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Thema: Anthroposophische Heilkunde - Versteinerte Magie

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In dieser Diskussion geht es um "Anthroposophische Heilkunde - Versteinerte Magie" im "Alternativmedizin kritisch betrachtet" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Glaubt an nix!
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    Standard Anthroposophische Heilkunde - Versteinerte Magie

    Dieses Unterforum dient vorrangig der Information über Verfahren, Methoden und Theorien, die der sogenannten Komplementär-Medizin zuzuordnen sind.

    Ausgangspunkt ist dabei die Beschreibung und die Analyse dieser Heilverfahren im Spannungsfeld zwischen den ihnen zugrunde liegenden Weltbildern und den natur- und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen der Gegenwart.

    Mögliche und erwünschte Diskussionen sollten deshalb mit Hilfe allgemein nachvollziehbarer Argumente geführt werden, da die Erfahrung in ähnlichen Foren gezeigt hat, dass Auseinandersetzungen, in denen "Wissensargumente" und "Glaubensargumente" gegeneinander antreten, sehr schnell die Ebene der Sachlichkeit verlassen.

    In erster Linie soll dieses Forum damit dem Ziel gerecht werden, "Patientenfragen" nach bestem Wissen zu beantworten.

    Pianoman
    Geändert von Pianoman (09.08.2007 um 16:37 Uhr)
    People are told lies.
    There are 40 million websites and 39.9 million tell lies, sometimes outrageous lies.
    They mislead cancer patients, who are encouraged not only to pay their last penny
    but to be treated with something that shortens their lives.
    At the same time, people are gullible. It needs gullibility for the industry to succeed.
    It doesn't make me popular with the public, but it's the truth.
    Edzard Ernst über Alternativmedizin

  2. #2
    Glaubt an nix!
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    Standard AW: Anthroposophische Heilkunde - Versteinerte Magie

    Anthroposophische Medizin - Exkursion in die Zauberei

    Heute möchte ich nach der Homöopathie mit der „Anthroposophischen Heilskunde“ das zweite Verfahren der so genannten „Besonderen Therapieeinrichtungen“ (im Sinne des Sozialgesetzbuchs) beschreiben. Genau wie in der Homöopathie existieren keine Wirksamkeitsnachweise für die Verfahren und verwendeten Heilmittel, und genau wie die Anhänger Hahnemanns sind auch die Jünger von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, intensiv bemüht, ihre Heilsverfahren auch ohne Wirksamkeitsnachweise im Medizinbetrieb dauerhaft zu installieren.

    Während bei einer kritischen Betrachtung der Homöopathie vor allem vorgeworfen werden muss, dass sie sich - als geschlossenes Denksystem – den Entwicklungen der Naturwissenschaften seit über 200 Jahren verweigert, und damit auch ihre eigene Entwicklung in der realen Welt verhindert, so treffen wir bei einer Auseinandersetzung mit der Anthroposophie auf eine Wirklichkeitskonstruktion, die zwar im Zeitalter der aufgeklärten Wissenschaft gegen Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist, aber in ihren fundamentalen Erkenntnissen von der realen Welt in etwa soweit entfernt ist, wie der "Herr der Ringe" von einem geschichtswissenschaftlichen Lehrbuch.

    Die anthroposophische Heilkunde ist elementar mit der Person ihres Begründers Rudolf Steiner (1861-1925) verbunden.
    Die von den Anthroposophen gepflegte Legende besagt, dass Steiners Welterklärungsmodell auf "primären Erfahrung der Welt des Seins hinter der sinnlichen Welt" beruht, was für die Heilkunde nichts anderes bedeutet, als dass das naturwissenschaftliche Fundament der Medizin um eine geistige Komponente erweitert wird, die durchzogen ist von Ideen und Begrifflichkeiten, die ihm angeblich in “mystischer Schau” offenbart wurden. Die wesentliche Quelle seiner metaphysischen Offenbarungen sind die so genannten Akasha-Chroniken, die man sich als fiktiven Wissenspool der Esoterik vorstellen muss. Zu den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften allerdings stehen alle seine Vorstellungen in diametralem Widerspruch.


    Der zentrale Gedanke der anthroposophischen Heilkunde ist die Wiederherstellung eines Gleichgewichtes der von Steiner postulierten “Äther-”, “Astral-” und “Ich-Leiber”, die den physischen Körper des Menschen in aurischen Hüllen umgäben. Bei der Therapie von Erkrankungen geht es deshalb nur unwesentlich um die Behandlung von Krankheitserscheinungen und deren materiellen Ursachen, sondern vielmehr um die Korrektur von Ungleichgewichten im Zusammenhang mit der universellen, kosmischen Existenz des Menschen.

    Neben heilpädagogischen, körperbezogenen Verfahren (Eurythmie u.a.), stehen den anthroposophischen Heilern dafür eine umfängliche Anzahl von pharmakologischen Heilmitteln zu Verfügung.

