Ja, genau deshalb habe ich etwas süffisant nach der Eins gefragt. Wer sagt denn, dass ein guter Gymnasiast zwangsläufig auch ein guter Arzt werden wird?
Nun ist mein Neffe ein Wundertier. Ihm ist in der Schule alles zugefallen. Und zu allem war er dann auch noch sportlich. Er war "seinerzeit" übrigens der jüngste Kardiologe der BRD. Oberarzt ist er inzwischen auch. Aber überhaupt nicht karrieresüchtig. Das gefällt mir so an ihm. Seiner Mutter weniger. Aber wir sind alle so. Wir machen unsere Arbeit mit einem guten Schuss Perfektionismus. Aber eigentlich tun wir das für uns selbst. Und ich kann außerdem sehr gut improvisieren. Das muss allerdings dann auch wieder so perfekt wie möglich sein. Kann man nichts machen, so ist sie halt!!
Mein Bruder wollte zunächst Missionar werden. Mutter war das gar nicht recht. Aber irgendwann hat sich das dann auch "von selbst" erledigt, und er hat Medizin studiert. Und - aus einer Familie mit sieben Kindern - hat er von Anfang an zum Kinderarzt tendiert. Nebenbei hat er als Pflegehilfe in der Hautklinik gearbeitet. Den Dr. hat er über Zöliakie gemacht. Er war ein sehr beliebter Kinderarzt. Ich werde ab und zu heute noch auf ihn angesprochen. Er ist natürlich längst in Rente, konnte seine Praxis aber verpachten. Denn keines seiner Kinder wollte sie haben.
Es ist übrigens in - wohl fast allen - anderen Berufen auch so. Schulische Intelligenz sagt noch lange nichts über die praktischen Fähigkeiten aus. Im übrigen unterscheide ich (ganz privat) zwischen schulischer Intelligenz und "Horizont"-Intelligenz. Das ist meine Wortschöpfung. Und ich meine damit, dass man "in die Weite denken und sehen" können muss. Dabei spielt natürlich eine gute Auffassungsgabe, auch ein wenig analystische Begabung eine Rolle. Nicht dieses enge "So habe ich es gelernt-Denkweise".
Und nun noch eine Ähnlichkeit: Ich habe - mit drei Kindern und neben Berufstätigkeit (noch nicht bei meinem Mann) auf dem 2. Bildungsweg (also Schmalspur) eine theologische plus religionspädagogische Ausbildung gemacht. Und diese sogar mit 1,6 abgeschlossen. Ich habe also ein Theologie-Diplom. Allerdings hatten wir auch Dozenten, die akzeptieren konnten, dass man seine eigene Meinung hat, sofern man diese begründen konnte. Nach diesen vier Jahren bekam ich dann die Missio, hätte aber nochmals zwei Jahre Ausbildung machen müssen bis zur endgültigen Missio canonica. Inzwischen hat sich mein Mann selbständig gemacht, und selbstverständlich habe ich mit ihm die Praxis aufgebaut. Und da bin ich noch heute, nach 39 Jahren gemeinsamer Arbeit und 54 Jahren Ehe. Haben wir da nicht großes Glück?
Und nun komme ich zu einem meiner letzten Themen: Vermutlich hat mein Mann wieder ein blutendes Magengeschwür. (in allen "Proben" war Blut).
Er muss jetzt eine Magenspiegelung machen lassen. Nun, hoffentlich geht das wieder gut über die Bühne. Vor vier Jahren war das ja auch der Fall. Und auch damals war das Hämoglobin sehr unten (4).
Mich wundert nur, warum man nicht auch eine D-Spiegelung macht. Aber, wie schon oft gesagt, ich verstehe überhaupt nichts von med. Dingen. Aber wenn ich irgend etwas prüfen müsste, würde ich halt die "Umgebung" auch prüfen.
Möglicherweise "darf" man das heute nicht mehr ohne weiteres so machen?
Aber vielleicht kommt man ja nach dem Magen-Ergebnis noch darauf.
So, jetzt habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Herzlichste Grüße
vom immer noch uralten Ruhebärbele