es sich um Novalgin. An Schlaf war wieder nicht zu denken und beim Liegen stellten sich allmählich auch noch Rückenschmerzen ein.
    Der 3. Tag
    Ich war der erste in der Raucherzone um 5:30 Uhr, wen wundert’s ? Ich hatte die zweite Nacht nicht geschlafen, nur auf dem Bett gelegen und im Laufe der Nacht massive Rückenschmerzen bekommen, alle Gelenke schmerzten nacheinander und ich konnte kaum auftreten. Dies ist die Quittung, wenn man bei einer chronischen Borreliose keinen geregelten Tagesablauf einhält bzw. einhalten kann. Erfahrungsgemäß erledigen sich diese Symptome ohne Behandlung nach einer längeren Ruhephase, doch die sollte es erst während der nächsten OP geben und diese Symptome blieben mir auch nach dem Krankenhausaufenthalt erhalten. Die Visite habe ich gar nicht mitbekommen, ich kämpfte gerade mit dem nicht vorhandenen Python auf der Toilette einen aussichtslosen Kampf. Meine Bettgenossen berichteten mir danach, der Operateur habe gesagt, der Nierenstein befindet sich nun im Nierenbecken (also war dies der Grund für die unerträglichen Schmerzen) und wäre einfach zu entfernen. Einerseits war ich erleichtert, andererseits fing ich an, an der Version vom Vortag zu zweifeln. Proportional zu den Größenverhältnissen wurde also eine Katze durch ein Mauseloch gedrückt und das will der Operateur nicht gemerkt haben? Und was ist mit der Kelchöffnung zur Niere passiert? Da es vor der Operation keinerlei Schmerzen vom Stein gab, muß er ja bewegt wurden sein. Als nächster OP-Termin wurde Freitag (der 5. Tag meines Aufenthaltes) genannt und ich fragte mich, wieso nicht schon heute? Gut, heute war ich nicht mehr nüchtern, aber die CT geschah ja schon am Vortag! Am späten Vormittag wurde ich aufgefordert, die Schmerzen in einer Skala von 1-10 zu werten. Ich gab 8-9 an. Dies führte jedoch immer noch nicht dazu, daß ich Schmerzmittel bekam. Das Personal war zwar stets freundlich, nur einer war frustriert und launisch, der Operateur dagegen spröde sachlich, der Oberarzt scheißfreundlich. Es blieb dabei, Schmerzmittel gab es ausschließlich nur von der Nachtschicht. Aber eine simple verständliche Kommunikation war kaum möglich oder vielleicht auch gar nicht erwünscht. Ich protestierte wegen meines Bettes, aber es geschah nichts. Auch das Mittagessen war kaum besser als am Vortag. Den Antrittsbesuch der Nachtschicht hatte ich verpaßt und ging zum Krankenpfleger wegen eines Schmerzmittels. "Tropfen oder Tabletten" fragte er, und ich antwortete "das ist mir egal". Er gab mir zwei Tabletten. Ich konnte keine Wirkung feststellen. Erst am Entlassungstag erfuhr ich, daß es sich um Paracetamol gehandelt haben muß. Gegen starke Schmerzen ein niedrigpotentes Schmerzmittel zu verabreichen, halte ich für Verarschung. Im schadhaften Bett versuchte ich auf der Bettkante zu liegen, aber die Rückenschmerzen zwangen mich aufzustehen. Ich wandelte die ganze Nacht durch die Krankenhausflure der verschiedenen Etagen, setzte mich mal ohne Bedürfnis auf die Toilette, mal auf Stühle im Wartebereich aber meistens lief ich den Gang vor meinem Zimmer auf und ab.
    Der 4. Tag
    Mein (potentieller) Bettnachbar machte mich mit einem verzweifelten Borreliose-Patienten bekannt, den ich in der Raucherzone kennengelernt hatte. Ich kannte ihn schon, es war der Jäger aus dem meinem Haus benachbarten Wald. Wir tauschten vor allem unsere Erfahrungen über die Krankheitssymptome aus. Er hatte eine identische Hautveränderung gehabt. Seine Hautärztin hatte ein Stück Haut ausgestanzt und darauf reichlich Borrelien-Erreger gefunden. Es hat lange gedauert, bis das wieder weg war. Ich hatte nun das Bedürfnis, die Hautärztin wiederzusehen, die mir eine Salbe gegen eine Pilzerkrankung verschrieben hatte und sehr wahrscheinlich beim Abstrich auch keine Pilze gefunden haben wird. Da die Belegbetten des Hautarztes nirgends