Thema: Chance auf Schmerzlinderung und Heilung

Sehr geehrte "Redakteurin",

Sie schreiben

Nochmals: Wir sind kein Boulevardmagazin, sondern wollen Wissen vermitteln und die Geschichte eines Menschen erzählen und das auf einer seriösen Ebene.

Wären Sie seriös, hätten Sie nicht schon bei der Konzeption ihres Vorhabens den klassischen Fehler begangen, der auf der kaum zu bezweifelnden Festellung beruht: Der Plural von "Anekdote" ist nicht "Daten".


Weil gerade und besonders Schmerzpatienten und Schmerzereignisse für Placebo-Behandlungen empfänglich sind, wirken hier unspezifische Effekte - kurzfristig - überraschend stark. Kurzfristig. Und von tatsächlicher Heilung der Krankheitsursachen kann meist nicht nicht die Rede sein.

Das passiert übrigens in Lourdes genau so, wie beim Geistheiler um die Ecke. Das Ergebnisse sind zwar ungezählte Anekdoten, die Datenlage sieht aber ganz anders auch. Eher ernüchternd.

Und selbst die kath. Kirche versteigt sich nur zu 67 anerkannten "Heilungen" in Lourdes seit 120 Jahren.
Bei einer jährlichen Besucherfrequenz von mittlerweile mehreren Millionen Besuchern ist das wahrhaftig kein Ergebnis, bei dem sich nicht auch der Begriff "Spontanremission" mit allen seinen Facetten anbietet.


Wenn Sie also seriös sein wollen, warum nutzen Sie nicht die Methoden wissenschaftlicher Evaluation oder berichten über den aktuellen Stand der Dinge in der Schmerztherapie, über erfolgversprechende Methoden, die derzeit erprobt und angewendet werden, und von denen angenommen werden kann, dass sie längst nicht allen Schmerzpatienten bekannt sind?

Interessant wäre es auch, zu erfahren, welche volksmedizinischen Heilmethoden Indiens oder Südamerikas zur Anwendung kommen sollen.


Mit freundlichen Grüßen

Pianoman (Moderator)