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Thema: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

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In dieser Diskussion geht es um "Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?" im "Alternativmedizin" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #11
    Glaubt an nix!
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Hallo Justitia,

    ich will hier nicht nochmal auf die fehlenden Wirksamkeitsnachweise der Homöopathie eingehen. Nur soviel: Kein Gericht der Welt würde einer Klage auf Schadensersatz stattgeben, die sich auf Schädigung eines Organs durch eine homöopathische Hochpotenz (oder besser Verdünnung) oberhalb der Avogadrozahl beruft.

    Gemäß der Avogadrozahl ist, weil in den Potenzen D 24 und C12 ein Verdünnungsverhältnis von 1:10 hoch 24 erreicht wird, dort statistisch mit 0,6 Molekülen des Stoffes der Ursubstanz zu rechnen. Nutzen Sie höhere Potenzen, ist mit keinem Wirkstoff mehr zu rechnen. Jedenfalls in der normalen Welt.

    Vielleicht lesen Sie mal - zum tieferen Verständnis der Hochpotenz-Problematik - den Teil III von
    http://www.patientenfragen.net/alternativmedizin-kritisch-betrachtet/homoeopathie-informationen-methode-t4397.html

    Um Ihnen die Dimensionen zu verdeutlichen:
    Wenn Sie eine Potenz C30 einsetzen, dann ist die Ursubstanz - also der angebliche Wirkstoff - im Verhältnis 1:100 nacheinander 30 x verdünnt worden (bzw. 1:10 nacheinander 60 x )

    Eine Verdünnung von 100 hoch 30 (bzw. 10 hoch 60 ) bedeutet,
    dass Sie - rein theoretisch - 1 Molekül der Ursubstanz zwischen
    1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000.000 Molekülen
    des Lösungsmittels finden können.

    Unsere Erde besteht etwa aus 6 x 10 hoch 49 Atomen,
    unsere Sonne etwa aus 6 x 10 hoch 57 Atomen, beide zusammen würden nicht annähernd über die Zahl von Teilchen verfügen, zwischen denen Sie das einsame Molekül möglicherweise schädlicher Ursubstanz suchen müssten; rein theoretisch.

    Machen Sie sich also keine Sorgen: Homöopathische Hochpotenzen wirken nicht und schädigen deshalb nicht.


    Sie können allerdings auch Ihren Verstand abschalten und BIGJIM Glauben schenken; allerdings sollten Sie vorher darüber nachdenken, ob Sie beispielsweise schon einmal von einer Vergiftung durch "Ganzundgarnix" gehört haben.

    Es gibt dann a) keine Wirkung b) richtige (erwünschte) Wirkung c) falsche Wirkung (Schädigung).
    Da zu Punkt c) kaum Aussagen zu finden sind (Für die eine Gruppe gibt es gar keine Wirkung, daher kann es natürlich auch zu keiner "falschen" Wirkung kommen, die andere Gruppe hat andererseits nicht unbedingt ein Interesse den Focus auf mögliche Gefahren zu richten) hätte ich eigentlich schon gern mal eine Begründung, warum es keine Wirksamkeit in die falsche Richtung geben soll.
    Nun, das sind Sie nicht die Einzige, die gerne von den Homöopathen ein Antwort hätte, was passiert, wenn die falsche Hochpotenz eingesetzt wurde. Die werden Sie allerdings kaum bekommen, denn Homöopathen machen keine Fehler (!).

    Rein theoretisch - und nach Hahnemannscher Logik - müsste aber eine Arzneimittelprüfung stattfinden, da der Mensch im Hinblick auf das falsch verordnete Mittel gesund ist, und somit die Symptome zeigen müsste, gegen die das Mittel eingesetzt wird.

