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Thema: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

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In dieser Diskussion geht es um "Homöopathische Diskussion über einen Flyer" im "Alternativmedizin" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Interessierter Laie Avatar von Äskulap
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    Standard Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Hallo,

    folgendes hab ich gefunden bzw. gelesen.

    Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften hat scheinbar vor einiger Zeit mit der Alternativmedizin der Homöopathika aufgeräumt.

    Darauf wiederum hat der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte geantwortet, dies soll nicht unbedingt hier jetzt zu schlimmsten Diskussionen führen vorenthalten will ich es aber auch keinen.

    http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/w...ert-GWUP-2.pdf

    Viel Spaß beim lesen.
    @Pianoman locker nehmen

    PS: Übrigens links die Version der Wissenschaftler rechts die Antworten der Homöopathen

  2. #2
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Nun Äskulap,

    es gibt mittlerweile einige Korrekturen der "Korrektur" der quacksalbernden "Ärzte", die auch niemandem vorenthalten werden sollten:

    Zum Beispiel:

    - Blog "Beweisaufnahme in Sachen Hömöopathie": Teil 1 ( Klick ) und Teil 2 ( Klick )
    - Bullshit Blog ( Klick )
    - mfesser Blog ( Klick )
    - Wahrsagerchecks Blog ( Klick )

    Im Übrigen finde ich den Versuch des DZVHÄ, die Kritik zu widerlegen, ganz ausgezeichnet, denn besser als diese Quacksalber es mit ihrer "Korrektur" selbst hinbekommen, hätte sie kein anderer demontieren können.

    Abgesehen davon, ist das Teil schon ein wenig überholt.

    Viel wichtiger finde ich eine aktuelle Initiative der verbraucherpolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mechthild Heil ( Klick ), die beabsichtigt, die Homöopathen dazu zu verpflichten, die (ehemaligen) Inhaltsstoffe homöopathischer "Arzeien", in einer für den Normalmenschen verständlichen Art und Weise zu benennen.

    Es ist bestimmt interessant, die unmittelbaren Reaktion von Patienten zu beobachten, die anstatt "Ex. can. D 30" nun "Hundekot D 30" auf ihrem Zuckerkugelfläschchen lesen dürfen, oder statt "Medorrhinum C30", in Zukunft die Aufschrift "Eiter aus dem Urogenitaltrakt von Tripper-Kranken C30" vorfinden.
    Auch "Luesinum D24" gewinnt eine ganz andere Qualität, wenn man möglicherweise bald lesen darf "Sekret aus syphilitischen Geschwüren D24", und gleiches dürfte wohl auch für "Carcinosum mamma C6" gelten, wenn dann bald auf dem Fläschchen steht: "Wässrige Absonderung eines Brustkrebses einer Frau C6".
    Wie überaus originell die homöopathische Materia medica ist und mit wieviel Humor die Homöopathen ihre Klienten begleiten, merkt man so richtig erst, wenn "Murus berlinensis D12" zur "Berliner Mauer D12" wird, und "Mucosa nasalis suis D12" zu "Schweinepopel D12".
    Ich gestehe ja, ich wäre gern dabei, wenn ein Apotheker einem nichtsahnenden Homöopathie-Freund mal ein Fläschchen überreicht, auf dem anstelle von "Mephitis putorius D8" dann "Saft aus der Afterdrüse vom Stinktier D8" zu lesen ist. Ich wäre ich wirklich gern´dabei...

    Nicht weniger wichtig als die Initiatibve Mechthild Heils ist übrigens der Erfolg der Skeptiker, verhindert zu haben, dass die Homöopathen ihren Unsinn zum akademischen Lehrfach erheben können ( Klick ) ( Klick ).
    Geändert von Pianoman (01.05.2014 um 00:50 Uhr)
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    At the same time, people are gullible. It needs gullibility for the industry to succeed.
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    Edzard Ernst über Alternativmedizin

  3. #3
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Hallo Pianoman,
    zugegeben, ich kenne mich nicht in der Homöopathie aus - in der Medizin übrigens auch nicht - , drum die Frage:
    Machten Sie hier einen makabren Scherz?
    Denn- Wäre das so, dann wäre ja Dr. Eisenbart noch immer zeitgemäß?
    Mir wird schlecht.
    Herzlichst Barbara

  4. #4
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer


  5. #5
    Interessierter Laie Avatar von Äskulap
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Tja was soll ich dazu sagen

    ich gebe Ihnen uneingeschränkt recht, glücklicherweiße halte ich selbst nichts von Homöopathie nichts destotrotz wollte ich dieses Dokument vorlegen.