ausgeschildert sind, bat ich auf der Urologie, dort Bescheid zu geben. Dies wurde kategorisch abgelehnt. Stattdessen erhielt ich Besuch von einem Arzt, der mir erzählte, daß bei akuter Borreliose keine OP stattfinden kann. Er erkundigte sich nach meiner Erkrankung und bemerkte, bei diesem chronischen Verlauf wäre eine OP durchaus möglich. Etwa um 10:00 Uhr brachte man mir ein anderes Bett mit dem Kommentar: "Damit müssen Sie zufrieden sein, bessere haben wir nicht". Auch dieses Bett war extrem durchgelegen. Es lagen gar zwei Matrazen übereinander, aber die Kuhle war in Längsrichtung gleichmäßiger. Daß dies nicht ohne Grund geschehen ist, hat mir niemand mitgeteilt und hätte ich den Arztbrief nicht gelesen, hätte ich es womöglich niemals erfahren, denn der Arztbrief war an meinen Urologen adressiert und für mich ist es fraglich, ob der einen Befund außerhalb seines Zuständigkeitsbereiches an den Hausarzt weitergegeben hätte. Der Befund: Verdacht auf Hämangiomwirbel BWK11. Das Mittagessen war erneut beanstandenswert. Immerhin waren Frühstück und Abendbrot kaum zu verreißen. Am Nachmittag wunderte ich mich, daß das Personal von der morgigen OP nichts wußte. Ich stünde nicht auf der Liste. Am Abend des extrem heißen Tages schien es beim Personal angekommen zu sein. Ein Pfleger hängte ein grünes "Nüchtern"-Schild an mein Bett, gab mir frische Thrombosestrümpfe und ein OP-Hemd. Vom Nachtpfleger erhielt ich nun wieder Novalgin. Nach drei Tagen ohne Schlaf konnte ich in dieser Nacht tatsächlich etwas schlafen, allerdings nur etwa im Halbstundentakt. Die Schnarchgeräusche waren für mich immer noch zu sehr störend, obwohl die Lautstärke ein wenig nachgelassen hatte.
    Der 5. Tag
    Ich wurde gleich morgens früh zur OP gebracht, das scheint im Hochsommer ein Privileg zu sein, wie ich drei Tage später sehen konnte. Nach der OP reichte man mir den zweigeteilten Nierenstein und ich wies ihn zurück mit der Bemerkung: "Den wollten Sie doch noch analysieren." Ich war wieder komplett schmerzfrei (wie nach der 1. OP für etwa einen Tag) und konnte bereits abends zum Abendbrot wieder aufstehen. Der Tagesrhythmus hatte sich bei mir schon verabschiedet - der Stuhlgang kam nachts um 4:00 Uhr. Schlafen war auch in dieser Nacht schwierig. Erst tönte noch Musik vom nahegelegenen Schützenfest durch’s Fenster, danach ging es ins altbekannte Schnarchmuster über.
    Der 6. Tag
    Das Nüchtern-Schild hing immer noch über meinem Bett und bevor jemand auf die Idee kommen sollte, mir das Frühstück zu verweigern, nahm ich es lieber selbst ab. Kurz vor dem Mittagessen wurde der Blasenkatheter entfernt. Ich wurde zum Röntgen geschickt. Die Radiologie war völlig verwaist und verdreckt, durch einige offene Türen blickte man auf Baustellen. Ich ging wieder zurück. Man schickte mich zur Notfall-Ambulanz zum Röntgen. Als ich wieder zurückkam, berichteten meine Bettnachbarn, sie konnten mein Mittagessen gerade noch vor dem Abräumen bewahren. Das Essen war schon kalt. Ich ließ es mir in der Mikrowelle aufwärmen. Dieses Essen, ein Eintopf, war das einzige Mittagessen, an dem ich nichts auszusetzen hatte. Das Essen war gut gewürzt und nichts dran falsch gemacht. Am Nachmittag wurden zwei Betten neu belegt. Fortan war ich umgeben von einer Fraktion von Kampf-Schweigern. Ich kann verstehen, wenn jemand vor einer Operation mehr mit sich selbst beschäftigt ist. Ich habe mich aber lieber außerhalb des Zimmers aufgehalten. Zum Trinken und Wasser lassen, daß fortan protokolliert werden mußte, war ich jedoch im Zimmer und das empfand einer der beiden neuen Bettnachbarn als störend. Die Schnarcher scheinen dem Krankenhaus wohl nie auszugehen. Die beiden Neuen konnten mit dem Rekordhalter vom Lärmpegel zwar nicht mithalten, waren aber auch nicht zu verachten. Bei mir hatten sich Schmerzen wieder eingestellt. Ich bekam wieder Novalgin. Ans Schlafen war nachts mal wieder nicht zu denken. Fünf Stunden lag ich im Bett, hatte etwa eine Stunde am Stück geschlafen, bis ich mich entschloß, aufzustehen. Der Stuhlgang schien quer zu liegen und mit viel Bewegung wurde ich ihn los. Die Dame an der Rezeption war schon nervös geworden und wirkte, als wollte sie den Sicherheitsdienst rufen.
