Aromatherapie- heilen mit Düften
Die Aromatherapie ist eine sehr alte, unterstützende Heilweise, die
manchmal in Vergessenheit geriet. Vor einiger Zeit waren z.B. die so
genannten Duftlampen weit verbreitet, in denen man verschiedene
Aromaöle in Wasser verdampfen lassen konnte und sich im Raum dadurch
ein wohltuender Duft ausbreitete. Einige dieser Öle haben durchaus
auch Wirkungen auf den Geist und Körper und können
Konzentrationsfähigkeit, Gelassenheit, Entspannungen u.a. fördern.
Schon seit Urzeiten waren Menschen fasziniert und angetan von der
Wirkung der Düfte (Aromen), die vielen Pflanzen, Gräsern, Harzen,
Früchten und Rinden entströmen. Schnell bemerkte man auch die
wohltuende Wirkung mancher Düfte, und sowohl bei kultischen
Handlungen wie auch zu Heilzwecken wandten Priester oder Heiler
verschiedene Duftstoffe an.
Historisches
In fast allen Kulturen des Altertums bediente man sich der Wirkung
von Pflanzenaromen. Man entwickelte spezielle Auszugsverfahren, um
aus Harzen, Blüten oder ganzen Pflanzen Essenzen zu gewinnen, aus
denen man dann unter anderem Parfümöle herstellte. Schon im alten
Ägypten bediente man sich der Destillation von Terpentin, Zedern und
Zimt. Ab dem 14. Jahrhundert entwickelte man dort das Verfahren,
ätherische Öle in fetten Ölen zu lösen, um sie haltbarer zu machen
und besser verwenden zu können. Bisher ging man davon aus, dass die
eigentliche Destillation, ein weit verbreitetes Verfahren zur
Gewinnung essentieller Öle, erst um 1000 n.Chr. unter anderem von
Avicenna (Ibn Sina), dem persischen Arzt und Alchemisten, erfunden
wurde. In letzter Zeit fand sich jedoch in einem 5.000 Jahre alten
Grab in Pakistan eine Destillationsvorrichtung aus Ton, die wohl zur
Gewinnung von aromatischen Kräuterextrakten diente. Auch im
altindischen Ayurveda werden medizinische Anwendungen mit
ätherischen Ölen beschrieben, hauptsächlich als Massagen und vor
allem mit Sandelholzöl.
Begriff Aromatherapie erst Anfang des letzten Jahrhunderts geprägt
1928 begann der französische Chemiker René Gattefossé seine
Experimente mit Düften in Kosmetika und Parfüms. Seine Erkenntnisse
hinsichtlich der Heilwirkungen vieler Pflanzenessenzen fasste er
unter dem Begriff "Aromatherapie" zusammen. Bei der Anwendung der
ätherischen Öle vermischen sich die von den Aromatherapeuten
angeführten Heilwirkungen des Duftes mit den teilweise
wissenschaftlich erwiesenen Wirkungen der Inhaltsstoffe des
jeweiligen Öls (zum Beispiel Kamille, Lavendel, Rosmarin, Thymian).
Natürliche Düfte für die Therapie
Die Aromatherapie setzt natürliche Duftstoffe zur Vorbeugung und
Linderung oder Heilung von Krankheiten ein. Man geht dabei davon
aus, dass den einzelnen Pflanzen ein Energiepotential innewohnt, das
der Mensch durch den typischen Duft aufnehmen kann. Dieses
Energiepotential aktiviert die natürliche Selbstheilungskraft des
Körpers, es soll Körper und Seele ins Gleichgewicht bringen und das
Wohlbefinden steigern.
Anwendungsformen
Die Aromatherapie setzt die ätherischen Öle in unterschiedlicher
Weise ein:
- im Aromabad
- in der Duftlampe
- zur Einnahme (nur stark verdünnt!)
- zur Inhalation
- in Massage- oder Körperöl
Nebenwirkungen sind selten, aber möglich
Die Aromatherapie ist kaum wissenschaftlich belegt, aber weil die
ätherischen Öle keine Arzneimittel im eigentlichen Sinne sind und
somit auch nicht verschreibungspflichtig, kann jeder selbst ein
wenig damit experimentieren. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind
keine Nebenwirkungen zu erwarten. Allerdings sollten Sie daran
denken, dass eine Überdosierung, sei es nun im Räucherlämpchen oder
im Massageöl, bei manchen Ölen tatsächlich Nebenwirkungen oder
allergische Reaktionen hervorrufen kann. Daher sollten Sie die Öle
niemals unverdünnt anwenden und sich an die Dosierungsanweisungen
halten. Besonders in der Schwangerschaft sollten ätherische Öle
vorsichtig eingesetzt werden.
Anwendungsgebiete
Aromatherapeuten setzen ätherische Öle häufig bei eher
psychosomatischen Beschwerden ein, so z.B. bei Nervosität und
Schlafstörungen. Sie können aber auch unterstützend zur Behandlung
von Erkältungskrankheiten oder Magen-Darm-Problemen dienen.
Hier ein paar der wichtigen ätherischen Öle und ihre
Anwendungsgebiete:
- Eukalyptus wird eingesetzt bei Fieber und zur Schleimlösung bei
Atemwegserkrankungen
- Fenchel ist ein Klassiker bei Magenproblemen, auch bei Übelkeit
- Jasmin hilft bei depressiven Verstimmungen
- Muskatellersalbei soll aphrodisierend wirken, also das Sexualleben
anregen, auch gegen allgemeine Schwäche wird er eingesetzt
- Pfefferminze ist ein bewährtes Mittel gegen leichtere
Kopfschmerzen, es gibt dies auch als Öl zum Auftragen auf die Haut
(Euminz)
Inzwischen wird die Aromatherapie auch in Kombination mit
Bachblüten-Präparaten eingesetzt.
Wirkung aufgrund von Erfahrungswerten
Die wenigsten Heilwirkungen der Aromatherapie sind bis jetzt
wissenschaftlich belegt, vielmehr handelt es sich um Erfahrungswerte
von Aromatherapeuten oder anderen Anwendern. Die Kritiker werfen den
Anhängern der Aromatherapie vor, angeblich kein Interesse an einer
wissenschaftlichen Untermauerung ihrer Thesen zu haben. Besonders
wenn behauptet wird, dass die Seele der Pflanzen in der
Aromatherapie wirksam werde, ruft dies die Kritiker auf den Plan,
die diese Art der alternativen Heilmethode als
"New-Age-Spiritualismus" oder Träumerei abtun und sie als
pseudowissenschaftlich bezeichnen. Es wird aber kaum jemand
behaupten, die Wirksamkeit von menthol- oder eukalyptushaltigen
Einreibemitteln bei Schnupfen oder Husten sei anzuzweifeln, obwohl
diese im Grunde auch als Aromatherapie zu bezeichnen ist.
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Quelle: gesundheistberatung.aktuell Newsletter