    Während sich die Wirksamkeit der nichtmateriellen, geistigen Heilverfahren einer naturwissenschaftlichen Diskussion entziehen, und deshalb vornehmlich von Psychologen oder Pädagogen beurteilt werden sollten, stellen die Medikament der Anthroposophie für die Naturwissenschaften ein wenigstens so großes Konfliktfeld dar, wie die Präparate der Homöopathie.


    Die Anthroposophischen Heilmittel:

    Die anthroposophischen Heiler verfügen über eine große Zahl spezifischer Medikamente aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Grundstoffen, die einer Reihe von rituellen Behandlungen unterzogen werden, bei denen nicht biochemische Reaktionen im Vordergrund steht, sondern energetische Umwandlung, Anreicherung oder Aufbereitung erzielt werden soll. Dafür werden die Grundstoffe nach eher alchimistischen Arbeitstechniken ausgepresst, getrocknet, gekocht oder verascht. Die Darreichung erfolgt in homöopathieähnlicher Aufbereitung und Verdünnung.

    Welche Pflanzen oder/und Mineralien als Grundstoffe genutzt werden, wird durch Analogie-Denken , durch Form- und Farbassoziationen und durch angenommene „kosmische Zusammenhänge“ bestimmt.

    Beispielsweise erfolgt die Zuordnung von Pflanzen zur Therapie von Erkrankungen der Leber über Farb- und Formassoziationen: Gelbe Löwenzahnblätter oder Javanische Gelbwurz etwa dienen als Therapeutika, weil ein mögliches Erscheinungsbild einer Lebererkrankung der Ikterus ist, der bekanntlich zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen führt.

    Als bestes Beispiel für Analogie-Denken bietet sich die Mistel-Therapie im Rahmen onkologischer Behandlungen an. Die Anthroposophen erklären die Wirkung der Mistel wie folgt: Wie beim Krebs handle es sich auch bei der Mistel um einen Schmarotzer. Wie der Krebs, der sich dem normalen Zellwachstum widersetze, widersetze sich auch die Mistel den Gesetzen der Natur: sie blühe im Winter, berühre die Erde nicht und wachse nicht dem Sonnenlicht entgegen. Laut Steiner habe man "in den Kräften der Mistel das exakte Gegenbild zum Auseinanderweichen der Wesensglieder beim Entstehen der Krebskrankheit vorliegen, ein wirklich kausales Heilmittel", denn: "Die Mistel übernimmt als äußere Substanz dasjenige, was wuchernde Äthersubstanz beim Karzinom ist, verstärkt dadurch, dass sie die psychische Substanz zurückdrängt, die Wirkung des astralischen Leibes und bringt dadurch den Tumor des Karzinoms zum Aufbröckeln, zum In-Sich-Zerfallen.".


    Ebenfalls von Bedeutung soll die indikations- und geschlechtsbezogene Auswahl der Wirtsbäume sein, von denen die Misteln geerntet werden: Zur Behandlung von Karzinomen des Urogenitaltraktes werden bei männlichen Patienten Misteln von Eichenbäumen verwendete, bei weiblichen Patienten dagegen von Apfelbäumen. Auf Linden wachsende Misteln seien geeignet bei Nieren- und Lungentumoren, Eschenmisteln bei Leukämie und Knochenkrebs.

    Anmerkung zur Misteltherapie: Ein in meinen Augen absolut verantwortungsloses und unethisches Verhalten der Anthroposophischen Heiler besteht darin, regelmäßig "Präkanzerosen" (= Vorstadium eines Krebses) als Ergebnis eines völlig absurden “Blutkristallisationstest” zu diagnostizieren. In der Folge dieser angsterzeugenden Diagnose wird den Patienten in der Regel und rein vorsorglich zu Mistelinjektionen geraten. Mit den meisteingesetzten Präparaten “Iscador” (Weleda) und “Iscucin” (Wala), werden dadurch Millionenumsätze erzielt.

    Analoges Denken verrät sich auch bei der Verwendung von Tieren und oder tierlichen Körperteilen. Hier sollen sich Lebensäußerungen des Tieres im Heilmittel manifestieren.
    Präparate aus Insekten wie Bienen, Wespen oder Ameisen werden hergestellt, in dem die Tiere lebend zerkleinert werden, um ihre "Lebenskraft" in das Medikament zu übertragen. Daneben finden auch Schlangengifte, Krötensekrete, Sepia-Tinte, Haifisch- oder Rindergalle, Horn oder Maulwurfshaare ihren Weg in Heilmittel.

    „Kosmische Zusammenhänge außerirdischer Natur” vermutet Steiner beispielsweise bei der Kreuzspinne. Da mit ihr die astralischen Kräfte angeregt werden könnten, die sich besonders in den Lebensprozessen des Bewegungsapparates äußerten, ist der Einsatz von Kreuzspinnenpräparaten bei Muskelerkrankungen sinnvoll.

