Finden sich im Mikroskop keine Erythrozyten, sollte neben der Hämoglobinurie und Myoglobinurie auch die Möglichkeit der Lyse der Erythrozyten im Urin selbst mit berücksichtigt werden. In einem
Urin mit einem spezifischen Gewicht unter 1,010 und alkalischem pH-Wert kommt es vermehrt zur
Lyse der Erythrozyten. Ein alkalisches Milieu kann eine Quellung der äußeren Membranschichten der
Erythrozyten bewirken und dadurch die Bildung von Echinozyten hervorrufen. [1] Zuerst schwellen die
Zellen aufgrund der osmotischen Verhältnisse an und dann tritt das Hämoglobin nach und nach aus
den Erythrozyten aus. Lyseprozesse beobachtet man, wenn die Probe bei Zimmertemperatur länger
stehen bleibt, da der pH-Wert durch das Wachstum von Bakterien und deren damit einhergehende
Stoffwechselaktivität alkalisch werden kann, oder wenn der Urin vor der Miktion bereits länger in der
Blase war.
Quelle:
http://www.sysmex.de/files/articles/...aematurien.pdf