Hier mal ein kritischer Artikel aus SPIEGEL Online:
ALTERNATIVMEDIZIN
Nobelpreisträger gegen Prinz Charles
Prinz Charles macht sich gerne für exotische Therapien und allzu ganzheitliche Auffassungen von Medizin stark. Bei der WHO schwärmte er von "heilenden Kräften" - zum Ärger britischer Top-Mediziner. Sie fordern öffentlich: keine Geld für Therapien ohne Wirknachweis.
Der Prinz sprach, als sei er einem Märchen entsprungen: "Die richtige Mischung aus erprobten ergänzenden, aus traditionellen und modernen Heilmitteln, welche die aktive Teilnahme des Patienten unterstreichen, können dazu beitragen, eine starke heilende Kraft in der Welt zu erschaffen." Charles Philip Arthur George Mountbatten-Windsor beschwor die "heilenden Kräfte" vor der Jahresvollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.
Prinz Charles in Genf: "Heilende Kräfte"
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Prinz Charles in Genf: "Heilende Kräfte"
Dort setzte der britische Thronfolger seine Bekanntheit für das Anliegen der von ihm gegründeten Foundation for Integrated Health (FIH) ein - die Förderung sogenannter traditioneller und alternativer Medizin. "Die orthodoxe Medizin muss noch so viel lernen", sagte der Hochadlige.
Gleichzeitig - und damit als direkte Antwort auf königliche Lobby-Arbeit - erreichte ein offener Brief alle 476 regionalen Treuhänderschaften des britischen National Health Service (NHS), des staatlichen Gesundheitssystems aus Krankenhäusern, Ärzten und Krankenkassen in Großbritannien.
"Wir sind besorgt darüber, wie zum Einsatz unbewiesener oder widerlegter Behandlungsformen im NHS ermutigt wird", schreiben 13 Ärzte und Wissenschaftler in dem Brief, dessen vollen Text die Zeitung "Times" ins Internet gestellt hat. Initiiert von Michael Baum, einem emeritierten Professor für Chirurgie am University College London, zählten "einige von Britanniens führenden Ärzten" zu den Unterzeichnern, schrieb die BBC.
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