    Ganz besonders äußert sich das „Denken in kosmologischen Zusammenhängen“ bei der Herstellung der Präparate aus Metallen . Hier finden die metallischen Elemente Verwendung, die in rein mystischer, astrologischer Denkweise den Himmelskörpern des “inneren Planetensystems” zugeordnet werden: Blei, Eisen, Gold, Kupfer, Quecksilber, Silber und Zinn. Das „Wesen“ der Metalle ist jeweils mit einer Pflanze, einem menschlichen Organ, einem Planeten und einem Tierkreiszeichen verbunden.

    Danach ist Eisen mit der Brennnessel, der Galle, dem Mars und dem Tierkreiszeichen Widder verbunden, was eisenhaltige Präparate zur Behandlung von Gallenproblemen indiziere. Silber hingegen ist als Mondmetall bei Störungen des Mondorgans angezeigt: des Gehirns.

    Neben Präparaten mit Metallen in “natürlicher” Form werden bevorzugt solche mit “"vegetabilisierten Metallen” eingesetzt.
    Streng nach den Vorgaben Steiners werden hierbei die zur Rede stehenden Metalle aufwendigen Glüh-, Abrauch- und Fällungsprozessen ausgesetzt, bis nur noch poröse Rückstände übrig bleiben.
    Aus diesen Verarbeitungsrückständen wird ein “Urdünger” hergestellt, der in einer Wasserverdünnung von 1:1.000.000 auf die Saat einer entsprechenden Heilpflanze ausgebracht wird. Johanniskraut beispielsweise wird mit Gold-Urdünger behandelt, Brunnenkresse mit Quecksilber, Wegwarte mit Zinn, oder Brennnessel mit Eisen.
    Nach der vollen Entfaltung der Pflanze werden die oberirdischen Teile (unter Beachtung von Mondphasen und astrologischen Planentenkonstellationen) abgeschnitten, gehäckselt und in der Sonne angewelkt; anschließend werden sie mit reifer Gartenerde vermischt und in Tontöpfen kompostiert. In einer zweiten Stufe wird der so erhaltene Kompost auf eine neue Saat ausgebracht, deren voll entfaltete Pflanzen derselben Prozedur unterworfen werden wie die Pflanzen der ersten Stufe. Der Vorgang wird noch ein drittes mal wiederholt. Die in der dritten Stufe, sprich: nach drei Jahren “ganz vom Metallprozess durchdrungenen" Pflanzen werden zu homöopathieähnlichen Lösungen und Injektionsmitteln aufbereitet. Kamillenvegetabilisiertes Kupfer beispielsweise ist unverzichtbar bei der Therapie von Blähungskoliken. Ackerschachtelhalmvegetabilisiertes Gold wird zur Behandlung von Niereninsuffizienz und Herzmuskelschwäche genutzt.

    Auch Präparate mit “animalisierten” Metallen werden verwendet, hergestellt in gleichermaßen ritualisierter Form aus den Organen von Schlachttieren - meist junge Rinder, Schweine oder Schafe -, denen zu Lebzeiten entsprechende Metalle verabfolgt worden waren.

    Zusammenfassend muss gesagt werden, dass die Zuordnung der einzelnen Präparate beziehungsweise der darin enthaltenen Stoffe zu bestimmten Störungen oder Erkrankungen rational nicht nachvollziehbar und naturwissenschaftlich durch nichts belegt ist. Wie Szenekritiker Klaus Bock schreibt, hätten es die Anthroposophen “seit über sechzig Jahren nicht fertig gebracht, für ihre Mistelpräparate einen den Kriterien der wissenschaftlichen Medizin genügenden Wirksamkeitsnachweis zu erbringen”.
    Ähnlich wie die Mittel der Homöopathie unterliegen auch die Mittel der anthroposophischen Heilkunde einer arzneimittelgesetzlichen Ausnahmeregelung: ihre Wirkung muß nicht anhand der wissenschaftlichen Kriterien nachgewiesen werden, die Maßstab der Zulassung jedes anderen Medikaments sind. Eine klinisch-kontrollierte Arzneimittelprüfung außerhalb des anthroposophischen Binnenkontexts findet nicht statt. Auch Nebenwirkungen, beispielsweise der verwendeten Blei- und Quecksilberpräparate, werden nicht kontrolliert überprüft. Angegeben Wirkungsmechanismen genügen bestenfalls den Anforderungen des anthroposophischen Binnenkontexts. Mit naturwissenschaftlich begründeter Pharmakologie haben sie nichts zu tun.