    Wer auf der wissenschaftlichen Seite steht und wer auf der Placebowissenschaft bleibt jeden selbst überlassen.

    Was ich an den Artikeln besonders gut finde vorerst:

    Beim Verband klassischer Homöopathen Deutschlands weist man die Kritik zurück. Vorsitzender Ralf Dissemond erklärt: "Die Substanz wird ja nur zur Herstellung verwendet. Sie wird im Herstellungsverfahren so hoch verdünnt, dass kein Molekül davon mehr in dem Mittel ist." Eine Kennzeichnung auf Deutsch "bringt nicht mehr Klarheit, sondern nur Abschreckung". "Das würde dem Mittel nicht gerecht werden", meint er.
    Einerseits gibt er selber zu das es so hoch verdünnt ist das es eigentlich keine Wirkung hat, andererseits hat er Angst das er seine Patienten/Kunden verschreckt? Irgendwie paradox

    Aber es stimmt schon niemand würde sich irgendein Homöopathika kaufen wo oben steht das es Eiter aus den Harnleitern eines Syphilis Erkrankten ist...
    Oh Gott da kommt mir bald das Frühstück raus bei der Vorstellung, irgendwie finde ich es ja schlimm das die sowas überhaupt bekommen um danach damit diese "Potenzen" herzustellen...

    PS: Ich möchte hier aber noch anmerken, das Medizin sowieso von dem wie es unterrichtet wird bzw. weitergegeben wird sowieso meiner Meinung nach nicht das richtige ist.

    Latein ist eine tote Sprache, wieso muss ich dann jedes Organ und jeden Knochen usw. in Latein benennen? Wieso nicht Englisch bzw. Deutsch?
    In diesen speziellen Fall kann sich sowas zB die Homöopathie zu nutze machen den es ist offiziell ein vermeintliches Medizin Produkt auch wenn wir wissen das es ein Placeboprodukt ist gilt es offiziell als Medizin bzw. Alternativmedizin.

    Woher sollen die Leute die Fachbegriffe für Brustkrebs kennen? Auch wenn der vielleicht relativ verbreitet ist.

    Wer weiß schon das Murus eine Mauer ist? Bzw. wem interessiert es der nicht Latein spricht oder Medizin studiert hat?

    Latein wird glaube ich nur noch in 2 Disziplinen unterrichtet --> Naturwissenschaften und Rechtswissenschaften.

    Ob das wirklich notwendig ist? Wenn ja aus welchen Grund? Ich denke wenn die Barriere Latein zB wegfällt könnte die Homöopathie auch keine pseudowissenschaftlichen Namen auf Ihre Globuli schreiben.
    Geändert von Äskulap (06.05.2014 um 10:33 Uhr)

  6. #6
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    @ Ruhebärbele

    Kein Scherz!

    Homöopathen ist es - selbst bei ihren humoristischen Medikamenten - bitterernst mit ihrer Arzneimittellehre.

    Die homöopathischen Nosoden, das sind eben solche „Arzneien“ wie beispielweise Medorrhinum, Syphillinum, Psorinum, die aus pathologischem Material wie Blut, Eiter, Wundsekreten sowie (krankhaft verändertem) Gewebe von Mensch und Tier oder aus direkt aus Krankheitserregern hergestellt werden, stellen das wohl unappetitlichste Kapitel der homöopathischen Materia medica dar.

    Zu verdanken haben wir diesen „Schatz der Homöopathie“ vor allem Constantin Hering (1800-1880), eine moderne Weiterentwicklung kann man in der Homotoxikologie von Hans-Heinrich Reckeweg (1905-1985) sehen. Reckeweg war der Gründer der Fa. Heel, die heute mit ihren phantasievollen Produkten nicht nur die alternative Welt (räusper) bereichert, sondern auch das Konto des BMW-Erben Stefan Quandt.

    Muss man darauf hinweisen, dass für die meisten Nosoden keine homöopathischen Arzneimittelprüfungen vorliegen? Dass sich keine Nachweise dafür erbringen lassen, dass die Therapie mit Nosoden mehr als Placeo-Effekte hervorbringt?
    Ich fürchte, man kann es nicht oft genug erwähnen.

    Was Ihre Bemerkung zu Dr. Eisenbarth angeht:

    Eisenbarth hat (möglicherweise) unberechtigt einen schlechten Ruf, die Homöopathie allerdings einen viel zu guten. Nur durch tausende Tricks hat das Pseudoverfahren Homöopathie einen Platz in der Heilkunde bekommen. Hahnemann und seine Zeitgenossen hatten Indikationen, die heute nur noch Schaudern erzeugen oder zu sarkastischen Anmerkungen veranlassen.