    Aber lassen wir Logik im Zusammenhang mit Homöopathie.
    Geändert von Pianoman (15.12.2008 um 23:38 Uhr)
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    Edzard Ernst über Alternativmedizin

  2. #12
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Hallo Pianoman

    Sicherlich ist Ihren Ausführungen recht zu geben, wenn ich als Grundlage für eine Wirksamkeit der Hochpotenzen zumindest das Vorhandensein von Molekülen des ursprünglichen Wirkstoffes voraussetze. Die sind in Hochpotenzen ja tatsächlich nicht mehr vorhanden. Wenn also Wirkung, dann kann diese nicht mehr rein materiell sein.
    Wenn ich aber eine mögliche Wirkung durch eine Art von Informationsübertragung unterstelle, wären Moleküle dann ja auch nicht mehr notwendig.
    Nur mal unterstellt eine Art von Informationsübertragung würde stattfinden, so kenne ich zumindest keine wissenschaftliche Beweismethode für Informationen. Das bedeutet für mich: Das selbst wenn diese Unterstellung richtig wäre, sie nicht "bewiesen" werden könnte.
    Selbstverständlich kann natürlich auch keinerlei Informationsübergang stattfinden. Ist ja nur eine Theorie, also ein Erklärungsversuch, der auch nicht richtig sein muß.
    Ich möchte nicht primär die Wirksamkeit überhaupt anzweifeln, sondern primär eine Erklärung dafür haben, wieso Punkt c) nicht relevant sein soll.

    Um bei der Informationstheorie zu bleiben, bestände a) keine Wirkung weil kein Informatiostransver stattfindet (Information findet z.B. keinen Empfänger) b) richtige erwünschte Wirkung weil hilfreiche Informationen geliefert wurden c) falsche Wirkung, weil Fehlinformationen geliefert wurden.

    Mein Problem liegt eher darin, dass ich (im Gegensatz zu Ihnen) durchaus bereit bin davon auszugehen, dass da etwas "Wirksames" stattfindet (was nur noch nicht beweisbar ist), aber nicht wieso ich dann noch eine Wirksamkeit unterstellen soll, die stets in die richtige Richtung wirkt.
    Ich weiß Pianoman, dass Sie zum Vertreter der Gruppe gehören, für die sozusagen die Unwirksamkeit "bewiesen" ist. Zu Punkt c) gelangen Sie dann folgerichtig gar nicht erst.
    Ob nach Hahnemannscher Logik eine Arzneimittelprüfung stattfinden müßte, weiß ich nicht genau. Die "Krankheitserscheinungen" wurden ja (wenn ich richtig informiert bin)durch Einnahme nicht potenzierter Mittel am Gesunden ausgelöst.

    Ich hätte aber schon gern eine Antwort auf die Frage, was denn passieren könnte, wenn eine "falsche" Hochpotenz eingenommen wird. Vielleicht äußert sich ja doch ein Vertreter der Homöopathischen Heilweise zu meinen Bedenken.

    MfG Justitia

  3. #13
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Ich weiß Pianoman, dass Sie zum Vertreter der Gruppe gehören, für die sozusagen die Unwirksamkeit "bewiesen" ist. Zu Punkt c) gelangen Sie dann folgerichtig gar nicht erst.
    Ich kommen sogar zum Punkt d): Es ist nichts da, was die Information trägt.

    Siehe Belladonna-Versuch Leipzig.

    Aber sind wir phantasievoll und schauen über den Tellerrand: Ihre Gedankengänge in unmoralischer Richtung weiter gedacht, bestände, hätten die Hypothesen der Homöopathie irgendeine Grundlage, doch endlich die Möglichkeit des nicht nachweisbaren Mordes. Schließlich setzt die Homöopathie umfänglich Giftstoffe ein. Diese potenziert (verdünnt) auf Potenzen jenseits der Avogadrozahl, und ab in den Kaffee mit Plutonium C200 oder Arsen C30...
    Finale Organschädigung ohne nachweisbare Stoffe. Der Knaller; zumindest in Neapel oder auf Sizilien.

    Aber, Phantasie beiseite; stellen Sie sich jetzt mal gedankengestützt das Riskio vor, was z. B. beim Einsatz von Belladonna (Atropin) entstehen würde, wenn sich die Wirkung des Stoffes tatsächlich über den Weg des Potenzierens vervielfachen würde. Immerhin ist Belladonna Glaubulis Liebling, neben der Zaunrübe.

    Von der Ursubstanz sind für Erwachsene schon 100mg tödlich, bei Kinder sehr viel weniger. Was, wenn das Zeug als Hochpotenz in den Wasserkreislauf gerät ? Pinkeln als Massenmord ?