    Bezeichnend ist auch das Krankheitsverständnis anthroposophischer Medizin, in dem sich die schon weiter oben angesprochenen esoterisch-okkulten Sichtweisen darstellen. Zentrale Ursachen für Erkrankungen sind immer auch im Karma zu finden. Die Wurzel einer Krankheit kann im vergangenen Erdenleben liegen. Da Karma aus der Vergangenheit wirkt, sind Ärzte gegen bestimmte Schicksalsbestimmung machtlos.
    Erstaunlich ist auch die Auffassung von Leid und Schmerz. Nach Steiner erzeugt das Erleben von Krankheit und damit verbundenem Schmerz den Antrieb, das in früheren Leben Versäumte nachzuholen, auch wenn dies in diesem Leben nicht mehr möglich ist. Man nimmt es als starken Impuls mit in das nächste Leben. Dort erscheint es dann als Fähigkeit, das Versäumte nachzuholen, das heißt unter Umständen als Begabung, dies zu lernen.
    Welche Konsequenzen sich daraus für die Schmerztherapie der Anthroposophen ergeben, überlasse ich der Spekulation des Lesers.

    Was Sie deshalb glauben müssen, wenn Sie nach anthroposophischen Vorstellungen therapiert werden:

    Der Mensch besteht aus einen dreiteiligen Leibsystem, dessen Ungleichgewicht die Ursache von Krankheiten ist. Ziel jeder Therapie ist die Wiederherstellung dieses Gleichgewichts.

    Analoges oder assoziatives Denken und kosmisches Bewusstsein eignen sich zur Entwicklung von Medikamenten.

    Die gegenwärtige Biographie eines Menschen ist das Ergebnis karmisch wirksamen Verhaltens in früheren Leben, wirkt aber auch karmisch auf die nächsten Leben.
    Krankheiten können Folgeerscheinungen von Fehlverhalten in früheren Leben sein und dazu dienen, alte Schuld abzutragen, oder sie bereiten auf die nächste "Wiedergeburt" vor.
    Also ist der kranke Mensch immer auch schuldig an seinem Zustand. Schuld ist dabei das, was Steiner zur Schuld erklärt hat. Es gibt von Steiner aufgestellte Schuldeslisten. Anhand dieser Listen kann sich der anthroposophische Arzt orientieren, welches Karma er denn nun gerade vor sich hat, und welche Maßnahmen die Erfüllung dieses Karmas unterstützen.

    Zwischen innermenschlichen Prozessen und übergeordneten kosmologischen Prinzipien bestehen kausale Verbindungen (Hermeneutische Denkweise -Wie oben, so unten...).

    Bei der Arzneimittelfindung spielen nicht die naturwissenschaftlich nachweisbaren Ursachen und deren Beseitigung die wesentliche Rolle, sondern die Erkenntnis der Beziehungen zwischen innermenschlichen organischen Prozessen und Natursubstanzen, wie sie z.B. sich unter den oben genannten Gesichtspunkten der Dreigliederung ergibt.

    Der Konflikt mit den Natur- und Geisteswissenschaften:

    Ganz allgemein gibt es nicht den geringsten Anlass, Rudolf Steiners zu großen Teilen aus Versatzstücken unterschiedlichster esoterischer Denkströmungen zusammenphantasiertes Wirklichkeitskonstrukt als satisfaktionsfähiges Welterklärungsmodell zu akzeptieren.

    Aus naturwissenschaftlicher Sichtweise sind folgende Widersprüche aufzuzeigen:

    Die Anthroposophie nimmt kosmische Kräfte in ihren Präparaten an. Diese kosmisch-ätherischen Kräfte sind der Physik als Bestandteil der Materie völlig unbekannt und konnten außerhalb der Anthroposophie bisher nicht beobachtet oder anders nachgewiesen werden.

    Während der Medikamentenherstellung werden rituelle Prozesse hinsichtlich Wärme- und Kältezufuhr zu bestimmten Tageszeiten vollzogen. Die Wärmebehandlung im Tagesrhythmus übt einen zentralen Einfluss auf das Medikament aus.
    Die Physik kennt hingegen keine Abhängigkeit der physikalisch-chemischen Abläufe von der Tageszeit. Wenn der Belladonnasaft weiß, wieviel Uhr es ist, dann ist die gesamte Wissenschaft seit Galilei grob unvollständig.

    Bei der Vegetabilisierung/Animalisierung von Metallen geht die Anthroposophie davon aus, dass metallische Elemente über ein rituelles Verfahren bestimmte Eigenschaften von Pflanzen oder Tieren übernehmen.
    Wenn dieses Verfahren wirkt, ist die Physik grob unvollständig, weil sie eine Veränderbarkeit grundsätzlicher atomarer Eigenschaften von Elementen durch den Stoffwechsel von Pflanzen oder Tieren nicht kennt. Außerdem sind die gesamte Naturwissenschaft und Schulmedizin seit Galilei grob unvollständig, da sie Zusammenhänge zwischen Metallen, Pflanzen, Organen, Planeten und Tierkreiszeichen nicht kennen.