    Der 7. Tag
    Bei der morgentlichen Visite sagte der Operateur, das Röntgen habe ergeben, daß der Stein restlos raus ist. Der Chef-Arzt sagte, die perkutane Nierenfistel kann ab und Dienstag entlassen. Doch im Laufe des Tages geschah nichts. Das Mittagessen war das absolute Highlight: Sand im Reis, Möhren (wohl zuvor völlig eingetrocknet, mit Wasser bißchen aufgepeppelt und kurz erhitzt) völlig zäh, steinhartes Fleisch mit Champignons. Das bißchen, was ich davon aß, mußte ich 10 Minuten später erbrechen. Einer meiner Bettnachbarn sagte angewidert: "Daß eß ich nicht" und am Ende gingen vier Gerichte wieder zurück.
    Der 8. Tag
    Nach dem Frühstück tat sich nichts in Sachen Nierenfistel entfernen. Auf meine Nachfrage hieß es, davon wüßte man nichts. Um 14:00 Uhr war es dann so weit. Der Schlauch wurde entfernt und ich bekam einen Druckverband. Etwa eine Stunde später mußte ich Wasser lassen. Der Urin bewegte sich nicht nur auf dem normalen Weg, sondern stieg in der Niere bei brennenden Schmerzen auf und durchnäßte den Verband, durchnäßte meinen Schlafanzug. Verband und Kleidung mußten gewechselt werden. Wiederum eine Stunde später wiederholte sich dasselbe Spiel. Die Krankenschwester sagte: "Sie müssen sich auf den Druckverband legen, hat Ihnen das niemand gesagt?"
    Der Arzt meinte, wenn es nicht geht, muß ein Blasenkatheter gesetzt werden.
    Ich legte mich auf den Druckverband, auch wenn es schmerzte. Nach etwa einer Stunde war der Verband mit Urin vollgesogen. Ich mußte auf Toilette und bemerkte nicht, daß der Urin hinter mir auf den Boden tropfte. So legte ich eine breite Urin-Spur bis zur Toilette.Ich klingelte und eine Krankenschwester kam. Ich sagte ihr, "ich brauche schon wieder einen neuen Verband und hier müßte mal jemand wischen". Entrüstet entgegnete sie mir, "ich nicht, ich sage Bescheid", machte mir einen neuen Verband und verließ den Raum. Anschließend kam noch ein Krankenpfleger (oder Arzt), und setzte einen Blasenkatheter. Zum Aufwischen kam niemand. Beide neuen Bettnachbarn hatten heute Ihre OP und durften zuletzt um 8:00 Uhr etwas trinken. Während der eine um 15:00 Uhr zur OP kam, wartete der andere um 17:00 immer noch. Er wurde langsam unruhig, denn er hatte Durst. 26°C im Zimmer und den ganzen Tag nichts trinken dürfen, kann und will ich mir gar nicht vorstellen. Zwei Stunden später kam der Chefarzt und wies die Krankenschwestern zurecht: "Das geht nicht, so was ist gefährlich, der Mann könnte dehydrieren." Es wurde ein Tropf gelegt und eine Stunde später wurde mein Bettnachbar zur OP gebracht.
    Die Nachschicht war wohl heute besonders schlecht gelaunt: Ich wünschte noch ein Glas, weil zuvor keine da waren. Der Krankenpfleger antwortete: "Holen Sie sich das doch selbst". In unserem Zimmer war der Krankenpfleger in dieser Nacht acht mal zum Tropf wechseln. Mitten in der Nacht löste sich bei meinem Blasenkatheter der Schlauch und der Inhalt ergoß sich auf den Boden, der des Schlauches in mein Bett. Ich rief den Krankenpfleger und bat, den Schlauch richtig aufzustecken und den Urin wegzuwischen. Er rückte mein Bett zur Seite und entschwand. Ich stand neben dem Bett. Nach etwa 40 Minuten kam er wieder und wischte den Urin weg und brachte eine neue Inkontinenzunterlage. Ich ging wieder ins Bett. Ans Schlafen war in dieser Nacht für alle kaum zu denken, lediglich in diesen 40 Minuten schliefen meine Bettnachbarn. Ich schlief vielleicht eine viertel Stunde. Es gab zu viele Störungen.