    ...so kenne ich zumindest keine wissenschaftliche Beweismethode für Informationen.
    Bitte versuchen Sie erst einmal, Ihre Vorstellung von "Information" mit den gemeinhin existierenden Vorstellung in Übereinstimmung zu bringen.

    Wiki hilft: http://de.wikipedia.org/wiki/Information

    Und als Denkhilfe machen Sie mal ´ne Lampe an; da haben Sie dann eine empirisch beweisbare Information.

    Die "Krankheitserscheinungen" wurden ja (wenn ich richtig informiert bin)durch Einnahme nicht potenzierter Mittel am Gesunden ausgelöst.
    Arzneimittelprüfungen werden mit Hochpotenzen durchgeführt, weil man die Prüfer nicht gefährden will. Welcher Schwachkopf würde auch nicht potenziertes Plutonium prüfen ? Oder vielleicht Eiter aus Krätzbläschen, Hundekot und Pferdemauken-Nosode ?
    Sie sind also falsch informiert.

    Patientenfragen hilft: http://www.patientenfragen.net/alternativmedizin-kritisch-betrachtet/homoeopathie-informationen-methode-t4397.html
    Geändert von Pianoman (15.12.2008 um 21:19 Uhr)
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  4. #14
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Hallo Pianoman,

    vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Meine Aussage:
    "Die "Krankheitserscheinungen" wurden ja (wenn ich richtig informiert bin) durch Einnahme nicht potenzierter Mittel am Gesunden ausgelöst."
    Diese Aussage bezog sich auf die Testung zu Hahnemanns Zeiten. Da ich immer nur über den Versuch mit der Chinarinde gelesen hatte (angeblich regelmäßiges Trinken einer Chinarinden-Abkochung) bin ich davon ausgegangen, dass die Entstehung der ursprünglichen "Krankheitssymptome" durch Verwendung der noch nicht homöopathisch veränderten Mittel erfogte. Höchstens unter Dosis=Gift Gesichtspunkten wurde eben sehr wenig eines bestimmten pharmakologischen Stoffs verwendet.
    Durch Ihren Einwand etwas verunsichert, habe ich noch mal gezielt nachgelesen.
    Ich bin auch Ihrem Hinweis gefolgt, habe aber ehrlich gesagt auch da keine klare Aussage gefunden, was man denn verwendete, wenn man ja die eigentliche "Wirkung" der Arznei testete. Hier ein Auszug aus dem Oreganon 6. Auflage von 1928.
    §121

    Bei Prüfung der Arzneien, in Absicht auf ihre Wirkungen im gesunden Körper, muß man bedenken, daß die starken, sogenannten heroischen Substanzen schon in geringer Gabe Befindensveränderungen selbst bei starken Personen zu erregen pflegen. Die von milderer Kraft müssen zu diesen Versuchen in ansehnlicherer Gabe gereicht werden; die schwächsten aber können, damit man ihre Wirkung wahrnehme, bloß bei solchen von Krankheit freien Personen versucht werden, welche zärtlich, reizbar und empfindlich sind.

    §122

    Es dürfen zu solchen Versuchen - denn von ihnen hängt die Gewißheit der ganzen Heilkunst und das Wohl aller folgenden Menschen-Generationen ab - es dürfen, sage ich, zu solchen Versuchen keine andern Arzneien, als solche genommen werden, die man genau kennt, und von deren Reinheit, Aechtheit und Vollkräftigkeit man völlig überzeugt ist.
    §105

    Der zweite Punkt des Geschäftes eines ächten Heilkünstlers, betrifft die Erforschung der, zur Heilung der natürlichen Krankheiten bestimmten Werkzeuge, die Erforschung der krankmachenden Kraft der Arzneien, um, wo zu heilen ist, eine von ihnen aussuchen zu können, aus deren Symptomenreihe eine künstliche Krankheit zusammengesetzt werden kann, der Haupt-Symptomen-Gesamtheit der zu heilenden natürlichen Krankheit möglichst ähnlich.
    §106

    Die ganze, Krankheit erregende Wirksamkeit der einzelnen Arzneien muß bekannt sein, das ist, alle die krankhaften Symptome und Befindens-Veränderungen, die jede derselben in gesunden Menschen besonders zu erzeugen fähig ist, müssen erst beobachtet worden sein, ehe man hoffen kann, für die meisten natürlichen Krankheiten treffend homöopathische Heilmittel unter ihnen finden und auswählen zu können.


