Thema: PSA Werte und Hormonstatus

Sehr geehrter Frau Dr, sehr geehrter Herr Dr,

bezüglich der PSA Werte habe ich meine Prostata 2012 mittels 3 D Aufnahme anschauen lassen.
Die Sonographie vom 24.10.2012 lautete:

21 ml messende Prostata mit chronischen Entzündungszeichen sowie fokalem Entzündungsbezirk rechtsseitig (nicht hypervaskularisiert, nicht verhärtet und somit nicht typisch für ein Karzinom. Kein eindeutiger karziomsuspekter Bezirk abgrenzbar.
Das klingt für mich beruhigend.



Die Werte von 2011 4,83 ng freies PSA 19
2012 5,90 ng freies PSA 20 Frühjahr
2012 6,26 ng freies PSA 22 Herbst
2013 7,53 ng freies PSA 18,1
2014 7,20 ng freies PSA 19
2014 7,61 ng freies PSA 20,6

Meine Hormonwerte sind eher niedrig.

Mein FSH Wert ist 50,5 U/1 und LH 32,1 U/1 Ich merke schon seit längerer Zeit einen Rückgang von sexuellem Verlangen und Aktivität und weniger Energie.
Mein Urologe denkt den Testosteronspiegel mittels Injektion zu erhöhen. (Depot). Biopsie habe ich keine gemacht.
Kann Testosterongabe eventuell zur Vermehrung von Krebszellen führen, sofern überhaupt eine vorhanden sind?
Was passiert dann, steigen die PSA Werte viel schneller in die Höhe?

Ich denke oft, ich hätte mir nie die PSA Werte bestimmen lassen sollen. So ist man nur verunsichert. Ich bin froh, dass man von einer Biopsie absieht.

Herzlichen Dank im Voraus

Johannes

Hallo Johannes,
der Sonographiebefund vom 24.10.2012 hört sich nicht beunruhigend an. Aber er ist beinahe 2 Jahre alt, deshalb sollte man - insbesondere bei diesen erhöhten PSA Werten - eine erneute Ultraschalluntersuchung machen.
Der PSA Wert ist auch bei Entzündungen (egal ob akut oder chronisch) erhöht. Er ist auch erhöht, wenn die Prostata zuerst abgetastet wird und danach die Blutentnahme erfolgt. Allerdings finde ich sie schon ziemlich erhöht und deshalb der Kontrolle bedürftig.
Ob eine Testosterongabe zu einem weiter ansteigenden PSA Wert führt, kann ich nicht sagen. Ein Prostatacarzinom wird jedoch auch mit Antiandrogenen (Medikament zur Verminderung des Testosterons) behandelt.
LG gisie

Liebe Gisie,
vielen Dank für deine Hilfe. Genau das macht micht stutzig. Wenn ich vielleicht doch Tumorzellen habe, dann schießt das vermutlich mit Testosteronbeigaben hinauf und mit Antiandogene wird es gesenkt. Wenn ich es richtig verstehe, dann hat man mit niedrigen Testosteronwerten bessere Karten,das ein Tumor nicht wächst. Man liest in vielen Fachzeitschriften,dass man viele Männer übertherapiert. Biopsie usw. In unserer Klinik führt man Biopsie schon mit 3,25 durch. Egal wie hoch das freie PSA ist. Ich werde mir die Testosterontherapie nochmal durch den Kopf gehen lassen. Wahrscheinlich wird der Urologe immer wieder die PSA Werte messen lassen. Ich bekomme nächste Woche die neuen Hormonwerte. Die schreibe ich hier hinein. Große Sorgen mache ich mir wegen eines Carzinom nicht, weil die erhöhten Werte vermutlich mit einer chronischen Entzündung der Prostata zusammenhängt. Dir ein schönes Wochenende und DANKE Toni

Wobei die Aussagekraft des PSA-Wertes immer noch umstritten ist:

PSA und Früherkennung von Prostatakrebs

ja, ist umstritten, aber was besseres gibt es bisher nicht.
Auf Basis von PSA stellt man keine Diagnose, nur Verdacht, hilft aber die Behandlung von Prostatakrebs zu kontrollieren

Prostatakrebs Diagnose, PSA Wert

.

Hallo Jacek,

ich will jetzt noch keine Biopsie machen lassen. Ich sehe es bei einen Bekannten, der wurde bisher 5 x biopsiert und man hat nie was gefunden. Irgendwie macht einen das zu einen Krebspatienten, weil die Leute sich immer fürchten, sie könnten was haben. Für die Prostata kann die oftmalige Biopsie auch nicht so gut sein. Ich werde,wie kaya es vorgeschlagen hat, nochmals eine 3 D Ultraschalluntersuchung machen und wenn man dann was erkennt, kann man zielgenau biopsieren. Ich mache mir wegen eines Carzinoms keine großen Sorgen.
Es ist nur irritierend, wenn ein Urologie zu einer Biopsie drängt und der andere sieht es gelassen.
Ich denke, man sollte das weiter beobachten und mit der Biopsie warten.

Diese Frage stelle ich mir. Darf man Krebspatienten Testosteron spritzen? Weckt man damit einen schlafenden Riesen?

Vielen herzlichen Dank für Eure Meinung !!!

Beste Grüße

Johannes

P.S.
@

Wenn du also Prostatakrebs hast, ist der Tumor wenig aggressiv und hat wahrscheinlich noch keine Metastasen gebildet.
Prostatitis kann auch mit der Zeit die Ursache für Prostatakrebs werden.

Genau das sagt der Arzt, der meine Prosta 2012 mittels 3 D Ulraschall untersucht hat. Er hat es mir die Bilder erklärt.

Danke für eure guten Ratschläge. Ich bevorzuge lieber nochmal eine 3 D Ultraschalluntersuchung. Und wenn man in den Bildern was sieht, kann man ja zielgenau biopsieren.
Ein Bekannter von mir wurde einigemale biopsiert, man hat Gott sei Dank nie was gefunden.Trotzdem hat er schon fast panische Angst,es könnte ein Tumor sein. Eine erneute Biopsie steht ihn bevor. Das kann für die Prostata auch nicht gut sein, es ist doch jedesmal ein Eingriff. Oder sehe ich das falsch? Mir ist schon klar, dass zur Bestätigung des Verdachts auf ein Prostatakarzinom eine Biopsie erforderlich ist. Einen Krebsherd erkennt man erst nach einer bestimmten Größe. Aggressiv ist sicher nichts, sonst wäre der PSA Wert viel schneller und höher gestiegen. Der Wert bleibt konstant.
Testosteron werde ich mir in Kürze spritzen lassen.


Danke für eure Hilfe

mfg.

Johannes