    Wenn man die homöopathische Krankheitslehre mit der Ätiologie und Pathologie moderner Medizin vergleicht, und sich gleichzeitigt die unzähligen Anekdoten zu "homöopathischen Heilungen" zu Gemüte führt, kommt man zur einzig möglichen Schlussfolgerung, nämlich dass die Mehrzahl der in den Arzt- und Heilpraxen aufschlagenden Fälle Hypochondrien, selbstlimitierende Erkrankungen oder nicht behandlungsbedürftige Befindlichkeitsstörungen sind, für die ein Placebo als Therapie allemal genügt.

    Wohlmöglich ist das auch der Grund dafür, dass sich eine Nichttherapie in unserem Lande so hartnäckig hält.

    Similia similibus curentur eben.


    @Äskulap

    Danke für das Zitat von Ralf Dissemond.

    Und Sie haben völlig Recht damit, wenn Sie auf den Schuss ins homöopathische Knie hinweisen.

    Lassen wir einmal außer acht, dass Dissemond nur die halbe Wahrheit sagt, weil der Sachverhalt der nicht mehr enthaltenen Ausgangsstoffe nur die Hochpotenzen ab D23 (realistisch aber schon ab D12) betrifft, keineswegs aber die Tiefpotenzen, von denen einige, weil sie giftig sind, sogar der Rezeptpflicht unterliegen, so steht in den wenigen Sätzen seines Statements:


    • Es ist in einer homöopathischen Arznei nicht drin, was drauf steht;
    • Eine verständliche Bezeichnung des nicht mehr vorhandenen Inhaltsstoff schreckt den Patienten ab;


    Die sich aufdrängende Schlussfolgerung lautet: Weil in homöopathischen Mittel weder das wirkt, was tatsächlich drin ist, noch das, was tatsächlich nicht mehr drin ist, sondern die „Information“ über das Gräusliche, was irgendwann mal drin war (aber eben längst nicht mehr drin ist), darf die Information über die „Information“ eigentlich nicht informieren, weil sich der Patient sonst fürchtet.
    Deswegen benutzt man eine tote Sprache (meist auch noch in Abkürzungen) für die Information des Patienten, die eigentlich keine Information sein soll, weil der Patient im Grunde überhaupt nicht wissen darf, was er verordnet bekommt. Sonst fürchtet er sich nämlich. Und das soll er nicht, der Patient.

    Angesichts der in der Homöopathie verwendeten Stoffe eine nachvollziehbare Idee: Kann man sich doch kaum vorstellen, dass ein Patient mit Begeisterung reagiert, wenn ihm der Homöopath gegen eine uns unbekannte Störung der Lebenskraft, die sich in Symptomen wie


    • angstvollen Träumen
    • starken nervösen Erregungen, verbunden mit der Unfähigkeit zu denken,
    • geschwollenem Gesicht und damit einhergehender Konjunktivitis


    äußert (Symptome nach dem homöopathischen Repetitorium der DHU), das Sekret der Afterdrüse des Stinktiers verordnet. Da hört sich Mepitis putoris doch viel besser an, oder?

    Das Bestehen auf der lateinischen Verklausulierung von Gedöns und Kram hat übrigens noch ein zweiten, für Homöopathen wohl viel wichtigeren Hintergrund: Die für den Patienten nicht oder nur beschränkt nachvollziehbaren Benennungen homoöpathischer Arzneien sind ein wesentlicher Aspekt der Apothekenpflicht, weil sich daran eine Informationspflicht und -möglichkeit durch den Apotheker knüpft.

    Das aber interessiert Homöopathen weitaus weniger, als die Tatsache, dass das Gedöns durch den ausschließlichen Verkauf in der Apotheke nicht nur eine Aufwertung als Produkt erhält, sondern auch seine Erstattungsfähigkeit durch die Kassen.

    Wie wichtig das den Homöopathen ist, zeigt ein Antrag aus 2009 beim Sachverständigen-Ausschuss für Apothekenpflicht, bei dem es darum ging, homöopathische Traditionsmittel, die sich im nach § 109a AMG im Status „freiverkäuflich“ befinden, in den Status „apothekenpflichtig“ zu überführen. Der Antrag wurde allerdings abgelehnt.

    Man kann davon ausgehen, dass ein möglicher Wegfall der Apothekenpflicht, zu dem Mechthild Heils Vorschlag sicher beiträgt, den CEOs der Huschi-Fuschi-Pharmazie Alpträume oder gänzlich schlaflose Nächte bereitet.