    Durch § 106 bin ich nun aber doch eher geneigt, dass die Arzneitestung sozusagen noch mit dem "Originalstoff" stattfindet und nicht mit einem bereits homöopathisch veränderten Stoff.
    Das man heutzutage anders verfährt kann natürlich durchaus möglich sein. Da scheint es ja auch unter den Homöopathen unterschiedliche Auffassungen zu geben. In wie weit es da sinnvolle oder weniger sinnvolle Abweichungen vom Oreganon gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich nicht so vertraut mit der Materie bin.

    So wie ich das homöopathische Prinzip unter simile-Gesichtspunkten verstanden habe, soll versucht werden, aus den vielen Mitteln dasjenige herauszufinden, dessen Symptomenbild ( Arzneimittelbild) mit den Symptomen ( Beschwerdenbild) des Patienten die größte Ähnlichkeit aufweist.

    Für eine kleine Rückmeldung ob das Arzneimittelbild von dem Hahnemann spricht, das Arzneibild ist, das unter Verwendung der Originalsubstanzen entstanden ist, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
    Falls das Arzneimittelbild aber bereits durch Verwendung von homöopathisch veränderten Stoffen ermittelt wurde, können Sie mir ja vielleicht die Quelle für diese Aussage zuleiten.

    Bezüglich der Verwendung des Begriffs "Informationen" finde ich für mich dieses Zitat ganz passend:
    "Information ist weder ein materielles Ding noch ein Bewußtseinsinhalt. Beide Deutungen scheitern an dem, worum willen der Informationsbegriff überhaupt eingeführt worden ist, an dem objektiven Charakter der Information. Die Einheit der Natur, C.F.v.Weizsäcker"


    Bezüglich Ihres Einwandes bei Belladonna sollte ich mir wohl dann auch noch mal Gedanken darüber machen, worin der Unterschied zwischen materieller Wirksamkeit und Wirksamkeit durch Informationszufuhr bestehen könnte. Auf Anhieb fällt mir da jetzt keine gute Erklärung ein, aber ich werde mal darüber nachdenken.

    MfG Justitia

  5. #15
    Arzthelferin Avatar von Muschel
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Zitat von Justitia Beitrag anzeigen

    Bezüglich Ihres Einwandes bei Belladonna sollte ich mir wohl dann auch noch mal Gedanken darüber machen, worin der Unterschied zwischen materieller Wirksamkeit und Wirksamkeit durch Informationszufuhr bestehen könnte. Auf Anhieb fällt mir da jetzt keine gute Erklärung ein, aber ich werde mal darüber nachdenken.

    MfG Justitia
    Und, was ist beim Nachdenken rausgekommen?

    Mich würde mal brennend interessieren, was für eine Informationszufuhr Du meinst. Irgendwelche Zellschwingungen? Kaffeeklatsch zwischen den Zellen bzw. der Hochpotenz und dem Organismus?

    Ich bin gespannt....

  6. #16

    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Zitat von Muschel Beitrag anzeigen
    der Hochpotenz und dem Organismus?
    man solle nicht mit Fieber hier mitlesen. Ich las zig erstmal "der Hochprotenz und dem Organismus?" und fragte mich, welcher Schnaps gemeint ist...

  7. #17
    Glaubt an nix!
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    @Justitia

    Organon § 128:
    So erforscht man jetzt am besten, selbst die für schwach gehaltenen Substanzen in Hinsicht auf ihre Arzneikräfte, wenn man 4 bis 6 feinste Streukügelchen der 30sten Potenz einer solchen Substanz von der Versuchs-Person täglich, mit ein wenig Wasser angefeuchtet, oder vielmehr in einer größern oder geringern Menge Wasser aufgelöset und wohl zusammengeschüttelt, nüchtern einnehmen und dies mehrere Tage fortsetzen läßt.

    Hahnemann propagiert also D30 als Potenz für die Arzneimittelprüfung.

    D30 ist ursubstanzfreie Hochpotenz.