    Der 9. Tag
    Da die perkutane Nierenfistel erst mit einem Tag Verspätung entfernt wurde, ging ich eigentlich davon aus, daß ich nicht heute entlassen werde. Doch gegen 10:00 Uhr wurde der Blasenkatheter entfernt. Ein Loch mit etwa 0,8 cm Durchmesser sollte sich in 17 Stunden zusetzen. Ich habe keine Erfahrung mit so etwas und konnte daher nicht widersprechen. Etwa eine Stunde, nachdem der Katheter entfernt wurde, mußte ich auf Toilette. Wegen extrem starker Schmerzen habe ich nur ca. 50 ml Urin abgelassen und dann den Vorgang abgebrochen. Ich ging zum Arzt, es war der Oberarzt. Dieser untersuchte mit Ultraschall und stellte fest: "Ein Harnstau ist es nicht, durch die DJ-Schiene kann der Urin in beide Richtungen. Die Schmerzen werden von der Irritation der Blasenmuskulatur kommen." Er fragte, ob die Wunde nun dicht ist. Ich sagte Ihm: "Das konnte ich noch nicht ausprobieren, die Blase ist noch recht voll, aber wegen der Schmerzen mußte ich abbrechen." Er gab mir 3 Tabletten und meinte das hilft. Am Entlassungstag stellte sich heraus, daß er diese Tabletten nicht in die Behandlungsakte eingetragen hatte. Es wird sich wohl mal wieder um Paracetamol und Spasmex gehandelt haben. Eine viertel Stunde später brachte man mir den Arztbrief mit der Bemerkung, ich könne dann gehen. Ich erhielt keinerlei Informationen, was ich zu unterlassen habe bzw. welche Tabletten ich zu nehmen hatte bzw. was mit der DJ-Schiene zu machen ist. Auch im Arztbrief stand davon nichts. Ich ging in die Urologie-Aufnahme und vereinbarte einen Termin zur Entfernung der DJ-Schiene. Ich holte mein Auto, denn mein Gepäck war zwischenzeitlich durch Besucher auf 40 kg angeschwollen und die wollte ich so wenig wie möglich tragen. Als ich mein Gepäck vom Zimmer holte, war mein Bett schon anderweitig belegt. Ich wollte zunächst einen Freund besuchen, um ihm seinen Notebook zurückzugeben, doch zuvor mußte ich mal kurz Wasser lassen. Ich fuhr zu einem nahegelegenen Waldstück und da wiederholte sich das Drama vom Krankenhaus. Höchstens 50 ml Urin und dann wegen zu starker Schmerzen abgebrochen und vor allem, weil der altbekannte brennende Schmerz vom aufsteigenden Urin einsetzte. Nach dem Besuch des Freundes fuhr ich zum Einkaufen und danach nach Hause. Ich hatte einen enormen Druck auf der Blase, ich eilte auf Toilette. Ich konnte den Urin nicht mehr zurückhalten. Der Urin brannte sich die Niere rauf und ergoß sich aus dem Ausgang der Nierenfistel. In dem Moment ließ der enorme Schmerz nach, es brannte nur noch von außen, doch die Wunde war wieder offen. Damit ich meine Inneneinrichtung nicht einsaue, habe ich Handtücher genommen, um den heraustriefenden Urin abzufangen. Ich rief eine Freundin an und sie organisierte mir einen Fahrer. Ich mußte eine Weile warten. Erst um ca. 18:45 Uhr war ich dann wieder im Krankenhaus auf der Urologie. Ich wartete auf einen Arzt, aber es kam niemand, nicht nach einer halben Stunde, nicht nach einer Stunde usw. Um 21:30 Uhr schickte mich die Krankenschwester zur Notfall-Ambulanz. Dort erklärte man mir nach einer halben Wartezeit, man könne mich nicht wieder aufnehmen. Ich fragte, ob es dafür bürokratische Gründe gäbe, Die Antwort war ein klares "Ja". Ich dachte daran, die Polizei zu rufen, um eine Strafanzeige zu machen, als mein Begleiter sagte, "das gebe ich an die Presse". Das war dann der Türöffner zum Arzt und zur Wiederaufnahme im Krankenhaus. Auf einmal ging es ganz schnell. Um 22:05 Uhr kam ich endlich zu einem Arzt. Der wußte allerdings nicht Bescheid und telefonierte, wie er sagte, mit einem Urologen. Er setzte abermals einen Blasenkatheter und erneuerte den Verband. Mit der Bemerkung "Die Urologie ist voll belegt." Schickte er mich in die Chirurgie. Ich war wieder aufgenommen. Das Bett war in einem Dreibettzimmer, ähnlich durchgelegen wie das letzte, aber in dieser Nacht konnte ich das erste Mal mangels Schnarcher durchschlafen. Im Zimmer war gar noch ein Bett frei und mein Bettnachbar kam auch aus der Urologie.
    Der 10. Tag
    Die Visite wurde natürlich durch die Urologische Abteilung durchgeführt. Der Blasenkatheter sollte nun einen Tag länger drin bleiben (so war es wohl ursprünglich auch geplant, nur nicht ausgeführt). Die Tabletten wurden nicht ausgepackt ausgegeben und so entdeckte ich, daß das Antibiotikum dasselbe war, daß bei mir im Frühjahr bei einer Harnwegsinfektion versagt hatte. Da die Visite schon durch war, suchte ich in der Urologie einen Arzt und fand auch einen, machte ihn auf den Sachverhalt aufmerksam. Dieser entgegenete mir, man habe eine Urinkultur angelegt, Cipro müßte ausreichend sein. Auf dieser Station war kaum etwas zu bemängeln, selbst das Mittagessen nicht. Komisch, ich dachte, das kommt alles aus derselben Küche.
    Der 11. Tag
    Der Blasenkatheter wurde entfernt und da es mal wieder ein heißer Tag war, trank ich ein bißchen mehr. Der erste Wasser lassen bereitete erhebliche Schmerzen, aber der Urin brannte nicht mehr langsam in der Niere hoch. Dem Wunsch nach Medikamenten konnte nicht entsprochen werden, da in meiner Krankenakte die letzten Medikamente fehlten. Man händigte mir die Krankenakte aus und sollte zum Nachtragen den Oberarzt aufsuchen. Er ergänzte lediglich Spasmex und schrieb zusätzlich Tamsulosin auf. Innerhalb von 12 Stunden mußte ich acht mal Wasser lassen und die Wunde hielt. Ich hatte zuviel getrunken und war nun selbst Schuld, daß der Schlaf im Stundentakt ablief.
    Der 12. Tag
    Nachdem nun die Wunde dicht war, wurde ich entlassen. Dieses Mal wurde auch die weitere Medikation besprochen und darauf hingewiesen, daß die DJ-Schiene vom Urologen zu entfernen sei, worauf ich antwortete, daß ich hier bereits einen Termin vereinbart habe. Ich bat darum, mir Spasmex auszuhändigen, die anderen Medikamente habe ich selbst noch. Dies wurde zunächst abgelehnt, aber als ich mich in der Raucherzone verabschiedete und wieder auf mein Zimmer kam, lag ein Riegel Spasmex auf meinem Nachttisch. Mein Bett war schon weg. Da mein Auto zu Hause stand und ich zwecks Abholung niemand erreichen konnte, mußte ich diesesmal den Bus nehmen und anschließend mit dem Gepack noch einen Kilometer gehen.
    Einen Tag danach
    Der Urin wurde gegen Abend langsam sämig.
    Zwei Tage danach
    Der Urin war nun deutlich sämig. Bakterien setzen sich in einer schleimigen Schicht ab und gegen Nachmittag wurde der Urin blutig und die Harnröhre begann zu brennen. Die Antibiotika haben ein zweites Mal versagt. Blasenentzündung, ich fahre zum Notarzt und lasse mir Doxycyclin verschreiben. Ich habe die vage Hoffnung, daß Doxycyclin auch ausreicht, um die Symptome der Borreliose mit zu unterdrücken.

