Carstens-Stiftung bestätigt: Kritik an Leipziger Homöopathie-Experimenten berechtigt.
Die Karl und Veronika Carstens-Stiftung bestätigt in ihrer Pressemitteilung (1) vom 06.11.09 die berechtigte Kritik an den Belladonna-Experimenten von Pharmazeuten der Uni Leipzig, die im Jahr 2005 zum Homoöpathen-Supergau (2) wurden.
Nachdem sich erkenntnisresistente Hardcore-Homöopathen in den letzten Jahren alle erdenkliche Mühe gaben, die Herren Bruhn, Keck und Wielandt zu diskreditieren, die seinerzeit den eklatanten Fall von Cargo Cult Science an der altehrwürdigen Uni Leipzig aufdeckten, darf, nein, muss nun festgestellt werden, dass diese Kritik in jeder Beziehung berechtigt war. Was im Grunde nicht weiter verwundert.
Was jedoch erstaunt, ist der letzte Satz der Pressemitteilung:
Die Veröffentlichung soll dazu beitragen, die scharf und kontrovers geführte Diskussion in dieser Sache wieder auf eine sachliche, wissenschaftlich angemessene Ebene zu heben. Was will die Carstens-Stiftung wohl damit signalisieren ?
Dass sie wissenschaftliche Forschungs-Methodik als aussagekräftig auch im Hinblick auf homöopathische Forschung anerkennt ?
Dass sie – nachdem sich schon deren Chef-Statistiker Lüdtke in solcher Richtung geäußert hat – langsam vom unhaltbaren Konzept der Hochpotenzen abrückt ?
Solcherlei Defätismus dürfte sicher für keine Freudentänze in den Reihen der Homöopathen sorgen. Die Anerkennung (natur)wissenschaftlicher Kritik bedeutet doch den Zusammenbruch sorgsam gepflegter Immunisierungsstrategien.
Oder sollte der Carstens-Stiftung doch noch aufgefallen sein, dass die Erkenntnisse Witts, Walachs (oder wer sonst die Möglichkeiten hat, Forschungsressourcen für Cargo Cult Sience zu verbraten) die sich weitestgehend darauf beschränken, über Outcome-Studien die Frage zu klären, wie sich Menschen verhalten, denen man eingeredet hat, die Homöopathie würde wirken, zumindest solange das Papier nicht wert sind, auf dem man sie niederschrieb, solange man für die vielen Ungereimtheiten der Homöopathie keine befriedigende Erklärungen findet, oder sie – als Alternative – entgültig aus dem Denkmodell „Homöopathie“ entfernt ?
Sollte es der Carstens-Stiftung aufgegangen sein, dass sämtliche aktuelle Studien zur Homöoathie schließlich doch nichts anderes als statistisch fragwürdige Schmalspur-Signifikanzen erzeugen, und deshalb regelmässig mit dem Satz enden: „Zur eindeutigen Klärung des möglicherweise doch bedeutsamen Sachverhalts braucht´s noch ein bißchen mehr Forschung…“ ?
Vielleicht haben die Buchhalter der Stiftung mal nachgerechnet, was Nonsens-Forschung kostet ?
(1)http://www.carstens-stiftung.de/service/presse_downloads/20091106_pi_rattendarm.pdf
(2) http://www.xy44.de/belladonna/chrono/