    Man stelle sich vor, Globuli demnächst mit deutscher Beschriftung und sachgemäßer Inhaltsangabe bei Rossmann oder Aldi im Selbstbedienungsregal zu finden.

    Aufschrift: Tuberkulöser Hoden* C60
    Inhaltsangabe: Zucker, Information von tuberkulösem Hoden

    Das wird bestimmt ein Brenner.

    * Tuberkulöser Hoden: (derzeit noch) Bac-ts., Bacillinum testium, Tuber. testinum,
    Tuberculinum testinum
    Geändert von Pianoman (07.05.2014 um 13:31 Uhr)
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  7. #7
    Aktiver Teilnehmer Avatar von Ruhebärbele
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    @ Pianoman, Äskulap etc.

    mich wundert nur, warum "richtige Ärzte" nebenbei noch Homöopathie machen. Man muss da vielleicht unterscheiden in "alte Hausmittel" o.ä. ??
    Ich war mal bei einem "richtigen" Arzt, der aber hauptsächlich homöopathisch arbeitete (vor dem Studium war er Homöopath)
    Er machte übrigens auch Akkupunktur (geg. Rauchen z.B.). Dann testete er irgendwie mit Magneten. Ich erinnere mich jetzt nicht mehr genau, denn das ist über 30 Jahre her. Es war auf jeden Fall schon ein Stück weit obskur.
    Ich hatte es danach vorgezogen zu einem "richtigen Arzt ohne Homöopathie" zu gehen.
    Wie aber ist es mit abgeschlossenem Studium und Berufsausbildung möglich, dann doch noch mit solchen Dingen zu arbeiten? Und - soweit ich weiß - war das damals keine große Ausnahme.
    Wie auch immer. Das ist einfach schrecklich.

    Übrigens: Gewiss war Dr. Eisenbart besser als das Lied über ihn. Aber es gab zu jener Zeit doch auch einiges Makabres. Aber immerhin wußte man es damals noch nicht besser.
    Vielleicht ist ja nicht alle Alternativmedizin gleichzeitig Homöopathie?

    Aber ich bin ja in ganz anderen Sparten zu Hause. Drum versuche ich jetzt dies alles zu vergessen, um wieder ohne Übelkeit durchatmen zu können.

    Herzlichste Grüße
    vom uralten Ruhebärbele (und das ganz ohne Homöopathie)

  8. #8
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Moin Moin Ruhebärbele,

    nunja, es besteht ja auch die Möglichkeit einer Weiterbildung in den Bereichen Homöopathie, Akkupunktur, ect. Für alles gibt es aber eine eigene Zusatzweiterbildung - jedenfalls auf Seiten der "richtigen Ärzte". Dort ist die Weiterbildung einzeln gestaffelt - kann man auch bei der Bundesärztekammer einsehen. Also wird ein Arzt mit Zusatzweiterbildung Homöopathie offiziell keine Akkupunktur anbieten dürfen, denn dafür ist die WB Akkupunktur erforderlich.

    Wieso, weshalb, warum.. Das ist eine gute Frage.. Ich sage besser mal nicht, was ich denke..

    Erschreckend ist immer, wie sehr sich die besagten Menschen eine wundersame Heilung eines Krebspatienten unter den Nagel reißen und sich gutschreiben lassen wollen.. Da er ja von Seiten der Schulmedizin austherapiert war. Nun, dass es aber etwas wie Spontanremission gibt, sowas wird vergessen. Genau das ist bei solchen Patienten eingetreten. Also nix da von wegen Heilung durch Klimbim.

  9. #9
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Hallo Herr Dr. Baumann,

    natürlich nicht. Und man darf auch nicht vergessen, dass die persönliche Verfassung schon auch eine Rolle bei der Heilung spielt. Und damit meine ich auch den Willen, die Krankheit zu überwinden. Andererseits möchte ich bezüglich Krebs gar nicht mitreden. Da bin ich nur dankbar, dass ich bis heute nichts dergleichen hatte. "Ich bin kein Krebstyp" meine ich. Aber da hab ich sie auch schon "auf den Hut bekommen", für diesen Ausspruch. Trotzdem meine ich, dass es halt Menschen gibt, die zu bestimmten Krankheiten neigen, und bei manchen ist das halt Krebs. Bei mir ist es das Skelett. (und jetzt im Alter noch Herz und Lunge, und ein Aorta-Aneurhysma ist auch mit dabei). Aber damit kann man - schmerzerprobt - nun doch ganz gut leben.