    Fünf Tage danach
    Im Bereich des linken Hüftgelenks innen stellt sich langsam ein intensiver werdender Schmerz ein. Und wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auf, daß es seit der Wiederaufnahme weder Thrombose-Spritzen noch Thrombose-Strümpfe mehr gab. Gut, ich habe mich ein wenig bewegt, aber genug, daß das keine Thrombose ist?

    Zeugen:
    für den schlechten hygienischen Zustand P. K., Krankenpfleger
    für die Wiederaufnahme, W. J., Beamter bei der Staatsanwaltschaft

    Mich würde nun interessieren, wie würdet Ihr reagieren, wenn Ihr so etwas erleben würdet?

  2. #2
    Mag Menschen Avatar von katzograph
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    75 Jahre
    Wohnort
    Lübeck
    Mitglied seit
    20.02.2008
    Beiträge
    680

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Hallo Andreas W,

    sehr bedauerlich, was Du da erlebt hast. Ich kann von einer norddeutschen Uni-Klinik etwa 20 ähnliche Geschichten erzählen, allerdings auch 100 richtig gute. Es scheint so zu sein, dass es da so ist, wie überall im Leben: Licht und Schatten liegen dicht beieinander.
    Gerade hatte ich einen Fall in der Verwandschaft, der sich so lebensbedrohlich entwickelte, dass ich die betreffende Person gegen den erheblichen Widerstand der behandelnen Klinikärzte in ein anderes Krankenhaus habe verlegen lassen.
    Das völlig überlastete Pflegepersonal hat sich außerordentlich positiv um den Kranken gekümmert, konte aber auch nur "Schadensbegrenzung" leisten.
    Die immer mehr erfolgenden Anzeigen gegen Ärzte bzw. Kliniken scheinen drauf hinzudeuten, dass die Patienten sich langsam aber sicher solche Behandlungen nicht mehr gefallen lassen wollen.
    In Deinem Fall sollte man schon durch ein Gericht abklären lassen, ob das noch die normalen Operationsrisiken darstellte oder doch schon fahrlässige Körperverletzung
    war. Berichte mal, wie es ausgegangen ist.