    Weiterhin behauptet die Anthroposophie, Materie - besonders aber auch Wasser - könne durch rituelle Verfahren mit fiktiven kosmischen Energieformen energetisiert werden.
    Der Physik ist kein Verfahren bekannt, dass zu einer anderen energetischen Qualität von Wasser führt. Abgesehen davon, dass diese Eigenschaft der Materie völlig unbekannt und außerhalb der Anthroposophie bisher nicht beobachtet oder anders nachgewiesen werden konnte, würde der zum Beispiel der Nachweis, Wasser könne „energetisiert“ werden, die Physik als grob unvollständig erweisen. So ein Nachweis, der auch die Homöopathie auf einen gesicherten Boden stellen könnte, ist bisher ausgeblieben.

    Den Naturwissenschaften ist eine Unterteilung des Menschen in vier Wesensglieder mit unterschiedlichen Funktionen für den Organismus völlig unbekannt. Daraus entstehende Konsequenzen für die menschliche Existenz sind außerhalb der Anthroposophie bisher nicht beobachtet oder anders nachgewiesen worden.



    Die Auflistung ist nicht vollständig. Aber jede tiefergehende Auseinandersetzung mit Steiners Weltmodell würde den Rahmen dieses Forums bei weitem sprengen.

    Wie üblich stehe ich auch bei diesem Thema für zusätzliche Fragen zur Verfügung.

    Pianoman
    Geändert von Pianoman (09.08.2007 um 16:35 Uhr)
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    Edzard Ernst über Alternativmedizin

  3. #3
    Frosch
    Gast

    Standard AW: Anthroposophische Heilunde - Versteinerte Magie

    Auch Präparate mit “animalisierten” Metallen werden verwendet, hergestellt in gleichermaßen ritualisierter Form aus den Organen von Schlachttieren - meist junge Rinder, Schweine oder Schafe -, denen zu Lebzeiten entsprechende Metalle verabfolgt worden waren.
    @ Pianoman,

    gemahlene Rinderleber an Silber in Tablettenform (in D12 zum Beispiel)? So etwas gibt es doch wohl nicht in Apotheken zu kaufen, oder?

    Der erstaunte Frosch

  4. #4
    Glaubt an nix!
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    15.04.2007
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    1.207

    Standard AW: Anthroposophische Heilunde - Versteinerte Magie

    Nun ja, Frosch,

    Leber an Silber geht nicht, denn Silber gehört zum Gehirn.
    Allerdings Leber an Zinn, das geht durchaus. Zum Beispiels als Hepar bovis D4 (potenzierte Leber vom Rind) als Organmittel, ggf. zusammen mit Zinnpräparaten (z.B. als Arandisit D15 / Hepar bovis D4 Amp. oder Hepar - Stannum Amp., Dil., von Weleda).

    Für die Verbindung von Metallen mit tierischen Organen gibt es zwei Verfahren.

    Entweder werden sie als anthroposophischen Organpräparate hergestellt, die überwiegend aus Organen von Demeter-Kälbern stammen. Sie werden potenziert, um die im Rind besonders stark wirksamen ätherischen Aufbaukräfte einzufangen. Deshalb werden diese Medikamente häufig bei Erschöpfung oder Degeneration eines Organs eingesetzt, je nach Potenzierungsstufe aber auch, um die Funktion, z.B. bei Entzündungen, zu dämpfen. Organpräparate, z.B. aus einzelnen Organen wie der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Niere oder Bestandteilen des Nervensystems werden einzeln oder in Kombination mit Metallpräparaten verabreicht.

    Die andere Variante ist die beschriebene, in denen Organe lebender Tiere mit Metallpräparaten angereichert werden und aus diesen dann wieder Organpräparate hergestellt werden.


    Das Arzneimittelverzeichnis der Firma WELEDA enthält ein Angebot von etwa homöopathische Organzubereitungen in tiefen und mittleren Potenzen, darunter solche aus 10 verschiedenen Gehirnregionen einschließlich der Hirnanhangdrüsen. Die meisten der Präparate sind kombiniert mit pflanzlichen oder metallischen Bestandteilen.

    Über die größte Erfahrung und das reichhaltigste Angebot an potenzierten Organpräparaten verfügt die Firma WALA-Heilmittel. Die zur Verwendung kommenden Organe werden unmittelbar nach der Schlachtung verarbeitet und stammen von Tieren, die auf biologisch-dynamisch bewirtschafteten Höfen aufgezogen wurden.
    Das Heilmittelverzeichnis der Firma WALA weist nicht weniger als 428 Organe und Organteile auf, die sowohl in Einzelpotenzen als auch Potenzreihen sortiert geliefert werden.

    Und die ganzen Sachen kannst Du natürlich in jeder Apotheke kaufen. Ob allerdings Dein Apotheker ganz genau weiss, was er da jeweils verkauft, kann man durchaus bezweifeln.


    Pianoman
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    Edzard Ernst über Alternativmedizin

  5. #5
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Homöopathie gegen Erkältung?