    Aber, wie schon ausdrücklich gesagt. Ich verstehe nur von den Seelchen was, nicht vom Korpus. Darf man aber eigentlich auch nicht trennen, gelle?
    Herzlichst
    Ruhebärbele

  10. #10
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    Standard AW: Homöopathische Diskussion über einen Flyer

    Ahoi,

    richtig, manche Patienten neigen eher dazu - z.B. aufgrund familiäre Vorbelastungen bzw. Vererbung. Ein Patient, dessen Eltern ein Colon-CA hatten hat natürlich ein höheres Risiko, als ein Patient dessen Eltern kerngesund waren. Vieles ist, jetzt weiche ich einfach mal vom gelernten ab, auch vorbestimmt. Ich glaube schon, dass der Mensch in irgendeiner Hinsicht "vorprogrammiert" ist.

    Natürlich, es gibt noch viele Einflüsse, die ein erhöhtes Risiko für diverse Krankheitsbilder darstellen. Dazu zählt, man möchte es ja nicht gänzlich verharmlosen, auch der Konsum von Alkohol, Nikotin, spezielle Drogen, ect. Sicherlich, auch die Lebensweise ist nachweislich ein wichtiger Faktor. Aber irgendwo kann auch die beste Lebensweise keinen besonderen Einfluss nehmen.

    Ich meine, Krebszellen tragen wir immer in uns. Seit der Geburt. Ein treuer Begleiter auf dem gesamten Lebensweg. Letztendlich handelt es sich doch nur um einen Codierungsfehler, der für eine übermäßige Teilung der Zellen und der daraus resultierenden Vermehrung verantwortlich ist. Prinzipiell ist die Tumorerkrankung nicht tödlich, was immer wieder gerne vergessen wird. Das Problem ist doch einfach nur der Bedarf an Platz. Durch die Vergrößerung benötigt er Platz, den der Körper, insbesondere die Hohlräume, irgendwann nicht mehr bieten können. Was ist die logische Konsequenz? Richtig, er verschafft sich den Platz. In Form von Überlagerung und Verschiebung, was wiederum zum Abdrücken wichtiger Strukturen führt.

    Das Ende vom Lied, je nach Lage: die Versorgung wird unterbrochen. Die Funktionen eingeschränkt.

    Das, was letztendlich doch das Todesurteil ist, ist die reine Vergrößerung. Aber nicht das in sich tragen eines Tumors. Das steht zwar im Zusammenhang, aber ist nicht unmittelbare Todesursache. Würde man mehr Platz bieten können, würde es auch keinen frustranen Verlauf nehmen.

    Gott, kompliziert. Aber ich denke, es ist verständlich. Bitte entschuldigt die vereinfachte und laienhafte Darstellung. Sicherlich könnte man noch viel weiter in die Tiefe gehen. Aber das sollte eigentlich zum Verständnis reichen.

    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Patient mit dieser Problematik konfrontiert wird. Sicher ist niemand. Da ändert auch eine gesunde Lebensweise oder der Verzicht auf bestimmte Konsumgüter nichts. Das ist vielleicht irgendwann mal die Spitze des Eisberges. Daher halte ich auch nichts von diesen übertriebenen Äußerungen bzgl. Nikotin und Alkohol.

    Weißt Du, Ruhebärbele. Ich bin zum Beispiel seit meinem 16. Lebensjahr Raucher, wie viele meiner Kollegen ebenfalls. Die Anzahl der Ärzte, die Rauchen, ist nicht gerade gering. Man sieht sie halt nur einfach selten mit einem Lungenbrötchen. Gerade deswegen halte ich niemandem einen Vortrag über gesund oder ungesund. Denn das steht niemandem zu. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Ich denke mir immer:
    Ich kann auch gleich aus dem Haus gehen und mich trifft ein Dachziegel. Dann kann ich auch die Feuchtigkeit der Erde von unten begutachten. Das Zeit des Lebens ist kostbar, also sollte man sie nicht mit unsinnigen Gedanken verschwenden. Ob 5, 10, 15, 20, 30 Jahre, wer weiß das schon. Irgendwann ist die Zeit abgelaufen, daran ändern kann ich nichts.

    Außerdem: wie viele Menschen sind trotz Konsumgüter ("ungesunde") alt geworden? Sehr viele. Wie viele Patienten sterben an einem Lungen-CA, obwohl sie weder selbst noch in der Umgebung geraucht haben / geraucht wurde? Sehr viele. So what?...

    ;-)

    Grüße vom Baumännchen

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