    Gruß
    katzograph
    Das Gegenteil einer großen Wahrheit ist eine andere Wahrheit.

    Niels Bohr

  3. #3
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    62 Jahre
    Mitglied seit
    29.08.2009
    Beiträge
    18

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Sechs Tage danach
    Zwecks ambulanter Operation mußte ich zum Krankenhaus. Blut abnehmen, Urinprobe, OP-Termin (Uhrzeit) erfragen und ein 10 minütiges Gespräch mit dem Anästhesisten nehmen schon mal inklusive Wartezeiten dreieinhalb Stunden in Anspruch. Der stechende Schmerz an der Hüfte sollte noch untersucht werden. Nach weiteren 4 Stunden Wartezeit erfolgt die 10 minütige Untersuchung. Eine Beinvenenthrombose wird ausgeschlossen. Die Ärztin vermutet eine Reizung des Ischiasnerves. Im Befund steht "vorbestehendes LWS-Problem", von dem ich gar nicht berichtet hatte, dies stammt wohl vom Befund "Hämangiomwirbel". Eine Vorstellung beim Orthopäden wird angeraten.
    Preis für nahezu 8 Stunden Parken wegen 7 stündiger Wartezeiten: 7 Euro Parkgebühren.
    Ich hatte bereits am Montag einen Termin beim Orthopäden vereinbart. Den nahm ich gleich im Anschluß wahr. Der Orthopäde stellte auf Grund der Röntgenaufnahmen zunächst fest, daß er, solange die DJ-Schiene noch drin ist, wegen der Rückenschmerzen nichts machen wird, da auch diese Rückenschmerzen verursachen könnte. Ich denke, daß ich selbst beurteilen kann, woher welche Schmerzen erfahrungsgemäß kommen, aber was bleibt mir übrig? Lediglich eine Reizung des Ischiasnerves hat es noch nie gegeben und da fehlt mir dann eben die Erfahrung.
    Bei der weiteren Untersuchung stellte er zusätzlich eine Sehnenentzündung im linken Oberschenkel fest. Dies fällt dann auch unter die Versäumnisse des Krankenhauses. Wer sich nicht im mindesten für die Schmerzen der Patienten interessiert, unterläßt dann auch Untersuchungen, die zur Absetzung des Arzneimittels hätten führen müssen.

    Entnommen von
    http://www.netdoktor.de/Medikamente/Ciprofloxacin-ratiopharm-100010947.html :
    "Unter der Behandlung können Sehnenentzündungen und Sehnenrisse auftreten. Bei den ersten Anzeichen von Entzündung und Schmerz soll das Medikament abgesetzt und die betroffenen Gliedmaßen ruhiggestellt werden."

  4. #4
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    62 Jahre
    Mitglied seit
    29.08.2009
    Beiträge
    18

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Hallo Katzograph,

    das ist halt die Frage, wie und auf welchem Weg man in einem solchen Fall vorgehen sollte, ob zivilrechtlich, strafrechtlich, über die Krankenkasse, den Krankenhaus-Träger, die Krankenhaus-Leitung, Verweigerung der Zuzahlung oder gar auf anderem Wege. Mir ist klar, daß dieses Forum sicherlich keine Rechtsberatung ersetzt.

    Trotzdem würde ich mich freuen, wenn auch andere Ihre Meinung hier kundtun würden.

    schöne Grüße

    Andreas W

  5. #5
    Rettungsassistent Avatar von Patientenschubser
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    56 Jahre
    Wohnort
    Dahoim
    Mitglied seit
    22.05.2006
    Beiträge
    3.434
    Blog-Einträge
    16
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Ich selber war auch schon in einem solchen "Haus".

    Aber ehrlich Wartezeit muss man überall mitbringen - den Notfälle gehen vor!
    Wegen des Essens, naja Geschmäcker sind verschieden und es gibt Köche die können alles ausser eben Kochen!

    Warum gehst du nicht in ein anderes Krankenhaus oder zu einem niedergelassen Urologen?
    Das Vertrauensverhältnis zwischen dir und dem Krankenhaus ist zerstört und wird sicher auch nicht mehr.