    @Pianoman

    Hab mal noch eine Frage an dich. Kranke greifen bekanntermaßen nach jedem Strohhalm, und ich möchte das vergangene Jahr nicht wiederholen. In der Reha hörte ich einen Vortrag über Misteltherapie. Der Arzt machte einen seriösen Eindruck. Jedenfalls ging es um Studien, die überwiegend positive Ergebnisse zeigten. Die Wirkungsweise wurde auch erklärt. Ist an der Rezidiv-und Metastasenschützenden Wirkung wirklich was dran, oder setze ich mein Geld in den Sand? Das Präparat heißt Iscador M.

    Gruß Christiane

  6. #6
    Glaubt an nix!
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    maennlich
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    1.207

    Standard AW: Anthroposophische Heilunde - Versteinerte Magie

    Anthroposophische Medizin / Misteltherapie

    Die Misteltherapie im Bereich der Onkologie ist ein Verfahren, dass der anthroposophischen Weltanschauung entstammt.

    Die ursprüngliche Begründung für das Mittel:

    Wie der Krebs, der sich dem normalen Zellwachstum widersetze, widersetze sich auch die Mistel den Gesetzen der Natur: sie blühe im Winter, berühre die Erde nicht und wachse nicht dem Sonnenlicht entgegen. Laut Steiner habe man "in den Kräften der Mistel das exakte Gegenbild zum Auseinanderweichen der Wesensglieder beim Entstehen der Krebskrankheit vorliegen, ein wirklich kausales Heilmittel", denn: "Die Mistel übernimmt als äußere Substanz dasjenige, was wuchernde Äthersubstanz beim Karzinom ist, verstärkt dadurch, dass sie die psychische Substanz zurückdrängt, die Wirkung des astralischen Leibes und bringt dadurch den Tumor des Karzinoms zum Aufbröckeln, zum In-Sich-Zerfallen.".


    Die Misteltherapie stammt aus der von Rudolf Steiners Phantasien geprägten, anthroposophischen Medizin. Die Überlegungen Steiners sind rational nicht nachvollziehbar. Während der von Steiner in die Welt gesetzte Gedanke, dass Mistelpräparate tumorauflösend wirken, ohnehin vor längerer Zeit aufgegeben wurde, vertreten manche Therapeuten die Ansicht, dass Mistelsaft das Immunsystem stärke und leiten daraus eine indirekte Wirkung ab.
    Grossarth-Maticek et al. haben dies 2001 nach einer Auswertung von Krebsfällen behauptet. Mittlerweile hat eine Überprüfung ergeben, dass das Design der Studie gängigen wissenschaftlichen Maßstäben nicht gerecht wurde. Solide Studien - die freilich nur im Zusammenhang mit einigen wenigen Krebsarten durchgeführt wurden - kamen zu dem Ergebnis, dass Mistelgaben die Heilungschancen nicht verbessern.
    Die Popularität der Misteltherapie -nicht nur in alternativheilerischen Kreisen - ist ein schlagendes Beispiel dafür, dass Gerüchte im Zusammenhang mit Krankheiten große und langandauernde Wirkungen entfalten können. Auch Ärzte können sich mitunter diesen Gerüchten nicht entziehen. Die Wirkung der Mistel auf Tumoren ist eine soziale Konstruktion, die weder empirisch noch rational fundiert ist!

    Auch wenn sich Immunreaktionen nach Mistel-Injektionen nachweisen lassen, ist damit noch keine Wirkung auf das onkologische Geschehen nachgewiesen.
    Dass aber die Immunreaktionen nicht selten ein schwerwiegendes Problem darstellen,
    ist mittlerweile gut bekannt, wird jedoch von naturkundlich therapierenden Ärzten oft verschwiegen.

    U.a. dazu einige Hinweise aus dem Arzneimitteltelegramm:


    arzneimitteltelegramm 1999; Nr. 9: 94

    Anfrage: ZUM NUTZEN VON MISTELEXTRAKTEN (ISCADOR U.A.) BEI KREBS

    Mich interessiert, ob es internationale Studien darüber gibt, ob die Mistelextrakte zusätzlich oder allein bei malignen Erkrankungen eine gesicherte therapeutische Basis haben (insbesondere bei Mamma-, Kolon- und Uteruskarzinomen). Soll man sie jetzt nur noch privat verschreiben, wenn kein gesicherter Nutzen besteht?

    Dr. med. H. QUAST (Facharzt für Allgemeinmedizin)
    D-49143 Schledehausen

    Trotz über 70-jähriger Anwendung von Mistelextrakten (ISCADOR u.a.) bei Krebs sind bis heute keine methodisch einwandfreien randomisierten Studien veröffentlicht, die einen Nutzen im Sinne von Tumorremission, Lebensverlängerung oder auch nur besserer Lebensqualität belegen. 1994 haben holländische Autoren in einer systematischen Übersicht den Kenntnisstand aus kontrollierten Studien mit klinischen Endpunkten bewertet. Sie finden keine doppelblind angelegte Untersuchung. Nur in vier von elf Studien werden die Teilnehmer den Vergleichsgruppen adäquat randomisiert zugeordnet. Die methodisch beste Studie findet keinen Unterschied zwischen Mistelextrakten und Plazebo.