    Zum Begriff der "homöopathischen veränderten" Stoffe: Es gibt keine.

    Verdünnen und Schütteln wirken sich nicht auf die grundsätzlichen Eigenschaften eines Atoms oder Moleküle
    aus. Weder in der Homöopathie noch sonst wo.


    "Die "Krankheitserscheinungen" wurden ja (wenn ich richtig informiert bin) durch Einnahme nicht potenzierter Mittel am Gesunden ausgelöst."
    Diese Aussage bezog sich auf die Testung zu Hahnemanns Zeiten. Da ich immer nur über den Versuch mit der Chinarinde gelesen hatte (angeblich regelmäßiges Trinken einer Chinarinden-Abkochung) bin ich davon ausgegangen, dass die Entstehung der ursprünglichen "Krankheitssymptome" durch Verwendung der noch nicht homöopathisch veränderten Mittel erfogte.


    Sie sind falsch informiert. Es wurden und werden innerhalb der homöopathischen Arzneimittelprüfung keine Krankheitssymptome ausgelöst. Lesen Sie bitte meinen Artikel (Teil II) zur Homöopathie im Bereich "kritisch betrachtet"
    Dort ist das ganze Verfahren umfänglich beschrieben und alle Ihre bisherigen Fragen wären dort beantwortet worden.
    Geändert von Pianoman (16.12.2008 um 17:40 Uhr)
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  8. #18
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    @ Pianoman,

    ja, da scheint es jetzt ein kleines Problem mit Informationen zu geben. Ich weiß jetzt nicht, warum Sie den §128 nicht vollständig zitiert haben, aber dies kann ja leicht nachgeholt werden.

    §128


    Die neuern und neuesten Erfahrungen haben gelehrt, daß die Arzneisubstanzen in ihrem rohen Zustande, wenn sie zur Prüfung ihrer eigenthümlichen Wirkungen von der Versuchs-Person eingenommen worden, lange nicht so den vollen Reichthum der in ihnen verborgen liegenden Kräfte äußern, als wenn sie in hohen Verdünnungen durch gehöriges Reiben und Schütteln potenzirt zu dieser Absicht eingenommen worden; durch welche einfache Bearbeitung die in ihrem rohen Zustande verborgen und gleichsam schlafend gelegnen Kräfte bis zum Unglaublichen entwickelt und zur Thätigkeit erweckt werden. So erforscht man jetzt am besten, selbst die für schwach gehaltenen Substanzen in Hinsicht auf ihre Arzneikräfte, wenn man 4 bis 6 feinste Streukügelchen der 30sten Potenz einer solchen Substanz von der Versuchs-Person täglich, mit ein wenig Wasser angefeuchlet, oder vielmehr in einer größern oder geringern Menge Wasser aufgelöset und wohl zusammengeschüttelt, nüchtern einnehmen und dies mehrere Tage fortsetzen läßt.

    Aus den ersten Sätzen des § 128 wird ganz klar die Reihenfolge in der Vorgehensweise geschildert. Erst wird die Wirkung der Rohsubstanz angeschaut. Danach wird im Vergleich beurteilt, ob und wie sich die Wirkung verändert, wenn das Mittel potenziert wurde. §128 läuft unter der Überschrift Potenzierung. In §129 wird noch näher auf die Verfahrensweise der Dosierung eingegangen.

    Unter der Überschrift Arzneimittelprüfung finden sie die §§ 121,122.

    Unter der Überschrift Arzneimittel §§ 123,124,125 geht ganz klar hervor, das die "Ursubstanzen" zunächst in ihrer Wirkung erforscht werden sollten. Erst danach wurden potenzierte Mittel eingesetzt. Hahnemann ging es ja gerade um die "veränderte" Wirkung. Ein Vergleich ist dafür schon notwendig.