    Die Zuzahlung wirst du nicht verweigern können, die holöen sihc ihr Geld schon!
    Was du machen kannst ist es deiner KK melden und ggf. das alles mal mit einem Fachwanwalt besprechen.

    Viel Erfolg wirst du dabei nicht haben!

    Nutze die Möglichkeiten und suche dir einen anderen Arzt!


    __________________________________________________ _____
    "Was soll das heißen, ich hätte KEINE Gefühle?
    Ich bin immerhin schmerzempfindlich!"





  6. #6
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    62 Jahre
    Mitglied seit
    29.08.2009
    Beiträge
    18

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Hallo Patientenschubser,

    als Notfall galt ich selbst. Als solcher habe ich eher den Eindruck gehabt, daß der ganze Betrieb bißchen chaotisch ablief. Daß Wartezeiten nicht ganz zu vermeiden sind, ist klar. Aber wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, dann dauert es unnötig lange.

    Ich habe versucht, ein Gesamtbild zu beschreiben. Nicht alles war schlecht, aber eben doch einiges zu viel, die OP's sehe ich ambivalent. Daher ist das Vertrauensverhältnis nicht so sehr gestört, daß ich das Krankenhaus nicht ambulant auch noch meiden würde. Beim niedergelassenen Urologen machen das wohl die wenigsten, zumal es dort keine Vollnarkose gibt. Ganz sicher aber würde ich mich nicht noch einmal dort freiwillig stationär aufnehmen lassen. In Nordostniedersachsen gibt es nur zwei Krankenhäuser mit Urologie und das andere würde ich auf gar keinen Fall wählen. Bliebe nur noch Hamburg, naja ist es dort wirklich besser? Ich hatte vor paar Jahren einen Urologen am UKE, der 6 Versuche brauchte, um mir Blut abzunehmen...

    Mir geht es vor allem um die sperrmüllreifen Betten, die katastrophale Arzneimittelversorgung, die mangelhafte Hygiene, den Quasi-Rauswurf und die zunächst verweigerte Behandlung. Dagegen haftet kein Krankenhaus für das Schnarchen der Patienten oder für schlechtes Essen.

    Ich respektiere ansonsten deine Meinung und danke für Dein Posting.

    schöne Grüße

    Andreas W

  7. #7
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    62 Jahre
    Mitglied seit
    29.08.2009
    Beiträge
    18

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Der Vollständigkeit halber:

    Sieben Tage danach – Nützlicher Idiot der Bürokratie
    Als ich am 25.08. den Termin für die Entfernung der DJ-Schiene bekam, hieß es im Krankenhaus, ich müßte eine neue Überweisung oder Einweisung mitbringen. Am Montag hatte ich es vergessen, bei meinem Urologen zu sagen. Ich fuhr am Mittwoch (also der 5. Tag nach der Entlassung) noch mal zum Urologen. Dort sagte man mir, ich bräuchte keine, weil seit der Entlassung noch keine zwei Wochen verstrichen sein würden. Aber ich sollte im Krankenhaus noch einmal nachfragen. Das tat ich am Vortag und bestand man auf eine Überweisung oder Einweisung. Also mußte ich heute wieder zum Urologen, um mir eine Überweisung bzw. Einweisung ausstellen zu lassen. Es war Freitag und damit die letzte Chance, das geforderte Papier zu erhalten, denn am kommenden Montag soll ja die OP sein. Dort erklärte mir die Frau des Urologen. "Wir dürfen erst nach Ablauf von 14 Tagen nach der Entlassung eine erneute Überweisung/Einweisung ausstellen, wir haben feste Vorgaben von der KV. Ich versuche das mit dem Krankenhaus abzuklären. Setzen Sie sich bitte solange ins Wartezimmer." Und nach zwei Stunden: "Ich habe die Frau R. nicht erreicht." Ohne Ergebnis fuhr ich wieder zum Krankenhaus, um zu erfahren: "Ich habe gerade soeben mit Frau S. gesprochen. Wenn es nicht so geht, versuchen wir es erst mal so.
    Wenn es nicht reicht muß eine.Überweisung oder Einweisung nachgereicht werden."

    Zehn Tage danach – Entfernung der DJ-Schiene
    Diese ambulante Operation verlief vollkommen ohne Probleme und dieses Krankenhaus werde ich stationär kein zweites Mal wählen. Die vom Krankenhaus verursachten Kosten werde ich nach bereits erfolgter Rücksprache mit der Krankenkasse von der Zuzahlung abziehen. Diese übersteigen die zu leistende Zuzahlung. Meine Krankenkasse erhält diesen Bericht. Über weitere Schritte habe ich noch nicht entschieden.