    Vorrangig beforscht wird die immunmodulatorische Wirkung des Mistellektins.
    Das Lektin fördert - wie im Übrigen andere pflanzliche Lektine auch - die Freisetzung von Zytokinen wie Interleukine und Tumornekrosefaktor alpha, von denen tumorhemmende Effekte bekannt sind.

    Auch die Werbung stellt die immunmodulatorischen Effekte der Mistelextrakte in den Vordergrund ("Selbstverteidigung" "aktiviert die Abwehrkräfte") und kommt damit der verbreiteten Vorstellung entgegen, dass die "Stärkung des Immunsystems" vor Krebs schützen oder Krebs heilen kann. Klinisch manifestieren sich diese Effekte aber in erster Linie als schwerwiegende Immunerkrankungen wie Arzneimittelfieber (häufig als Heil- effekt fehlgedeutet), Anaphylaxie, Serumkrankheit oder LÖFGREN-Syndrom.

    Experimentell ist für die durch Lektine vermehrt freigesetzten Zytokine auch ein stimulierender Einfluss auf verschiedene Krebszelltypen gesichert, etwa auf Zellen des Kolon-, Prostata- oder Mammakarzinoms sowie auf Non-HODGKIN-Lymphome und Leukämien.6 Bei einem 73-jährigen Patienten mit Non-HODGKIN-Lymphom, der ein Mistelpräparat erhält, bilden sich im Bereich der Injektionsstellen subkutane Lymphomknoten. Als Ursache vermuten die Autoren einen proliferativen Stimulus des Präparates, möglicherweise vermittelt durch Interleukin

    Mistelextrakte gehören zu den Arzneimitteln der besonderen Therapierichtungen (Anthroposophie, Homöopathie, Phytotherapie). Acht Ampullen des meistverordneten ISCADOR kosten 77,75 DM, die Behandlung pro Jahr um 1.000 DM. Unabhängig von der Verordnungsfähigkeit zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung erscheint uns in Anbetracht der wissenschaftlichen Datenlage die Nutzen-Risiko-Bilanz für Krebs-patienten negativ, -Red.


    blitz arzneimitteltelegramm 01/17

    Trotz über 70-jähriger Anwendung von Mistelextrakten bei Krebs mangelt es an methodisch einwandfreien randomisierten Studien, die einen Nutzen im Sinne von Tumorremission, Lebensverlängerung oder besserer Lebensqualität belegen (a-t 1999; Nr. 9: 94). Qualitativ gute Untersuchungen lassen keinen Vorteil von Mistelpräparaten gegenüber Plazebo erkennen. In der bislang besten Untersuchung an 477 Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf- und Halsbereich hat ein auf Mistellektin standardisierter Mistelextrakt keinen positiven Einfluss auf die Überlebenszeit.
    Angesichts möglicher Risiken der "Immunmodulation" durch Mistellektine erscheinen weitere Untersuchungen dringend erforderlich: Experimentell ist für die durch Lektine vermehrt freigesetzten Zytokine auch ein wachstumsfördernder Effekt auf verschiedene Krebszelltypen beschrieben. Versuche an Ratten mit chemisch induziertem Harnblasenkarzinom weisen in die selbe Richtung. In einer soeben auf einem Kongress der amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie (ASCO) vorgestellten randomisierten Studie mit 200 Personen mit fortgeschrittenem malignen Melanom und anderen Hauttumoren entwickeln 19% der mit Mistelextrakt behandelten Patienten Hirnmetastasen gegenüber 7% in der Kontrollgruppe. Bei einem Mann mit Non-HODGKIN-Lymphom bilden sich im Bereich der Injektionsstellen eines Mistelpräparates subkutane Lymphomknoten.
    Angesichts der Datenlage erscheint uns die Nutzen-Schaden-Abwägung weiterhin negativ, -Red.


    Die Zulassung von Iscador erfolgt in Deutschland aufgrund des Status der Anthroposophie als "besondere Therapierichtung", und damit im Rahmen des anthroposophischen Binnenkonsens.
    Es findet also kein übliches Arzneimittelzulassungsverfahren statt, sondern der Arzneistoff bekommt sein Zulassung aufgrund der Meinung der jeweiligen Verfahrensanhänger, d.h. was die Anthroposophen für gut halten, wird zugelassen. Diese Absonderlichkeit gilt für andere europäische Länder nicht.


    arzneimitteltelegramm 1990; Nr.9: 83

    Der Zulassungsantrag des Schweizerischen Vereins für Krebsforschung für einen Extrakt aus Mistel (ISCADOR M) hat das schwedische Zulassungsverfahren nicht bestanden, weil neben anderen Umständen die pharmazeutische, pharmakologische, toxikologische und klinische Dokumentation des Pflanzenextraktes unzulänglich war.