    Die §§ 105,106 laufen unter der Überschrift Arzneimittel. Dazu auch noch mal folgende Aussage: Quelle: http://www.mickler.de/potenzierung.htm



    "im Gegensatz zum Ähnlichkeitsgesetz ist die Potenzierung der Arzneien also kein unerläßlicher Bestandteil der Homöopathie - das wissen die allermeisten Kritiker leider nicht, obwohl es eine einfache historische Tatsache ist. Die Methode ist grundsätzlich auch mit unpotenzierten Arzneien wirksam - sofern ihre Wirkungen der Krankheit ähnlich sind. So wurde in der Anfangszeit der Homöopathie noch ohne die Potenzierung von Arzneimitteln gearbeitet, z. B. war es möglich, Malaria mit der Chinarinde in nicht potenzierter Urtinktur zu heilen, wenn die Malariasymptome den China-Symptomen ähnlich waren - allerdings oft mit noch zu starken Reaktionen auf die Arznei. Einen Fall von Hahnemann finden Sie auch bei den Fallgeschichten, wo er einer Wäscherin einen Tropfen Zaunrebensaft (Bryonia alba) verabreicht.
    Hahnemann beschreibt 1796 in seinem Artikel in Hufelands Journal (der damals bedeutendsten Medizin-Zeitschrift, die von dem berühmten Arzt C. W. Hufeland herausgegeben wurde), seine neue Methode der Arzneifindung - mit zahlreichen Beispielen versehen. Die Methode der Potenzierung ist hier noch nicht entwickelt, auch wenn Hahnemann zu dieser Zeit schon anfing, Arzneien immer stärker zu verdünnen, um die teilweise starken Reaktionen auf die rohen Arzneistoffe abzumildern. So wäre die Homöopathie als erfahrungswissenschaftliche Methode selbst dann noch nicht widerlegt, wenn die Potenzierung sich als unwirksam herausstellen würde, das für die Homöopathie grundlegende Ähnlichkeitsgesetz wird davon nicht berührt.
    Noch etwas Interessantes, was nicht sehr bekannt ist: Wissen Sie, wann der erste Doppelblind-Versuch in der Geschichte der Medizin durchgeführt wurde? 1835 in Nürnberg, bei einer homöopathischen Arzneimittelprüfung, wie der Medizinhistoriker Prof. Robert Jütte berichtet!

    Warum letztendlich Hochpotenzen wirksam sind, ist noch nicht eindeutig zu klären - wichtig ist einstweilen, daß sie wirken. Die Kraft und die Wirksamkeit der Arzneien nimmt mit der Potenzierung zu, wobei gleichzeitig unerwünscht starke Reaktionen auf die Arzneigabe weitestgehend ausbleiben, wenn man sie richtig anzuwenden weiß. Hahnemann selbst sei zum Schluß zitiert, er sagte zu diesem Thema 1835 (in Bezug auf die Wirksamkeit der C30, einer hoch potenzierten Arznei):
    "[...] Indeß gehört dieser wahre Satz nicht unter die zu begreifen seyn sollenden, noch auch zu denen, für welche ich blinden Glauben fordre. Ich fordre gar keinen Glauben dafür, und verlange nicht, daß dieß Jemandem begreiflich sey. Auch ich begreife es nicht; genug aber, die Thatsache ist so und nicht anders. Bloß die Erfahrung sagt's, welcher ich mehr glaube, als meiner Einsicht." "
    Hahnemanns Leistung im Kontext der damaligen medizinischen Behandlung liegt darin begründet, dass er erkannte, dass nur die Prüfung einer Arznei am Gesunden ihm etwas über eine mögliche innewohnende Wirkung verraten kann. Danach arbeitete er unter Dosisgesichtspunkten mit Verdünnungen. (Hier blieb dann aber oft ab einer gewissen Stufe eine Wirksamkeit aus). Danach arbeitete er mit Potenzierungen. (Verreiben-Verschütteln der Arzneien). Wie oben zitiert konnte er sich die Wirkungsveränderung ja auch nicht erklären, er hat nur festgestellt, dass sie stattfindet. Der Streit bezüglich der Homöopathie hängt sich heutzutage ja an den Hochpotenzen auf. Wie sieht es denn dagegen mit den Simile-Prinzip aus? Dies ist ja die eigentliche Grundlage der Homöopathie.

    MfG Justitia
    Geändert von Justitia (17.12.2008 um 13:36 Uhr)

  9. #19

    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Der Glaube versetzt Berge...

  10. #20
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    Standard AW: Globuli Kügelchen, gesundheitsschädlich?

    Na ja, es gibt aber doch wohl einen Unterschied zwischen Glauben und Erfahrung.

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