    Siebzehn Tage danach
    Schreiben an die Deutsche BKK

    Mangelhafte Arztleistungen

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich hatte Sie vor ein paar Jahren wegen unsinniger Arztleistungen angeschrieben und von Ihnen keinerlei Antwort erhalten. Ihre Untätigkeit hat sich für Ihre Krankenkasse wahrlich bezahlt gemacht. Ich schätze mal, in erhöhten Krankenhausbehandlungskosten in Höhe von etwa 4000 Euro im vorliegenden Fall. Desweiteren habe ich den Eindruck, daß es bei Mitgliedschaft in Ihrer Krankenkasse nur Behandlungen der untersten Kategorie gibt, bei denen das Wort Klasse wirklich fehl am Platz ist. Es muß sich wohl unter Ärzten herumgesprochen, daß die Deutsche BKK sich nicht für ihre Patienten einsetzt. Sie erhalten in der Anlage mein Schreiben an das .... in der Erwartung, daß Sie die notwendigen Schritte veranlassen. Ich erwarte, daß Sie mir dies nachweisen. Geschieht dies nicht, werde ich die KV-Beiträge kürzen, da ich offensichtlich keine volle Mitgliedschaft zu erwarten habe.


    Mit freundlichen Grüßen


  8. #8
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    62 Jahre
    Mitglied seit
    29.08.2009
    Beiträge
    18

    Standard AW: Krankenhaus zum Abgewöhnen

    Schreiben an das Krankenhaus

    Rechnung über gesetzliche Zuzahlung für stationäre Krankenhausbehandlung
    Mitteilung über Verrechnung gegen meine Forderungen
    Fall-Nr. .....

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich werde die von Ihnen geforderte Zuzahlung nicht leisten. Mein Verhalten basiert auf einer telefonischer Absprache mit meiner Krankenkasse.
    Sie haben für folgende Fehlleistungen zu haften:
    1. für die Bereitstellung sperrmüllreifer Betten (trotz Ihnen bekannter vorbestehender Skoliose), und daraus resultierender Rückenschmerzen (svgl. Anästhesiefragebogen, Notfall am 03.09.2009). Ein vorbestehendes LWS-Problem, wie Frau Dr. N. behauptet, gab es jedoch nicht. Es gab vor dem Krankenhausaufenthalt nachweisbar jahrelang keine Notwendigkeit einer Behandlung.
    2. entstandene Mehrkosten auf Grund gegen meiner Bedenken erfolgter verfrühter Entlassung. Die Ursache scheint die mangelhafte Kommunikation der Mitarbeiter untereinander zu sein.
    3. Weiterverordnung von Antibiotika trotz des Hinweises auf vormalige Wirkungslosigkeit und der in der Folge ausgelösten Blasenentzündung
    4. mit den Antibiotika verbundenen Nebenwirkungen (Sehnenentzündungen in li. Wade und li. Oberschenkel), die nach Packungsbeilage außerdem zum Absetzen des Medikaments und zur Ruhigstellung hätten führen müssen. Eine entsprechende Untersuchung war jedoch unterblieben, weil es das Personal vordergründig (,weil die Information folgenlos war,) nur interessierte, wie stark Schmerzen empfunden wurden, aber nicht an welcher Stelle und bei welcher Gelegenheit. Aus der Verdopplung der Leukozyten bis an den Grenzwert am 2. OP-Tag und CRP-N am Grenzwert hätte ebenfalls geschlossen werden können, daß sich entzündliche Prozesse anbahnen.
    5. Ungerechtfertigtes Verlangen einer 2. Einweisung innerhalb der 14-Tagesfrist nach Entlassung.
    Außerdem hat Ihr Haus für die stundenlang unterlassene Hilfeleistung am 25.08.2009 sowie die Unterlassung von stärkeren Schmerzmitteln am 19. und 20.08.2009 zu haften. Ich kann Ihnen nicht garantieren, daß mein Begleiter nicht ein Strafverfahren einleiten wird. Als Beamter der Staatsanwaltschaft ist er möglicherweise von Amts wegen dazu verpflichtet.

    Ihre Zuzahlung verrechne ich mit meinen durch Ihr Haus verschuldete Mehrkosten wie folgt:
    .
    .
    .

Ähnliche Themen

  1. Klimakiller Krankenhaus
    Von aerzteblatt.de im Forum Nachrichten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 11.11.2009, 18:30
  2. Krankenhaus - Gezwitscher aus dem OP
    Von Focus.de im Forum Nachrichten
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 22.09.2009, 15:50
  3. Krankenhaus-Einlieferung
    Von carolinaa im Forum Chat Ecke
    Antworten: 16
    Letzter Beitrag: 07.03.2008, 18:59