    Einen ganz aktuellen Überblick über den Forschungsstand (incl. Diskussion) liefert im Deutschen Ärzteblatt der DKFZ-Forscher Lutz Edler (Mistel in der Krebstherapie: Fragwürdige Ergebnisse neuerer klinischer Studien). Der Text ist zu finden unter:




    Pianoman
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  7. #7
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    Standard AW: Homöopathie gegen Erkältung?

    @Christiane

    Die Misteltherapie stammt aus der Anthroposophen-Medizin.
    Wenn Sie sich erfolgreich therapiert fühlen, möchte ich Sie nicht mit kritischen Informationen belasten.
    Ich werde deshalb nicht an dieser Stelle über den derzeitigen Stand der Dinge
    in Sachen Misteltherapie berichten, sondern im Bereich "Alternativmedizin"
    einen Beitrag im Zusammenhang mit der "Anthroposophenmedizin" einfügen.

    Gute Besserung,

    Pianoman
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    There are 40 million websites and 39.9 million tell lies, sometimes outrageous lies.
    They mislead cancer patients, who are encouraged not only to pay their last penny
    but to be treated with something that shortens their lives.
    At the same time, people are gullible. It needs gullibility for the industry to succeed.
    It doesn't make me popular with the public, but it's the truth.
    Edzard Ernst über Alternativmedizin

  8. #8
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Homöopathie gegen Erkältung?

    @Pianoman

    Das liest sich nicht wie Begeisterungssturm. Ich überbewerte das Ganze auch nicht, wollte nur mal eine zweite Meinung hören. Habe bisher auch eher der Schulmedizin vertraut, mit OP, Chemotherapie und Bestrahlungen. Daß die Mistel die Therapie nicht ersetzen kann, ist mir klar. Wäre trotzdem schön, wenn du den angekündigten Beitrag irgenwann einschalten würdest.

    Danke für deine Antwort

  9. #9
    Teetante
    Gast

    Standard AW: Homöopathie gegen Erkältung?

    Hallo Christiane,

    ich kenne Iscador aus der allgemeinmedizinischen Praxis als begleitende Maßnahme nach der Therapie.
    Selber nicht Betroffene, aber Angehörige einer Krebs-Erkrankten habe ich ein anderes Mistelpräparat (Namen müßte ich jetzt ergooglen) gespritzt bei der Betroffenen. Ob es jetzt das Mistelzeug war oder aber einfach ein 100%er Heilungserfolg aufgrund erfolgter Strahlen- und Chemotherapie nach schon erfolgreicher Operation, vermag ich nicht zu beurteilen. Damals wurde das Mistelpräparat von der Kasse übernommen. Der damals behandelnde Onkologe hat auf jeden Fall zugestimmt, dieses Mistelzeug zu spritzen, aber erst, als die Therapie schon beendet war.

    Heutzutage spricht man z.B. Iscador zu, daß das Mittel während der Chemo verabreicht, die Nebenwirkungen verringern soll. Da weiß ich aber nicht mehr drüber, da wir damals einen anderen Stand der Dinge hatten.

    Es ist aber auch bekannt, daß Mistelpräparate bei bösartigen Lymphdrüsen-Erkrankungen nicht gespritzt werden soll, da es Lymphome wohl zum Wachsen bringt durch irgendwelche anregenden Substanzen. Genaue Zusammenhänge habe ich jetzt nicht parat, sorry. Insofern bewirkt es bestimmt etwas, aber ob es auch unbedingt bei allen Krebserkrankungen einzusetzen ist, sollte unbedingt mit dem Onkologen besprochen werden. Ich meine eh, man sollte alle begleitenden Sachen mit den behandelnden Ärzten absprechen. Das wirst Du aber sicherlich getan haben, oder?

    Mußt Du das Iscador selber bezahlen?

    Liebe Grüße und weiterhin gute Besserung, Andrea

  10. #10
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Homöopathie gegen Erkältung?

    Hallo Teetante,

    danke für die Info. Natürlich habe ich mich informiert (in der Reha-Einrichtung) und man hängt als kranker Mensch seine Hoffnungen auf alle möglichen Dinge. Dort hörte sich das alles gar nicht übel an, Pianoman scheint aber nicht überzeugt davon. Bin gespannt, ob er sich noch mal meldet.

    Meine Onkologin hatte sich damals geweigert, Mistelpräparate aufzuschreiben, und die Nebenwirkungen der Chemo waren besch*************.

    Hab in der Reha mit dem Iscador angefangen (befallene Lymphknoten wurden entfernt, war in der Röhre, bin momentan metastasenfrei). Da meine Hausärztin leicht unwillig reagierte, bezahle ich die Packungen aus eigener Tasche weiter.

    Grüßle, Christiane

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