Hallo,
nach einem Sturz habe ich massive Panikattacken, wenn ich gehe .Ich kann kaum noch locker gehen . ich habe von Acontitum gehört, das diese Kügelchen gegen Panikattacken sind. Ist das richtig ?
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Hallo,
nach einem Sturz habe ich massive Panikattacken, wenn ich gehe .Ich kann kaum noch locker gehen . ich habe von Acontitum gehört, das diese Kügelchen gegen Panikattacken sind. Ist das richtig ?
Hallo,
na ja das ist so eine Sache mit den Homöopathika da hilft ja eigentlich alles gegen alles man muss nur ganz fest daran glauben....
Nein, was Sie tun bleibt Ihnen überlassen. ABER es wird Ihnen wahrscheinlich nicht helfen aber Sie bezahlen eine Menge Geld dafür.
Das Geld wäre in einer Psychotherapie wo eine realistische Heilungsaussicht gegeben ist besser investiert.
Sie werden hier keine Antwort finden die komplett darauf zugeschnitten, es gibt die Befürworter und die Gegner.
Entscheiden Sie selbst!
Hallo dani0815,
zu Ihrer Frage nach dem möglichen Einsatz von homöopathisch zubereitetem Aconitum bei Panikanfällen:
Zuerst zu Aconitum:
Aconitum napellus ist der "Blaue Eisenhut", eine in allen Teilen hochgiftige Pflanze, die ihre Giftigkeit in erster Linie dem Alkaloid Aconitin zu verdanken hat. Aconitin ist eines der stärksten pflanzlichen Neurotoxine, das sowohl zentral als auch peripher auf dafür sensible Nerven wirkt, zuerst Erregung, dann Lähmungen erzeugt, und den Menschen schließlich durch Herzstillstand tötet. Die letale Dosis liegt etwa bei 5 mg.
Aufgrund der Giftwirkung sind homöopathische Arzneien bis zur Potenz D4 verschreibungspflichtig. Der historische Einsatz als Pharmazeutikum beschränkte sich in erster Linie auf äußerliche Anwendung, zur Behandlung von Muskelschmerzen und Neuralgien.
Bis hierhin war es normale Naturwissenschaft, kommen wir nun zum homöopathischen Unsinn.
Aconitum wird von Homöopathen immense und vor allem vielfältige Wirkungen zugeschrieben - Hahnemann nennt meines Wissen über 450 Syptome, die angeblich Aconitum zu verdanken sind. Da aber die sogenannten Arzneimittelprüfungen der Homöopathie mit Hochpotenzen durchgeführt werden, in denen kein Wirkstoff mehr vorhanden ist, darf, nicht nur aus wissenschaftsmedizinischer Sicht, berechtigterweise angenommen werden, dass es sich bei den verzeichneten "Symptomen" um reine Placebo-Syptome handelt, die mit Aconitum nicht das Geringste zutun haben.
Andere angeblich homöopathisch behandelbare Zustände, die im Zusammenhang mit Aconitum genannt werden, entsprechen im weitesten Sinne den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, nämlich dass Aconitum Lähmungen auslöst - allerdings stimmen diese konstruierten Arzneimittelbilder nun nicht mehr mit dem Simile-Prinzip der Homöopathie überein.
Insgesamt - und darauf sei ein weiteres Mal hingewiesen, existieren ohnehin für die Wirkung homöopatischer Arzneizubereitungen, vor allem hinsichtlich der Hochpotenzen, keine wirklich ernstzunehmenden Belege.
Bei homöopathischen Tiefpotenzen kann dagegen auf Erkenntnisse der konventionellen Pharmazie zurück gegriffen werden kann, da es sich im Grunde nur um mehr oder weniger stark verdünnte Stoffgemische handelt.
Fassen wir kurz zusammen: Aconitum wirkt stark neurotoxisch, und bringt Sie deshalb um, wenn Sie eine entsprechende Menge einnehmen - und diese Menge ist ziemlich klein.
Sie sollten also darauf achten, falls Sie es nicht lassen können, den Unsinn auszuprobieren, dass Sie wenigsten eine Potenz von D 6 (besser höher) einwerfen. Dann ist die Gefahr ziemlich gering.
Da etwa ab diesem Verdünnungsgrad nicht mehr von spezfischer Medikamentenwirkung ausgegangen werden kann, könnte nur der berühmte Placebo-Effekt seine unspezifische Wirkung ausüben. Positive Placebo-Wirkung auf psychosomatische Zustände ist bekannt, ob das allerdings reicht, Ihre Panikattacken (als Traumafolge) in den Griff zu bekommen, wage ich zu bezweifeln.
Wenden Sie sich besser an einen Psychiater/Psychotherapeuten.